15. Spieltag: Bad Langensalza – Westvororte/JFC 2:1 (2:0)

Mit leeren Händen nach Hause

(14.03.2022) Oft reicht eine gute Halbzeit nicht zum Sieg. Und oft auch gute 20 bis 30 Minuten nicht für einen Punkt. Auch, wenn der Gastgeber wahrlich keine Bäume ausgerissen hat, geht der Sieg auf Grund der ersten Halbzeit, effektiver Chancenverwertung der Hausherren und schläfriger Scheubengrobsdorfer in Ordnung.

Fast, aber auch nur fast, wäre den Scheubengrobsdorfern in der letzten Minute noch der Ausgleich gelungen. Marcus Schneider war aber wohl etwas zu überrascht, als er allein vor dem Torhüter stehend den Ball serviert bekam und sein Lupfer allerdings nicht nur über den Torhüter sondern auch knapp über die Querlatte segelte.

In der etwa fünfminütigen Nachspielzeit ging es dann noch einmal hin und her, beide Mannschaften hatten noch die Möglichkeit auf einen weiteren Treffer, die ganz große Chance aber fehlte, so dass am Ende ein 2:1 auf der Anzeigetafel stand.

Wie schon vor Wochenfrist haben unsere Jungs abermals die Anfangsphase verschlafen. Ehe man sich versehen konnte, stand eine Zwei-Tore-Führung auf der Habenseite der Preußen.

Bereits nach drei Minuten trifft der agile und für unsere Defensive zu schnelle Martin Fiß zur frühen Führung. Das Gegentor allerdings diesmal kein Weckruf für Westvororte/JFC. Nur gut 10 Minuten später erhöhte Dominik Finger gar auf 2:0. Jetzt bloß aufpassen, nicht dass man hier so richtig unter die Räder kommt.

Aber weiterhin betteln unsere Jungs um Gegentore. Carsten Weis auf Seiten der Gastgeber ist von unseren Jungs als Dreh- und Angelpunkt im Aufbauspiel des FSV Preußen nicht in den Griff zu bekommen. Das, was man sich vornahm, setzte man, aus welchen Gründen auch immer, nicht um. Tief und sicher stehen. Fehlanzeige.

Der Gastgeber in allen Belangen besser. Laufduelle, Zweikämpfe, Passgenauigkeit. In allen Disziplinen haben die Scheubengrobsdorfer heute bisher das Nachsehen. Dabei hatte man sich doch nach dem Moral-Sieg der letzten Woche abermals so viel vorgenommen.

Aber Lippenbekenntnisse sind bekanntermaßen Schall und Rauch. Verheißungsvolle Offensivaktionen blieben Mangelware. Langensalza klar besser. Einzig die Entscheidung des Schiedsrichters nach einer strittigen Situation im gegnerischen Strafraum, als ein Gastgeber-Spieler den Ball mit der Hand berührte, keinen Elfmeter zu pfeifen, bleibt fragwürdig.

Ansonsten versprangen uns selbst einfachste Bälle, lange Pässe kam postwendend zurück. Auf der anderen Seite ein Schuss, der zur Ecke abgefälscht wurde und ein Abschluss aus spitzen Winkel, den Torhüter Bierbaum aber parieren konnte. Ein weiterer Treffer der Mannschaft von Thomas Wirth fand kurz darauf wegen der Abseitsstellung des Schützen keine Anerkennung, so dass es weiterhin beim 2:0 blieb.

Die Mannschaft von Philipp Schlebe hatte zum Ende der ersten Halbzeit nach vorn noch ein zwei vielversprechende Aktionen, jedoch keine klare Möglichkeit, so dass es mit dem verdienten Rückstand in die Pause ging. Die in der Kabine besprochenen und vom Trainer vorgegebenen taktischen Änderungen wurden von der Mannschaft nun besser umgesetzt.

Sollte der TSV/JFC abermals eine Wende schaffen? Der Gast kommt vermehrt zur Möglichkeiten. Diese bleiben beim Gastgeber in der zweiten Halbzeit Mangelware.

Den Schuss von Maximilian Kurth pariert der Schlussmann der Preußen, Maximilian Geißler, Klasse. Nach einer Eingabe von Franz Hoffmann verzieht Lenny Schumann knapp. Auch der Versuch von Bosse Struz bleibt ein solcher und wird Beute des Torhüters aus Bad Langensalza.

Westvororte/JFC aber macht weiter Druck. Noch gibt man sich und das Spiel nicht auf. Die Mannschaft von Thomas Wirth findet jetzt keine Mittel mehr, selbst nach vorne zu spielen. Entlastung Fehlanzeige. In die Offensive der Geraer hinein bieten sich für die Preußen allerdings Räume, die diese glücklicherweise nicht nutzen und mit Konter-Möglichkeiten fahrlässig umgehen. Aber das alles nützt uns nichts ohne eigenes Tor.

Das kommt dann doch. Endlich. Zu spät? 15 Minuten vor Ultimo kann sich Philippr Rehnelt über rechts durchsetzen und nach innen flanken. Die gegnerische Abwehr hat sich in diesem Moment wohl zu stark auf Marcus Schneider konzentriert, so dass sich Bosse Struz aus dem Gefühl heraus den Ball schnappt und nach einer schnellen Drehung sofort abzieht, so dass sein vom Keeper noch leicht abgefälschter Ball den Weg an den Innenpfosten und ins Netz findet. Hoffnung keimt auf. Hoffnung auf einen Punkt.

Der TSV/JFC setzt nun alles auf eine Karte. Unser Gegner motiviert sich verbal immer wieder selbst. Und kontert. Einmal können wir den schnellen Gegenstoß per Foul kurz hinter der Mittellinie noch unterbinden. Ein zweites Mal spielen die Gastgeber ihren Konter schlecht aus.

Die letzten Minuten sind ein offener Schlagabtausch. Jetzt geht es noch einmal hin und her. Beide versuchen es mit langen Bällen. Langensalza will die endgültige Entscheidung. Wir wollen den Ausgleich. Ein Weitschuss der Gastgeber landet knapp neben dem Tor.

Martin Fiß wird vom starken Carsten Weis mustergültig bedient, jagt das Leder aus fünf Metern Entfernung volley jedoch weit über den Bierbaum-Kasten. Immer noch 2:1. Bekommen wir noch diese eine Möglichkeit? Ja!

Westvororte/JFC hat sie, hat noch diese eine Riesen-Chance. Marcus Schneider wird, völlig freistehend vor dem gegnerischen Torhüter angespielt, lupft den Ball gekonnt über den Keeper, aber auch über den leeren Kasten hinweg ins Toraus. Das wäre es gewesen, in der 90. Minute.

In der gut fünfminütigen Nachspielzeit versuchen es die Weiß-Blauen nochmals mit aller Gewalt. Hohe Bälle in das Zentrum der gegnerischen Defensive sollen die Lösung sein. Selbst unsere Nummer eins ist im gegnerischen Strafraum zu finden. So gefährlich die Flanken aber auch sind, es hat sich kein Abnehmer für diese gefunden, der uns hätte mit einem zweiten Tor euphorisch jubeln lassen.

So bleibt es trotz drei weiterer gefährlicher Ecken und einem Freistoß von Maximilian Dörlitz, der allerdings abgefälscht wird und neben den Tor landet, bis zum Schlusspfiff beim 2:1 für den FSV Preußen Bad Langensalza, der sich in der Tabelle mit diesen drei Punkten weiter nach oben arbeiten konnte.

Ein typisches Unentschieden-Spiel verlieren wir heute, weil wir abermals die Anfangsphase verschlafen haben. Hieran sollten und müssen die Jungs gemeinsam mit dem Trainer-Team arbeiten, damit wir es uns nicht Woche für Woche immer wieder zusätzlich schwer machen. Aufgrund der ersten Halbzeit und der Effektivität der Gastgeber verlieren wir dieses Spiel, obwohl aufgrund einer engagierten zweiten Hälfte ein Punkt vielleicht durchaus gerechtfertigt gewesen wäre.

Unser Trainer Philipp Schlebe analysiert das Spiel wie folgt: „Leider haben wir wieder einmal viel zu einfache Gegentore zugelassen und die ersten Minuten verschlafen. In der zweiten Halbzeit haben wir eine klare Steigerung und Reaktion gezeigt, nur hat es diesmal nicht gereicht um zählbares mitzunehmen. Ohne die Qualität des Gegners schmälern zu wollen haben wir uns heute definitiv selber geschlagen. Das schöne im Fußball ist ja aber, dass es nächsten Samstag um die nächsten drei Punkte geht und wir heiß sein werden, die bei uns zu behalten.“

Ein großes Dankeschön geht an unsere treuen mitgereisten Fans der Saarbach-Chaoten, die die Heimfahrt zwar mit leeren Händen antreten mussten, aber vom Erlebnis „Bahn, Bier und Bad Langensalza“ sicherlich viel erzählen können.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

14. Spieltag: Westvororte/JFC – Heiligenstadt 2:1 (2:1)

Favorit strauchelt in Scheuben

(06.03.2022) Heute war die Nachspielzeit mal nicht unser Feind. Heute hat es unsere Mannschaft geschafft bis zur 90. + 4. Minute so aufmerksam zu sein und zu bleiben, dass man die knappe Führung über die Zeit brachte und den Dreier letztlich sein Eigen nennen konnte. Dabei begann die Begegnung für die Hausherren gar nicht verheißungsvoll.

Auf dem kleinen Platz in Scheubengrobsdorf, der sich wider Erwarten in einem doch recht ordentlichen Zustand präsentierte, gab es kein großes Abtasten. Unser Start jedoch denkbar schlecht. Die Gäste aus Heiligenstadt wurden bereits nach sechs Minuten ihre Favoritenrolle gerecht, als sie nach einer Unachtsamkeit in der TSV-Abwehr durch Leon Gümpel früh in Führung gingen. Der ein oder andere Weiss-Blaue Fan ahnte schlimmes. Knicken unsere Jungs jetzt ein? Oder war es ein Weckruf zur rechten Zeit? Zweiteres schien die Antwort. Fortan begegnete man dem Tabellendritten auf Augenhöhe und konnte sich über die gesamte Spielzeit sogar einige kleine Vorteile verschaffen.

Kurz nach dem Führungstreffer hatte der TSV/JFC selbst die erste große Möglichkeit, als Marcus Schneider, der den Ball auf den freistehenden Daniel Gehrt spitzeln wollte, vom gegnerischen Keeper äußerst unsanft und schmerzhaft von den Beinen geholt wurde, der Pfiff des Schiedsrichters aus unerklärlichen Gründen jedoch ausblieb. Aber unsere Mannen reklamierten nicht lange, sondern besannen sich weiter auf ihr Spiel.

Ein erster Erfolg ließ auch nicht lange auf sich warten. Wir schreiben die 15. Minute und den großen Auftritt eines unserer Kleinsten. Aus geschätzten gut 25 Metern zog Tim Richter unvermittelt ab und jagte das Leder in die äußerste untere Ecke zu vielumjubelten Ausgleich. Die Spannung stieg weiter. Und auch der TSV fühlte sich nun sichtlich wohler als in den ersten 10 Minuten. Mit den entscheidenden Tugenden gegen den Abstieg kämpfte man sich in die Party zurück.

Dann prasselt es im Heiligenstädter Strafraum abermals, als Maximilian Kurth und Torhüter Bennet Fröhlich zusammenstießen. Kein Tor. Weiterhin 1:1. Auf beiden Seiten dann je eine gelbe Karte. Es entwickelt sich ein rassiges Spiel und ein spannender Fight, in dem unsere Jungs gefühlt immer einen halben Schritt schneller waren.

So auch in der 39. Minute als Daniel Gehrt im Stile eines Thomas Winefeld den Einwurf unseres Kapitäns Dominik Klammt mit dem Kopf geschickt auf Marcus Schneider verlängert. Der, der immer trifft, reagiert schneller als seinen Gegenspieler und schiebt das Spielgerät mit dem etwas schwächeren linken Fuß entgehen der Laufrichtung des Torhüters eiskalt zum 2:1 in die Maschen. Unsere Mannen haben das Spiel gedreht. Wahnsinn! Jetzt aufmerksam bleiben!

Nur drei Minuten später fast eine kleine Vorntscheidung, als der Assistgeber des 2:1 selbst die Chance zum nächsten Treffer hat. Heiligenstadt ist allerdings mit Fortuna im Bunde, als der Schuss von Daniel Gehrt an das Aluminium klatscht. Und noch einmal hat der Gastgeber eine Überzahl-Möglichkeit, spielt diese jedoch schlecht aus, so dass es beim knappen Ein-Tor-Vorsprung bleibt. Ein weiterer Treffer der Mannschaft von Philipp Schlebe wäre zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient gewesen.

Kurz darauf pfeift der Schiedsrichter zum Pausentee und schickt die Mannschaften in die Kabine. Durchatmen bei den knapp 100 Zuschauern auch auf den „Rängen“ nach packenden 45 Minuten. Pünktlichst ist die Halbzeit beendet und Roland Hillig pfeift zum zweiten Durchgang an.

Können die Weiß-Blauen auch jetzt die taktischen Vorgaben weiter so umsetzen wie bisher? Findet man auch weiterhin so engagiert in die Partie? Allein der Spielstand und die knappe Führung versprechen auf beiden Seiten noch so richtig viel Spannung.

Ein erster Wechsel bei unseren Gästen, eine gelbe Karte für Tim Richter und eine weitere liegengelassene Riesenmöglichkeit für Daniel Gehrt waren für die Anfangsphase des zweiten Durchganges bezeichnend. Auch unsere Gäste kommen um die nächste Verwarnung nicht herum. Hinsichtlich der gelben Kartons steht es nunmehr unentschieden, 2:2. Die Intensität des Spieles nimmt mit fortschreitender Spielzeit proportional zu.

Dann unser Kapitän. Dominik Klammt‘s Schuss kann kurz bevor er im gegnerischen Tor einschlägt, noch weggegrätscht werden. Auch Marcus Schneider verfehlt kurz darauf knapp. Eine Ecke bringt nichts ein. Es bleibt bei der knappen Führung für die Scheubengrobsdorfer.

Jetzt, in der 66. Minute, greift auch unser Trainer Philipp Schlebe ins Geschehen ein und vollzieht den ersten Wechsel. Lenny Schumann ersetzt Philipp Rehnelt. Jonas Kölling kommt etwa zehn Minuten später für den heute überragenden Daniel Gehrt, der gefühlt jedes Kopfballduell gewinnen konnte und sich völlig ausgepowert hat. Dann darf auch noch Julius Jurke auf das Feld, um mit seiner Kopfball- und Zweikampfstärke unsere vielbeschäftigte Abwehr zu unterstützen. Zwischenzeitlich die größte Chance für unsere Gäste aus Nordthüringen, als nach einer Ecke und dem anschließenden Kopfball aber der Querbalken unseres Tores Endstation ist.

Mit einem weiteren Wechsel setzt der Tabellendritte nun seinerseits alles auf eine Karte und wirft alles nach vorn, stemmt sich gegen die drohende Niederlage. Unsere Jungs kämpfen weiterhin aufopferungsvoll, knien sich in das Spiel und werfen sich in jeden Ball. Nur so können wir den knappen Vorsprung vielleicht über die Zeit retten. Und mit einem abermals starken Bierbaum, der heute zwar selten im Mittelpunkt stand, vier Minuten vor Ultimo den Ausgleich aber reaktionsschnell verhindert.

Wenige Sekunden später ist es dann Christian Kruschke der den Ball mit letztem Einsatz noch gerade so von der Linie kratzen kann. Nach dem abermals Clemens Bierbaum Kopf und Kragen riskieren muss und die vielbeinige TSV-Abwehr den Ball aus der Gefahrenzone schlagen kann, ist es auf der anderen Seite Jonas Kölling, der sich ein Herz nimmt und einfach mal aus 20 m abzieht. Sein Schuss ist jedoch sichere Beute des erst 19-jährigen Gästekeepers. Der hat es jetzt natürlich eilig, schlägt den Ball sofort wieder weit nach vorne.

Die Anzeigen-Tafel zeigt den Spielern und Zuschauern jetzt die 90. Minute. Schiedsrichter Hillig hebt zeitgleich drei Finger. Die Nachspielzeit ist nicht unser Freund, was sich in dieser Saison schon mehrmals zeigte. Heute allerdings konnte man mit Glück und viel Geschick, mit unbändigem Willen und nimmermüdem Einsatz bis zur 94. Minute, in der der Referee die Begegnung endlich abpfiff, die knappe Führung über die Zeit bringen.

Große Moral nach frühem Rückstand, eine Mannschaft, in der heute jeder bis an die Grenze gegangen ist, die Zweikämpfe annahm, um alle zweiten Bälle kämpfte und ein überragender Tim Richter, der von den Fans zum Spieler des Tages gewählt wurde, waren heute die Garanten für den ersten Dreier im neuen Jahr.

Insgesamt ein sehr spannendes, packendes und intensives Verbandsliga-Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die größere Moral und der unbedingte Wille das Spiel für sich entscheiden zu wollen gab heute wohl den Ausschlag für unsere SG. Der Sieg für unsere Jungs ist demzufolge nicht unverdient, wie das auch unser Trainer Philipp Schlebe einschätzte und kurz analysierte:

„Es war sicherlich kein schönes Spiel heute, aber die Jungs haben die Vorgaben sehr gut umgesetzt und verdient die drei Punkte eingefahren. Die ersten 10 Minuten waren wir noch nicht voll da und haben etwas gebraucht, um in das Spiel zu kommen. Aber nach dem Gegentor haben wir unsere Grundstugenden gezeigt und uns in die Partie gearbeitet. Jetzt müssen wir weiter arbeiten und kontinuierlich weiter punkten, um schnellstmöglich den Klassenerhalt zu sichern.“

Wir werden uns nun aber erst einmal unseren Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ gut schmecken lassen und uns mit dem zufriedenen Gefühl von drei Punkten gemütlich zurücklehnen. Für unsere Mannschaft gilt es derweil nur ganz kurz durchzuatmen, ehe man sich dann im Laufe dieser Woche intensiv auf das Spiel in Langensalza vorbereitet, um vielleicht abermals überraschend zu punkten.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

P.S. Ein riesengroßes Dankeschön an Reimar Tiesler, der unsere Beate Pauli gestern als Fotograf vertrat.

Thüringer Landespokal, Viertelfinale gegen den FC Rot-Weiß Erfurt

Westvororte mit Werbung für den Geraer Fußball ⚽️

Stolz ist größer als Enttäuschung 🤍💙

(14.11.2021) Der Gastgeber bringt die ersten zehn/fünfzehn Minuten nur wenig aufgeregt und unbeschadet über die Runden. Diese ersten zehn/fünfzehn Minuten, die so gefährlich sind, um nicht gleich in Rückstand zu geraten und dem Favoriten das Spiel überlassen zu müssen. Auch für die Rekord-Kulisse von über 700 Zuschauern war dies wichtig, konnte so die Spannung doch über die gesamte Spielzeit erhalten werden. Bis zum Schlusspfiff. 97 Minuten lang. Danke Westvororte! Ihr habt den Gerarer Fußball in Thüringen bis ins Viertelfinale würdig vertreten.

Der große Favorit versucht es zu Beginn spielerisch. Das macht er sehr gut und lässt erkennen, dass alle Spieler wirklich eine richtig gute und solide fußballerrische Grundausbildung haben. Spielerisch klug zerstörte man somit den primären taktischen Plan der Scheubengrobsdorfer, die es mit pressing versuchten. Viele Kontakte, wenig Berührungen beim ballführenden Mann. Sieht gut aus. Bringt aber nicht viel. Denn dem entgegen standen, nachdem die erste taktische Maßnahme nicht von Erfolg gekrönt war, nach Umstellung zwei stabile Ketten des TSV/JFC. Der FC Rot-Weiß schafft es zu Beginn nicht, diesen Riegel zu knacken. Das internationale Ensemble aus der Landeshauptstadt hat noch kein Rezept.

Einzig ein genialer Pass durch die Schnittstelle der Geraer Viererkette ermöglichte den Rot-Weißen eine Riesenchance, die Keeper Clemens Bierbaum aber reaktionsschnell vereiteln kann. Dem Oberligisten fiel darüber hinaus auch weiterhin noch nicht viel ein. Torgefährlich wurden die Mannen von Trainer Goran Miscevic nur bei Standards wie Ecken oder Freistößen, die man allerdings gefährlich in den Strafraum zirkelte.

Aber, der Gastgeber wird langsam mutiger. Eichberger probiert es mal aus 30 Metern. Kein Problem für Reck. Kurz darauf übersieht der sonst souveräne Schiedsrichter ein grobes Foul an Tim Richter an der Strafraumgrenze und lässt weiterspielen. Die Chance für Gera vertan. Das Spiel wird intensiver und härter. Im Mittelfeld ist die Begegnung nun von vielen Zweikämpfen geprägt.

Nach einem weiten Pass der Erfurter, die es nun des Öfteren mit langen Bällen hinter unsere Abwehr probieren, ist Bierbaum schneller als der Erfurter Angreifer, der unserem Torhüter nach diesem verlorenen Zweikampf noch einen unsportlichen Schlag mitgibt. Der Erfurter Elezi bekommt dafür gelb. Nur Gelb. Glück für ihn.

Dann die bis dato vielleicht größte Chance im Spiel als Tim Richter den Ball nach langem Pass von Clemens Bierbaum sensationell ansaugt, sich über rechts geschickt durchsetzt und auf Schneider passt. Der aber trifft den Ball in zentraler Position nicht richtig, so dass das Spielgerät den Erfurter Kasten knapp verfehlt. Das wäre es gewesen. In dieser Phase können sich die Geraer aus der knapp 1.500 Seelen-Gemeinde Scheubengrobsdorf zwischenzeitlich sogar in der Hälfte der Mannen aus der Landeshauptstadt festsetzen. Auf der anderen Seite probiert es Persson aus der Distanz, aber auch er verzieht.

Erfurt, technisch gut und ballsicher, mit den eigenen circa 160 lautstarken Fans auf einer der drei Tribünen im Rücken, spielerisch bisher mit einem leichten plus, klare Torchancen springen dabei aber dennoch nicht heraus. Die Mannschaft von Trainer Philipp Schlebe verteidigt gut, clever und fair. Westvororte zum Ende der ersten Halbzeit immer mutiger, aber ohne Fortuna. Mit einem leistungsgerechten 0:0 geht es in die Pause, auch, weil Clemens Bierbaum im kurzen Eck noch einmal gut reagiert und den Ball aus Nahdistanz abwehren kann und ein weiterer Versuch, den Ball ins lange Eck zu schlenzen, fehlschlägt.

Der zweite Durchgang beginnt mit einer Kopfballchance des aufgerückten Aaron Frimpong Manu, der den Bierbaum-Kasten aber knapp verfehlt. Auf der anderen Seite versucht es Schneider von der Strafegrenze volley, scheitert aber an Reck.

Auch Eichberger‘s Distanzschuss verfehlt sein Ziel. Tim Richter und Dominik Klammt, den unsere Fans der Saarbach-Chaoten gestern Abend noch zum Man of the Match wählten, bringen die Erfurter Defensive immer wieder in die Bredouille. Auch Marcus Schneider ist vorn fast nie wirklich zu stellen. So nach und nach greifen nun auch die Trainer mit ihren Wechseln in das Spiel ein. Westvororte versteckt sich nicht. Westvororte spielt nicht auf Halten. Westvororte spielt nicht auf 0:0. Westvororte spielt nicht auf Verlängerung. Westvororte wechselt offensiv und spielt nach vorn.

In der 71. Minute dann die bis dato größte Chance für Erfurt. Den erst in der 69. Minute eingewechselten Chaabi hatten die Hausherren wohl nicht so recht auf der Rechnung. Denn er war es, der das Spiel in den letzten 20 Minuten entscheidend beeinflussen sollte. Erst hat er an der Strafraumgrenze zu viel Platz, kann sich noch einmal drehen und zirkelt den Ball Richtung Toreck. Glück für Westvororte, dass das Leder von der Latte zurück ins Spielfeld springt. Klasse Aktion.

Dann aber, nur fünf Minuten später, machte es Hedy Chaabi nach einem schnellen Gegenstoß nach Scheubengrobsdorfer Ballverlust und einer schönen Kombination über rechts besser, als er die scharfe Eingabe zum 1:0 für den großen Favoriten verwertet. War’s das schon? Kann Westvororte noch einmal zurückkommen? Die ersten Spieler lassen ihre Köpfe hängen. Kurz. Nur ganz kurz. Denn die etwa 600 Heimzuschauer motivieren die Jungs und munteren sie stimmungsvoll auf.

Wenige Minuten später dann allerdings doch die Entscheidung. In der 81. Minute nutzt abermals Hedy Chaabi, der auf Erfurter Seite zum Matchwinner wurde, einen Fehler von Torhüter Bierbaum und lässt seine Farben auf 2:0 davoneilen.

Die Führung nutzt Erfurt nun, um vermehrt auf Zeit zu spielen. Man bleibt lange liegen und diskutiert. Zwei Spieler erhalten daraufhin wegen Unportlichkeit und Zeitspiel gelb. Bei Teilen der Heimfans ist die Stimmung dadurch leicht gereizt. Alles in allem bleibt es aber auf den Rängen, von ein paar Plastikbechern, die den unfreiwilligen Weg auf das Spielfeld fanden, einmal abgesehen sehr ruhig.

Trotz der nun klaren Führung des Favoriten gibt sich Westvororte/JFC mit den Zuschauern im Rücken, die dem Team immer wieder applaudieren und ihm zujubeln, ja die Mannschaft regelrecht nach vorne treiben, nicht auf. Noch fünf Minuten.

Dörlitz‘ satter Freistoß aus knapp 20 Metern dreht kurz vor dem Tor noch leicht ab und verfehlt das Dreiangel um Millimeter. Schade. Das war knapp. Das hätte noch mal für Spannung sorgen können.

Westvororte/JFC nun mit dem Mute der Verzweiflung. Und abermals schnappt ein Erfurter Verteidiger unfair zu, so dass dem Unparteiischen schon wieder nichts anderes übrig bleibt, als kurz vor der Strafraumlinie auf Freistoß für die Weiß-Blauen zu entscheiden.

Diesmal darf Richter. Mit links. Mit links und mit viel Gefühl ins äußerste Eck, ins Dreiangel, ins Tor. Da kann sich Reck so lang machen wie er will, den kann er nie und nimmer erreichen. Kurzer Jubel, kurze Freude. Zurück. Das Gesicht zur Faust geballt. Man spricht sich gegenseitig Mut zu. Auch die Fans wollen nun mehr. Weiter geht es. Noch zwei Minuten.

Kaum sind die von der Uhr hebt der Schiedsrichter die Hand und zeigt fünf Finger ins weite Rund. Geht jetzt vielleicht doch noch was?

Westvororte versucht alles. Die Jungs geben sich nicht auf. Und Westvororte kommt noch mehrfach an und in den Erfurter Strafraum. Hinten erkämpft man sich Gelb. Warum der Schiedsrichter kurz darauf Freistoß für Erfurt gibt, als ein Verteidiger seinem eigenen Torhüter im eigenen Strafraum umrennt und der Ball einschussbereit vor dem Erfurter Tor liegen bleibt, ist unklar.

Auch, warum zwischenzeitlich das Tor von Marcus Schneider in der 64. Minute keine Anerkennung fand, ist fraglich, zumal ein Erfurter Abwehrspieler den Ball vorher sogar mit der Hand im Strafraum unfreiwillig auf seinen Keeper verlängerte. Wer weiß, was passiert wäre, hätte es zu diesem Zeitpunkt 1:0 für den Außenseiter gestanden. Sei’s drum.

Letztendlich war es dem TSV/JFC nicht vergönnt noch den Ausgleich zu erzielen. Nach 97 Minuten pfiff Schiedsrichter Benjamin Strebinger ab. Das Spiel ist aus und die Scheubengrobsdorfer raus aus dem Pokal. Leider. Leider auch gerade deswegen, weil der Pokalsieg der Erfurter eigentlich nicht auf deren besserer Leistung beruhte. Zwei individuelle Fehler der Gastgeber eröffneten den Rot-Weißen erst die entscheidenden Möglichkeiten zu ihren beiden Treffern.

Dennoch durften die Spieler erhobenen Hauptes den Platz verlassen, flankiert von 600 applaudierenden Heim-Zuschauern, die der Mannschaft alle uneingeschränkt ein großes Lob für diese Leistung zollten.

Ein großes Lob wollen auch wir der Mannschaft und den Verantwortlichen des Vereins, die dieses Spiel in jeder Hinsicht perfekt organisierten, aussprechen und somit auch Sprachrohr vieler Gäste und Zuschauer sein, die sich sowohl über das sportliche Auftreten der Mannschaft als auch über das „Drumherum“ ausschließlich positiv äußerten.

Letztendlich war es trotz der Niederlage der Höhepunkt des Jahres für unserer Jungs und den Verein. Ein spannendes Spiel. Ein Fußballfest. Bis in die achte Minute der Nachspielzeit. Und ein Zuschauerrekord mit 750 verkauften Eintrittskarten. All das wird sicherlich einen gebührenden Platz in der Chronik der kleinen und verschworenen Scheubengrobsdorfer Fußball-Familie finden.

Jeder einzelne, der gestern auf oder neben dem Spielfeld dazu beigetragen hat, dass dieser 13. November in den Westvororten für immer ein besonderer Tag bleiben wird, darf sich stolz schätzen, Teil dieses außergewöhnlichen Dorfvereins zu sein. Westvororte, wir lieben dich!

Auch wenn für unsere Mannen gestern im Viertelfinale Schluss war, sollten wir uns alle den Sonntags-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ gut schmecken lassen. Das machen auch die Fans der Saarbach-Chaoten, die trotz der Niederlage Dominik Klammt zum Man of the Match wählten.

Ein oder zwei Tage wollen und dürfen auch wir nun noch gemeinsam mit den Spielern und den Verantwortlichen von diesem außergewöhnlichen Tag schwärmen, dieses einmalige Ereignis feiern, dann wollen wir uns alle wieder auf den Alltag konzentrieren und uns im Laufe Woche auf die nächste Aufgabe vorbereiten, bei der es dann wieder um Punkte geht, wenn der 1. SC 1911 Heiligenstadt in der Saarbach-Arena zu Gast sein wird.

Können wir dann, am nächsten Samstag ab 14:00 Uhr, den Schwung von heute mitnehmen?

Ohne Worte …

Dieses Spiel wurde Ihnen präsentiert von der LVM Versicherungsagentur Fischer und Hauffe, bei der wir uns auf diesem Wege nochmals recht herzlich für die großzügige Unterstützung bedanken möchten.

#ausgerafürgera

Die Stimmen zum Spiel:

Tino Ledig, Sportlicher Leiter des TSV Gera-Westvororte:

„Ärgerlich wird es nur deshalb, weil das Spiel dann doch so lange offen und die erträumte Überraschung sogar möglich war. Doch die Enttäuschung ist schnell verflogen. Was bleibt ist die Erinnerung an einen großen Tag für Mannschaft und Verein. Es war das erhoffte Fussballfest und die Werbung für den Club.“

Noch ausführlichere Worte findet unser Trainer Philipp Schlebe und konstatiert zu diesem besonderen Spiel:

„Bevor ich etwas zum Spiel sage, möchte ich zu allererst einmal Danke sagen! Danke an alle Zuschauer, Fans, Spieler aus Vereinen aus der Umgebung, Freunden, Familienmitgliedern und allen anderen die gestern mit dabei waren und dieses Spiel für uns zu einem absoluten Highlight gemacht haben! Ein besonderes Dankeschön und ein riesiges Lob auch an unsere SG. Von den Einlaufkindern, zu den B-Junioren, die Parkeinweiser waren, unseren Nachwuchstrainern, die auf den Bierwägen standen, unserer zweiten Mannschaft und den Alten Herren, Jörg, Hanne und ihr Team, die alles abgedeckt haben, damit wir uns einfach auf das Spiel vorbereiten können und an den ganzen Vorstand, die alles in einer relativen kurzen Zeit hervorragend organisiert haben und in eln Fußballfest für ganz Gera verwandelt haben. Das war Werbung für Gera und den Fußball in den Westvororten.

