Vierfacher Gümpel macht den Unterschied

Besser als das Ergebnis, zu schlecht für Punkte

(10.04.2023) Eine sehr schöne und herzliche Geste vor Beginn des Spieles. Im Rahmen einer Aktion der Hausherren für die 17-jährige Lisa, die seit einem schweren Unfall querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt, sammelten die Heiligenstädter Geld für die Familie der jungen Frau. Der Gastgeber spendete beispielsweise die kompletten Einnahmen aus den Eintrittsgeldern des heutigen Spieltages.

Auch die Westvororte-Fans und unsere Mannschaft beteiligten sich spontan an dieser Aktion. Ralf Hemmann (auf unserem Foto rechts), Fan der Saarbach-Chaoten, übergab unter den Applaus der insgesamt 115 Zuschauer kurz vor Beginn des Spieles 100 Euro an den Kapitän der Heiligenstädter, Maximilian Henkel.

Tolle Aktion der Scheubengrobsdorfer Auch unsere Redaktion hat sich an der von unseren Fans initiierten Spende beteiligt und wünscht Lisa und Ihrer Familie alles erdenklich Gute.

Nun aber zum Spiel. „Die Deutlichkeit des Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wieder, denn gerade nach dem 2:1 Anschluss wackelte die SCH Defensive gewaltig.“ war auf der Facebook-Seite unserer Gastgeber zu lesen.

Die erste Offensivaktion vom Anstoß weg gab es für unsere Mannen. Der Gastgeber-Torhüter musste gleich aufmerksam sein. War er auch. Auch noch in der ersten Minute ein Freistoß für den Gastgeber. Aus dem Halbfeld, links. Entfernung zum Tor circa 30 Meter, ungefährlich.

Denkste. Dachten vielleicht auch unsere Jungs. Hatten aber nicht damit gerechnet, dass Leon Gümpel völlig überraschend vor dem Tor auftaucht und per Kopf bereits in der ersten Minute das 1:0 erzielt.

Da waren wir jetzt noch nicht richtig wach. Das war wirklich ein vermeidbares Gegentor. Da haben die belegten Brötchen der knapp dreistündigen Anfahrt wohl noch etwas schwer im Magen gelegen. An dieser Stelle dennoch vielen lieben Dank an unsere Hanne und unseren Jörg.

Anschließend können wir selbst für etwas Entlastung sorgen. Ein Traumpass von Tim Richter in den Lauf von Philipp Rehnelt kann nur per taktischem Foul gestoppt werden. Dem gelben Karton folgt ein Freistoß, der vom SC zweimal gegen Westvororte-Schüsse innerhalb des Strafraums verteidigt werden kann.

Kurz darauf die nächste Verwarnung, diesmal erwischt es Bosse Struz, der am Mittelkreis zu spät kommt. Heiligenstadt versucht mit vielen Kontakten in der eigenen Hälfte Ordnung und Ruhe in das bisher auf beiden Seiten zerfahrene Spiel zu bringen. Wir laufen hoch an und provozieren damit Fehlabspiele.

Trotz des sehr frühen Gegentores präsentieren wir uns jetzt, so circa nach gut 20 Minuten, recht aufmerksam und sind dem Favoriten vorübergehend gleichwertig.

Ein Freistoß von halb links sorgt für Gefahr bei den Hausherren. Dann wieder die Heimmannschaft. Fast eine Doublette des frühen Führungstreffers, aber diesmal streicht der Ball knapp am langen Pfosten vorbei ins Aus. Glück für uns. Glück dann für Heiligenstadt, dass wir bei zwei Kontern den letzten Pass in den Lauf eines freistehenden Stürmers zu unpräzise spielen. Auch Heiligenstadt hat bei den entscheidenden Abspielen immer zwei oder drei Ideen und entscheidet sich glücklicherweise jeweils für die Falsche.

Wir können bei zwei schnellen Gegenstößen nicht den finalen Abschluss finden. Den findet auf der anderen Seite jetzt aber Adrian Wilhelm und knallt das Leder mit kurzer Zwischenberührung der Finger von Cedric Thrum an den Pfosten. Das war stark gemacht. Glück für uns.

Abermals, nur eine Minute später, steht Thrum wieder im Mittelpunkt, als er im eins-zu-eins einen Schuss noch abwehren kann. Der Nachschuss allerdings aus Nahdistanz sitzt. 2:0. Abermals war es Leon Gümpel, der am schnellsten reagierte und somit erfolgreich war, obwohl mehrere Verteidiger um ihn herumstanden. Wir waren abermals nicht 100 % bei der Sache und nicht handlungschnell genug.

Jetzt kommt es bei uns knüppeldick. Philipp Rehnelt muss verletzt bereits nach 35 Minuten behandelt werden. In Unterzahl haben wir während der Behandlungsphase Glück, dass ein Angriff der Heiligenstädter sein Ziel verfehlt. Philipp Rehnelt muss nach kurzer Behandlung dann leider früh ausgewechselt werden. Für ihn kommt Jonas Tämmler .

Dann wieder eine Möglichkeit für uns. Pass auf Markus Klotz. Der wird im Strafraum allerdings unfair gestoppt, so dass er nicht zum Abschluss kommt. Vereinzelte „11-Meter!“-Rufe verhallen aber schnell wieder. Ein weiterer Schuss von Lenny Schumann aus gut 20 Metern ist sicherer Beute der Heiligenstädter Nummer 1, Christoph Sternadel.

Heiligenstadt versucht es immer wieder über die schnellen Außen und sorgt damit jedes Mal für Gefahr. Wir können heute bis zu diesem Zeitpunkt nicht an die Leistung der letzten drei Spiele anknüpfen. Heiligenstadt führt zur Pause verdient.

Bevor unsere Jungs sich in der Kabine noch einmal zurechtrücken können, gibt es noch drei Eckbälle für Heiligenstadt am Stück, die zwar alle gefährlich in unseren Strafraum hineinsegeln, aber nicht verwertet werden können, auch weil Cedric Thrum zur Stelle ist.

Die zweite Halbzeit beginnt gleich mit einem weiteren Eckball für Heiligenstadt, der ebenfalls nichts einbringt. Dann haben wir mal wieder fünf Minuten, in denen wir uns gut präsentieren. Zwei Konter spielen wir aber wieder so schlecht und unkontrolliert aus, dass sich die Fans die Haare raufen.

Hinzukommt, dass wir anstelle klare Pässe zu spielen, versuchen zu zaubern, um mit einem Hackentrick im Strafraum zum Erfolg zu kommen. Das geht natürlich nicht.

Kurz darauf haben wir Glück, dass der Gastgeber einen sehr schnellen Überzahlangriff auch nicht gut zu Ende spielt.

Dann aber. Endlich. Endlich spielen wir mal einen Angriff konzentriert zu Ende. Kurth gewinnt hinten drin den Zweikampf und den Ball, den er nach außen zu Julian Wolfram spielt. Der schickt Klotz mit präzisem Pass longline. Klotz dringt energisch in den Schlafraum ein und passt auf den mitgelaufen Tämmler, der aus Nahdistanz zur Stelle ist und das Leder wuchtig über die Linie drückt. Nur noch 2:1. Ein wirklich sehr schön und schnell vorgetragener Angriff. Wie aus dem Lehrbuch. Wir sind wieder da. Wie aus dem Nichts.

Die nächsten Minuten drückt Westvororte auf den Ausgleich. Ein kleines Powerplay. Markus Klotz läuft seinem Gegenspieler davon, verpasst den Kasten aber um Millimeter. Vorübergehend sind wir die etwas bessere Mannschaft. Wir sind dem Ausgleich nahe – bis zu jenem Moment, als der Schiedsrichter überraschend Elfmeter für die Hausherren gibt. Warum, das haben sich selbst Heimzuschauer gefragt und fanden wie auch wir und unsere Spieler keine Antwort darauf.

Dem bisherigen Doppeltorschützen Leon Gümpel war das aber egal. Er verwandelt den Strafstoß sicher zur abermaligen zwei-Tore-Führung. Kurz vor und nach dieser strittigen Entscheidung verteilt der Referee an zwei unserer Spieler noch Gelb. Auch hier können wir nicht genau sagen warum, zumal sich der leichte und ungewollte Zusammenstoss zwischen Jonas Tämmler und seinem Gegenspieler im Rücken des Schiedsrichters ereignete. Sei’s drum.

Abermals haben wir nur eine Minute später wieder Pech. Der Freistoß von Tim Richter streicht wieder nur um Millimeter am Dreiangel vorbei. Die Führung für die Hausherren ist zu diesem Zeitpunkt ein wenig glücklich.

Jetzt schnüren wir den Gastgeber an und in dessen Strafraum regelrecht ein. Aber es ist kein Durchkommen. Per langem Pass kann sich der SC von diesem Druck erholen.

Und schon wieder gibt es Elfmeter. War da eine Berührung? Hat unser Spieler den Gegner leicht getroffen oder war es vielleicht doch anders herum? Wir können es nicht auflösen. Den Elfmeter gibt es trotzdem. Der Schiedsrichter hat m.V. einen ganz schwarzen Tag erwischt, was man uns von Seiten der Gastgeber sicherlich mit einem Lächeln widerlegen würde.

Abermals ist das dem bisherigen Dreifachtorschützen Leon Gümpel egal. Abermals verwandelt er souverän und avanciert nicht nur wegen seines vierten Treffers zum mit Abstand besten Spieler auf dem Platz.

Und sein Vierpack ist dann wohl jetzt, so 10 Minuten vor ultimo, auch die endgültige Entscheidung. Unsere Jungs lassen zwar die Köpfe etwas hängen, diskutieren fragend mit dem Schiedsrichter, geben sich dennoch nicht auf.

Jetzt kann Heiligenstadt zaubern. Der Vierfach-Torschütze wird zum Vorbereiter, nachdem er Wolansky perfekt bedient und der keine Probleme hat aus Nahdistanz zu vollenden. 5:1.

Wie einleitend schon geschrieben spiegelt „Die Deutlichkeit des Ergebnis aber nicht den Spielverlauf wieder …“

Wir sehen es auch so, müssen uns aufgrund der schlechten ersten Halbzeit aber an die eigene Nase fassen und dürfen und wollen Referee Leroy Schott für seine sehr fragwürdigen und einseitigen Regelauslegungen nicht für unsere Niederlage verantwortlich machen.

Mit der klaren und deutlichen Führung im Rücken führt uns der SC Heiligenstadt in den letzten Minuten regelrecht vor. Der beste Mann auf dem Platz, Leon Gümpel, zirkelte kurz vor ultimo noch einen Ball mit viel Effekt gefühlvoll „nur“ ans Lattenkreuz.

„Das war heute eine ganz ganz schlechte erste Halbzeit, in der wir nichts von dem umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten. Anfang der zweiten Hälfte kamen wir deutlich besser ins Spiel. Uns wurde dann durch zwei dumme Elfmeter der Zahn gezogen. Wir werden den Kopf aber nicht in den Sand stecken, aber wir werden auch den Finger in die Wunde legen und klar ansprechen was heute schief lief. Ich bin mir sicher, dass wir in Schleiz wieder unser normales Gesicht zeigen werden.“ konstatiert unser Chef-Trainer, Daniel Gehrt.

Und ja, insgesamt haben wir heute wohl doch ein bisschen zu wenig investiert. Da reichen 20 oder 30 Minuten nach der Pause nicht, um an die Leistungen der letzten drei Spiele anzuknüpfen und um vielleicht etwas Zählbares aus dem Gesundbrunnen mit nach Gera zu nehmen.

Glückwunsch an dieser Stelle dem 1. SC 1911 Heiligenstadt für diesen insgesamt doch verdienten Sieg, der vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist. Der Gastgeber hatte in Leon Gümpel den alles überragenden Spieler in seinen Reihen, der es mittlerweile auf 19 Saisontreffer gebracht hat.

Kommende Woche steht dann die nächste schwere Auswärtsaufgabe auf dem Programm, wenn unsere Jungs beim FSV Schleiz antreten müssen. Bis dahin wünschen wir euch alles Gute und noch zwei schöne Osterfeiertage. Lasst euch heute zum Feiertag nicht nur den Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️schmecken. Bis bald

Ohne Worte …

#newgeneration
#ausgerafürgera

Bitter. Ganz bitter!

Der Ausgleich in der 96. Minute

(02.04.2023) Ja, das ist bitter, sehr bitter, der Ausgleich in der 96. Minute. Aber sonst hätte man ja vielleicht denken können, dass es ein Aprilscherz ist.

Nein, der wäre es aber nicht gewesen. Denn bis zur 95. Minute führten die Scheubengrobsdorfer in einem hart umkämpften Match gegen den Tabellenführer und haushohen Favoriten aus der Bachstadt wirklich und nicht unverdient mit 3:2.

Kurz nach dem Spiel war die Stimmung bei unseren Jungs jedoch nicht Fisch, nicht Fleisch. Noch konnte man das Unentschieden nicht richtig einordnen. Hätte man dieses Ergebnis gestern vorausgesagt, hätten all unsere Spieler das wohl sofort unterschrieben. So allerdings war man aufgrund des sehr späten Ausgleichstreffers in der 96. Minute dann doch sehr enttäuscht.

Musste man aber gar nicht. Denn so, wie man dem Tabellenführer die Stirn geboten hat, das war gestern in der Saarbach-Arena aller Ehren wert. Der Tabellenletzte gegen den Tabellenführer. Dem haushohen Favoriten in Unterzahl ein Unentschieden abgerungen. Respekt, Jungs. Dieser Punkt ist ein Punkt der absoluten Moral. Unsere Redaktion zieht vor diesem phänomenalen und leidenschaftlichen Auftritt der Mannschaft den Hut

Aber wie immer der Reihe nach. Kaum ist eine Minute gespielt, hat Westvororte den ersten Abschluss. Die Direktabnahme von Tim Richter wird zur Ecke verteidigt. Unser Kapitän bringt diese selbst nach innen. Und als der Arnstädter Keeper noch laut „Leo“ ruft, ist Maximilian Kurth bereits mit dem Kopf zur Stelle und wuchtet das Leder ins Netz. Der Tabellenführer muss sich kurz schütteln.

Nur gut drei Minuten später erreicht ein gefühlvoller Struz-Pass durch die Schnittstelle der Arnstädter Abwehr den eingelaufenen Markus Klotz, der den Keeper düpiert und den Ball an ihm vorbei ins lange Eck spitzelt. Die Arnstädter schauen sich fragend an. Was ist denn hier los?

Die Zuschauer, die mit dem Bus erst jetzt um 15:06 Uhr angereist sind und als erstes neugierig auf die Anzeigetafel schauten, dachten sicherlich, dass das ein Aprilscherz ist. War es aber nicht. Wir führten nach sechs Minuten wirklich mit 2:0.

Kommt uns das Fritz-Walter-Wetter heute entgegen? Der Platz ist feucht und tief. Es nieselt. Schönspielen ist heute nicht. Es geht zur Sache. Bohm und Kurth haben das jetzt, so nach knapp 10 Minuten, schon schmerzhaft spüren müssen.

Arnstadt ist und bleibt gefährlich. Ein Konter verfehlt sein Ziel knapp. Da haben wir jetzt ein bisschen Glück gehabt. Kurz darauf verfehlt auch ein Kopfball das Tor.

Arnstadt macht das Spiel und versucht sehr viel. Wir können momentan noch gut dagegenhalten. Nicht immer fair. Jetzt können wir nur auf Kosten eines Freistoßes klären. Der Schuss wird allerdings per Glanzparade von unserem Keeper Cedric Thrum zur Ecke befördert.

Auf der anderen Seite wieder eine Möglichkeit für uns. Nach einem Eckball fällt der Ball Maximilian Kurth auf den Fuß. Der schließt sofort satt ab. Der Ball findet den Weg am Keeper vorbei, wird von einem Verteidiger am langen Pfosten aber noch von der Linie gekratzt. Jetzt hat unser Gast das Glück auf seiner Seite. Fast hätte es nach 20 Minuten 3:0 gestanden. Schon beeindruckend, was das Dorf heute zu bieten hat.

In der 29. Minute passen wir dann allerdings nicht richtig auf. Per feinem Doppelpass kann sich unser Gast durch unsere Verteidigung spielen. Der abschließende Heber von Patrick Hädrich zum 2:1 ist für unseren Keeper dann leider nicht haltbar.

Und es geht weiterhin zur Sache. Jetzt liegt der Arnstädter Florian Hofmann. Und wieder knallen an der Mittellinie zwei aneinander. Jetzt wird Tim Richter in der Luft volley genommen. Da kann man auch Gelb geben. Aber egal. Wir schauen nicht auf den Schiedsrichter, wir schauen auf uns. Wir schauen auf unseren nächsten Angriff. Rehnelt und Klotz immer im Mittelpunkt.

Und wir sehen das nächste Tor. Ein Tor für uns. Was ist denn hier los? Kirstein setzt Rehnelt toll in Szene. Dessen Flanke fast von der Eckfahne fliegt parallel der Grundlinie scharf gen kurzen Pfosten. Torhüter Dennis Weisheit will den Ball, der kurz vor ihm noch aufsetzt, fangen, aber das Spielgerät knallt ihm an die Schulter und springt von dort ins Tor. 3:1.

Jetzt müssen wir nochmals eine Zeile aus unserem Spielbericht von der Begegnung gegen den FC Erfurt Nord bemühen: „Hier spielt kein Absteiger!“ Wir wissen nicht, wie es ausgeht. Wir wissen nicht, ob wir die Führung ins Ziel bringen, ob es ein Remis gibt oder Arnstadt die Begegnung noch drehen kann. Aber wir wissen, dass das, was unsere Jungs bisher hier abliefern, echt beeindruckend ist.

Westvororte bleibt am Drücker. Westvororte bis jetzt sogar die etwas bessere Mannschaft im Spiel zwischen David und Goliath. Jetzt kann der agile Markus Klotz kurz nacheinander zweimal in den gegnerischen Strafraum eindringen, in allerletzter Not aber gebremst werden. Das hat unser Kleinster richtig gut gemacht.

Der ein oder andere mag an einen Aprilscherz glauben. Manch einer schüttelt den Kopf. Schon wieder ist Westvororte im gegnerischen Strafraum, nachdem man sich im Mittelfeld hervorragend durchgespielt hat. Wir können den Ball vorn allerdings nicht festmachen, so dass unsere Gäste kontern. Daniel Zschille, etwas weit aufgerückt, verhindert mit einem taktischen Foul die Vollendung dieses Konters und kassiert logischerweise Gelb.

Jetzt sind wir mit Fortuna im Bunde, hat der Schiedsrichter doch ein klares Foulspiel der Unseren im
Strafraum übersehen. Durchatmen. Es steht weiterhin 3:1. Noch fünf Minuten bis zur Pause.

Hinten klären Kruschke, Dinter und Kurth jeden langen Ball der Gäste rigoros. Vor allem Kurth hat bis dato die absolute Kopfballhoheit. Irgendwie ist unsere # 16 für die Gäste eh ein rotes Tuch. Einerseits steht er defensiv wie eine Wand, gewinnt jeden Zweikampf und jedes Kopfballduell, andererseits macht er offensiv gegen den Tabellenführer in dieser Saison schon zum zweiten Male das 1:0. Und das, wie auch schon im Hinspiel, mit Köpfchen.

Die letzten fünf Minuten vor dem Pausentee dann ein regelrechtes Powerplay der Gäste. Der SV setzt sich an und in unserem Strafraum fest. Und dann passiert es. Aus dem Gewühl heraus hat Philip Kiraly die Fußspitze am Ball und drückt ihn gegen zwei Scheubengrobsdorfer Verteidiger und unseren Torhüter über die Linie. Mist. So kurz vor der Pause. Ärgerlich.

Es geht aber noch weiter. Weiter hin und her. Ein Fernschuss jetzt von Richter. Daneben. Ein Arnstädter Kopfball ist sichere Beute unseres heute wieder überzeugenden Keepers. Pause. Endlich. Nicht nur die Spieler, sondern auch wir müssen einmal ganz kurz durchatmen. Die insgesamt 120 Zuschauer, darunter die gesamte Mannschaft der BSG Wismut Gera, die heute spielfrei hat, sahen einen bisher äußerst abwechslungsreichen und spannenden Verbandsligafight.

Die zweite Halbzeit beginnt ebenso energisch, wie die erste endete. Es geht weiter richtig zur Sache. Cedric Thrum schmeist sich wagemutig in den langen Ball und knallt mit dem Stürmer zusammen. Der Abpraller landet im Tor, aber der Unparteiische entscheidet richtigerweise auf Foul an unserem Keeper. Jetzt schon wieder die Mannschaft von Trainer Martin Hauswald. Ein kurzes Powerplay. Cedric Thrum unterbindet dieses nach einem Abschluss mit einer Glanzparade.

Nicht nur deswegen, sondern auch wegen weiterer toller Paraden, seiner Strafraumbeherrschung und der überlegten Spieleröffnung wurde unsere # Nr. 1 von den Fans der Saarbach-Chaoten heute zum Man of the Match gewählt. Glückwunsch, Cedric

Aber weiter zum Spiel: Auf der anderen Seite kommt eine Ecke von Tim Richter wieder sehr gefährlich vor das Tor. Aber wie heute schon mehrfach abermals der lauter Schrei eines Arnstädter Spielers, auf den der Schiedsrichter reinfällt. Zum wiederholten Male ist es Martin Skaba. Jetzt bleibt er theatralisch auf dem Boden liegen. Das hat der Tabellenführer und potentielle Oberligist beim Tabellenletzten doch aber gar nicht nötig, oder?

Dann Lionel Kirstein, der nach Freistoß von Tim Richter zwei Verteidiger überspringt, den Ball per Kopf aber knapp über den Hauswald-Kasten platziert. Dann die ersten Wechsel. Und auch die nächste Gelbe. Für Zschille. Wer aufgepasst hat, weiß, dass der schon Gelb hatte. Folgerichtig muss er das Spielfeld verlassen Westvororte nun in Unterzahl. Und es sind noch fast 30 Minuten zu spielen. Ob das gut geht?

Zum wiederholten Male darf sich unser Keeper Cedric Thrum auszeichnen, indem er nach einer präzisen Flanke den Kopfball aus dem Eck hechtet. Arnstadt hat nun entschieden mehr vom Spiel. Der Gast drückt. Noch können wir das alles verteidigen. Allerdings können wir immer weniger für Entlastung sorgen. Die wenigen Konter, die wir vereinzelt einleiten können, spielen wir schlecht aus. Nur Arnstadt spielt. Und drückt. Wieder Gelb für uns. Noch 17 Minuten. Entlastung weiterhin Fehlanzeige.

Über rechts versucht sich nun aber zum wiederholten Male Benjamin Bohm. Auch er muss mit der unsanften Gangart der Gäste-Abwehr Bekanntschaft machen. Es gibt Freistoß. Aber die Entfernung ist groß. Zu groß? 30 Meter. Bringt auch nichts ein. Auch ein weiterer Fernschuss verfehlt sein Ziel um Meter. Aber es ist Entlastung. Die brauchen wir. Die brauchen die Spieler. Die braucht unsere Abwehr um den heute wieder überragenden Kurth, um mal kurz durchzuatmen.

Aber nur kurz. Denn schon wieder kommt Arnstadt. Der Ausgleich wäre mittlerweile verdient. Die Direktabnahme nach Flanke verfehlt ihr Ziel äußerst knapp. Glück für uns, da wäre Cedric Thrum wohl nicht rangekommen. Und wieder Arnstadt. Wieder knapp daneben. Wie lange halten wir das noch durch? Noch 12 Minuten. Wir führen. Noch. Knapp. Aber wir führen. 3:2.

Es beginnt wieder zu regnen. Arnstadt versucht es deswegen jetzt aus der Distanz. Aber der Schuss verfehlt sein Ziel um zwei oder drei Meter. Noch acht Minuten. Offiziell. Ecke Arnstadt. Der Ball findet in einer Traube den Kopf eines Gästespielers, dessen Abschluss aber am langen Pfosten vorbeigeht.

Jetzt wie aus dem Nichts eine riesen Chance für uns. Der Ball springt vor Benjamin Bohm an der Strafraumgrenze auf. Der hebt das Leder mit dem Außenrist gefühlvoll über den Arnstädter Keeper, aber leider auch um wenige Zentimeter über das Tor. Der Ball landet auf dem Netz. Das wäre wohl die Entscheidung gewesen. Aber weiter geht es. Fünf Minuten noch in der Saarbach-Arena in Scheubengrobsdorf.

Ansonsten können wir weiterhin nur sehr sporadisch für Entlastung sorgen. Arnstadt drückt auf den Ausgleich. Noch können wir uns wehren. Aufopferungsvoll. Leidenschaftlich. Willensstark. In den letzten 10 Minuten bringt Schiedsrichter Lucas Leihkauf auf jeder Seite jeweils noch zweimal den gelben Karton ins Spiel.

„Packt euer Kämpferherz aus. Noch fünf Minuten!“ schreit der Stadionsprecher in sein Mikro und motiviert unsere Jungs zusätzlich. Nun auf beiden Seiten jeweils ein ungefährlicher Abschluss. Wir führen 3:2. Gegen Arnstadt. Gegen den Tabellenführer. In Unterzahl. Wahnsinn! Noch drei oder vier Minuten.

Jetzt feiern die Fans lautstark unseren Torhüter, der einen weiten Ball, der hoch in den Fünfer fliegt, unter Bedrängnis vehement aus der Gefahrenzone boxt. Alle hauen sich voll rein. Jetzt Tim Richter mit einem Flugkopfball an der Mittellinie. Unser Kapitän ist auch heute wieder in jeder Hinsicht Vorbild. Er nimmt die anderen mit. Die anderen gehen mit.

Arnstadt gibt nicht auf. Aber man findet keine spielerischen Mittel
gegen das Gehrt-Team. Aufstellung, Einstellungen, alles hat beim TSV heute Hand und Fuß.

Die Brechstange musste nun beim Tabellenführer herhalten. Immer wieder hohe Bälle in unseren Strafraum. Immer wieder Cedric Thrum, der diesmal die Flanke kurz vor dem Kopf eines einschussbereiten Gästespieler wegfängt. Sicher. Die Arnstädter Bank steht. Der Trainer schreit: „Nach vorne. Alles nach vorne. Hoch rein!“

90 Minuten sind um. Wie lange lässt der Schiedsrichter, der es in diesen äußerst intensiven Spiel nicht immer leicht hatte, aber seiner Linie treu blieb, nachspielen? Jetzt hebt er klar und für alle deutlich sichtbar seine Hand und zeigt fünf Finger.

Überstehen wir diese extra time? Jetzt noch mal Gelb auf jeder Seite. Und Freistoß für Arnstadt. 25 oder 28 Meter vor dem Tor. Halbrechts. Daneben. Die Anzeigetafel zeigt Minute 93.

Zwei Minuten später verfehlt eine weitere Flanke unser Tor und geht über die Grundlinie ins Aus. Unsere Jungs feiern diesen Moment wie einen Sieg. Warum der Unparteiische dann allerdings auf Eckball entscheidet, bleibt offen.

Die Ecke kommt. Und die landet beim baumlangen Johannes Ruschke und aus den Gewimmel vor dem Tor heraus dann irgendwie im Netz. Das darf doch nicht wahr sein. Wir schreiben die 96. Minute. Bitter. Ganz bitter. Der große Favorit aus Arnstadt kommt zum glücklichen Ausgleich. Der Schiedsrichter pfeift ab. Unsere Jungs fallen enttäuscht auf den nassen Rasen.

Aber spätestens jetzt zum Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ können genau diese Jungs erhobenen Hauptes aufstehen und stolz sein auf das, was sie gestern und auch schon in den Wochen davor geleistet haben. Zum dritten Mal in Folge nicht verloren. Aus den letzten drei Spielen sieben Punkt geholt. Steigen solche Jungs ab?

Bereits nächsten Samstag kommen wir der Antwort auf diese Frage vielleicht ein weiteres Stück näher. Dann nämlich ist unsere Mannschaft beim heimstarken SC 1911 in Heiligenstadt zu Gast.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration

Zweiter Sieg in Folge

Im Keller brennt noch Licht

(20.03.2023) Überpünktlich, bereits um 13:58 Uhr wird das Spiel angepfiffen. Die ersten Minuten sind sehr unruhig. Sehr laut. Fast Geschrei. Auf beiden Seiten. Strahlender Sonnenschein und gut 100 Zuschauer. Perfekte Bedingungen für ein spannendes Fußballspiel. Ein Sechs-Punkte-Spiel.

Beide agieren momentan noch viel mit langen Bällen. Später versucht es der Gastgeber auch mit spielerischen Mitteln. Hinten haben wir die Kopfballhoheit. Maximilian Kurth und Kevin Kamprath machen das bisher sehr gut. Die erste gefährliche Aktion dann nach knapp 15 Minuten. Ein Freistoß für Sondershausen vom Strafraumeck. Aber er bringt nichts ein. Wie schon in Erfurt, aber im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, arbeiten wir sehr konzentriert. Und, um es vorweg zu nehmen, wir bleiben heute zum zweiten Mal innerhalb einer Woche von individuellen Fehlern und deren Folgen verschont.

Nach etwa knapp 20 Minuten plötzlich und wie aus dem Nichts das Tor. Schumann und Rehnelt stochern sich energisch durch. In dieser Aktion ist der unbedingte Wille unserer Jungs klar erkennbar. Pass auf Klotz. Der spitzelt den Ball am Keeper vorbei ins kurze Eck. Aber die Fahne ist oben. Abseits. Schade.

Jetzt wieder die Gäste. Maximilian Kurth bringt unseren Torwart in die Bredouille. Der muss seinen Strafraum verlassen und den Ball fast an der Außenlinie wegschlagen. An der Mittellinie wird das Spielgerät von einem Eintracht-Spieler Volley retour geschlagen und verfehlt das verlassene Tour nur ganz, ganz knapp. Da haben wohl einige unserer Zuschauer den Atem kurz angehalten. Bisschen Glück gehabt.

Es geht zur Sache. Mouctar Diallo, der im Mittelfeld heute wieder sehr aktiv ist, wird jetzt von den Beinen geholt. Gelb. Ganz klar. Da müssen unsere Gäste gar nicht mit dem Schiedsrichter diskutieren.

Den fälligen Freistoß schlägt Tim Richter weit in den Strafraum hinein, wo Maximilian Kurth die Abwehr hinterläuft und per Aufsetzer den Ball mit dem Kopf zum 1:0 im langen Eck versenkt. Diesmal bleibt die Fahne unten. Das Tor zählt. Jawoll!

Dann ein erster richtiger Abschluss für unsere Gäste, aber etwas zu zentral. Der satte Schuss aus 18 Metern ist ganz sichere Beute unseres Keepers.

Im Gegenzug aber schon wieder Westvororte. Nach schönem Querpass von Lenny Schumann hält Tim Richter die Innenseite hin und spielt den Ball dem wieselflinken Markus Klotz durch die Schnittstelle der Eintracht-Abwehr perfekt in den Lauf, der ihn aus gut zwölf Metern in Mittelstürmermanier überlegt am Keeper vorbei zum 2:0 in die Maschen schiebt.

Jetzt müssen wir erst einmal durchatmen. Jetzt können wir etwas Ruhe in unser Spiel bringen. Jetzt müssen wir die Kontrolle übernehmen. Aber wir schaffen das nicht. Das Spiel bleibt weiterhin sehr unruhig. Sehr hektisch. Aber mit viel Biss und Kampf verteidigen wir das 2:0.

Und wir überzeugen heute beim schnellen Umkehrspiel. Der oberligaerfahrenen Rasch hat bei unseren schnellen Vorstößen immer wieder das Nachsehen. Jetzt wieder. Nach Sondershausener Ballverlust wird bei einem schnellen Gegenstoss Bosse Struz an der Außenbahn Höhe der Mittellinie rabiat von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter belässt es bei einer Ermahnung. Großzügig. Glück für unsere Gäste.

Der Freistoß bringt nichts ein, im Gegenteil. Sondershausen kontert und erspielt sich eine gute Möglichkeit. Erstmals kann sich Cedric Thrum im Geraer Tor richtig beweisen und hechtet den Ball aus dem Eck.

Sondershausen versucht es immer wieder mit diesen langen und hohen Bällen in den Strafraum. Aber unsere Abwehr um den fangsicheren Thrum steht gut. Bisher ein großes Lob auch an Zschille, Kurth, Rosljakov und Kamprath.

Das Spiel bleibt weiterhin hektisch. Und sehr laut. Auch wir bekommen trotz der Führung keine richtige Ruhe in unser Spiel, müssen sogar wieder einen Freistoß direkt an der Strafraumgrenze zulassen. Sondershausen schießt, ohne den Pfiff abzuwarten. Der Ball kann glücklicherweise abgewehrt werden, der Nachschuss geht weit drüber. Kuriose Aktion. Der Schiedsrichter gibt uns heute immer wieder Rätsel auf.

Auf der anderen Seite geht es wieder zur Sache. Erst hat Lenny Schumann die Chance, sein Schuss wird aber geblockt. Dann setzt sich auf der anderen Seite Bosse Struz gegen zwei Spieler durch und wird im Strafraum gelegt. Der Schiedsrichter sieht allerdings kein Foul. Derweil werden die Gäste-Fans beleidigend. Manch eine Beleidigung gegenüber unseren Spielern geht unter die Gürtellinie.

Pause. Wir führen 2:0. Das ist nicht unverdient. So nach und nach macht sich die Handschrift unseres neuen Trainers bemerkbar. Und auch das neue System, mit dem die Mannschaft wohl immer besser zurecht kommt.

Fazit: Wir haben diese ein zwei Möglichkeiten mehr, die wir dann auch effektiv und eiskalt genutzt haben. Dennoch haben wir bis zur Pause ein unruhiges Spiel gesehen. Wir hoffen, dass das jetzt besser wird. Mit der Führung im Rücken.

Und es scheint so, dass wir es jetzt (noch) besser machen. Angetrieben immer wieder von unseren beiden „Alten“ im Mittelfeld, Richter und Struz. Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang zumindest haben wir. Lenny Schumann dringt nach Pass von Markus Klotz in den Strafraum ein und wird elfmeterreif von den Beinen geholt, aber der Schiedsrichter entscheidet sich für Weiterspielen.

Jetzt übersieht er einen schmerzhaften Stempel auf den Knöchel von Tim Richter. Es wird härter. Dann wird Philipp Rehnelt im Mittelkreis unsanft gelegt. In dieser Phase hält sich der Referee mit dem gelben Karton arg zurück. Hoffentlich gleitet ihm das Spiel nicht aus der Hand. Es geht weiter richtig zur Sache. Aber immerhin hat er im ersten Durchgang auf Seiten der Gäste schon zwei und auf unserer Seite eine gelbe Karte verteilt.

Jetzt Freistoß für Sondershausen. Der fliegt gefährlich in die Mitte, wo Kevin Kamprath im letzten Moment zur Ecke erklären kann. Diese bringt allerdings nichts ein, der Kopfball von Max Teubner geht weit über das Tor.

Und wieder kommt Sondershausen gefährlich in den Strafraum, drei Schüsse binnen weniger Sekunden aus Nahdistanz können wir allerdings heldenhaft blocken. Wir werfen uns in jeden Schuss. Wir knien uns so richtig rein. Stark, Jungs!

Wieder Ecke. Diese kommt diesmal besser, aber der erneute Kopfball von Max Teubner ist sichere Beute von Cedric Thrum. Es geht hin und her, jetzt Klotz auf der anderen Seite nach Superpass von Schumann. Er legt sich den Ball noch einmal vor und schließt ab, verfehlt das Tor jedoch knapp. Aber Torhüter Petr Svarc hatte die kurze Ecke zugemacht und der Winkel war wohl auch etwas zu spitz.

Und gleich wieder der agile Klotz. Diesmal ist bei seinem Schuss ein Fuß eines Abwehrspieler dazwischen, nach dem Lenny Schumann hervorragend vorbereitet hat und den Ball von der Grundlinie überlegt zurück legte.

Jetzt dribbelt Bosse Struz die halbe Abwehr durcheinander. Er lässt zwei drei Gäste stehen, wird im letzten Moment geblockt. Dabei spring das Leder zu Tim Richter. Der schließt aus kurzen Winkel sofort ab, aber der Gäste-Keeper kann den Ball abwehren. Der Abpraller landet bei Mouctar Diallo, der sich ein Herz nimmt und den Ball aus fünf Metern Entfernung – fast auf der Grundlinie stehend – vehement Richtung Tor jagt. Der Keeper berührt das Leder noch, kann den Einschlag aber wieder nicht verhindern. 3:0. Wahnsinn. Ist das jetzt schon die Entscheidung? Wir wollen uns mal nicht zu früh freuen.

Sondershausen gibt sich nicht auf. Warum auch. Es ist noch über eine halbe Stunde zu spielen. Wieder dringen Sie unseren Strafraum ein. Wieder versuchen sie es zwei, dreimal mit einem Torschuss, aber jedes Mal ist ein Bein unserer kämpferischen Abwehr dazwischen.

Kurz darauf verpasst ein weiterer Schuss sein Ziel deutlich. Die 105 Zuschauer, darunter etwa 20 aus dem Kyffhäuserkreis, sehen bei traumhaften äußeren Bedingungen und Sonnenschein weiterhin ein spannendes und abwechslungsreiches Verbandsligaspiel.

Nun sind wir wieder dran. Diesmal wird Markus Klotz im Strafraum gestoppt. Der Schiedsrichter entscheidet sofort auf Strafstoß. Abermals wundern wir uns über seine Entscheidung, haben kein Foul gesehen, wollen diesmal aber nichts sagen. Wir haben Elfmeter.

Wie zu erwarten, schnappt sich unser heute wieder überzeugender Kapitän Tim Richter den Ball. Er schreitet Richtung Elfmeterpunkt, wird vom gegnerischen Torwart daran jedoch gehindert. Dann kann er den Ball doch auf den Punkt legen, muss sich allerdings weiterer verbaler Angriffe und eines Ballwegschlagens von Sportfreund Petr Svarc erwehren. Als dann der Schiedsrichter eingreift, darf Tim Richter endlich ausführen.

Trifft er, nach dem er bei den bisherigen drei Treffern jeweils der Vorlagengeber war, nun selbst? Unser Kapitän läuft an, verlädt den gegnerischen Keeper, trifft zum entscheidenden 4:0 und entscheidet das vom Sondershäuser Schlussmann befeuerte Privatduell für sich und seine Farben

Wir schreiben die 66. Minute. Die Vorentscheidung scheint gefallen. Neben dem Feld gibt es aber weiterhin die ein oder andere verbale Rangelei zwischen Fans beider Lager. Auch wieder unschöne Äußerungen aus dem Block der Kyffhäuser.

Weghören. Weitermachen! Wieder der auffällige Markus Klotz. Er sprintet mit Ball alleine aufs Tor zu, wird 20 Meter vor diesem allerdings rabiat von den Beinen geholt. Das wäre es gewesen. Das war die ganz ganz große Chance auf das 5:0, so aber gibt es „nur“ Freistoß. Die Eintracht ist allerdings ab sofort wegen dieser Notbremse und des fälligen Platzverweises in Unterzahl.

Der Freistoß von Tim Richter, allerdings verfehlt sein Ziel diesmal deutlich. Noch gut 15-20 Minuten. Wir sind jetzt sehr hoffnungsvoll, dass die drei Punkte heute in Scheubengrobsdorf bleiben. Unser Stadion-Sprecher heizt die eh schon gut aufgelegten Geraer Zuschauer und Fans der Saarbach-Chaoten weiter an. „Ohne Worte, ohne Worte, ohne Worte.“ schallt es mehrfach lautstark durch die Arena.

Erst jetzt kehrt auf den Platz etwas mehr Ruhe ein, wobei Foulspiele weiterhin an der Tagesordnung sind. Jetzt wird unserem Mucki ein tüchtiger Schlag versetzt. Auf der anderen Seite gibt Kevin Kamprath einem Gästespieler in der 65. Minute einen unbeabsichtigten Tritt mit und kassiert Gelb.

Unsere Trainer haben nun auch die Zeit in aller Ruhe den ein oder anderen Wechsel vorzunehmen. Für den ausgelaugten Philipp Rehnelt, der viel gelaufen ist, nun Lionel Kirstein im Spiel. Kurz vorher kamen auch schon Jason Dinter für Markus Klotz und Benjamin Bohm für Lenny Schumann.

Sondershausen versucht es nach einem Ballverlust der Unseren mit einem Heber, aber Cedric Thrum ist auf dem Posten fängt das Leder abermals sicher runter.

Noch knapp 10 Minuten. Elfmeter nun für Sondershausen, nach dem Kevin Kamprath das Bein stehen lässt. Dafür bekommt er Gelb. Da er aus der 65. Minute schon einmal den Karton sah, darf auch er eher und frühzeitig zum Duschen.

Marius Mrowka legt sich den Ball zurecht. Er schaut. Er läuft an. Thrum hält. Stark! Damit untermauert unsere Nummer # 1 seine starken Leistungen vom Erfurtspiel und auch von heute und bleibt zweimal hintereinander ohne Gegentor.

Auf der anderen Seite steht Lionel Kirstein bei seinem Abschluss leider im Abseits. Eine weitere große Chance für unsere Farben. Dahin.

Und noch einmal die Chance für Mouctar Diallo nach schönem long line Pass von Lionel Kirstein. Mucki lässt seinen Gegenspieler stehen und läuft allein Richtung Tor. Dann ein Pfiff. Die Fahne des Assistenten war oben.

An dieser Stelle muss die Frage erlaubt sein, ob der Schiedsrichter und sein Assistent die selbe Definition für Abseits haben wie wir. Aber wir führen deutlich. Wir sind heute ganz ruhig. Wir regen uns nicht auf. Wir denken an unsere Gesundheit und an die Anzeigetafel, die von einem deutlichen 4:0 spricht, auch wenn wir es besser wissen, da sich die Szene direkt vor unseren Augen abgespielt hat und abseits etwas ganz anderes ist. Sei’s drum.

Auf der anderen Seite lassen unsere Jungs hinten nichts anbrennen. Auch der mittlerweile über 40-jährige Routinier Sebastian Caspar, Sondershausens Torgarantie, konnte nicht die gewünschten Akzente setzen. Die Viererkette, aus der Daniel Zschille herausragte, steht ganz sicher. Aufgrund seiner heute überragenden Leistung wurde unsere Nummer # 3 von den Fans zum Man of the Match gewählt. Glückwunsch, Daniel!

Dann ein weiterer Pfiff. Die 90 Minuten sind recht pünktlich um, unsere Jungs liegen sich in den Armen und freuen sich über den verdienten, klaren und höchsten Saisonsieg in diesem heute für uns und unsere Gäste doch so wichtigen Sechs-Punkte-Spiel.

Ein Blick auf die Tabelle wirft seit letzter Woche wieder Fragen auf, nachdem es bis dato wochenlang nur Antworten gab. Tja, was die beiden Siege gegen Erfurt und heute gegen Sondershausen wirklich wert sind, steht momentan vielleicht nur im Kaffeesatz.

Apropos Kaffee. Wir wollen nicht spekulieren, sondern genießen jetzt erst einmal unseren Guten-Morgen-Kaffee.

Fazit: Der Sieg geht in Ordnung. Der geht absolut in Ordnung. Die Mannschaft hat gebissen. Die Mannschaft hat gekämpft. Und die Mannschaft hat auch Fußball gespielt, soweit der Platz das heute hergegeben hat. Man hat sich vom Kick and Rush und von der harten Gangart unserer Gäste nicht beeindrucken und klein kriegen lassen. Wir haben mit Herz und Leidenschaft dagegen gehalten. Es war kein schönes Spiel. Es war ein umkämpftes Spiel. Es war Abstiegskampf. Aber es war ein erfolgreiches Spiel. Mehr zählt heute nicht!

Doch. Etwas zählt noch. Das Wissen, dass wir es können. Beste Voraussetzungen natürlich auch für den Mannschafts-Abend am Samstag in der Arena.

Am kommenden Wochenende können dann aber alle erst einmal durchatmen, denn unser TSV hat spielfrei.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration

Auswärtssieg!

Verdienter Erfolg in der Landeshauptstadt

(12.03.2023) Erstaunlich, mit welchem Selbstverständnis unsere Mannschaft von Beginn an das Zepter übernahm. Und das trotz der vielen Niederlagen in den letzten Wochen. Hier und heute hat kein Tabellenschlusslicht gespielt. Apropos Schlusslicht. Dort, wo die rote Laterne brennt, ist das Licht noch nicht aus.

Vielleicht sollte man beim nächsten Auswärtsspiel das ein oder andere wieder genauso machen wie gestern. Und damit ist nicht etwa der Busfahrer gemeint, sondern die Mannschaft und deren hervorragende Einstellung mit viel Herz Denn an solchen Tagen duftet und schmeckt der Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ viel viel besser.

Ein Herz nahm sich bereits in der sechsten Minute Maximilian Kurth, scheiterte mit seinem Aufsetzer aber noch am Erfurter Schlussmann. Nur eine Minute später war es Lenny Schumann, der auf sich aufmerksam macht, als sein satter Volley das Tor am langen Pfosten nur knapp verfehlte.

Mehr Zielwasser als diese beiden hatte heute unser Mucki Diallo getrunken. Dem Ruf eines Zuschauers „Abschließen!“ folgend, zog er aus 18 Metern unvermittelt ab und jagte den Ball ins Dreiangel. Ein wunderschönes Tor zum frühen 1:0.

Das sieht heute, unabhängig vom Führungstreffer, in den ersten knapp 20 Minuten richtig gut aus. Hinten stehen wir bisher sehr sicher und vorne suchen wir immer wieder den Abschluss. Wie auch jetzt wieder Mucki Diallo, der aber am Erfurter Keeper Julian Schorsch scheitert.

Danach kehrt etwas Ruhe ins Spiel ein. Große Chancen in den nächsten 20 Minuten Mangelware. Aber wir machen das gut. Und wir machen weiterhin das Spiel, ohne jedoch in dieser Phase gefährlich zu sein.

Danach wie aus dem Nichts eine weitere richtig gute Möglichkeit für die Scheubengrobsdorfer. In den Freistoß von Tim Richter läuft Philipp Rehnelt und köpft den Ball überlegt Richtung langes Eck, trifft allerdings nur den Pfosten. Das wäre es gewesen, so kurz vor der Pause. Schade.

Aber wir wollen nicht lamentieren. Wir wollen für den Moment richtig zufrieden sein. Mit dem Auftritt unserer Mannschaft und auch mit dem Ergebnis. Und fast hätten wir noch einmal Grund zum jubeln gehabt. Nach millimetergenauen 30-Meter-Diagonalpass von Maximilian Kurth legte Markus Klotz, nach dem er noch einen Erfurter Verteidiger aussteigen ließ, den Ball von der Grundlinie zurück auf Mucki Diallo, dessen Abschluss allerdings knapp über den Querbalken ins Toraus geht.

Pause.

Die zweite Hälfte beginnt mit einem Angriff unserer Farben. Markus Klotz, der sich heute Bestnoten verdient hat, dringt in den Strafraum ein, bleibt aber an Torwart Schorsch hängen.

Und wieder Westvororte und wieder der heute sehr auffällige und äußerst agile Klotz. Sein herrlicher Drehschutz mit viel Effet aus gut 20 Metern klatscht ans Gebälk. Ganz ganz tolle Aktion. Eigentlich müssten wir spätestens jetzt schon mindestens mit zwei oder drei Toren führen. Westvororte ist die bessere Mannschaft.

Erst jetzt investieren die Landeshauptstädter mehr. Und sie haben in dieser Phase auch mehr Ballbesitz. Das ist allerdings alles nicht zwingend genug. Entweder pflückt unser heute überaus souveräner und sicherer Torhüter Cedric Thrum die Bälle sicher runter oder unsere Abwehr ist heute im Gegensatz zu den letzten Auftritten sehr aufmerksam.

So wie auch Daniel Zschille etwa 15 Minuten nach der Pause, als er dem einschussbereiten Erfurter Stürmer den Ball mit einem spektakulären Tackling vom Fuß schlägt.

So nach und nach haben wir knapp 20 Minuten nach der Pause die Sturm- und Drangzeit des FC Erfurt Nord auch auf Grund unsere Lufthohheit überstanden. Eine letzte Möglichkeit in dieser Phase vereitelt ein sicherer Cedric Thrum, der es heute perfekt verstanden hat, das Spiel entweder schnell zu machen oder es auch einmal zu beruhigen, wenn das nötig war. Klasse, Cedric!

Direkt im Gegenzug dann das 0:2. Lenny Schumann wird im zentralen Mittelfeld nicht angegriffen, „geht“ noch ein paar Schritte mit dem Ball und zieht aus 25 Metern einfach ab. Sein Flachschuss findet den Weg neben den Pfosten ins Tor, wobei der Erfurter Keeper keine glückliche Figur machte, denn der Ball schien haltbar. Egal. Wir jubeln deswegen wenn nicht weniger.

Wir erleben ein abwechslungsreiches Spiel, indem der TSV verdient führt. Jetzt aber wieder eine gute Möglichkeit für den Gastgeber, aber der Stürmer rutscht nach der Flanke des starken Erfurter Kapitäns Stephan Wetzold am langen Pfosten am Ball vorbei.

Dann wieder Westvororte. Ein traumhaft schöner one-Touch-Spielzug über vier Stationen landet nach Vorarbeit von Philipp Rehnelt etwa acht Meter zentral vor dem Tor bei Tim Richter, der aber die Zeit nicht mehr finde den Ball am Torwart vorbeizuspielen und mit diesem unglücklich zusammenprallt, auch wenn der ein oder andere Geraer Fan ein Foul sah und auf Strafstoß plädierte.

Nach kurzer Behandlungspause kann unser Kapitän weiterspielen, muss allerdings zehn Minuten später mit einer schmerzhaften Schienbeinverletzung doch ausgewechselt werden. An dieser Stelle auch von uns gute Besserung und schnelle Genesung, lieber Tim. Nächsten Samstag brauchen wir dich wieder!

Dann abermals Ecke für Erfurt. Bisher brachten diese nicht viel ein, jetzt aber findet der Ball den Kopf eines Erfurter Angreifers, der unter Bedrängnis das Spielgerät allerdings über den Querbalken köpft. Erfurt versucht alles, ohne jedoch so richtig gefährlich zu sein.

Gefährlicher auf der anderen Seite immer wieder der Gast aus Gera. Gut fünf Minuten vor Ultimo ist es dann Bosse Struz, der zwei Erfurter Verteidiger düpiert und in den Strafraum eindringt. Überlegt nimmt er Philipp Rehnelt mit, der den Ball wieder auf Bosse Struz prallen lässt. Dieser steht nun allerdings mit dem Rücken zum Tor, sieht aber den heraneilenden Markus Klotz und legt den Ball gefühlvoll zurück.

Markus Klotz fasst sich ein Herz und zieht überlegt und direkt ab. Sein Schuss schlägt im kurzen Eck zum 0:3 und zur wohl endgültigen Entscheidung ein. Und nicht nur dieses Treffers wegen wurde der Kleinste aus unserem Team von den Fans zum Man of the Match gewählt.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration

War‘s das?

Ein halbes Dutzend in Eisenberg

(06.03.23) Tja, im Keller brennt wohl leider nun doch kein Licht mehr. Nur weiterhin die rote Laterne. Jetzt dunkelrot. Positive, dass wir im Gegensatz zu den letzten beiden Spielen, nach einer Viertelstunde noch ohne Gegentor waren. Ein bisschen Glück gehörte allerdings bis dato schon dazu. Und das hatte der TSV gleich zweimal, nachdem wir allerdings gleich zu Beginn selbst die erste gute Möglichkeit durch Maximilian Kurth verzeichnen konnten.

Es geht für beide heute um viel, wenn nicht gar schon um alles. Es ist das direkte Duell ganz unten im Tabellenkeller. Und es geht zur Sache. Es geht hin und her. Die ganz große Chance ist allerdings auf beiden Seiten noch Fehlanzeige.

In der 22. Minute aber dann doch das so genannte ganz große Brett für die Gastgeber, aber nach einem individuellen Fehler in unserer Defensive werden wir heute glücklicherweise nicht bestraft, denn Ronny Böhme verfehlt sein Ziel knapp.

Auch auf der anderen Seite ist es jetzt knapp, nachdem Lenny Schumann Benjamin Bohm gefunden hatte, der sofort abzieht, aber verfehlt, aber bisher ein richtig gutes Spiel macht und vor allem in den Zweikämpfen vorangeht.

Auf der anderen Seite muss Maximilian Kurth bei einem Überzahl-Konter der Eintracht Kopf und Kragen riskieren, trifft aber an der Strafraumgrenze nicht den Gegenspieler, sondern den Ball und verhindert somit die Führung der Eintracht.

30 Minuten sind jetzt auf dem Kunstrasenplatz im Schortental absolviert. Immer noch 0:0. Das ist für uns doch eine recht gute Basis für den weiteren Verlauf des Spieles, oder?

Jetzt aber doch. Kaum haben wir unsere positiven Gedanken geordnet, fangen wir von vorne wieder an, denn Eisenberg geht in der 33. Minute in Führung. Marius Mücke steht am Elfmeterpunkt völlig frei und hat kein Problem, den Ball direkt im Tor zu versenken. Da haben wir wieder einmal gepennt.

Und Lukas Hodek legt fast nach. Aber unser Keeper Jonas Tämmler kann den satten Knaller aus 25 Metern mit den Fingerspitzen über den Kasten lenken.

Jetzt, nachdem auch Niclas Stäps aus Nahdistanz per Kopf verzieht, geht die knappe Führung der Hausherren wohl in Ordnung. Nachdem unsere Mannen zwischenzeitlich gefühlt zum zehnten Mal ins Abseits gelaufen sind, macht Eisenberg abermals Ernst, spielt unsere Abwehr und unseren Keeper über links geschickt aus und erhöht durch Lukas Hodek zwei Minuten vor Ultimo auf 2:0.

In den Laufduellen haben wir hinten jetzt schon zum wiederholten Male das Nachsehen. Da muss sich der eine oder andere selbst hinterfragen.

Und mit dem Pausenpfiff wird es dann noch ganz bitter, denn abermals ist es Lukas Hodek, der in der 45. +1. Minute nach einer Ecke trifft. 3:0 zur Pause. Genau drei Minuten hat Eisenberg gebraucht, um kurz vor dem Wechsel die Vorentscheidung herbeizuführen.

Uns fehlen die Worte. Waren wir mit den Gedanken schon in der Kabine? Ist somit für heute schon die Entscheidung nach den ersten 45 Minuten gefallen? Ist somit auch die Entscheidung darüber gefallen, ob wir nächste Saison noch in dieser Liga spielen? Viele Fragezeichen. Sehr viele. Zu viele?

Irgendwie fehlt uns jetzt die Hoffnung, dass wir heute noch irgendetwas ziehen können. Demzufolge schwindet natürlich auch die Hoffnung auf den weiteren Verlauf der Rückrunde und auf das Erreichen unseres gemeinsamen und angestrebten Zieles.

Was erwartet uns nun im zweiten Durchgang? Noch geben sich unsere Jungs aber nicht auf. Allerdings ist in den ersten 10 Minuten nach dem Pausen-Tee nicht erkennbar, dass wir den Schalter noch einmal umlegen können. Es gelingt nicht viel.

Ein Schuss von Lenny Schumann , der sich vorher gegen seinen Gegenspieler gut durchgesetzt hat, ist zu schwach und landet in den Armen von Niklas Sander, der kein Problem hat, den Ball zu sichern. Auch der anschließende Schuss von Maximilian Kurth nur eine Minute später stellt keine große Herausforderung für den Ex-Scheubengrobsdorfer Keeper dar.

Welche Möglichkeiten hat unser Trainergespann jetzt noch auf das Spiel Einfluss zu nehmen? Immerhin hat man sechs Wechsler „im Gepäck“. Noch knapp 30 Minuten. Wir werden uns wohl so langsam mit der Niederlage „anfreunden“ müssen, auch wenn Maximilian Kurth nach schöner Vorarbeit von Bosse Struz noch einmal die Möglichkeit zur Resultatsverbesserung hat.

Eiskalt bei der Chancenverwertung im Gegensatz zu unseren Jungs die Eintracht, die 20 Minuten vor Ende der Begegnung mit dem 4:0 durch Ronny Böhme die endgültige und mittlerweile hochverdiente Entscheidung erzielt. Und unsere Tabellennachbarn legen gleich noch einmal nach. Niclas Stäps verfehlt das Ziel zum Glück für unseren TSV Gera-Westvororte allerdings knapp.

Dass es der Eisenberger Stäps aber besser kann, zeigt er nur eine Minute danach, als er einen weiteren dilettantischen und individuellen Fehler unserer Hintermannschaft eiskalt nutzt und die Begegnung mit dem 5:0 für uns so langsam zu einem Debakel werden lässt.

Bei den Fans der Saarbach-Chaoten und den anderen mitgereisten Weiß-Blauen Anhängern macht sich Kopfschütteln und Hoffnungslosigkeit breit. Ganz breit macht sich in der 81. Minute auch Torhüter Jonas Tämmler, der mit einer Glanzparade das Tor zum halben Dutzend und zur Blamage verhindern kann.

In der letzten Minute kann sich Mucki Diallo dann endlich einmal erfolgreich über Rechts durchsetzen. Bei seinem Pass in die Mitte muss Markus Klotz nur noch den Fuß hinhalten und erzielt mit dem Tor zum 5:1 eine kleine Resultatsverbesserung.

Die Freude über den Treffer währte aber nur kurz und wurde im Gegenzug sofort wieder getrübt, denn die Eintracht aus Eisenberg kann in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Nicklas Reinhardt den alten Fünf-Tore-Vorsprung wieder herstellen, so dass unsere Jungs den Platz nach dem anschließenden Schlusspfiff mit hängenden Köpfen verließen und das Trainer-Team bis zum nächsten Wochenende viel Arbeit hat, um die Mannschaft wieder aufzubauen, ehe man dann beim FC Erfurt Nord zu Gast ist.

Tja, liebe User, wir hätten euch heute Früh zum Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ auch gern positive Nachrichten überbracht, dem sollte aber wieder nicht so sein. Unabhängig davon wünschen wir euch allen trotzdem noch ein schönes Rest-Wochenende und morgen wieder einen guten Start in die neue Woche.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration

Zum Haare raufen

Individuelle Fehler besiegeln erneute Niederlage

(26.02.2023) Wann können wir zum Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️, der heute abermals ein zusätzliches Stück Zucker benötigt, endlich wieder mal einen Bericht über ein positives Ereignis schreiben? Über einen Punkt. Über drei Punkte. Heute ist es nun schon zum dritten Male in Folge, dass wir im neuen Jahr die passenden Worte für eine Niederlage finden müssen.

Und auch unsere Leser könnten sich für Sonntag früh sicherlich einen ganz anderen Bericht vorstellen. Einen euphorischen. Einen zufriedenen. Einen freudigen. Einfach einen Bericht über einen oder über drei Punkte. Dem ist aber auch heute wieder nicht so. Individuelle Fehler haben zu einer erneuten Heimpleite beigetragen. Ja, es ist zum Haare raufen und wir suchen nach den passenden Worten.

Apropos passende Worte. Die fand unser Kapitän Tim Richter nach drei Minuten, indem er seine Mitstreiter bei einer Ecke für unsere Gäste lautstark aufforderte, nahe am Mann zu stehen. Kaum gesagt, stand es 0:1. Philip Lienert konnte, nach dem Jonas Tämmler das Leder noch von der Linie boxte, den Ball freistehend aus Nahdistanz über die Linie bugsieren.

Geht das denn schon wieder los? Zum wiederholten Male fressen wir in der Anfangsphase, heute gar schon nach gut drei Minuten, ein Gegentor. Wo sind wir mit unseren Gedanken? Wie schon in der Vorwoche war damit die grundlegende Taktik sehr früh über den Haufen geworfen.

Nur eine Minute später fast das 0:2. Vom frühen Gegentreffer noch schockiert, kann man sich glücklich schätzen, dass der Versuch unserer Gäste am Pfosten landet. Wir sind noch nicht da. Westvororte agiert vor allem in der Defensive äußerst nervös und fehlerhaft. Nach vorn geht bisher fast gar nichts.

Die erste Möglichkeit für Westvororte nach gut 10 Minuten. Markus Klotz lässt den Ball geschickt zu Bosse Struz prallen, der sofort abzieht. Sein Schuss segelt aber am Dreiangel vorbei.

Auch die nächste Möglichkeit, eine Ecke, bringt nichts ein. Die extreme Verunsicherung ist unseren Jungs nach wie vor anzumerken. Kaum ein Pass findet den Mitspieler.

Auch in den Zweikämpfen sehen wir momentan noch keinen Stich, was sich im Laufe des Spieles allerdings zum Positiven wenden sollte. Dann wieder Ecke für Schweina. Kurz darauf zwei weitere Möglichkeiten für unsere Gäste. Deren Führung geht bis zu diesem Zeitpunkt voll und ganz in Ordnung.

Wie aus dem Nichts dann in der 24. Minute ein von unseren Mannen schnell und direkt vorgetragener Angriff. Philipp Rehnelt kann sich den Ball noch einmal vorlegen, dringt in den Strafraum ein und kann dort nur unfair vom Ball getrennt werden. Ganz klar. Strafstoß. Keine Frage.

Diese Chance lässt sich unser Kapitän Tim Richter nicht nehmen und verwandelt sicher zum Ausgleich. Und auf einmal ist auch Körpersprache da. Wir versuchen es jetzt. Es sieht auf ein Mal alles viel besser aus.

Und wir sind gedanklich da. So grätscht Daniel Zschille einen Ball in allerhöchster Not spektakulär von der Linie, was wie ein Tor bejubelt wird. Jawoll! Genau so. So funktioniert es! Weiter so!

Jetzt aber erst einmal wieder Glück für unsere Farben. Ein vermeintlich ungefährlicher Fernschuss aus gut 30 Metern senkt sich urplötzlich, klatscht an der Lattenunterkante, und springt zurück ins Feld. Dort landet er vor den Füßen eines Gästestürmers, der sofort abzieht und unseren Keeper Jonas Tämmler zu einer Glanzparade zwingt. Stark gehalten!

Aber weiter Schweina. Eine strittige Situation in unserem Strafraum, als alle Gästespieler laut „Hand“ riefen, bewertete der Schiedsrichter anders und lässt weiterspielen. Auch die Gästebank springt auf. Wir stehen, wie auch die Trainer aus Schweina, zu weit weg, um es realistisch einschätzen zu können. Glück gehabt?

Dann in der 44. Minute noch einmal Tämmler in einer eins-zu-eins-Situation der Sieger. Wieder stark gehalten. Danach auf der Gegenseite die Riesenchance für unsere Farben zur Führung. Markus Klotz bekommt den Ball millimetergenau auf den Fuß gespielt, legt sich das Leder noch einmal geschickt vor und schiebt es aus sieben oder acht Metern völlig frei vor dem Keeper Pascal Holland–Moritz auftauchend neben das Tor.

Das war die bisher größte Chance für unseren TSV. Das war doch eigentlich der Führungstreffer. Mensch, solche Chancen dürfen wir nicht liegen lassen, wenn wir im Abstiegskampf punkten wollen. Aber Kopf hoch. Weiter geht’s. Gleich Pause. Durchatmen und im zweiten Halbzeit alles daran setzen, diesen einen Punkt zu verteidigen, oder zwei weitere hinzuzufügen.

Aber weit gefehlt. Noch war diese erste Halbzeit nicht zu Ende. Im Mittelfeld bekommen wir in den Zweikämpfen keinen richtigen Zugriff und müssen demzufolge 18 Meter vor dem eigenen Tor ein unnötiges Foul begehen. Moritz Dittmann, den unsere Jungs auch diesmal nie so richtig in den Griff bekommen und der schon im Hinspiel viermal gegen unsere Farben traf, legt sich den Ball zurecht und jagt ihn satt gen Tor. Auf dem Wege dorthin wird das Spielgerät noch unglücklich abgefälscht, so dass Jonas Tämmler keine Chance hat und der Ball im äußersten Eck einschlägt. Bitter. Wir schreiben die zweite Minute der Nachspielzeit. 1:2.

So nah liegen Glück und Pech innerhalb weniger Minuten beieinander. Auf der einen Seite gehen wir fast in Führung, auf der anderen Seite landet ein abgefälschter Schuss im eigenen Tor. Es ist wirklich zum Haare raufen.

Pause.

Die zweite Hälfte beginnt mit einer Riesenmöglichkeit für Westvororte. Nachdem der Ball hoch in den Strafraum geschlagen wurde und der nicht immer sichere Torhüter unserer Gäste diesen Ball nicht fangen kann, steht Philipp Rehnelt völlig frei, jagt den Ball, der ihm direkt vor die Füße fällt, aus Nahdistanz allerdings über den Kasten. Die nächste Hundertprozentige dahin.

Auf der anderen Seite zweimal kurz nacheinander Freistöße für die SG Glücksbrunn Schweina. Unsere Gäste können ihre Möglichkeiten allerdings auch nicht nutzen. Wir allerdings müssen uns fragen, warum wir mit überflüssigen Foulspielen solche Möglichkeiten überhaupt immer wieder zu lassen.

Und weiter die Mannen aus Westthüringen. Links überläuft der Gästestürmer Max Cherouny, dringt in den Strafraum ein und wird dort von unserem Verteidiger ungeschickt zu Fall gebracht. Strafstoß. Diese Möglichkeit lässt sich Moritz Dittmann, jetzt, 20 Minuten nach der Pause, nicht entgehen und verlädt Jonas Tämmler. 1:3.

Noch sind aber gut 25 oder 30 Minuten zu spielen und man merkt den Scheubengrobsdorfern an, dass sie sich noch nicht aufgegeben haben. Man spricht sich Mut zu und denkt lautstark positiv.

Und fast wären die Spieler unseres Trainergespanntes Daniel Gehrt/Niklas Schäfer belohnt worden, aber nach dem abgewährten Freistoß von Bosse Struz und dem darauf folgenden satten Volley-Dropkick von Benjamin Bohm klatscht das Leder leider nur an den Pfosten und von dort zurück ins Spielfeld. Pech! Ja, wirklich ärgerlich, wirklich zum Haare raufen.

Wir sind jetzt gut im Spiel. Eine kämpferische, aber jederzeit faire Verbandsliga-Begegnung auf Augenhöhe wird den gut 60 Zuschauern bei nun winterlichen und nassen Bedingungen geboten. Spannung ist weiterhin garantiert.

Dann wieder Westvororte. Nach einer Flanke von Mucki Diallo, der gerade eingewechselt wurde, verpasst Tim Richter den Ball im Fünfmeterraum ganz knapp. Aber irgendwie hat man jetzt das Gefühl, dass wir am Anschlusstreffer dran sind. Weiter so. Weiter Jungs. Wir geben euch noch nicht auf.

Kurz darauf dann fast die endgültige Entscheidung. Nach einem abgewährten Ball findet der knallharte Schuss von Moritz Dittmann sein Ziel nicht und streicht knapp über den Querbalken ins Toraus.

Ein offener Schlagabtausch. Es geht hin und her. Jetzt wieder Westvororte. Man kniet sich rein. Man kämpft um jeden Ball. Man nimmt jeden Zweikampf an. Der Platz ist nach dem Regen der letzten Tage und dem heutigen Schneefall jetzt schon sehr tief.

15 Minuten vor Ultimo wieder Freistoß für Westvororte . Vielversprechende Position, zentral, 18 oder 20 m vor dem Tor. Tim Richter und Bosse Struz stehen bereit. Bosse Struz läuft an und jagt den Ball direkt in die Mauer. Irgendwie passt das zu unserem heutigen Auftritt, es ist wohl einfach nicht unser Tag.

Und dennoch geben sich unsere Jungs immer noch nicht auf. Wieder Westvororte. Markus Klotz düpiert seinen Gegenspieler und dringt mit hohem Tempo in den Strafraum ein. Dort bekommt er einen Schlag auf‘s Schienbein, wodurch er aus dem Gleichgewicht kommt und mit dem herauslaufenden Torwart zusammenprallt. Der Ball trudelt nachdem der Keeper ihm noch eine Richtungsänderung geben kann, am leeren Tor vorbei. Elfmeter!

Nein. Der Pfiff bleibt aus. Der Schiedsrichter interpretiert die Situation anders als wir. Das Foul hat er anscheinend übersehen und bewertet nur den Zusammenprall von Markus Klotz und Pascal Holland–Moritz, der eher am Ball war. Markus Klotz muss aufgrund des Zusammenpralles kurz behandelt werden, kann aber dann weiterspielen. Aufgrund dieser Fehlentscheidung des sonst recht souveränen Referees bleibt es beim 1:3.

Noch gut 10 Minuten. Werden wir dann vielleicht doch noch belohnt? Lenny Schumann setzt sich über links energisch durch, passt in den Strafraum und erreicht Tim Richter, der den Ball geschickt ins lange Eck schiebt. 2:3. Holen wir uns jetzt doch noch diesen einen Punkt? Los, Jungs. Weiter geht’s. Ihr schafft das noch. Es ist noch genügend Zeit!

Das Spiel nimmt weiter an Anfahrt auf. Technische Finessen sind aufgrund der Platzverhältnisse nicht zu erwarten, aber es geht in den Zweikämpfen und bei langen Bällen richtig zur Sache. Es bleibt spannend. Chancen auf beiden Seiten. Die Trikots der Spieler sind von den Platzverhältnissen gezeichnet.

Jetzt wieder unsere Gäste. Und wieder Glück für uns, dass der Schuss vom Pfosten zurück ins Spielfeld prallt. Den Nachschuss kann Cedric Thrum, der nun für den verletzten Jonas Tämmler unser Tor hütet, reaktionsschnell parieren. Kurz darauf aber dann doch der knock-out.

In der Vorwärtsbewegung verlieren wir in der 85. Minute den Ball an der Mittellinie leichtfertig und können dann das 2:4 durch den dritten Treffer von Moritz Dittmann nicht verhindern. Diese individuellen Fehler. Die haben uns heute auf die Verliererstraße gebracht.

Und dennoch wird es in der gut fünfminütigen Nachspielzeit noch einmal so richtig spannend. Denn auch Tim Richter kann mit seinem dritten Treffer am heutigen Tage noch einmal kurios zur Spannung beitragen. Sein Eckball landet, ohne dass er von Freund oder Feind berührt wurde, direkt im Tor. 3:4.

Geht jetzt in den letzten zwei oder drei Minuten der Nachspielzeit doch noch etwas, können wir uns diesen einen Punkt vielleicht doch noch erkämpfen? Ein letzter Freistoß segelt in den Schweinaer Strafraum, nach zwei oder drei weiteren Kopfbällen landet das Leder letztendlich aber neben dem Gästetor und das Spiel ist aus.

Abermals stehen unsere Jungs mit leeren Händen da. Vornehmlich in der zweiten Halbzeit hatte man gut in‘s Spiel gefunden, man hat gekämpft, gefightet, sich richtig reingekniet. Spielerisch war das ein oder andere sicherlich im Argen, aber Einsatz und Wille haben gestimmt. Letztendlich waren es abermals diese Unkonzentriertheiten und diese vermeidbaren individuellen Fehler, die es unseren Gästen ermöglicht haben, nach dem Abpfiff als jubelnde Sieger den Platz zu verlassen.

Für den TSV Gera-Westvororte wird die Luft im Kampf um den Klassenerhalt nun so langsam immer dünner. Dennoch geben unsere Jungs noch nicht auf. Bereits gestern Abend hat man sich schon wieder Mut zugesprochen und will sich nun konzentriert auf eines der wichtigsten Spiele der Saison gegen Eisenberg vorbereiten. Mit einem Sieg im Schortental wäre man dann bis auf einem Punkt an der Eintracht dran. Das ist doch mal ein richtig gutes Ziel, oder?

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration
#abstiegskampf
#allesgeben
#weiterpositivdenken

Kein versöhnlicher Abschluß

Mit bitterer Niederlage in die Winterpause

(12.12.2022) Das hatte man sich anders vorgestellt. Ganz anders. Optimistisch und kämpferisch ging man auf dem leicht mit Schnee bedeckten Platz ins Spiel. Man hatte sich viel vorgenommen, wollte einen versöhnlichen Abschluß der Hinrunde.

Aber bereits nach drei Minuten schienen alle Vorhaben gescheitert, denn nach einer Flanke kam Nils Pichinot ungestört zum Kopfball und versenkte den Ball zum 0:1 im langen Eck. Aber Westvororte war nicht geschockt, sondern spielte überlegt nach vorn. Über rechts kam man immer wieder Richtung Strafraum der Gäste und konnte mehrfach gefährlich in diesen eindringen.

Mehrere hochkarätige Möglichkeiten ergaben sich, aber sowohl Philipp Rehnelt als auch Bosse Struz verzogen in aussichtsreicher Position. Auch Markus Klotz hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Die Scheubengrobsdorfer haben in dieser Phase mehr vom Spiel. Bei den schnellen Gegenstößen der Gäste mussten unsere Jungs allerdings immer auf der Hut sein.

Und wieder eine Möglichkeit für die ganz in Weiß spielenden Hausherren. Struth kann die brenzlige Situation im Fünfmeterraum allerdings vielbeinig und glücklich klären. Der Nachschuss des auffälligen Rehnelt verfehlt sein Ziel knapp. Auf der anderen Seite kann Cedric Thrum mit einer Glanzparade das 0:2 verhindern. Ein bisher attraktives, schnelles Spiel bei winterlichen und nicht ganz einfachen Bedingungen.

Knapp 30 Minuten sind jetzt gespielt. Westvororte mit einem leichten Übergewicht. Dann wie aus dem Nichts doch das 0:2. Eine verunglückte Flanke landet bei unserem Keeper, der den Ball aber nicht festhalten kann. Das Leder fällt Nils Pichinot direkt vor die Beine. Der Routinier hat keinerlei Probleme das Spielgerät aus Nahdistanz über die Linie zu schieben.

Abermals scheint Westvororte kaum geschockt, denn man übernimmt sofort wieder das Heft des Handelns. Ein kleines Powerplay. Wir setzen uns am Strafraum fest. Und wir kommen rein. Bis dahin machen wir das trotz der schwierigen Platzverhältnisse richtig gut. Beim Abschluss hapert es allerdings.

Entweder ist der Abschluss zu ungenau oder Keeper Wohlfeld ist zur Stelle. Die darauffolgende schnelle und präzise Spieleröffnung des Struther Keepers bringt Gefahr für unsere Defensive, die die Chance aber vereiteln kann. Westvororte jetzt selbst mit einem Konter. Struz stark auf Klotz. Dessen Schuss wird aber zur Ecke abgelenkt. Und wieder Westvororte. Abermals Mucki Diallo. Abermals Bosse Struz. Über rechts. Seine Flanke erwischt Rehnelt. Aber wieder kein Treffer.

Die Fans raufen sich die Haare. Chancen hatten wir bis jetzt, bis zur Pause, reichlich. Das 0:2 spiegelt den Spielverlauf und die Möglichkeiten nicht wider. Dann aber doch noch einmal unsere Gäste. Knapp daneben. Bruder Leichtsinn spielt gerade wieder bei Westvororte mit. Gut, dass wir Cedric Thrum haben. Mit einer doppelten Parade verhindert er kurz vor der Pause reaktionsschnell den dritten Gegentreffer.

Die zweite Hälfte beginnt wie die erste endet. Westvororte übernimmt das Zepter. Und kaum ist eine Minute gespielt wird der agile Kirstein im Strafraum gelegt und es gibt Strafstoß. Rehnelt läuft an …

Aber Norman Wohlfeld ahnt die Ecke und pariert den Elfer sicher. Die riesengroße Chance auf den Anschlußtreffer ist dahin. Mist. Entschieden effektiver unsere Gäste. Nach genauem Abschlag des starken Wohlfeld findet der Ball abermals den überragenden Pichinot, der zu Vinzent Krieger ablegt, der keinerlei Probleme hat auf 0:3 zu erhöhen. Das wars. Eben noch so nah dran am Anschluß ist nur gut eine Minute später die Vorentscheidung gefallen.

Jetzt wird es wieder Bitter. Wieder ein schneller Gegenstoß unserer Gäste. Den ersten Schuss von Vinzent Krieger kann Cedric Thrum noch stark abwehren. Aber Philipp Jakobi, dem der Ball direkt vor die Füße fällt, kann auf 0:4 erhöhen.

Kopfschütteln. Die wahnsinnig hohe Effizienz unserer Gäste entscheidet das Spiel, in dem unsere Mannen keinesfalls um vier Tore schlechter waren. Im Gegenteil. Westvororte über weite Strecken das aktivere Team. Aber die Entschlossenheit fehlte vor dem gegnerischen Tor. Entweder man verzog knapp oder bei Norman Wohlfeld war Endstation.

Struth aber kennt kein Erbarmen. Jeder Schuss ein Tor. Unsere Gäste setzen sich über rechts durch. Nils Pichinot mit präziser Flanke. In der Mitte steht Vinzent Krieger völlig frei und kann sich bei seinem Flugkopfball die Ecke aussuchen. Das darf so nicht passieren. Da haben die Weiß-Blauen hinten drin wieder geschlafen. Und noch 30 Minuten zu spielen. Es konnte einem schon wieder Angst und bange werden, wenn man es mit den Scheubengrobsdorfern hielt.

Während die Mannschaft von Trainer Seipel immer wieder den Abschluss suchte, fehlte Westvororte die Effektivität und Konsequenz im Angriff, so dass man in Scheubengrobsdorf mit der Roten Laterne überwintert und der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen immer größer wird. Dennoch will und wird man sein Ziel in den Westvororten nicht aus den Augen verlieren.

Winterpause. Durchatmen. Den Fußball einfach mal für ein paar Tage vergessen und mit Freunden und der Familie die Besinnlichkeit der Feiertage genießen. Im Neuen Jahr geht es dann ausgeruht mit großem Ehrgeiz, mit starkem Willen und mannschaftlicher Geschlossenheit an die nächsten Aufgaben. Und vielleicht hält nicht nur der Weihnachtsmann für die Rückrunde auch noch die ein oder andere (personelle) Überraschung bereit.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration
#winterpause

Eine ganz bittere Niederlage

Deftige Klatsche in Langensalza

(28.11.2022) Das hatte man sich bei den Scheubengrobsdorfern anders vorgestellt. Auch wenn mit Bosse Struz, Maximilian Kurth, Philipp Rehnelt, Benjamin Bohm und Lionel Kirstein fünf tragende Säulen fehlten, versprach man sich auf dem kleinen Kunstrasenplatz in Bad Langensalza dennoch etwas.

Aber die Hausherren zeigten unserer äußerst jungen Mannschaft von Beginn an, wer hier Herr im Hause ist. Routinier Carsten Weis mit einem ersten Ausrufezeichen. Sein Distanzschuss klatscht zum Glück für die Gäste an den Pfosten.

Danach hat Florian Engel die nächste gute Möglichkeit. Auch weil Cedric Thrum im Tor kurz darauf mit einer Glanzparade die Führung verhindert, steht es weiterhin 0:0.

Das Team von Trainer Thomas Wirth aber weiterhin mit viel Druck. Noch aber ohne Zählbares. Gut 20 Minuten sind rum. Dann aber doch. Abermals ein ganz grober individueller Fehler in unserer jungen Defensive. Das 1:0 in der 24. Minute durch Martin Fiß, der heute noch ganz groß auftrumpfen sollte.

Aber noch steht es im Moment nur 1:0. Kurz schütteln und weiter.

Wer aber dachte, dass das Tor ein Weckruf für unsere Mannen war, sah sich getäuscht. Die nächste gute Chance für die Preußen die Führung auszubauen. Die Gastgeber geben weiterhin viel Gas und erzwingen zwei Minuten nach dem ersten Treffer nun einen Strafstoß. Julian Wolfram will klären, nimmt dabei aber die Hand zu Hilfe und verhindert somit das klare 2:0.

Rot und 11-Meter. Und Westvororte fortan in Unterzahl.

Die Chance auf das 2:0 ließ sich Martin Fiß nicht nehmen und trifft per Doppelpack. Wir stellen um. Und wir kommen nun auch zu mehr Möglichkeiten. Mucki Diallo prüft Damian Zamiar im Gastgeber-Tor aus gut 20 Metern. Der ist aber sicher und verhindert den Anschluss. Danach versucht sich Tim Richter ebenfalls aus der Ferne. Sein Schuß aber verfehlt das Ziel knapp. Man wehrt sich gegen die drohende Niederlage.

Der Sturmlauf der Hausherren aber dauert an. Wie lange können wir das Ergebnis in einem verträglichen Rahmen halten und vielleicht noch auf einen Punkt hoffen? Die Frage ist leicht beantwortet. Genau bis zur 38. Minute, als es Dominik Finger ist, der seine Farben fast schon uneinholbar mit 3:0 in Führung bringt.

Die ersten der ganz in blau gekleideten Gästespieler lassen den Kopf etwas hängen. 3:0 und Unterzahl. Das geht heute schief. Spätestens als Martin Fiß kurz vor der Pause mit seinem dritten Treffer das 4:0 folgen ließ, hat daran keiner der Zuschauer und Spieler noch einen Zweifel.

Pause. Durchatmen. Zusammenraufen und die Niederlage bitte, bitte in Grenzen halten.

Diese Hoffnung erlischt aber sofort nach Wiederbeginn in der 47. Minute als es abermals Martin Fiß ist, der trifft. 5:0. Ein Debakel bahnt sich an. Tim Richter wird laut. Er versucht alles. Verbal und kämpferisch. Er ist weiterhin Vorbild – selbst in dieser so verfahrenen Situation. Und auch Cedric Thrum im Tor kann mit guter Leistung einen noch höheren Rückstand verhindern. Der kann einem aber trotzdem leidtun.

Zumal Bad Langensalza unerbittlich ist. Der Torhunger der Wirth-Truppe ist noch lange nicht gestillt. Der überragende Carsten Weis setzt seine Vorderleute ein ums andere male gekonnt in Szene. Ob mit Flachpass durch die Schnittstelle unserer Defensive oder per Heber über diese hinweg – wie in der 57. Minute als er Tobias Sauerbier zum 6:0 assistiert.

Danach darf der Man oft he Match Martin Fiß wieder ran. Mit seinem fünften Treffer am heutigen Tag trifft er zum 7:0. Wir machen uns Sorgen um unsere Jungs, denn es sind immer noch gut 20 Minuten zu spielen. Ein wirklich gebrauchter Tag.

Bad Langensalza ist uns in allen Belangen überlegen und zaubert.

Mit dem hohen Vorsprung im Rücken und einem Gegner in Unterzahl ist es für die Gastgeber in den letzten Minuten ein Leichtes, das 8:0 durch Lukas Rösener und das 9:0 des überragenden Matin Fiß, der mit seinen sechs Treffern in einem Spiel in Langensalza wohl in die Geschichtsbücher eingehen wird, zu erzielen.

Das Ergebnis geht wohl auch bei den Scheubengrobsdorfern in die Annalen ein, denn ein 9:0 ist die wohl höchste Pflichtspiel-Niederlage in der Geschichte des Vereins. Nun heißt es diesen bitteren Tag zu verarbeiten und sich auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren, wenn am kommenden Samstag die SpVgg Geratal in Gera zu Gast sein wird.

Und auch heute versuchen wir, selbst wenn es richtig schwer wird, etwas positives zu finden. So zumindest gab es ein respektvolles Feedback von Thomas Wirth, dem Trainer unserer Gastgeber, der unserer Redaktion sagte: „Für Gera war es ein gebrauchter Tag. Alles ist gegen unsere Gäste gelaufen. Trotzdem haben sie immer weiter versucht Fußball zu spielen und wollten den Ehrentreffer erzielen. Das hat mir gefallen.“

Auch unsere Redaktion und die Fans stehen weiterhin hinter der Mannschaft und werden auch zukünftig die Daumen drücken.

Und denen, die zynisch vermuten, dass wir, wenn wir so hoch verlieren, keinen Spielbericht veröffentlichen, sei gesagt: Auch in der Niederlage zeigen wir Stärke und sind ein Team. Das hat diesen unseren Verein schon immer ausgezeichnet  Auch heute. Einen Tag nach dem Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

#newgeneration

Gut gespielt, nichts gewonnen ⚽️

Niederlage in Saalfeld

(13.11.2022) Perfekte äußere Bedingungen. Sonnenschein. Der FC Saalfeld hatte darüber hinaus alles gut vorbereitet für ein spannendes Fußballspiel. So zumindest haben wir es empfunden, denn wir wurden sowohl vom netten Einweiser auf dem Parkplatz, als auch von den gestandenen Herren am Einlass sehr freundlich begrüßt.

Auch wir begrüßen unsere Community und die Leser unseres Sonntag-Morgen-Spielberichtes bei einer guten Tasse Kaffee ☕️

Apropos Kaffee. Mit der Herzlichkeit, die uns gestern auch bei Rostern, Bier und Kaffee entgegengebracht wurde, war es allerdings mit dem Anpfiff um genau 14:03 Uhr vorbei. Jetzt ging es nicht mehr um nette Worte und Gesten, sondern um Punkte.

Die erste Möglichkeit nach gut fünf Minuten für die Hausherren, als man sich über rechts nach gekonnter Vorarbeit des Saalfelder Kapitäns Paul Burghause durchsetzen konnte, die Flanke im Strafraum aber keinen Abnehmer fand.

Nach ausgeglichen ersten zehn Minuten mit ganz leichten Vorteilen für den FCS versucht Westvororte das Tempo etwas rausnehmen. Das gelingt im Moment recht gut. Dann aber wieder Saalfeld. Der Abschluss ist allerdings für unseren Keeper Cedric Thrum kein Problem.

Westvororte nun, nach so gut zehn Minuten, etwas besser im Spiel. Man läuft vorn an, geht früh drauf und will so ein koordiniertes Aufbauspiel der Hausherren unterbinden. Vor allem Philipp Rehnelt ist sehr aktiv. Aus einer Balleroberung heraus der erste Abschluss der Geraer, Alex Roslyakov‘s satter Vollspannschuss aus etwa 20 Metern fliegt aber knapp am Winkel vorbei. Die bisher größte Möglichkeit im Spiel.

Auf der anderen Seite Freistoß aus circa 18 Metern, zentral. Eine äußerst verheißungsvolle Position. Aber vertan. Der Schuss landet weit hinter dem Geraer Kasten. Saalfeld nun die etwas präsentere Mannschaft. Dann ein nächster schöner Angriff mit genauem Pass durch die Schnittstelle unserer Viererkette in den Lauf des freistehenden Stürmers, der zum Glück für die Gäste durch den Abseitspfiff jäh unterbrochen wird.

Westvororte versucht es wie schon wenige Minuten zuvor Alex Roslyakov abermals aus der Ferne. Jetzt Tim Richter. Aus 25 Metern. Wums! Der Ball klatscht nahe dem Angel an den Querbalken. Schade, der wäre unhaltbar gewesen. Fast die Führung für die Scheubengrobsdorfer.

Besonders gefährlich wird auf der anderen Seite Saalfeld immer dann, wenn Kapitän Paul Burghause die Bälle millimetergenau in den Lauf seiner beiden Außen spielt und diese flanken können oder in den Strafraum eindringen. Jetzt wieder, aber Cedric Thrum ist zur Stelle und pflückt den hohen Ball sicher runter.

Nach nunmehr gut 20 Minuten ein doch recht ansehnliches Spiel mit leichten Vorteilen für Saalfeld, zwei allerdings auch großen Chancen für unsere Jungs.

Zwei dreimal haben wir es nun auch mit langen Bällen versucht, aber die robusten Abwehrspieler der ganz in rot gekleideten Saalestädter gewinnen die Laufduelle mit breiter Brust. Dennoch könnte auch das ein probates Mittel sein, denn außer dem Kapitän wirkt die Defensive nicht immer sattelfest.

Dann legen wir uns das Ding fast wieder selbst rein. Zschille und Roslyakov schlagen auf Höhe des 11-Meter-Punktes über den Ball. Der freistehende Saalfelder Stürmer aber verzieht knapp.

Das Spiel geht hin und her, ist abwechslungsreich und eine recht gute und ansehnliche Verbandsligabegegnung. Jetzt eine weitere Riesenmöglichkeit für unsere Farben. Einen schnell vorgetragenen Angriff leitet Tim Richter per Direktablage auf Markus Klotz weiter, der aus halbrechter Position etwa 10 Meter vor dem Tor völlig freistehend aber etwas überhastet verzieht. Das war nach Tim Richters Lattentreffer die zweite 100-prozentige Gelegenheit für unsere Mannschaft. Das hätte eigentlich die Führung sein müssen.

Die fällt aber im Gegenzug auf der anderen Seite. Bitter. Saalfeld kommt binnen einer Minute zweimal gefährlich vor unseren Kasten. Einmal verziehen unsere Gastgeber knapp, der zweite Versuch kann zur Ecke abgewehrt werden.

Diese aber bringt dann das 1:0 durch den bis dato besten Saalfelder, Paul Burghause, der per Kopfball-Aufsetzer erfolgreich ist. Der Ball kann auch von zwei unserer Spieler, die auf der Torlinie absicherten, nicht entscheidend geklärt werden und schlägt unter der Latte ein.

Nur 60 Sekunden später hat der TSV wieder eine Möglichkeit, die große Chance auf den Ausgleich. Die Ecke von Tim Richter aber segelt an Freund und Feind vorbei durch den gesamten Strafraum und am langen Pfosten ins Toraus, ohne dass der Ball berührt wurde. Glück für Saalfeld.

Und es geht weiter Schlag auf Schlag. Hier Saalfeld. Der Kopfball verfehlt sein Ziel knapp. Dort Westvororte. Rehnelt erobert den Ball, sein Schuss aus spitzem Winkel ist aber zu schwach und daher sichere Beute des Saalfelder Keepers Volodymyr Onishchenko, der heute den ehemaligen Scheubengrobsdorfer und nun in Saalfeld aktiven Clemens Bierbaum im Tor vertrat.

Wie bei seinem Abschied im Sommer versprochen, verzichtete die ehemalige Nummer #eins der Weiß-Blauen heute auf einen Einsatz im Spiel gegen seine ehemaligen Mitstreiter. Umso Herzlicher war auch das Wiedersehen mit alten Freunden, den Spielern und den Fans der Scheubener.

Dann noch einmal Westvororte. Ein Pass von Richter auf Rehnelt. Der wird beim Schuss in aller höchster Not allerdings geblockt, so dass es nur eine Ecke gibt, die jedoch nichts einbringt. Kurz darauf pfeift Schiedsrichter Horst Bachmann, der mit der insgesamt sehr fairen Partie keinerlei Probleme hatte, ab und bittet zur Pause.

Die insgesamt knapp 160 Zuschauer sahen bisher ein sehr abwechslungsreiches und interessantes Fußballspiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten.

Die zweite Halbzeit beginnt mit munteren Saalfeldern und einer Art kleinem Torschusstraining. Wir laden die Hausherren regelrecht ein. Glücklicherweise bekommen wir bei drei Gastgeberversuchen innerhalb weniger Sekunden immer noch einen Fuß dazwischen und können uns beim vierten Saalfelder Versuch beim reaktionsschnellen Cedric Thrum bedanken, dass es dank seiner Glanzparade mit Beginn des zweiten Durchganges nicht sofort 2:0 steht.

Dann aber wieder unsere SG. Nach einem wunderschönen Pass von Bosse Struz kommt Tim Richter um Haaresbreite zu spät, der Ball kann vom letzten Abwehrspieler in allerhöchster Not zur Ecke geklärt werden. Wieder eine gute Chance für unsere Jungs. Wir spielen auf Augenhöhe mit dem Tabellendritten. Hinten halten Kurth und Wolfram, der sich heute ein extra Lob verdient hat, die Stellung. Machen die beiden richtig gut. Weiter so!

Allerdings greift sich Bosse Struz nun vermehrt an den Oberschenkel und muss kurz darauf leider ausgewechselt werden. Für den auffälligsten Geraer, Motivator und Motor im Mittelfeld nun Angreifer Lionel Kirsten.

Es bleibt abwechslungsreich. Westvororte versucht alles. Das Aufbauspiel aber nun auch immer mal wieder fehlerhaft. Dann doch die Möglichkeit für die ganz im Blau gekleideten Geraer. Freistoß nach Foul an Rehnelt. Vom Strafraumeck halblinks zieht Tim Richter mit seinem starken Linken ab, zirkelt den Ball um die Mauer gen kurzes Eck, kann den Keeper damit allerdings nicht überraschen und überwinden.

Nun wieder Saalfeld. Das war jetzt in der 65. Minute wohl die bis dato größte Möglichkeit für Stan Kleyla, um den Sack zuzumachen. Aus nur etwa drei Metern bringt der sonst so treffsichere Stürmer den Ball jedoch nicht im Tor unter, das Leder springt zum Erstaunen aller an die Latte und von dort ins Toraus. Riesen Glück für Westvororte, dass das Spiel offen bleibt.

Die Phase der Wechsel beginnt. Benjamin Bohm nun für Kevin Kamprath. Und Mucki Diallo für Markus Klotz. Auch Saalfeld tauscht. Tom Henniger für Johann Brömel.

Dann Lenny Schumann. Aus vollem Lauf, aus 18 oder 20 Metern. Sein fulminanter Abschluss zwingt Onyshchenko zwischen den Pfosten zu einer Glanzparade. Mit den Fingerspitzen lenkt er den Ball um den Pfosten und rettet seiner Mannschaft die knappe Führung.

Wir sind nun ganz nah dran. Wir setzen sofort nach und haben die nächste Möglichkeit. Laufen aber in einem Konter, den der aufmerksame Cedric Thrum sehr offensiv klären kann. Gut gemacht. Auf der anderen Seite kommt Lionel Kirstein einen Schritt zu spät. Es geht jetzt wieder hin und her.

Das knappe Ergebnis hält die Spannung äußerst hoch. Westvororte ist immer noch im Spiel und sieht 20 Minuten vor Ende der Begegnung beim Tabellendritten nicht aus wie ein Verlierer, nicht wie der Besitzer der roten Laterne. Man präsentiert sich spielerisch und kämpferisch wie eine Verbandsliga-Mannschaft.

Nun macht auch Salfeld Fehler. Unsere Jungs sprechen sich immer wieder lautstark Mut zu. Bosse Struz dirigiert weiter, jetzt gemeinsam mit Jonas Kölling von der Trainerbank aus. Es steht nur 1:0. Hier ist noch nichts entschieden. Ein Spiel auf Augenhöhe, mit Chancen auf beiden Seiten. Vielleicht wäre ein unentschieden gerecht?

Wir riskieren jetzt, so 15 Minuten vor Ultimo, etwas mehr und laufen in der 76. Minute wieder in einen Konter. Alle die es mit unseren Weiß-Blauen halten können sich abermals bei Cedric Thrum bedanken, der in höchster Not retten kann.

Westvororte drückt – Saalfeld kommt im Moment hinten nicht richtig raus. Ein kleines Powerplay. Genau in diese Phase hinein, wo wir die Schlussoffensive einleiten und vielleicht sogar etwas mehr vom Spiel haben, wieder so ein katastrophaler Fehlpass im Spielaufbau.

Saalfeld reagiert schnell und setzt mit genauem Pass Patrick Hook in Szene. Der läuft von der Mittellinie aus allein aufs Tor zu und lässt mit seinem überlegten Schuss mit der Innenseite ins lange Eck unserem Torhüter keine Chance. Das war’s.

Oder können wir in den verbleibenden acht oder neun Minuten noch einmal zurückkommen? Noch geben wir uns nicht auf. Wir versuchen es. Laufen aber wieder in einen Konter. Diesmal haben wir Glück, dass der Schütze um einige Meter verzieht. Die Führung der Hausherren geht nun, so kurz vor Ende dieser kurzweiligen Begegnung, langsam in Ordnung.

Dann aber noch einmal unsere SG. Wieder eine Möglichkeit für den TSV. Ein schöner, schneller und schnöckelloser Angriff über Philipp Rehnelt, der aber zur Ecke geklärt werden kann. Die letzte Spielminute bricht an. Schiedsrichter Bachmann hat kaum Gründe lange nachspielen zu lassen. Unsere Ecke bringt nichts ein und der Unparteiische pfeift ab.

Gut gespielt, wieder verloren. Den Tabellendritten auf dessen wunderschönen großen und äußerst gepflegten Rasenplatz „An den Saalewiesen“ Paroli geboten, eine Partie auf Augenhöhe abgeliefert, dennoch nichts Zählbares mitnehmen können. Abermals bleibt uns neben der Ernüchterung, wieder verloren zu haben, der kleine Trost, mit den besten der Liga mithalten zu können. Wir sind zwar Letzter, aber nicht abgeschlagen, wie viele vor der Saison lautstark prophezeiten.

Auch die Tabelle, in der es hinten drin weiterhin sehr eng zugeht und in der nach dem 12. Spieltag zwischen Platz 11 und 16 nur vier Punkte Differenz liegen, lässt uns weiter Mut schöpfen, dass unsere Bemühungen sicherlich bald wieder belohnt werden, dass wir unser ganz ganz großes Ziel, den Klassenerhalt, erreichen.

Und daran wollen und werden wir schon am nächsten Samstag, wenn die SG DJK Struth zu Gast in der Saarbach-Arena ist, weiter arbeiten.

Mit euch gemeinsam. Mit unseren Zuschauern und unseren Fans der Saarbach-Chaoten, bei denen wir uns auf diesem Wege nochmals recht herzlich bedanken, dass sie mit Bahn und Bus den Weg nach Saalfeld gefunden haben, um unsere Mannschaft lautstark zu unterstützen.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration

Heimniederlage gegen Martinroda

Trotz Pleite mutig nach vorne

(23.10.2022) Heute geht es einmal direkt ins Spiel. Ohne Vorrede. Unser Gast kam besser in die Begegnung. Der favorisierte Oberliga-Absteiger aus Martinroda übernahm in den ersten 10-20 Minuten das Zepter, hatte mehr Ballbesitz und auch die ersten kleineren Möglichkeiten. Als Westvororte/JFC so nach und nach dann auch etwas besser ins Spiel fand, der erste Nackenschlag.

Einen Freistoß aus fast 30 Meter jagte der Gast mutig und selbstbewusst vollspann gen Gastgeber-Tor. Jonas Tämmler im Geraer Kasten kann den satten Schuss zwar noch parieren, ist aber beim zweiten Ball von Tobi Metzmacher per Kopf, der schneller reagierte als alle anderen, dann machtlos.

Dann aber doch die Scheubengrobsdorfer. Endlich einmal ein feiner Spielzug. Sascha Winefeld schiebt den Ball mit viel Übersicht durch die Schnittstelle der Gäste-Kette. Das Leder landet beim durchgestarteten Kevin Kamprath. Dieser scheitert bei seinem Abschluss aus Nahdistanz aus halbrechter Position in der eins zu eins Situation allerdings am aufmerksamen und reaktionsschnellen Keeper der Gäste, Christian Apel.

Insgesamt war die erste Halbzeit bei herrlichen äußeren Bedingungen vor knapp 90 Zuschauern recht ereignisarm. In Durchgang zwei konnte es nur besser werden. So auch die Hoffnung der Weiß-Blauen Zuschauer und Fans nach dem Pausenrückstand.

Besser wurde es dann auch. Das Spiel wurde intensiver und schneller. Nun auch der Gastgeber mit mehr Spielanteilen. Tim Richter und Bosse Struz gingen auch kämpferisch vorbildlich voran und nahmen die anderen Spieler immer wieder auch verbal mit.

Die Hoffnung, dass man das Spiel noch drehen kann, blieb erhalten. Noch stand es nur 0:1. Zumindestens bis Mitte der zweiten Halbzeit, als es dann aber Tom Nowak war, der in dieser Phase doch etwas überraschend zum 2:0 traf. Wieder sehen wir in dieser 70. Minute hinten drin nicht gut aus, schauen nur zu und kommen dann den entscheidenden Schritt zu spät. Martinroda wieder handlungschneller.

Kurz darauf kann Jonas Tämmler mit einer Glanzparade die endgültige Entscheidung verhindern. Aber es wird eng. Schon wieder Martinroda. Jetzt hatten wir Glück.

Aufmunternde Worte und aufrüttelndes Motivieren von Daniel Zschille kommt bei den Mitstreitern wohl nicht an. Denn nur fünf Minuten nach dem zweiten Treffer macht der FSV den Sack endgültig zu. 3:0. Der erst drei Minuten vorher eingewechselt Philipp Oschmann, den unsere Mannen wohl noch nicht so richtig auf dem Zettel hatten, trifft – abermals – aus Nahdistanz.

Auch wenn wir im Anschluss daran durch Alex Roslyakov und Bosse Struz noch zwei Möglichkeiten zu verzeichnen haben, war das am heutigen gebrauchten Tag abermals zu wenig, auch wenn das Ergebnis ein klein wenig darüber hinwegtäuscht, dass auch Martinroda nicht unbedingt eine hochklassige Leistung abgeliefert hat. Musste unser vor dem Spiel noch punktgleicher Gast auch nicht.

Jetzt gilt es das Spiel in Ruhe zu analysieren, denn eine unbedachte Mehrfachanalyse wie am Samstag direkt nach Spielende ist wohl fehl am Platze. Kopf hoch, Jungs! Und nach vorn schauen, auch wenn die nächsten Wochen mit dem Gastauftritt in Weida und dem Heimspiel gegen Schott Jena nicht leichter werden.

Und trotz der momentanen Tabellensituation, der roten Laterne, die seit gestern Abend bei uns im Dorf hängt, schauen wir positiv nach vorn. Bis Platz 8 sind es nur drei Punkte. Das rettende Ufer ist also weiterhin in Sicht. Bitte verliert es nicht aus den Augen.

Nächste Woche beim Spitzenteam in Weida wird vielleicht nicht viel zu holen sein. Aber die Saison ist noch lang und verletzte und gesperrte Spieler kommen zurück, junge Spieler sammeln Erfahrung und werden uns langfristig weiterhelfen. Lasst uns also auch zukünftig positiv denken und wieder mutiger auftreten. Arnstadt und Schleiz sind doch gute Beispiele dafür, dass wir es können, dass ihr es könnt.

Allerdings wollen bzw. müssen wir den Finger noch mal kurz in die Wunde legen, damit auch alle (!!!) wach werden. Alle. Auf und neben dem Platz. Unsere Redaktion ist seit über 10 Jahren vielleicht einer der größten Fans der Mannschaft. Allwöchentlich fiebern wir mit und geben dann Sonntag früh unser Bestes. Wir jubeln, wir weinen. Wir loben und wir kritisieren. Ja auch Letzteres muss sein.

Reaktion zeigen! Nicht nur in unserer Vorschau fand dieses Zitat einen zentralen Platz, die Mannschaft selbst hat sich diese beiden Worte schon wenige Minuten nach der Derbypleite letzte Woche am Steg für gestern auf die Fahne geschrieben. Den Nachweis allerdings blieb sie schuldig.

Auch neben dem Platz erinnerte gestern vieles eher an einen Familienausflug als an ein ernstzunehmendes Fußballspiel. Manchmal hat man den Eindruck, dass bei dem ein oder anderen die nötige Ernsthaftigkeit fehlt. Für alle die, die es noch nicht wissen, Spiele in der Verbandsliga sind kein Nachwuchsferienturnier.

Setzen wir uns jetzt dennoch mit positiven Gedanken an den Frühstückstisch und genießen unseren Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️

Das Fehlen des gesperrten Rehnelt und der verletzten Kirstein, Kölling, Bohm, Pandorf und Diallo machte sich gestern zwar in allen Mannschaftsteilen bemerkbar … Aber: ein großes Kompliment an unsere ganz jungen, gerade einmal 18 Jahre alten Spieler Sascha Winefeld, Marlon Pank und Bastian Dräger, die erstmals in einem Pflichtspiel bei den Männern eingesetzt wurden. Ihr habt eure Sache richtig gut gemacht!

Mit diesen drei Youngstern, die sogar noch A-Junioren spielen können, standen gestern insgesamt sieben Spieler, die 20 Jahre oder jünger sind, auf den Platz – und somit wohl auch einer der jüngsten Kader der Geschichte des TSV/JFC.

Und das macht uns gemeinsam mit unserem Partner, dem Jugendfußballclub JFC Gera, für die Zukunft so richtig Mut

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration