Positiver Trend trotz Niederlage

Weiter so !!!

(29.08.2022) Trotz einer weiteren Niederlage ist der Trend positiv. Klingt doof? Klingt doof. Ist aber so. Nach einer Klatsche in Schweina, einem schlechten Spiel gegen Eisenberg folgte am Samstag gegen den FC Erfurt Nord ein sehr couragierter Auftritt unserer Jungs.

War in der ersten Halbzeit die Handbremse auf beiden Seiten noch etwas angezogen, hat der TSV/JFC spätestens ab der 43. Minute, als es Bosse Struz war, der aus halbrechter Position und etwa 10 Meter Torentfernung einfach mal abzog und den Ball ins lange Eck jagte, Vollgas-Fußball gespielt.

Bis dahin war alles noch recht überschaubar. Erfurt glänzte immer wieder mit recht präzisen Diagonalpässen auf ihre rechte Angriffsseite, mit der sie immer wieder für Gefahr sorgten. Konnte Kapitän Tim Richter einen ersten Schussversuch nach knapp 10 Minuten noch von der Linie kratzen, düpierte Louis Voigtritter unsere unsortierte Defensive nach einem weiteren präzise getimten Diagonalpass und traf zum 0:1.

Kurz darauf eine weitere gute Möglichkeit für die Gäste, der Lupfer von Issa Mohamed Saeed fand seinen Weg jedoch nicht ins Tor, sondern verfehlte dieses knapp. Glück gehabt. Fazit bis hier her: Zwei Niederlagen und ein früher Rückstand waren für die Stabilität unserer abermals umgestellten Defensive nicht förderlich.

So nach und nach fand man sich aber, bekam die gegnerischen Angriffe rechtzeitig unter Kontrolle und bannte die akute Gefahr eines weiteren Gegentreffers. Nach vorn versuchte man nun selbst Akzente zu setzen. Eine erste große Möglichkeit hatte nach Vorarbeit des heute sehr agilen Lionel Kirstein Nils Plötner, als er allein auf den gegnerischen Torwart zulief, diesen umkurvte, sich dabei den Ball allerdings etwas zu weit vorlegte, so dass der Torabschluss und ein Treffer ausblieben. Vorerst.

Denn nur fünf Minuten später war der Jubel auf Seiten der Weiß-Blauen riesengroß, als Bosse Struz nach Vorarbeit von Nils Plötner bereits besagten Treffer zum Ausgleich markierte. Das 1:1 in der 43. Minute sollte Mannschaft und Fans, von denen gestern sicherlich auch aufgrund des regnerischen Wetters nur 61 den Weg in die Arena fanden, für die zweite Halbzeit viel Mut machen.

Und in dieser zweiten Halbzeit präsentierte sich die Mannschaft von einer ganz anderen Seite. So hatte man sie im Laufe der bisherigen Saison noch nicht gesehen. Man übernahm das Zepter, gewann die Zweikämpfe, kämpfte um jeden Ball und erarbeitete sich eine Vielzahl an Möglichkeiten. Erfrischender und attraktiver Offensivfußball, der auch den Erfurter Keeper Julian Schorch immer wieder in den Mittelpunkt stellte.

Nach einer von Tim Richter gefühlvoll getretenen Ecke köpfte Lionel Kirstein nur knapp am langen Pfosten vorbei. Die größte der vielen Möglichkeiten besaß kurz darauf Bosse Struz, der völlig freistehend vor Keeper Schorch den Ball aber noch einmal abspielte, der Adressat Markus Klotz allerdings bei seinem Treffer im Abseits stand.

Wie aus dem Nichts in die Drangphase der Scheubengrobsdorfer das 1:2. Mit viel Glück fand in der 69. Minute eine verunglückte Flanke von Fabian Kunze den Weg über Torhüter Jonas Tämmler hinweg ins lange Toreck.

Westvororte gab sich aber nicht auf. Kurz vor Schluss hatten die Gäste Fortuna auf ihrer Seite, als dem völlig freistehenden Lionel Kirstein der Ball an die Hand sprang, ehe er ihn im Tor unterbringen konnte. Nur dem Schiedsrichter-Assistenten haben es die Landeshauptstädter zu verdanken, dass der Treffer keine Anerkennung fand, sah der Referee das vermeintliche Handspiel nicht und erkannte kurzzeitig auf Tor. Apropos Tor. Das wollte auch in der restlichen Spielzeit nicht fallen. Entweder war man im Abschluss nicht resolut genug oder man scheiterte am teilweise über sich hinauswachsenden Torhüter der Erfurter, der mit zwei Glanzparaden weitere Treffer der Weiß-Blauen, von denen mindestens einer hoch verdienst gewesen wäre, verhinderte.

In den Schlussminuten, als Westvororte/JFC alles auf eine Karte setzte, und allein zwischen der 80. und 90. Minuten sechs Ecken verzeichnen konnte, riskierte man alles. Bei Kontern der Erfurter hätten Niklas Kliem und Louis Voigtritter für die endgültige Entscheidung sorgen können. Eine Parade von Jonas Tämmler und der Pfosten verhinderten dies jedoch, so dass es bis in die dreiminütige Nachspielzeit hinein ein spannendes Match blieb, aus dem der FC Erfurt Nord als glücklicher Sieger hervorging.

Trotz der Niederlage war ein positiver Trend erkennbar, der uns für die nächsten Wochen im Kampf um den Klassenerhalt viel Mut macht. Trotz aller Widrigkeiten hat die Mannschaft Charakter bewiesen und zumindest eine Halbzeit lang bewiesen, dass sie mit der entsprechenden Einstellung Landesliga-Niveau hat. Weiter so!

Am kommenden Wochenende ist spielfrei. In zwei Wochen ist man dann beim bisher ebenfalls sieg- und punktlosen BSV Eintracht Sondershausen zu Gast, ehe man zum nächsten Heimspiel am 17.09.2022 den SC Heiligenstadt in der Saarbach-Arena empfängt.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

#newgeneration