Zum Spiel: Die Jungs haben das riesig gemacht! Alles reingeworfen was sie hatten und Erfurt einen echten Kampf geboten. Wie es eine höherklassigere Mannschaft mit diesem Niveau nun mal so macht, bestraft Erfurt zwei individuelle Fehler knallhart. Wie die Jungs aber nach einem 2:0 Rückstand in der 82. Minuten nochmal das Spiel spannend machen und auf 1:2 verkürzen, verdient absolut Respekt und Hochachtung! Sich da nicht aufzugeben und Erfurt nochmal zum Zittern zu bringen ist einfach nur stark! Trotz alledem sind wir leider ausgeschieden und versuchen nun den Schwung in die Liga mitzunehmen und dort unsere kleine Negativserie zu stoppen und wieder in die Erfolgsspur zu finden.“

Auch, wenn bei uns allen sicherlich der Stolz überwiegt, bleibt der kleine Wermutstropfen, dass es gestern möglich gewesen wäre.

Ohne Worte …

10. Spieltag: Weimar – Westvororte/JFC 3:2 (2:1)

Niederlage in Weimar

 

(08.11.2021) Da war man mit den Gedanken wohl doch schon eine Woche weiter. Abermals hat man Lehrgeld gezahlt. Diesmal dafür, dass man sich auf das für den 13. November anstehende Spiel des Jahres gegen den FC Rot-Weiß Erfurt freut. Bei aller Freude darf man aber ein Punktspiel nicht vergessen. Wir können zwar nicht in die Köpfe der Spieler hineinschauen und auch der Kaffeesatz unseres Sonntag-Guten-Morgen-Getränkes verrät es uns nicht, aber es liegt nahe, dass der ein oder andere schon eine Woche weiter war. 

 

In den ersten 30 Minuten präsentierte sich der Gast von seiner schlechteren Seite und überließ dem Gastgeber das Feld und eine Vielzahl von Torchancen. Weimar kam von Beginn an besser ins Spiel. Mit mehr Leidenschaft kaufte man dem Gast, der sich eigentlich viel vorgenommen hatte, den Schneid ab.

Bereits fünf Minuten nach dem Anstoß durch die Zwiebelmarkt-Königin Katharina stand es nach einem Fehler von Clemens Bierbaum, dessen schneller Abwurf nach einer Ecke direkt in den Beinen eines Gegenspielers landete und die bereits aufgerückte Defensive nicht schnell genug reagieren konnte, durch Christopher Dam 1:0. 

Nach 20 Minuten erhöhte Marc Bißelik nach einer unnötigen und schlecht abgewährten Ecke mit dem wohl schönsten Treffer des Tages von der Strafraumgrenze volley auf 2:0. Weimar weiterhin das aktivere und bessere Team. Der Gastgeber hatte die entschieden größeren Spielanteile und mehrere große Chancen, um die Führung auszubauen. 

 

Mittlerweile war es unserem Unglücksraben der Anfangsphase Clemens Bierbaum zu verdanken, dass es nach 30 Minuten nicht schon 4 oder gar 5:0 stand, denn er reagierte in der Folgezeit mehrfach sensationell und verhinderte einen noch höheren Rückstand. Die klare Führung für den SC Weimar zu diesem Zeitpunkt hoch verdient.

 

So nach und nach kamen unsere Jungs dann aber doch etwas besser ins Spiel und konnten auch erste Möglichkeiten verzeichnen. Ein Schuss von Bosse Struz wird geblockt. Kurz vor der Pause dann das 1:2. Ja! Aber der Treffer von Dominik Klammt wird wegen eines Handspieles aberkannt. Weiter 2:0.

 

Dann aber doch noch der Anschluss. Hoffnung keimte auf, nachdem Franz Hoffmann nach Pass von Bosse Struz im Strafraum gelegt wurde, Marcus Schneider sich den Ball schnappte und das Leder zentral unter die Querlatte ins Tor jagte. Nur noch 2:1. 

 

Die Hoffnung war zurück. Und das Spiel wurde hektisch. Auf Weimarer Seite gab es bis dato bereits zweimal gelb, einmal für unsere Jungs. Auch die Weimarer Fans bekleckerten sich in dieser Phase nicht mit Ruhm, was Franz Hoffmann zu spüren bekam. Die heimischen Ordnung mussten auf Geheiß des Schiedsrichters eingreifen. Eingreifen musste dieser selbst bei einer weiteren Tätigkeit. Diesmal traf ein Weimarer Fußballschuh das Gesicht des am Boden liegenden Maximilian Dörlitz, der Referee beließ es allerdings bei Gelb. Wir würden ihn gern fragen warum. 

 

Für den zweiten Durchgang hatte man sich viel vorgenommen. Man wollte kühlen Kopf bewahren und mit mehr Leidenschaft am Ende auch punkten. Mit Beginn der zweiten Hälfte kamen unsere Jungs auch etwas besser ins Spiel. Mann übernahm das Zepter, konnte sich dennoch nicht entscheidend durchsetzen, weil die Defensive des Gastgebers nicht viel zuließ. Einzig eine Möglichkeit war in dieser Phase zu verzeichnen, als Daniel Gehrt den Ball nach einem Einwurf festmachte und Maximilian Kurth bediente. Der scheiterte aber mit seinem Schuss aus gut 10 Metern an Torwart Max Stern, der den zu zentral geschlagenen Ball noch mit dem Fuß abwehren konnte. Wir sind weiter am Drücker, Weimar hat momentan gar keine Möglichkeiten.

 

Die Hoffnung, dass nun mit mehr Leidenschaft und mehr Kampfgeist doch noch ein Punkt drin sein sollte, verflog aber dann doch wieder relativ schnell, als der gut 1,90 große Adam Luca Ruffert in der 65. Minute nach einer Ecke goldrichtig stand und den Ball mit dem Kopf im langen Eck versenkte. 3:1.

 

Der ein oder andere Weiß-Blaue Fan stellte Wille und Leidenschaft unserer Mannen infrage. Auch wir haben dafür keine klare Antwort und lassen das mal so stehen. Weimar, schon die ganze Zeit etwas tiefer stehend, zog sich noch weiter zurück und ließ die Scheubengrobsdorfer kommen. Die versuchten es vermehrt über die Außen, finden aber auch dort keine Lösung, weil Weimar geschickt verteidigte. Und man lauerte auf Konter. Das Spiel ging jetzt nur noch in eine Richtung. Allerdings kam in keiner Phase des Spieles so ein richtiger Spielfluss auf, da die relativ kleinliche Linie des Schiedsrichters diesen immer wieder unterband. Allerdings wollen wir den Grund der Niederlage keinesfalls an seinen Entscheidungen festmachen, auch wenn eine „Handvoll“ derer äußerst fraglich waren.

Nachdem das Spiel mit dem erneuten zwei Tore Vorsprung nun schon so gut wie vorentschieden war, kam in der Schlussphase doch noch einmal Spannung auf. Gut 10 Minuten vor ultimo schlenzte Marcus Schneider den Ball nach Vorarbeit des eingewechselten Tom Eichberger mit viel Übersicht aus gut 16 Metern zum 3:2 ins Weimarer Tor.

 

Westvororte versuchte nun alles. Man wollte diesen einen Punkt. Man wollte das 3:3. Allerdings hatte man immer noch das Gefühl, dass der letzte Biss und der unbedingte Wille fehlten. Dennoch gelang der Ausgleich, als es abermals Marcus Schneider war, der mit seinem dritten Treffer in diesem Spiel per Kopf traf. Zur Verwunderung des Schützen, der Weiß-Blauen Spieler und Fans und sogar der der Weimarer Viererkette entschied der Schiedsrichter nach Hinweis seines Assistenten auf Abseits. Später wurde uns auch von Spielern des Gasgebers bestätigt, dass Marcus Schneider nie und nimmer im Abseits stand und diese Entscheidung nicht nachvollziehbar war. Der Assistent seinerseits lächelte darüber hinweg. 

 

In der Nachspielzeit unterstrich der Unparteiische, wie schon vor Jahresfrist, abermals, dass er und Marcus Schneider keine Freunde werden, als er nach einem Allerweltszweikampf, bei dem sich Marcus Schneider am gegnerischen Strafraum fair durchsetzte und freie Bahn zum Tor hatte, unverständlicher Weise auf Freistoß für Weimar entschied.

 

Nachdem Martin Gerold im Strafraum attackiert wurde, eine weitere strittige Situation. Abermals neigte sich das Pendel aber in Richtung Weimar und der Elfmeter-Pfiff blieb aus. Auf der Gegenseite hätte der SC Weimar bei zwei Kontern gegen unsere weit aufgerückte Mannschaft fast noch auf 4:2 erhöht, spielte die Angriffe aber schlecht aus. 

 

Mit Glück und Geschick brachte der Gastgeber die knappe Führung ins Ziel. Unverdient ist der Dreier für die Mannschaft von Michael Junker dennoch nicht, waren die Mannen aus der Goethe-Stadt doch in der ersten Halbzeit das entschieden bessere Team, auch weil Westvororte/JFC zur Enttäuschung der mitgereisten Fans den letzten Willen und die Leidenschaft, die nötig ist, um mit über 100 % Einsatzbereitschaft zu punkten, hat vermissen lassen.

 

Unser Trainer Philipp Schlebe war nach der Begegnung ebenfalls enttäuscht und analysiert das Spiel kurz: „In den ersten 20 Minuten haben wir den Gegner auch durch individuelle Fehler zum Toreschießen eingeladen. Danach sind wir etwas besser in die Partie gekommen, aber laufen einem 2:0 Rückstand hinterher. Weimar war insgesamt präsenter und gewillter das Spiel für sich zu entscheiden. Wir müssen jetzt schnellstens diese Formschwankungen abstellen und mehr Kontinuität beweisen.

 

Leidenschaft, Kampfgeist und das Annehmen von Zweikämpfen haben heute über weite Strecken gefehlt. Deswegen ist man jetzt – nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen – auch wieder im tabellarischen Abstiegskampf angekommen. Diesen heißt es jetzt mit kühlem Kopf anzunehmen und in den verbleibenden Begegnungen dieses Kalenderjahres zu punkten, damit man mit einem positiven Gefühl und frischem Schwung in das neue Jahr gehen kann.

 

Ohne Worte … 

 

#ausgerafürgera

9. Spieltag: Ohratal – Westvororte/JFC 1:1 (0:0)

Punktgewinn oder Punktverlust?. Unentschieden in Ohratal ✅

(26.10.2021) Mit einem 1:1 reisten unsere Mannen gestern Abend zurück aus Ohrdruf. Ob das Ergebnis nun eher ein Punktgewinn oder Punktverlust ist, bleibt offen.

So ganz entschieden scheint man selbst nicht zu sein, hatte man in einem nicht überzeugenden Spiel gegenüber dem Gastgeber aber doch ein oder zwei Großchancen mehr zu verzeichnen.

So zum Beispiel als Martin Gerold nach Kopfballverlängerung vom Marcus Schneider allein auf das gegnerische Tor zulief, aber am aufmerksamen Ohratal-Keeper Stefan Horn scheiterte. Der hätte später bei Klammt`s Lattentreffer sicherlich keine Chance gehabt, war in diesem Moment aber mit dem Aluminium und Fortuna im Bunde. Auf der anderen Seite Glück für unsere Jungs, als ein Schuss den Bierbaum-Kasten knapp verfehlte und das Außennetzt streifte.

Im ersten Durchgang hatte auf der sehr schönen und gepflegten Anlage und dem großen Platz in Ohrdruf der Gastgeber leichte optische Vorteile. Gefährlich wurden die Gastgeber aber auch nur bei Standards oder scharfen Eingaben. Westvororte/JFC konnte die eigentlich erfolgreichen Tugenden bis dato nicht abrufen, was Trainer Philipp Schlebe in der Kabine lautstark zum Ausdruck brachte.

Auch in der zweiten Hälfte kein großer Unterschied zwischen beiden Mannschaften. Ein insgesamt überschaubares Verbandsligaspiel vor etwa 120 Zuschauern, 20 davon aus Gera.

In der 57. Minute dann die Führung für die Gastgeber. Sven Reinhold konnte sich über außen bis auf die Grundlinie sehr gut durchsetzen und passte nach innen. Dort stand der Ohrataler Kapitän Stephan Kubirske, der den Ball unter Bedrängnis und mit etwas Glück aus gut sieben Metern im Tor unterbrachte.

Westvororte/JFC aber nur kurz geschockt, denn nur eine Minute später verarbeitet Marcus Schneider einen Einwurf resolut im Zweikampf und zog aus 16 Metern satt ab. Sein Schuss landet zum 1:1 im äußersten linken Toreck.

Fortan versuchten beide Mannschaften eine Entscheidung herbeizuführen. Hüben wie drüben gab es auch Möglichkeiten, die aber nicht so richtig zwingend waren, auch wenn Franz Hoffmann und Daniel Gehrt per Kopf nah am Führungstreffer der Scheubengrobsdorfer dran waren.

Auch die drei Wechsel unseres Trainers, die allesamt offensiv ausgerichtet waren, brachten nicht den erwünschten Erfolg, so dass in der Schlussphase nur noch zwei Ecken beider Mannschaften für Gefahr sorgten, jedoch nichts einbrachten. Letztendlich sollte man mit einem Auswärtspunkt nicht unzufrieden sein. Ob es dennoch ein Punktgewinn oder ein Punktverlust war, bleibt offen.

Wenn man dem ein oder anderen Protagonisten Glauben schenken möchte, wäre mit etwas mehr Leidenschaft, mit etwas mehr Willen und mit etwas mehr Körpersprache auch etwas mehr drin gewesen. Sei‘s drum.

Und wie sieht unser Trainer die Punkteteilung? „Das Ergebnis geht in einer schwachen Verbandsligapartie in Ordnung. Meiner Meinung nach haben wir gegen Ohratal unsere bisher schlechteste Saisonleistung abgeliefert. Trotzalledem haben wir einen Punkt mitgenommen. Doch wir haben auch gesehen wie schwer es für uns wird, wenn wir nicht zu 100% da sind und mit dem Kopf woanders.“ kommentierte Philipp Schlebe unser Sonntagsspiel.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

Thüringer Landespokal, Achtelfinale

Sensation. Oberligist scheitert in Scheuben

(10.10.2021) Traumhafte äußere Bedingungen. Achtelfinale im Pokal. Ein Oberligist in Gera. Was will man zum Samstag Nachmittag mehr?! Das Los des Thüringer Fußballverbandes hat uns mit dem FC Einheit Rudolstadt allerdings eine schier unlösbare Aufgabe beschert. Die Rollen sind klar verteilt, dennoch beginnt der TSV selbstbewusst.

Schneider‘s Kopfball ist für den Rudolstädter Keeper nach drei Minuten kein Problem. Problematischer hingegen die Situation für unsere SG nach nur acht Minuten, als Benjamin Bahner nach einem Eckball aus ca. acht Metern erfolgreich ist und den Favoriten mit Hilfe des Innenpfostens per Kopf in Führung bringt.

Vom Anstoß weg, und wohl ein wenig der frühen Führung der Gäste geschuldet, ist bei den Hausherren eine gewisse Unsicherheit zu verspüren. Als wir in der Vorwärtsbewegung den Ball verlieren, ist Florian Giebel auf und davon und kann von Julius Jurke im letzen Moment nur unfair gestoppt werden. Notbremse? Spielen wir die nächsten 75 Minuten in Unterzahl?

Wir blicken gespannt auf den Unparteiischen. Glück für die Weiß-Blauen, dass der nur nach dem gelben Karton greift. Den fälligen Freistoß aus ca. 20 Metern vergeben die Gäste leichtfertig. Rudolstadt aber weiter am Drücker. Die Anfangsphase ist heute nicht unsere. Aber so nach und nach beißen wir uns ins Spiel.

Die nächste Möglichkeit aber erst einmal wieder für die Gäste nach einem schnellen Seitenwechsel. Bahner aber überhastet und auch über’s Tor. Auf dem Spielfeld geht es derweil sehr lautstark zu. Warum Rudolstadt ständig einen Freistoß oder eine gelbe Karte fordert, ist uns unklar. In unseren Augen macht der Schiri das bisher sehr gut. Daran sollte sich auch bis zur 96. Minute nichts ändern.

Das Hauptgeschehen findet vorübergehend nur zwischen den Strafräumen statt. Große Chancen und Boxgetümmel bleiben Mangelware. Auch nach einer halben Stunde gibt es keine nennenswerten Möglichkeiten zu verzeichnen. In den Zweikämpfen allerdings geht es zur Sache. Aber alles noch im Rahmen. Schiedsrichter Tarik El-Hallag bleibt bei seiner Linie. Auf beiden Seiten. Ein Klassenunterschied ist bis dato nicht zu sehen. Das ein oder andere mal erkennt man kurz, aber auch nur ganz kurz, die höherklassige Mannschaft. Man schiebt sich den Ball abgezockt zu und spielt schon jetzt ein wenig auf Zeit. Insgesamt ist das Spiel aber von vielen Fehlpässen geprägt.

Dann aber nimmt die Begegnung auf einmal Fahrt auf. Nach einer Ecke von Franz Hoffmann köpft Julius Jurke den scheinbar schon zu weit geschlagenen Ball wieder in die Mitte wo er Maximilian Dörlitz findet, der sich gegen zwei gegnerische Verteidiger behauptet und das Leder aus Nahdistanz unter die Latte drischt. Ja! Tor! 1:1.

Aufgrund der Bemühungen des Gastgebers ist der Ausgleich nicht unverdient, bezeichnend für das bisherige Spiel aber, dass beide Tore nach Standards gefallen sind.

Rudolstadt kommt nicht so wie gewünscht ins Spiel. Westvororte/JFC attackiert unter großem Aufwand früh. Immer wieder läuft man den Gast in dessen Hälfte an. Hoffentlich reicht, wenn wir das so fortführen, die Kraft über 90 Minuten. Der Favorit versucht es mit kurzen Pässen auf engem Raum. Meist ist aber ein Scheubengrobsdorfer Fuß dazwischen, sodass der Oberligist sein spielerisches Potenzial nicht ausschöpfen kann.

Jetzt knallt es im Fünfmeterraum der Gäste. Schneider, Kurth und zwei Gegenspieler prallen zusammen. Als Kurth den Ball über die Linie spitzeln will, wirft sich auch noch der Keeper dazwischen. Chance vertan. Der Rudolstädtper Torhüter geht zu Boden, kann aber kurz darauf weiterspielen. Mit dieser bisher größten Chance im Spiel und einem insgesamt leistungsgerechten Unentschieden geht es in die Pause.

Die zweite Hälfte beginnt mit einem schönen Angriff unserer Jungs, den Martin Gerold nach zwei schnellen Doppelpässen, bei denen der Gast unseren Mannen nur hinterherschauen kann, volley abschließt, den Kasten aber verfehlt. Auf der anderen Seite treibt Bierbaum seine Mannen immer wieder verbal an. Vorn arbeitet Schneider wieder unermüdlich. Und das hat Erfolg.

Nach einem schnellen Gegenstoß über rechts gelangt das Leder in den gegnerischen Strafraum. Bosse Strutz trifft unter gütlicher Mithilfe des Rudolstädter Torhüters Max Bresemann von halb links aus ca. 10 Metern zum 2:1. Westvororte/JFC hat das Spiel gedreht. Jetzt führt der krasse Außenseiter. Wahnsinn. Wie reagiert der Favorit aus Rudolstadt?

Und unsere Jungs wollen gleich scharf nachwaschen. Wieder eine unübersichtliche Situation im Rudolstädter Strafraum. Ein Verteidiger kann jedoch in höchster Not klären und den Ball mit viel Wucht und unkonventionell aus der Gefahrenzone befördern.

Das Spiel wird besser und schneller. Logisch. Das Dorf führt, Rudolstadt muss kommen. Und Rudolstadt kommt. Jetzt Glück für uns, dass der Schiri in einer strittigen Situation nicht auf Strafstoß für Rudolstadt entscheidet. Wie wir später erfahren, war es kein Foul. Selbst konnten wir es aber bei der Schnelle der Situation nicht erkennen. Der Schiedsrichter scheint jedoch abermals die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Und schon wieder Rudolstadt. Der Abschluss aber zu schwach. Der Oberligist versucht es nun immer wieder. Vorerst bleibt es aber beim Versuch. Auch jetzt? Ja, auch jetzt. Auch, weil wir alle hellwach sind.

Plötzlich wieder der Gastgeber. Schneider zwingt Bresemann zu einer Glanzparade. Rudolstadt bringt Riemer. Der wird gleich ins Sturmzentrum delegiert, der muss seinen Platz gleich ganz vorn finden. Die letzte Hoffnung? Jetzt knallt Jurke, der heute hinten jedes Kopfballduell und jeden Zweikampf gewonnen hat, aus 20 Metern einen drauf. Aber schon wieder Bresemann. Stark. Der Rudolstädter Keeper hält seine Mannschaft im Spiel.

Nur eine Minute später ist er allerdings machtlos, als Jurke trifft. Der Jubel der Weiß-Blauen ist allerdings verfrüht und auch der Stadionsprecher muss seine überschwängliche Freude und das 3:1 zurücknehmen. Die Anzeigetafel erhält ein Reset auf 2:1. Auch in dieser 73. Minute hat, wie wir nach dem Spiel erfahren haben, der Schiedsrichter wegen eines Handspieles die richtige Entscheidung getroffen.

Jetzt Rehnelt für Kurth. Der kann nicht mehr. Der hat heute ein Riesen Spiel gemacht. Der hat wie seine Mitstreiter alles gegeben. Die Schlussviertelstunde bricht an. Rudolstadt versucht es nun mit Gewalt. Wir verteidigen. Das müssen wir auch. Mit Glück und Geschick. Rudolstadt mit Übergewicht. Wieder eine Chance. Wieder ein Geraer Fuß dazwischen.

Wir müssen jetzt, wenn wir den Ball haben, mal etwas ruhiger agieren. Es ist hektisch. Wir müssen jetzt das Spiel mal beruhigen. Das Spiel, das zehn Minuten vor ultimo auf Messers Schneide steht. Ob das gut geht?!

Jetzt aber spielen wir uns mit zwei herrlichen Doppelpässen durch. Schneider völlig frei, aber auch im Abseits. Schade. Dann geht es wieder ganz schnell. Nur 30 Sekunden später Glück für uns. Nach einem Rudolstädter Abschluss klatscht das Leder ans Aluminium. Das Glück des Tüchtigen!? Hier ist so gut 10 Minuten vor Ende richtig was los. Es geht im Minuten-Takt hin und her.

Die 160 Zuschauer, Fans und alle anderen sportfreunde sehen attraktiven, schnellen und spannenden Fußball. Der Gastgeber führt. Das Wetter immer noch spätsommerlich und traumhaft schön. Knisternde Spannung. Was will man mehr?!?

Rudolstadt findet kein Rezept. Selbst der Trainer kann sich nur mit wenig konstruktiven und lauten Rufen behelfen: Weiter! Vor! Lang!

Auf der anderen Seite zwei Ecken für uns. Beide bringen nichts ein. Aber etwas Entlastung. Es bleibt hektisch. Und immer noch fünf Minuten. Powerplay der Grünen-Gelben. Abschluss. Abgewehrt. Ecke. Aber auch die bringt nichts ein. Noch zwei Minuten. Auf der anderen Seite jetzt eine Chance für uns – wie aus dem Nichts. Rehnelt trifft aber nur das Aussennetz.

Der Schiedsrichter hebt die Hand und zeigt vier Finger ins Rund. Vier Finger, die nicht unser Freund sind.
Jetzt darf auch unser Trainer mal eingreifen. Philipp Schlebe nimmt Zeit von der Uhr und bringt Schäfer für den heute überragenden Gerold.

Aber schon wieder Rudolstadt. Marco Riemer aus zehn Metern. Volley. Aber zu zentral, Bierbaum sicher. Nochmal Bierbaum. Er fängt einen langen Ball ab. Die Grün-Gelben sind der Verzweiflung nah. Nochmal Rudolstadt. Mit langem Futter. Chance vertan. Aber, immer noch zwei Minuten.

Freistoß für die Gäste. Die werden doch nicht etwa … Oder?! Noch einmal touchiert ein Schuss das kurze Eck unseres Tores. Noch eine Minute. Sollte die Nachspielzeit diesmal unser Freund sein, wenigstens einmal, wenigstens heute?

Ja sie ist es! Abgezockt spielen unsere Jungs die letzte Minute runter und dürfen sich wenig später über ihren leidenschaftlichen Auftritt, den sensationellen Sieg über einen Oberligisten und den Einzug ins Viertelfinale des Thüringer Landespokals freuen.

Standing Ovation und lautstarke „Westvororte-Westvororte“ Rufe hallen durch die Saarbach-Arena und begleiteten freudestrahlende Spieler und Betreuer in die Kabine, aus der noch lange nach dem Spiel Jubelhymnen zu hören waren.

Ein Sieg auch für das FairPlay in einem harten aber jederzeit fairen Pokalfight, nach dessen Ende selbst die Fans unserer Gastmannschaft den Scheubengrobsdorfern applaudierten und auch die Rudolstädter Spieler Größe Zeiten, als sie unseren Mannen fair zum Sieg gratulieren.

War dem Rudolstädter Trainer Holger Jähnisch, der auf der Facebook-Seite unserer Gäste von einer verdiente Niederlage spricht, die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, analysierte Philipp Schlebe freudestrahlend: „Ich muss den Jungs heute ein riesen Kompliment machen! Auch wenn sie die ersten 10-15 Minuten nicht voll da waren, haben sie sich in das Spiel hineingearbeitet und als Mannschaft allen Widerständen getrotzt! Man hat heute, meiner Meinung nach, keinen Klassenunterschied erkennen können und wir sind verdient ins Viertelfinale eingezogen.“

Das sehen wir genauso! Und wir sind stolz auf unsere Jungs, auf eine geschlossene Mannschaftsleistung und auf den Man of the Match – das Team 🤍💙 Oder heißt das dann Men of the Match?

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#dasdorfistweiter

8. Spieltag: FC Thüringen Weida – Westvororte/JFC 2:1 (2:1)

Die Niederlage mit dem Blick nach vorn

(04.10.2021) Wieder einmal, wie in dieser Saison schon so oft, kann die SG Westvororte/JFC aus einer Führung kein Kapital schlagen. So blieb es dem FC Thüringen Weida gestern vorbehalten, den Sieg auf dem Roten Hügel zu feiern. In Scheubengrobsdorf trauert man wieder einmal den vergebenen Chancen hinterher. Dabei begann es doch recht vielversprechend.

Gastgeber-Torhüter Haase vertändelt den Ball gegen Tim Eichberger etwas leichtfertig und konnte im Anschluss daran nur hinterherschauen, wie die Geraer bereits nach drei Minuten in Führung gingen. Weida in der Anfangsphase dennoch mit mehr Ballbesitz.

Unsere Führung währte aber nur kurz. Denn nur drei Minuten später gelang dem FC Thüringen Weida bereits der Ausgleich, als Marcel Hartmann per Freistoß zum 1:1 traf, während Clemens Bierbaum noch seine Mauer stellte, da der Schiedsrichter kurz zuvor klar und deutlich und für alle sichtbar mit gehobenem Arm auf seine Pfeife zeigte. Warum der Treffer trotzdem zählte, obwohl der Referee noch nicht gepfiffen hatte, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben.

Aus unserer subjektiven Sichtweise ebenfalls fragwürdig auch seine Entscheidung, warum er, als Franz Hoffmann allein durch war und gelegt wurde, keinen Strafstoß für die Scheubengrobsdofer gab. Nur eine Minute später entscheidet er sich auf der anderen Seite in einer vergleichbaren Situation dafür, auf den Punkt zu zeigen. Marcel Hartmann liest sich diese Chance nicht entgehen und drehte per Strafstoß das Spiel in dieser turbulenten Anfangsphase zu Gunsten der Heimmannschaft.

Westvororte/JFC jedoch unbeeindruckt. Die großen Chancen der Gastgeber sind von ein paar Ecken oder Freistößen, die allerdings allesamt kaum Gefahr brachten, nach gut 15 Minuten alle aufgezählt. Anders auf der Gegenseite. Der Gast, wenn auch nicht überzeugend, diktiert das Spiel. Dominik Klammt trifft die Latte. Den zurückspringenden Ball kann Franz Hoffmann allerdings nicht verwerten und trifft per Kopf ebenfalls nur den Querbalken. Jetzt Tom Eichberger. Der setzt nach. Im Strafraum-Dreikampf mit Torhüter Haase und Kai Schumann gehen alle zu Boden. Und? Mit Freistoß für Weida wird das Spiel fortgesetzt.

Bis dato war es hart und es blieb auch so. Insgesamt ging es über die gesamte Spielzeit intensiv zur Sache. Sechs Gelbe Karten für die Hausherren und vier für unsere Jungs und auf jeder Seite ein Platzverweis zeugen davon. Leider war auch der überforderte Schiedsrichter nicht in der Lage das Spiel zu beruhigen und fand bis zum Schlusspfiff keine einheitliche und neutrale Linie.

Aber auch die beiden Mannschaften bekleckerten sich in Durchgang eins nicht mit Ruhm. Die Begegnung weit von gehobenem Landesliga-Niveau entfernt. Die zweite Hälfte ebenfalls kein fußballerrischer Leckerbissen, auch wenn der TSV jetzt das Zepter komplett übernommen hat.

Weitere Möglichkeiten für die Weiß-Blauen. Zweimal kann Weida den Ball noch gerade so von der Torlinie kratzen, Schneider und Dörlitz behindern sich selbst und auch Franz Hoffmann ist der Torerfolg vergönnt, als Christopher Haase stark reagiert.

Nach zwei taktischen Fouls von Daniel Zschille kann dieser mit Gelb-Rot bereits nach 56 Minuten duschen gehen. Auf der anderen Seite glatt Rot, nach dem Marcel Hartmann dem Schiedsrichter nach mehreren Fouls und einem Wortgefecht keine andere Wahl ließ. Ironie des Schicksals, dass ein Rotsünder gestern zum Matchwinner und zum gefeierten Helden wurde?

Westvororte/JFC setzt alles auf eine Karte. Schneider und Dörlitz jetzt gemeinsam im Sturmzentrum. Allerdings fehlte unseren Mannen heute die entscheidende Durchschlagskraft. Auch mit Fortuna waren wir heute nicht im Bunde.

Aufpassen musste man auf der anderen Seite bei den gelegentlichen Kontern der Penzel-Elf, die jedoch letztendlich keine große Gefahr bedeuteten. Weida, taktisch klug, schafft es immer wieder Zeit von der Uhr zu nehmen, um somit der 90. Minute bei eigener Führung schneller näher zu kommen.

Der Schlusspfiff erfolgte dann trotz vielfacher und längerer Unterbrechungen überraschender Weise äußerst pünktlich, so dass der Gastgeber am Ende jubeln konnte und als glücklicher Sieger den Platz verließ, auch, weil der Gast in der gegnerischen Hälfte nicht zwingend genug war, obwohl man der Mannschaft von Philipp Schlebe keinen Vorwurf machen kann. Der Wille war da. Die Punkte sind weg.

Zum gleichen Zeitpunkt konnte unsere zweite Mannschaft jubeln, denn mit einem 1:1 beim Greizer SV hatte vorher wohl niemand gerechnet. Auch die Auszeichnung für unsere Oak Trails im Rahmen des SmartCity Ideenwettbewerbs durch unseren Oberbürgermeister war ein positiver Aspekt des gestrigen Tages. Schauen wir also auch in der Niederlage nach vorn! Und wir freuen uns schon heute auf das nächste Wochenende und einen sicherlich spannenden Pokal-Fight mit dem Oberligiten vom FC Einheit Rudolstadt.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

7. Spieltag: Westvororte/JFC – Eintracht Eisenberg 2:0 (1:0)

Mit zwei Assen zum Grand Overt ♦️

(26.09.2021) Wenn du ein Ass aus dem Ärmel ziehen willst, musst du vorher eins reinstecken. Oder Schneider einwechseln. Denn der, der immer trifft, trifft auch heute. Auch gegen Eisenberg.

Letzte Nacht erst mit dem Flieger aus dem Urlaub zurück gekommen, musste er vorerst auf der Bank Platz nehmen. Aber, wenn du so eine breite Brust hast, dann machst du das Ding. Aus der Kalten. Aus vollem Lauf. Volley. Ins lange Eck. Ins Glück.

Aber eigentlich hätte zu diesem Zeitpunkt das Spiel schon lange entschieden sein müssen. Mindestens vier oder fünf 100-Prozentige haben unsere Jungs liegenlassen. Rehnelt, nach Fehlpass des Eisenberger Torhüters völlig frei, verzieht um Meter. Hoffmann scheitert nach präzisem Pass von Klammt völlig freistehend an der Eisenberger Nummer eins, der in dieser Situation allerdings auch überragend reagierte.

Dies tat er auch schon nach zwei Minuten, als er nach Hoffmanns Grundlinien-Durchbruch Rehnelts Schuss an den Pfosten lenkte und die ganz früher Führung vereitelte.

Rehnelt, mit dem die Eisenberger Defensive um den überforderten Kapitän Müller immer wieder Probleme hatte, war auch an der nächsten Szene beteiligt. Den Pass von Dominik Klammt verlängerte er auf Eichberger, der aber ebenfalls knapp verzieht. Bereits jetzt hätte es schon zwei oder drei zu null stehen können.

Danach Kurth. Aber auch er trifft nicht. Anschließend fast ein Eigentor unserer Gäste, aber der Ball touchiert den Pfosten am langen Eck und landet neben dem Kasten. Nach der anschließenden Ecke kann sich Marco Götze abermals auszeichnen, als er gegen Rehnelt stark pariert. Den Nachschuss setzt Dörlitz knapp daneben.

Warum nur gehen wir wieder so leichtfertig mit diesen Riesenchancen um? Hoffentlich rächt sich das nicht wieder. Jetzt kommt Klammt zum Abschluss. Zur Ecke geklärt. Hoffmanns Distanzschuss ist diesmal leichte Beute für Götze.

Auf der anderen Seite verlebt Keeper Jonas Tämmler, der heute abermals Urlauber Bierbaum vertrat, einen bis dato ruhigen Nachmittag. Vorerst. Wie schon gegen Sonneberg sollte er in der Schlussphase allerdings noch im Mittelpunkt stehen.

Jetzt mal Eisenberg. Ein Fernschluss von halb rechts verfehlt sein Ziel knapp. Nur eine Minute später noch einmal Glück für uns, dass bei einem Schuss aus Nahdistanz noch irgendein Beim dazwischen ist. Durchatmen.

Dann wieder Westvororte/JFC. Und wieder sind wir im Fünf-Meter-Raum. Und wieder ist ein Eisenberger Fuß dazwischen. Ein Pfiff. Halbzeit. Oder? Nein. Noch nicht. Es gibt noch einen Freistoß für uns. Entfernung so circa 30 m.

Die Protagonisten Dörlitz und Ludwig stehen parat. Reden kurz. Dörlitz darf. Um der knallt das Ding mit gefühlten zehn Metern Anlauf mit Vollspann drauf. Aus 30 Metern. Götze kann den Strich mit den Fingerspitzen nur noch an die Latte lenken. Von dort springt das Leder Christian Kruschke vor die Füße, der es völlig freistehend leicht hat, das Spielgerät über die Linie zu bugsieren. 1:0. Mit dem Pausenpfiff. Pause.

Mit der knappen aber hochverdienten Führung und einem eindeutigen Chancenplus für die Weiß-Blauen geht es vor knapp 150 Zuschauern in die Kabinen. Bei spätsommerlichem traumhaft schönem Wetter gönnen sich die Fans und Zuschauer nun eine Roster oder ein Rostbrätel vom Holzkohlegrill und ein frisch gezapftes Bier. Und sie fachsimpeln. An dieser Stelle überlegen auch wir noch einmal ganz kurz, ob Christian Kruschke schon einmal getroffen hat, oder ob das heute eine Premiere ist. Das wäre dann wohl ein Kasten. Wir fragen ihn. Später. Denn schon geht es weiter.

Die zweite Halbzeit beginnt, wie die erste endet. Der Gastgeber ist am Drücker, aber Dörlitz’ Kopfball wird geblockt. Jetzt Tom Eichberger aus 18 Metern. Mit viel viel Gefühl und Effet. An den Pfosten. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Wieder eine Riesen-Chance, wieder Pfosten, wieder kein Tor.

Nach und nach kommt Eisenberg etwas besser ins Spiel. Man stört jetzt unseren Spielaufbau frühzeitig, was den Weiß-Blauen gar nicht behagt. Dennoch schaffen es unsere Gäste nicht, sich vielversprechende Chancen zu erarbeiten. Nur einmal muss Keeper Tämmler eingreifen, bleibt im 1:1 gegen Danny Müller aber Sieger und die Scheubengrobsdorfer auch weiterhin das bessere Team.

Die Begegnung muss aufgrund vieler kleiner Nicklichkeiten und Foulspiele vom Schiedsrichter nun ständig unterbrochen werden. Ein Spielfluss kommt nicht oder kaum zu Stande. Trainer Philipp Schlebe reagieren. Und er reagiert. Er bringt 15 Minuten vor Ultimo Schneider und Schumann. Das waren gute Entscheidungen, auch wenn die Eintracht jetzt die nächste Möglichkeit verzeichnen kann. Aber kein Treffer. Es bleibt bei der knappen Zitterführung.

Das Tor fällt auf der anderen Seite. Nach überlegter Kopfballvorlage von Bosse Struz erläuft sich Marcus Schneider unter Bedrängnis den Ball und jagt das Leder zum überfälligen 2:0 ins lange Eck. War’s das?

Warten wir ab. Hoffen und wünschen sind erlaubt. Feiern noch nicht. Denn die Nachspielzeit ist bekanntermaßen nicht unser Freund.

Auch diesmal nicht. Die elektronische Ergebnistafel zeigt 90+. Zittern. Bangen. Hoffen. Ecke für Eisenberg. Gewühl im Strafraum. Ein Foul. Ein Pfiff. Elfmeter. Manche denken am Sonneberg.

Nein. Bitte nicht. Bitte nicht schon wieder. Der Schiri zeigt an, dass noch vier Minuten drauf gelegt werden. Puuuuhhhh, vier Minuten. Viel Zeit für Eisenberg hier noch einen Punkt zu holen. Aber erst mal müssten sie den Elfer reinmachen.

Machen Sie aber nicht. Denn wir haben noch ein zweites Ass. Im Tor. Und das hält denn eigentlich recht platziert geschossenen Strafstoß von Robert Häring überragend. Es bleibt beim 2:0. Die vier Minuten Nachspielzeit kostet der insgesamt sehr souveräne Schiedsrichter Philipp Linke aus. Das Team von Philipp Schlebe lässt trotz hochsommerlicher Temperaturen diesmal aber nichts mehr anbrennen und bringt das hochverdiente 2:0 heute routiniert über die Zeit.

Und nicht nur des gehaltenen Strafstoßes wegen haben unsere Fans den erst 18-jährigen Torhüter Jonas Tämmler zum „Man auf der Match“ gewählt, sondern auch, weil er heute ein insgesamt fehlerfreies Spiel absolviert hat, stets anspielbereit war und bei hohen Bällen seinen Strafraum jederzeit beherrschte. Glückwunsch, Jonas

Und Kruschke? Den haben wir gestern Abend natürlich noch gefragt. Es war wirklich sein erstes Tor in einem Punktspiel für die Scheubengrobsdorfer. Gut, im Pokal hat er schon mal getroffen. Aber das zählt nicht. Also: Kasten! Kann er Montag gleich mit Tämmler zusammen einkaufen gehen. Prost Jungs, Prost Westvororte Heute stoßen wir an. Gemeinsam. Auf einen weiteren Sieg.

Und der wurde gestern gegen gestandene Schortentaler nicht nur mit den für Westvororte bekannten Tugenden wie Kampf, Teamgeist und Wille errungen, sondern diesmal auch mit einer beeindruckenden spielerischen Note. Unserer Meinung nach eine glatte 1!

Und für alle die, die zum Frühstück noch kein Bier trinken wollen, empfehlen wir wie immer den Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️, der heute, wie schon in der letzten Woche, nach sechs (!) Toren und sechs Punkten aus zwei Spielen sicherlich (den meisten) besonders gut schmecken.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

6. Spieltag: SpVgg Geratal – Westvororte/JFC 2:4 (0:2) ⚽️✅

Den Frust von der Seele geballert 😡

(21.09.2021) Wer hätte das gedacht. Wer hätte das nach dem letzten Spiel und der vergangenen Woche geahnt. Mit 4:2 siegt man auch in dieser Höhe hochverdient über die Spielvereinigung Geratal. Schon bei der Erwärmung merkte man gegenüber der Woche zuvor eine gewisse Gelöstheit.

Und genau so starteten unsere Jungs in das Spiel. In den Anfangsminuten überrollte man den Gastgeber regelrecht. Von Beginn an spielte man äußerst konzentriert nach vorn und erarbeitete sich schon in der Anfangsphase ein zwei gute Möglichkeiten. Dabei durfte sich einmal Maximilian Kott im Tor der Gastgeber auszeichnen, beim zweiten Mal hatte er Glück, dass Tom Eichberger das Aluminium im Wege stand.

Nach 10 Minuten dann aber bereits der Lohn für das couragierte Auftreten der Mannschaft von Philipp Schlebe. Einen Freistoß von halb links, den Martin Ludwig in den Strafraum streichelte, vollendete Maximilian Kurt per Kopf zur verdienen frühen Führung.

Weiterhin fast nur Westvororte. Ansehnliche Ballpassagen, viel direktes Spiel und Kombinationssicherheit zeichneten uns in dieser Phase aus. Weitere Chancen folgten, doch Kapitän Dominik Klammt und Tom Eichberger vergaben. Noch.

Geratal machte es uns Mitte der ersten Halbzeit nun leicht. Vorn waren wir bei gegnerischem Ballbesitz sehr aktiv, mussten jedoch bei langen Bällen der Spielvereinigung immer wieder vorsichtig sein. Das war unsere Defensive auch. Waren es in der Anfangsphase die kopfballstarken Dörlitz, Kurth und Zschille konnte sich im zweiten Durchgang auch Julius Jurke auszeichnen.

Der TSV hatte das Spiel in der Hand und hätte längst nachlegen können, ja müssen. So aber ergaben sich auch Möglichkeiten für unseren Gastgeber, die unseren Torhüter allerdings jederzeit auf der Höhe zeigten. Die Pausenführung war verdient, man hätte gar mit zwei oder drei Toren mehr führen können.

Auch nach dem Pausen-Tee kommen wir hochkonzentriert und fokussiert auf dem Platz zurück. Der unbedingte Wille die Führung auszubauen war nicht zu übersehen und zwang die Spielvereinigung immer wieder zu Fehlern. Solch einen nutzte Franz Hoffmann gnadenlos aus, als Keeper Kott über den Ball schlug. Im Stile eines abgezockten Mittelstürmers vollendete er zum 2:0.

Nur zwei Minuten später sieht der Gästekeeper abermals nicht gut aus. Einen mit viel Effet geschlagenen Freistoß von Tim Richter versenkt Tom Eichberger aus Nahdistanz per Kopf und bringt unsere Mannen mit 3:0 in Front. Eine kleine Vorentscheidung?

Westvororte weiterhin die bessere Mannschaft. Geratal fällt nicht viel ein. Gera wechselt. Mucki Diallo nun auf dem Platz. Gleich bei seiner ersten Aktion, als Bosse Struz ihm den Ball präzise in den Lauf spielt, düpiert er den gegnerischen Torhüter und erzielt per Tunnel das vielumjubelte 4:0.

Im Gegensatz zu letzter Woche erleben wir heute einen höchst effizienten und effektiven TSV. Kicker aus der „zweiten Reihe“ stürmen unbekümmert nach vorn. Stürmen zum Erfolg. Sie stürmen in die Herzen der Fans und lassen schnell vergessen, wie bitter ein Unentschieden oder ein Abschied sein können.

Mit der klaren Führung im Rücken schlich sich nun ein wenig der Schlendrian ein. Die SG Westvororte/JFC nicht mehr so präsent, nicht mehr so überlegen. Ungenauigkeiten und Abspielfehler prägten diese Phase. Nach einem langen Ball in unseren Strafraum erwischt Clemens Bierbaum seinen Gegner etwas unsanft, so dass dem Schiedsrichter nichts anderes übrig blieb als auf den Punkt zu zeigen.

Der bisher beste Gerataler Bastian Bischof allerdings kann diese Chance nicht nutzen und verzieht mit Unterstützung des Außenpostens knapp. Bierbaum, der die Ecke geahnt hatte, wäre wohl vielleicht auch rangekommen?! Weiter 4:0. Bekommen wir die Null bis zum Ende durch?

Nein. Bedingt auch der Tatsache, dass wir in den letzten 20 Minuten den attraktiven, offensiven und erfolgreichen Fußball der ersten Stunde vermissen lassen. Hinzukommt, dass die Weiß-Blauen nach der Umstellung nun etwas defensiver ausgerichtet sind. Und abermals gibt es Strafstoß. War der erste noch berechtigt, stellen wir den zweiten in Frage.

Aber wir kritisieren nicht, wir lamentieren nicht. Und diskutieren wollen und werden wir auch nicht, denn das haben wir in den letzten Tagen zu Genüge getan. Der Blick nach vorn war der genau Richtige, wie auch der Auftritt der Mannschaft als geschlossene Einheit und der hochverdiente Erfolg mit vier eigenen Treffern heute eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Daran können auch die beiden abermals recht einfachen Gegentore in der Schlussphase und weitere, teils hundertprozentige Möglichkeiten der Spielvereinigung Geratal nichts ändern. Entlastung für uns Fehlanzeige. Dennoch bringt man den Sieg routiniert nach Hause.

Das einzige was man im Ilmkreis zurücklässt ist ein großes Dankeschön an hervorragende Gastgeber. Vom Einweiser auf dem Parkplatz über einen Kasten Bier in der Kabine bis hin zur Roster für jeden Spieler empfing man uns mit besonders herzlicher Gastfreundschaft.

Ohne Worte …

#daswirsiegt
#ausgerafürgera

5. Spieltag: Westvororte/JFC – 1. FC Sonneberg 04 2:2 (1:1)

Die Nachspielzeit wird nicht unser Freund

(12.09.2021) Andere lassen den oder die Punkte liegen. Vielleicht sollten wir einfach den Stift auch mal liegen lassen?! Aber, es ist unser Job. Und Sonntag früh stehen wir in der Pflicht. In der Pflicht der Fans. Der Lesenden zumindest. 90 Minuten. Pflicht. Sonntag früh. Bei bitterem Kaffee. Denn eine Kür ist es nach solch einem Spiel definitiv nicht, die richtigen Worte zu finden. Andere haben schon beim „Auf Wiedersehen“-sagen gegenüber den Fans Probleme. So etwas stimmt uns doppelt enttäuscht und nein, wir haben nicht gut geschlafen.

Klar könnten wir jetzt und hier aus reiner Enttäuschung nur schnell einen Abriss der Geschehnisse in chronologischer Folge oder eine Aufzählung aller Chancen und Tore mit Minutenangabe zu Papier bringen. Oder wir könnten den Bericht am Montag einfach nur aus irgendeiner Gazette sharen. Aber das ist nicht unser Ding. So schwer es fällt, wir stellen uns dieser unangenehmen Aufgabe und sagen trotz der immer noch tief sitzenden Enttäuschung auch an diesem Sonntag „Guten Morgen Westvororte“.

Die Etikette verbietet es uns unseren Gefühlen und Emotionen sprachlich freien Lauf zu lassen. Ja, es ist wirklich einfach nur zum … den Stift in die Ecke schmeißen. Wir sind Amateure im Bereich der Schreiberei. Umso schwerer fällt es uns die passenden Worte zu finden. Wir sind emotional nah am Verein und persönlich und mit den Herzen eng an der Mannschaft. Mehr vielleicht als andere, die glauben, dass sie den besten Job machen. Umso schwerer fällt es uns natürlich, wenn abermals, wie schon gegen den FC Erfurt-Nord, ein sicher geglaubter Sieg in der Nachspielzeit hergeschenkt wird. Diese Nachspielzeit wird nicht unser Freund.

Bezeichnend auch, dass, wie schon gegen Erfurt-Nord, etwa 10 Minuten vor Schluss Marcus Schneider ausgewechselt wird und wir die Führung nicht ins Ziel bringen? Der Chancen waren genügend vorhanden. Auch wenn in der ersten Halbzeit das Spiel ausgeglichen war und es mit einem durchaus gerechten 1:1 in die Pause ging. Aber der Reihe nach.

Mit den Gedanken noch in der Kabine war wohl unsere Defensive in der vierten Minute, als Christopher Hopf nach schönem Diagonalpass auf einmal völlig frei im Strafraum stand und sich die Ecke aussuchen konnte. Wieder so ein einfaches Gegentor. Nach einem Eckball und dem Kopfballtreffer von Rico Heuschkel konnte man die Gästeführung nur drei Minuten später egalisieren und zum 1:1 ausgleichen.

Nach gut einer viertel Stunde hat nun auch der Wettergott ein Einsehen mit den Mannschaften und den 100 Zuschauern. Der Sonnenschein vertreibt den Dauerregen. Kurth rettet mit dem Scheitel vor dem einschussbereiten Gottschalk. Immer wieder verlieren wir den Ball in der Vorwärtsbewegung. Die schnellen Gegenstöße der Südthüringer sind gefährlich. Gefährlich sind unsere Gäste auch in den Zweikämpfen. Die erste Gelbe für unsere Gäste hätte auch schon die dritte oder eine Andersfarbige sein können. Es ist hart. Spätestens nach dem absolut unfairen und groben Einsteigen gegen Tim Richter konnten unsere Gäste froh sein, dass sie nicht die nächste Stunde in Unterzahl bestreiten mussten.

Nach und nach haben wir aber etwas mehr vom Spiel. Und wir haben die ersten Möglichkeiten. Ludwig scheitert aus der Distanz. Richter kann dreimal gefährlich in den Strafraum des 1. FC Sonneberg eindringen. Leider findet er bei seinen Rückpässen von der Grundlinie nie den Fuß eines freien Mitspielers.

Dann scheitert Heuschkel am Sonneberger Keeper, der gekonnt den Winkel verkürzt. Bei hohen Bällen hat dieser allerdings große Probleme. Wir nutzen das jedoch nicht. Auf der anderen Seite haben unsere Gäste aus dem Thüringer Wald per Freistoß von der Strafraumgrenze noch zweimal die Möglichkeit auf den Führungstreffer. Beide Chancen werden jedoch leichtfertig vertan.

Pause. Mit einem leistungsgerechten 1:1 geht es in die Kabinen.

Die zweite Hälfte geht nur noch in eine Richtung. Wir übertreiben nicht. Aber Westvororte hat gefühlt 70 oder 80 % Ballbesitz und Strafraumszenen im Minuten-Takt. Sonneberg kommt hinten kaum mehr raus. Wir könnten jetzt alle Chancen aufzählen, was allerdings den Rahmen sprengen würde. Belassen wir es dabei, dass sich Unvermögen, Pech und Leichtfertigkeit die Waage hielten, so dass es noch lange beim mittlerweile für unsere Gäste äußerst schmeichelhaften 1:1 blieb.

Nur einmal musste unser erst 19-jähriger Torhüter Jonas Tämmler, der heute den beruflich verhindern Clemens Bierbaum ersetzte, ernsthaft eingreifen, pariert aber überragend. Insgesamt hat er seine Sache richtig gut und unaufgeregt gemacht. Die wenigen Konter, die der 1. FC Sonneberg auf seiner Halbenseite verzeichnen konnte, spielten die Gäste schlecht aus oder sie wurden Beute unserer Defensive oder der vom aufmerksamen Tämmler.

Auf der anderen Seite wird der Druck immer größer. Es müsste längst 2:1 oder höher stehen. Ein glasklarer Elfmeter wird uns verwehrt. Eine zweite strittige Szene wird eben so mit „weiterspielen“ bewertet. Mehrfach geht es für die Unparteiischen jetzt zu schnell. Kurz darauf wieder Glück für Sonneberg. Das war dann in der 72. Minute allerdings aufgebraucht. Marcus Schneider bekommt den Ball etwa 16 m vor dem Tor in den Lauf, zögert nicht und dreht die Kugel direkt mit Effekt ins Dreiangel. Ein Traumtor.

Warum unser Torschütze 10 Minuten vor Ultimo ausgewechselt wurde, müssen wir noch recherchieren. Wie schon gegen Erfurt, als er bei eigener Führung den Platz verließ, können wir die Führung nicht über die Zeit bringen. Das kann natürlich auch Zufall sein.

Aber egal wie, es kam, wie es kommen musste. Wir schreiben die 92. Minute. Einen aus Verzweiflung aus etwa 20 Metern zentral aufs Tor geschlagenen Ball kann Jonas Tämmler nicht festhalten. Beim Nachfassen erwischt er wohl den Fuß des Gegenspielers, der geschickt fällt. Der Schiedsrichter entscheidet nach einer Denksekunde auf Strafstoß.

Den macht die Sonneberger Tor-Garantie André Gottschalk, der die Torschützenliste der Liga mit nunmehr sechs Treffern anführt, in der 92. Minute rein, so dass am Ende abermals eine Gastmannschaft jubelnd die Saarbach-Arena verlassen konnte. Die Nachspielzeit wird nicht unser Freund. Wir trauern wieder einmal den vielen Möglichkeiten, die wir nicht genutzt haben, den leichten Fehlern in der Abwehr und den verlorenen Punkten hinterher.

Aber wir schauen auch schon wieder nach vorn. Und wir schauen positiv nach vorn. Dafür allerdings gibt es keine Punkte. Auch nicht dafür, dass wir gestern vielleicht wieder einmal die bessere Mannschaft waren. Eigene Tore erzielen, gegnerische verhindern. Dafür gibt es Punkte. Schon nächsten Samstag hat man in Geratal allerdings die nächste Möglichkeit.

Also: Kopf hoch, Jungs! Weiter geht’s. Punkten! Sieben haben wir schon. So viel wie in keiner der beiden Serien davor. Wenn uns gestern vor dem Spiel einer gefragt hätte, ob wir mit einem Unentschieden leben könnten, viele hätten wohl JA gesagt. Ergo: Eine durchaus positive Bilanz. Und, wenn wir die bisherige Saison jetzt noch einmal kurz Revue passieren lassen, sind wir eigentlich gar nicht mehr so sehr enttäuscht. Eher stolz 💙 und deswegen schmeckt der Sonntag-Morgen-Kaffee ☕️ jetzt gar nicht mehr so bitter.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera