Verdienter Sieg gegen den Favoriten

Die zwei Gesichter des TSV ⚽️

Nach dem desolaten Auftritt vor Wochenfrist in Kahla, heute gegen Stadtroda eine ganz andere Scheubengrobsdorfer Mannschaft.

Welches nun das wahre Gesicht unsere Jungs ist, können wir nach dem bisherigen Verlauf der Saison nicht genau diagnostizieren. Vielleicht gibt uns das nächste Heimspiel gegen den FC Thüringen, Jena am kommenden Samstag, Aufschluss.

Aber zu gestern. Das war schon echt beeindruckend, wie unsere Jungs den großen Favoriten und Tabellenzweiten aus Stadtroda am Ende hochverdient mit 2:1 geschlagen haben.

In der ersten viertel Stunde hat Stadtroda das richtig gut gemacht. Die Grün-Weißen haben gezeigt, dass sie fußballerisch eine Spitzenmannschaft sind. Man hat den Ball gut laufen lassen. Routinier Marcel Peters hat das Aufbau- und Angriffsspiel für seine Vorderleute perfekt organisiert und überlegen Kurzpassspiel und lange Bälle variiert. Kurz vor dem Geraer Strafraum war für Offensive des FSV allerdings Schluss.

Die Geraer Defensive stand bis zu diesem Zeitpunkt sehr stabil, so dass unser Torhüter Cedric Thrum kaum ernsthaft eingreifen musste. Anders auf der anderen Seite. Über mangelnde Arbeit konnte sich Keeper Philipp Kraft nicht beschweren.

Mit Glück und Geschick, aber auch mit der ein oder anderen kleinen Unsicherheit hielt er seinen Kasten vorerst jedoch sauber. In der 16. Minute war er allerdings machtlos, als Mouctar Diallo einen Patzer von Marcel Peters nutzte und den springenden Ball geschickt über den Stadtrodaer Schlussmann zum 1:0 ins kurze Eck lupfte.

Mouctar Diallo war es auch, der die Gästeabwehr ein ums andere Mal vor Probleme stellte, wenn er mit seinen schnellen Vorstöße in den Strafraum eindrang.

In der Folge kam Westvororte besser ins Spiel und erreichte mit dem Favoriten Augenhöhe. Bis zur Pause hatte man gar die besseren Möglichkeiten, scheiterte aber dreimal am Schlussmann der Grün-Weißen.

Vor 112 Zuschauern und bei sehr guten äußeren Bedingungen ging es mit der knappen Führung des TSV in die Pause.

Draußen hofften die Fans, dass es der TSV endlich einmal schafft, zwei gleich gute Halbzeiten zu spielen. Und, um es vorweg zu nehmen: Die Hoffnung war nicht umsonst. Der TSV blieb am Drücker und war am Ende vielleicht sogar die etwas bessere Mannschaft am gestrigen Tage.

Vorn ackerte Kapitän Marcus Schneider unaufhörlich, machte die Bälle fest und bediente seine Mitspieler. Und er suchte auch selbst den Abschluss. Fast wäre er für seinen leidenschaftlichen Auftritt belohnt worden, scheiterte mit seinem satten Schuss von der Strafraumgrenze allerdings am überragend reagierenden Kraft, der das Leder mit den Fingerspitzen noch an den Querbalken lenkte. Stark gehalten!

Auf der anderen Seite verlebt unser Torhüter weiterhin einen relativ ruhigen Nachmittag. Die wenigen Bälle, vornehmlich Flanken oder Standards, die auf seinen Kasten kamen, waren jeweils Beute des heute wieder sicheren Schlussmannes des TSV.

Die hochdotierte Stadtrodaer Offensive war ansonsten weitestgehend chancenlos und blieb blass. Verheißungsvolles Möglichkeiten, Mangelware. Unsere Defensive machte richtig gute Arbeit.

Immerhin hatten die Mannen von Trainer Peter Dauel bis dato bereits 25 Tore erzielt. Ein Spitzenwert. Nur Einheit Bad Berka hatte mit 26 Treffern vor diesem Spieltag ein Tor mehr.

Zwischen den Strafräumen allerdings ging es allerdings mächtig zur Sache. Foulspiele, taktische Fouls und Diskussionen waren an der Tagesordnung. Großes Lob an dieser Stelle an den Schiedsrichter Kay Thieme, der in dieser hektischen Phase den Überblick und seine Linie behielt.

Insgesamt musste der Referee auf beiden Seiten jeweils dreimal den gelben Karton zeigen. Unsere Gäste, vornehmlich auch deren Trainer, rieben sich bei fast jeder Situation immer wieder in Diskussionen mit dem Unparteiischen auf. Dafür gab es für Peter Dauel dann folgerichtig auch Gelb. Gut, dass sich unsere Bank und die Jungs aus diesen verbalen Reibereien raushielten.

Die Stadtrodaer Bank zieht gut 15 Minuten vor Ultimo ihren letzten Joker, in dem man den Regionalliga- und Drittligaerfahrenen Christian Reimann einwechselte, der trotz seiner 43 Jahre das Offensivspiel unserer Gäste belebte.

Gerät unsere Führung jetzt noch in Gefahr? Westvororte lässt sich aber nicht beeindrucken. Weder von den Rufen von draußen, noch vom erfahrenen Reimann. Mann sucht sein Heil in der eigenen Offensive und kommt weiterhin zu guten Möglichkeiten.

Markus Klotz, abermals Mouctar Diallo und Jannik Wolff, der energisch in den Strafraum eindrang, aber leider nur das Außennetz traf, bereiteten der Gästeabwehr weiterhin große Sorgen. Weitere Möglichkeiten folgten.

Eine dieser können die Gäste nur per Foul im Strafraum unterbinden, so dass Schiedsrichter Kay Thieme keine andere Möglichkeit blieb, als auf Strafstoß zu entscheiden.

Wer übernimmt jetzt die Verantwortung? Wer hat den Mut, 10 Minuten vor Schluss beim Stand von 1:0 entweder Held oder Buhmann zu werden? Mit breiter Brust schnappt sich der bis dato überragende Schneider den Ball und legt ihn auf den Punkt.

Mit einem satten Schuss in die Tormitte verlädt er den Stadtrodaer Keeper Philipp Kraft und bringt seine Mannschaft unter großem Jubel der eigenen Fans in der 82. Minute mit 2:0 in Front.

War es das? Reicht das? Oder kann Stadtroda zurückkommen? Als der Schiedsrichter in der 90. Minute vier Finger in die Höhe streckt, waren sich alle sicher, dass wir nun – vier Minuten vor Ultimo – den Sieg in trockenen Tüchern haben.

Aber weit gefehlt. Routinier Reimann kommt an der Strafraumgrenze an den Ball, tanzt noch einen unserer Abwehrspieler aus und schiebt den Ball überlegt und unhaltbar ins lange Eck. Nur noch 2:1. Beginnt jetzt noch mal das große Zittern?

Westvororte wechselt noch zweimal. Trainer Daniel Gehrt nimmt damit noch einmal Zeit von der Uhr. Und auch der ein oder andere Spieler der Gastgeber verhält sich heute taktisch äußerst klug.

Clever bringt man die Führung über die Zeit, das eigene Tor nicht noch einmal in Gefahr und hat selbst noch eine gute Möglichkeit. Und man darf nach gut 96 Minuten die Arme in die Höhe recken, sich in den Armen liegen und mit den Fans gemeinsam einen nie erwarteten Heimsieg feiern.

Apropos Fans. Die haben heute unseren Kapitän Marcus Schneider zum Man of the Match gewählt. Aber nicht nur seines entscheidenden Tores wegen, sondern vor allem wegen der Art und Weise seines Auftretens, wie er vorn geackert und hinten gearbeitet hat, wie er seine Mitstreiter in Szene setzte und wie er es auch verbal immer wieder verstand, seine Jungs mitzunehmen.

Ein kleiner Wermutstropfen ob des verdienten Sieges nach einem intensiven Spiel bleibt jedoch, da es abermals vorkam, dass unser Spieler Mouctar Diallo von Gösteseite rassistisch beleidigt wurde.

Wir schauen derweil aber schon wieder nach vorn und freuen uns auf nächsten Samstag, wenn der FC Thüringen Jena in Gera zu Gast sein wird.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

#stolzkenntkeineliga

#fairrespektvollkämpferisch

#mitherz

#westvororte  wo Freunde zusammen Fußball spielen 

 

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