Spannung und viele Tore

Wieder eine vermeidbare Niederlage

(20.11.2023) Was Spannung und Tore betrifft, sind die knapp 120 Zuschauer am Samstag in der Saarbach-Arena bei hervorragenden äußeren Bedingungen voll auf ihre Kosten gekommen. Wie schon vor Wochenfrist in Weimar gab es sieben Tore zu bestaunen. Wie schon vor Wochenfrist in Weimar ist unsere Mannschaft allerdings auch knapp mit 3:4 unterlegen.

Dabei haben unsere Mannen gar nicht mal so schlecht angefangen. Die ersten 10-15 Minuten diktierten sie das Spiel und erarbeiteten sich erste gute Möglichkeiten. Wolff, Winefeld und Dräger spielen sich hervorragend durch die gegnerischen Reihen, der Abschluss dann allerdings zu schwach.

Kurz darauf wieder Dräger. Diesmal dribbelt er im Strafraum an mehreren Verteidigern vorbei. Dann allerdings ist seine Entscheidung, nicht selbst abzuschließen, sondern den Mitspieler zu suchen, die falsche, denn sein Partner steht im Abseits.

Aber das alles macht Hoffnung auf einen positiven Ausgang des Spieles.

Auf der anderen Seite passen wir dann allerdings nicht richtig auf und Milan Dörr kann aus vollem Lauf abziehen. Der Winkel ist aber sehr spitz. Glück für uns, knapp daneben. Solche Unaufmerksamkeit dürfen wir uns nicht leisten.

Kaum haben wir es ausgesprochen, leisten wir uns im Aufbauspiel einen völlig überflüssigen und katastrophalen Fehlpass, den Eisenberg sofort zum Überzahl-Umkehrspiel nutzt. Wir verlieren in der Folge den von Eisenberger Seite her unfair geführten Zweikampf an der Strafraumgrenze, den der Unparteiische nicht als Foul erkennt. Im Rücken unserer Abwehr kommt Stepan Uhl dann ohne Bedrängnis zum Abschluss und verwandelt in der 15. Minute eiskalt und unhaltbar zum 0:1.

So schnell kann’s gehen. Wir bestimmen das Spiel. Eisenberg macht das Tor. Kennen wir doch irgendwoher?!

Im Gegenzug dann Schneider. Seinen gefühlvollen Heber über den Keeper der Eintracht Nick Oertel hinweg, kann dieser allerdings mit den Fingerspitzen noch ablenken und somit reaktionsschnell den Ausgleich verhindern.

Auf einmal war bei uns der Faden weg. Jetzt, so nach circa 20 Minuten ein ausgeglichenes Spiel. Unsere Dominanz ist geschwunden. Eisenberg versucht es permanent mit weiten und hohen Bällen, die auch immer wieder für Gefahr sorgen. Das ist nicht besonders chick, das hat auch nichts mit attraktivem Fußball zu tun, aber scheint erfolgreich. Parallel dazu zieht in dieser Phase viel Unruhe auf dem Platz ein.

Das Spiel wird langsam hektisch. Viel Geschrei. Mit zweifelhaften Entscheidungen trägt der Schiedsrichter nicht zur Beruhigung der Situation bei.

Dann aber doch wieder einmal unser TSV mit einem ansehnlichen schnellen Angriff. Wolff auf Winefeld. Winefeld wieder auf Wolff. Der dringt in den Strafraum ein und wird dort unfair bedrängt und kommt zu Fall.

Der unsichere Schiedsrichter Jason Poser braucht eine gefühlte Ewigkeit, ehe er diese Situation entscheidet. Glücklicherweise mit Strafstoß für uns. Da hat er es gut gemeint mit den Scheubengrobsdorfern. Zum dritten Mal in Folge erhalten wir zu Hause einen Strafstoß.

Zum dritten Male in Folge schnappt sich Marcus Schneider mit breiter Brust den Ball. Zum dritten Male läuft er selbstbewusst an. Allerdings schießt er den Ball heute nicht wie gegen Stadtroda und Jena in die Mitte, sondern mit der rechten Innenseite platziert und unhaltbar ins Dreiangel.

Da hat kaum ein Blatt Papier zwischen das Aluminium und den Ball gepasst. Das war Millimetergenau. Unhaltbar. Der Ausgleich. Seine neunte Bude in dieser Saison. Stark, Schneider!

Nachdem wir vor dem Ausgleich eine ganze Weile geschwommen sind, sind wir jetzt wieder da. Aber nur kurz. Dann schlafen wir wieder und lassen den Gästen viel zu viel Platz. Das ist einfach unverständlich. Das muss uns irgendwann einmal einer erklären.

In aller Ruhe und völlig unbedrängt können die Blau-Gelben den Ball aus dem linken Halbfeld gefühlvoll an den langen Pfosten flanken. Das Kopfballduell dort verlieren wir, so dass das Leder zum einschussbereiten Nicklas Reinhardt zentral vor das Tor gelangt und dieser keine Probleme hat seine Farben aus abseitsverdächtiger Nahdistanz eine Minute vor der Pause abermals in Front zu bringen. 1:2.

Eisenberg hauptsächlich immer dann gefährlich, wenn die Bälle einfach nur hoch und weit in die gegnerische Hälfte geschlagen werden. Wie gehen wir in Durchgang zwei damit um? Das können wir gleich besprechen, denn gleich geht es in die Pause. Wir sind schon dort. Unsere Spieler gedanklich wohl auch.

Denn nachdem die eigentlich angezeigte Nachspielzeit von zwei Minuten längst vorbei ist, hat Eisenberg noch einen Einwurf. Diesen eigentlich total unspektakulären Einwurf verlängern wir dilettantisch ins eigene Tor. Heute passt hinten alles zusammen. Das ist bitter. Das ist schlecht. Das alles ist kein Niveau auf Landesebene. Mit 1:3 geht es in die Pause. Die Fans sind sauer.

Eigene, dumme und individuelle Fehler sorgen wieder dafür, dass wir Gegentore kassieren. Heute bisher derer drei. Und wir schreiben gerade einmal Halbzeit.

Durchgang zwei beginnt. Eisenberg ändert seine Taktik nicht. Warum auch. Alles weit und hoch vorn rein. Ein Freistoß vom eigenen Strafraum der Schortentaler wird so zur Gefahr für unsere Defensive. Auf der anderen Seite kommen wir momentan kaum vor den gegnerischen Kasten.

Der Torhüter der Eisenberger braucht sein Trikot und seine Hose stand jetzt in der 55. Minute nicht in die Wäsche werfen, noch ist es blitzblank sauber, er musste noch nicht einmal wirklich eingreifen.

Jetzt aber muss er sich in aller höchster Not doch lang machen. Christopher Lätz schlenzt das Leder von der Strafraumgrenze gefühlvoll und mit Auge über den etwas zu weit vor seinem Tor positionierten Oertel, der mit einer Glanzparade den Einschlag mit den Fingerspitzen verhindern kann. Das war stark. Von beiden. Ecke.

Anschließend versucht sich der heute wieder sehr auffällige Jannik Wolff aus der Ferne, aber auch er hat heute kein Glück. Sein satter Volley verfehlt das Ziel um einiges. Weiterhin 1:3. Noch gut 35 Minuten.

Im Gegenzug kann Eisenberg eigentlich den Sack zumachen. Wieder ein eigentlich unkoordinierter Befreiungsschlag. Wieder so ein langer Ball. Wieder lassen wir uns hinten dilettantisch ausspielen. Der Eisenberger Stürmer aber verzieht zentral völlig freistehend aus fünf Metern Entfernung. Da haben wir jetzt richtig Glück gehabt. Noch sind wir im Spiel. Noch sind es gut 30 Minuten.

Wir geben uns Mühe. Aber das reicht nicht. Eisenberg agiert robust. Unsere Pässe kommen selten an. In den Zweikämpfen sind wir zumeist zweiter Sieger. Auch die Kopfballhoheit, die uns schon so oft ausgezeichnet hat, ist uns heute verloren gegangen.

Und wieder ein Konter. Wir laufen wieder hinterher. Glück, dass Cedric Thrum jetzt super reagiert.

Im Moment geht es hin und her. Jetzt haben wir endlich einmal schnell und genau gespielt. Maximilian Kurth bekommt in der Zentrale den Ball, dreht schnell auf und geht noch zwei Schritte. Dann passt er das Spielgerät Marcus Schneider Millimetergenau in den Lauf. Diese Chance lässt sich unsere # 19 diesmal nicht entgehen und schiebt den Ball aus halblinker Position aus circa 12 Metern am herauseilenden Eisenberger Torhüter überlegt vorbei ins lange Eck. 2:3. Mit seinem zehnten Saisontreffer bringt uns unser Kapitän in der 64. Minute nicht nur zurück ins Spiel, sondern schiebt sich in der Torjägerstatistik damit gar auf Platz 2 nach vorn.

Dann gleich noch mal die Hausherren. Wolff dringt wieder einmal unwiderstehlich in den Strafraum ein und wird auf Höhe der Strafraumgrenze gelegt. So zumindest interpretieren wir den Knall und seinen Sturz. Der Schiedsrichter hat das wohl anders gesehen und lässt weiterspielen.

Eisenberg nutzt die Möglichkeit und leitet einen schnellen Gegenangriff ein. Mit einem einfach und weit nach von geschlagenem Ball. Versteht sich.

Nur eine Minute nach unserem Anschlusstreffer ist es abermals Nicklas Reinhardt, der den Zwei-Tore-Vorsprung für seine Eintracht wieder herstellt. Damit hat uns die Mannschaft von Trainer Ralf Prieger wohl endgültig den Stecker gezogen. 2:4.

Erst seit ungefähr Mitte der zweiten Hälfte geben wir Gas. Ja, wir fokussieren unsere Offensivaktivitäten entscheidend. Immer wieder können wir jetzt für Gefahr sorgen. Aber wieder bekommen wir das Ding nicht rein. Aber wenigstens wieder eine Ecke. Die bringt jedoch nichts ein. Wie auch die anderen sieben Ecken in dieser Phase.

Eisenberg verliert, wenn wir anrennen, komplett die Orientierung. Die können nur froh sein, dass wir in den entscheidenden Situationen das falsche denken und auch tun. Selbst bleibt man bei seiner statischen Taktik. Lang und weit nach vorn.

Und noch mal düpiert Wolff zwei Gegenspieler und läuft allein aufs Tor zu. Jetzt hätte er eigentlich den Abschluss suchen können, ja müssen, aber spielt auf den mitgelaufenen Klotz, der den unpräzise gespielten Pass völlig freistehend aber nicht erreichen kann. Mensch, Jannik, den musst du selber machen! Das war jetzt noch einmal die ganz ganz große Möglichkeit, wieder ran zu kommen.

Dennoch wurde unsere # 13 von den Fans der Saarbach-Chaoten zum Man of the Match gewählt. Das heutige Geburtstagskind – Happy Birthday, Jannik – war es, was mit seinen schnellen Antritten und seiner Ballführung immer wieder selbstbewusst und mutig in den Strafraum eindrang und für Gefahr sorgte, auch wenn es bei unserem Jüngsten im Abschluss noch Reserven gibt.

Jetzt noch fünf Minuten oder so. Wir setzen alles auf eine Karte. Der Schiedsrichter schaut auf die Uhr und streckt für alle klar und deutlich sichtbar sechs Finger in die Höhe. Sechs Minuten Nachspielzeit. Geht da vielleicht doch noch was?

Noch haben wir uns nicht aufgegeben. In den letzten 10-15 Minuten haben wir unsere Gäste regelrecht an die Wand gespielt, allerdings keinen Ertrag geerntet.

Die letzten fünf Minuten werden dann noch einmal so richtig spannend, denn Westvororte kann abermals verkürzen. Wieder ist es Wolff, der heute beste Geraer, der in den Strafraum eindringt und den Ball scharf nach innen passt. Dort macht ihn Marcus Schneider fest, dreht sich um seinen Gegenspieler und spielt kurz zurück auf Lenny Schumann, der das Ding aus ungefähr sechs oder sieben Metern mittig in die Maschen jagt.

Noch drei Minuten. Oder vier. Können wir jetzt vielleicht noch den Ausgleich schaffen? Um es vorwegzunehmen: Nein. Wir schaffen es nicht.

Abermals verlieren wir knapp. Abermals verlieren wir 3:4. Abermals trauern wir den vergebene Chancen hinterher. Abermals kassieren wir Gegentore durch Unaufmerksamkeiten und individuelle Fehler.

Diese müssen wir unbedingt abstellen, wollen wir aus den letzten beiden Spielen der Hinrunde noch etwas Zählbares holen, um dann zufrieden in die Winterpause zu gehen.

Jungs, konzentriert euch! Besinnt euch auf eure Tugenden und geht positiv in die beiden noch anstehenden Begegnungen. Konserviert die letzten 20 Minuten des heutigen Spieles und nehmt diesen Schwung nächsten Samstag mit nach Bad Berka. Dann sind wir uns ganz sicher, dass der Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ nicht wieder so bitter schmeckt wie heute.

#ausgerafürgera
#stolzkenntkeineliga
#fairrespektvollkämpferisch
#mitherz

#westvororte … Wo Freunde zusammen Fußball spielen

Dieses Spiel wurde Ihnen präsentiert von unserem Partner Fa. Rudolf Ziegengeist.