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Was Du schon immer einmal wissen wolltest …

Faire Verlierer. Wenn aus Gegnern Freunde werden.

30.06.2020. Nachdem wir in der vergangenen Woche in „Teil 1″ unseres Rückblickes auf das legendäre Finale Ronny Abresch interviewt haben, nehmen wir das Endspiel gegen den SV Rositz heute in „Teil 2″ mal von Gegners Seite unter die Lupe. Bei uns heute zu Gast ist der Keeper, der am 21.06.2013 im Tor unseres Gegners stand.

Nachgehakt bei Eric Fleißner 

Wie Eric dieses Spiel aus heutiger Sicht sieht, wie er sich an die gesamte damalige Saison zurückerinnert und was aus ihm geworden ist, fragen wir ihn heute. 

TSV: Hallo Eric. Danke, dass du dich bereit erklärt hast, trotz des für dich ja negativen Inhaltes, heute mit uns dieses Interview zu führen.

Eric: Hallo zusammen, sehr gern. Nach 7 Jahren habe ich die Niederlage so langsam verdaut. „lach“

TSV: Wie geht es Dir eigentlich heute, sieben Jahre nach dem Pokalfinale in Gößnitz? 

Eric: Mir geht es sehr gut und bin auch nach wie vor noch aktiv im Fußballgeschäft vertreten. Mittlerweile wohne ich mit meiner Freundin zusammen in Meuselwitz, wo ich auch schon seit 15 Jahren arbeite.

TSV: Trotz des Sieges von Westvororte war ja damals die erfolgreiche Entwicklung des SV Rositz nicht aufzuhalten. Ein Jahr nach dieser Saison, in der Westvororte aufstieg und den Pokal gewonnen hat, seid auch ihr aufgestiegen. Und das gleich zweimal nacheinander, wenn wir uns recht erinnern. Ist das richtig?

Eric: Ja richtig. Das ging dann damals alles sehr schnell, viele behaupten, es war vielleicht etwas zu schnell, aber der Meinung bin ich nicht. Wir hatten eine sehr starke Mannschaft und warum hätten wir es dann nicht machen sollen. Für mich war es natürlich auch eine ganz besondere Zeit in meinem Jugendverein, in dem ich immer nur auf Kreisebene gespielt habe, dann in die höchste Spielklasse aufzusteigen. Leider war die ganze Geschichte aber auch relativ schnell wieder zu Ende. Aber das ist wohl scheinbar mittlerweile im Amateurfußball so.

TSV: Ihr hattet damals ein starkes Team und viele gute Fußballer in Euren Reihen. Nierlein, Ditscher, Baudach, Reichel, Kummer, Undeutsch, Kahnt, Czajka, Demmrich, Du. Später auch noch den aus Meuselwitz bekannten Polen Sebastian Latowski. 

Eric: Ja das war schon für die damalige Liga eine echt richtig gute Truppe. Mit vielen bin ich auch heute noch richtig gut befreundet und sehen uns regelmäßig.

TSV: Ihr habt es sehr schnell von der Kreisoberliga in die Verbandsliga geschafft. Dennoch bist Du nach Ehrenhain gewechselt. Warum das? 

Eric: Wie schon gesagt war es dann mit dem Abstieg aus der Landesliga alles etwas schwierig geworden in Rositz. Da man sich auch ganz neu aufstellen wollte, hat man sogar den Schritt in die Kreisliga gemacht und das wollte ich so nicht machen, da ich schon weiter auf Landesebene spielen wollte und da kam das Interesse von Weida und Ehrenhain. Da Weida für mich eine zu große Entfernung darstellte und die Gespräche mit Ehrenhain ganz gut waren, hab ich mich für Ehrenhain entschieden.

TSV: Aber zurück zum SV Rositz. Der 21.06.2013 wird für den TSV Gera-Westvororte immer ein ganz besonderer Tag bleiben. Viele der damals Aktiven und Verantwortlichen im Verein denken noch oft und gern daran zurück. Muss man auch als Verlierer noch ab und zu daran denken? 

Eric: Ja klar, sicher und auch wenn man mal wieder darüber spricht oder liest, kommen die Erinnerungen immer wieder zurück.

Aus heutiger Sicht denken wir, dass das Finale ein Spiel auf Augenhöhe war. Auch, was die Großchancen betrifft, von denen es wenige gab, da beide Abwehrreihen sehr gut standen. Dennoch gab es die ein oder andere Möglichkeit. Ihr hattet einen Pfostentreffer kurz vor der Pause. Westvororte bekam einen Strafstoß zugesprochen. Kannst Du Dich an diese Situation noch erinnern?

Eric: An sich war das ein typisches 0:0 oder 1:1-Spiel. Keiner wollte zu viel riskieren und so war es dann, dass der lucky punch von „Abe“ das Spiel entschied.

TSV: Eine Woche vor dem Finale, als Westvororte bereits als Aufsteiger feststand, gab es noch das Rückspiel in der Meisterschaft, bei dem, wie schon in der Hinrunde, ebenfalls der TSV als Sieger vom Platz ging. Beide Teams spielten seinerzeit mit einer Art B-Elf, so dass niemand dem anderen in die Karten schauen konnten. Westvororte-Trainer Achim Posselt schickte zum Beispiel die Torhüter Christopher Wolf und Daniel Voigt, der dann im Finale im Tor stand, als Feldspieler in die Partie. Maximilian Dörlitz schaute gar mit Krücken nur zu und suggerierte damit, dass er im Finale definitiv nur als Zuschauer dabei sein könnte. Psychologie auf Kreisebene 😊 Du warst ja, wenn wir uns richtig erinnern, (angeblich) auch verletzt und hast beim letzten Punktspiel nur zugeschaut. Zum Finale konnten dann aber beide Teams aus dem Vollen schöpfen.

Eric: Haha … Ja, allerdings war ich wirklich verletzt. Ich hatte mir glaube 3 oder 4 Wochen zuvor einen Außenbandriss im Sprunggelenk zugezogen und hab alles daran gesetzt, wenigstens im Finale wieder fit zu sein.

TSV: Mit sieben Gelben Karten kann man in einem so umkämpften Finale sicherlich noch leben. Insgesamt erinnern auch wir uns an eine intensiv geführte, aber fast immer faire Partie. Auch nach dem Schlußpfiff blieb es, von den pyrotechnischen Einlagen einiger Fans einmal abgesehen, sehr ruhig.

Eric: Ja das stimmt, es war immernoch fair und respektvoll, wie es auch sein sollte und was ich mittlerweile ehrlich gesagt oft vermisse, wenn ich manche so sehe. Und das mit den Pyroeinlagen fand ich sogar immer richtig klasse, wenn es kontrolliert durchgeführt wird. Das macht unseren Fußball doch aus. Emotionen und Leidenschaft.

TSV: Was steht sportlich bei Dir in nächster Zeit alles noch so auf Deiner Agenda? Ein Aufstieg mit Ehrenhain in die Oberliga?

Eric: Ich habe mich durch den Umzug nach Meuselwitz dazu entschieden wieder etwas kürzer zu treten und werde mich wieder dem SV Rositz anschließen, da mit Manuel Vincenz mein bester Kumpel dort Trainer und mein Arbeitgeber mittlerweile auch als Sponsor dort eingestiegen ist, war das irgendwie eine logische Konsequenz. Aber ich muss auch sagen, dass die 3 Jahre in Ehrenhain eine sehr schöne Zeit war und ich auch dort richtig klasse Typen kennengelernt hab.

TSV: In diesem Sinne bedanken wir uns bei Dir, dass Du Dir die Zeit für uns genommen hast und zu einem undankbaren Thema Rede und Antwort standest. Wir wünschen Dir auch weiterhin alles erdenklich Gute und hoffen, dass wir uns auf einem der Thüringer Fußballplätze bald einmal wiedersehen.

Eric: Sehr gern, Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden „lach“. Ich wünsche euch auch alles Gute für die Zukunft und macht weiter so. Ist eine super Sache, dass sich Leute in ihrer Freizeit um so etwas kümmern.

Ohne Worte …

Meine kleine Weltauswahl 🌍

28.06.2020. Wenn einer seinem Verein so lange die Treue hält und ihm gegenüber so loyal ist wie er, dann hat er es gar nicht so leicht, eine „bunt gemischte“ Weltauswahl aufzustellen. Dennoch hat er den ein oder anderen klangvollen Namen dabei.

Benjamin Hinz 

Von 2010 an bereits spielte er bei unserem TSV Gera-Westvororte. Gemeinsam mit Clemens Bierbaum wechselte er vom insolventen 1. FC Gera 03 nach Scheubengrobsdorf. Bei den Schwarz-Gelben verbrachte er zuvor fast seine ganze Jugend. Beim TSV kickte er zu Beginn noch in der Kreisoberliga (damals Regionalklasse), stieg später mit seinen Weiß-Blauen in die Landesklasse auf und gewann sogar den Kreispokal.

 Auf Grund immer neu auftretender Verletzungen zog er sich im Sommer 2019, nach neun (!!!) Jahren TSV, vom aktiven Fußball zurück und beobachtet seine Freunde und seine Mannschaft heute als Fan aus der Ferne oder als Zuschauer in der Saarbach-Arena.

 „Ich komme heute noch gern nach Scheuben, denn Geselligkeit wurde und wird hier jederzeit groß geschrieben. Ich habe hier in den Jahren viele neue Freunde gefunden und alte Freundschaften vertieft.“ lässt Hinzer, wie Benjamin von all seinen Freunden genannt wird, uns wissen und fährt fort: „Der Zusammenhalt auf und neben dem Feld sucht seines Gleichen. Und auch, wenn man wie ich, nicht mehr aktiv dabei ist, bleibt man dem Verein verbunden, ist jederzeit herzlich willkommen und beobachtet eben mit etwas Abstand, wie das „Drumherum“ immer weiter wächst.

 Seine kleine Weltauswahl lässt Benjamin Hinz heute im 4-4-2 auflaufen:

 Tor:

Christopher Wolf: Eigentlich kann ich hier nur einen nennen, aber dies lässt das Reglement leider nicht zu 😊 Deswegen nominiere ich einen ehemaligen und gern gesehenen Hüter des TSV, der sich viel einbrachte für den Verein. Seine Leistungen und Wertschätzungen kamen ab und an zu kurz und er nahm das Wort „Folgen“ nicht immer ernst, wozu es auch oft zu folgenschweren Umwegen auf dem Weg zum Sportplatz oder daneben kam. Alles in allem aber ein Feiner Kerl mit guten Reflexen auf der Linie.

Abwehr:

Philipp Schlebe: Seine Familie samt Bruder begleitete meinen Fußballweg seit den Kindesbeinen. Leider hatten wir nur wenige gemeinsame Matches durch unsere Verletzungen. Aber die Spiele, die wir gemeinsam kickten, spielte er immer eine feine Klinge. Mittlerweile durch sein umfangreiches Engagement nicht mehr vom Verein wegzudenken und an dieser Stelle ein großes Chapeau und Danke für seinen Einsatz.  

Gordon Schorrig: Auch ein ganz bekanntes Gesicht beim TSV, von dem man sich als junger Spieler im Zweikampfverhalten und an Cleverness viel abschauen konnte. Schorre wird wohl, so hoffe ich, noch sehr lange dem Verein, in welcher Form auch immer, verbunden sein.

Christian Schmidt: Auf und neben dem Platz ein ganz zuverlässiger und fleißiger Zeitgenosse, mit dem man viel erleben kann und es nie langweilig wird. Früher kannte er jeden Spieler mit Schuhgröße und konnte die Tabelle mit allen Details im Schlaf aufsagen. Mittlerweile wickelt er große Deals für seinen Heimatverein ab (BioGas Arena) und hat sein familiäres Glück mit Haus und Kind gefunden. Wenn er sich nicht selbst überschätzt mit seinen Dribbelkünsten, dann ist ist er immer eine sichere Bank.

Philipp Helbig: Er war menschlich und fußballerisch eine Bereicherung für den TSV und mit ihm gelang der Aufstieg damals in die Landesklasse. Er hat ein feinen Fuß und arbeitet kontinuierlich für seinen Erfolg und den der Mannschaft. Feiner Kerl.

Mittelfeld:

Michael Schmidt: Einer der besten Techniker, den der Gerner Fußball wohl je gesehen hat- leider fand er nie den Weg zum TSV und hing durch sein Studium und seinen Beruf die Schuhe bereits zu zeitig an den Nagel. In der Kabine und bei Auswärtsfahrten durfte er nie fehlen, wenn er denn mal pünktlich war 🙂 Bereits in der Jugend spielte er die Gegner schwindlig und sicher würde er das auch heute noch schaffen.

Pavel Pfeiffer: Auch ein Riesen Geraer Talent, der in Mitteldeutschland schon überall gespielt hat. Strippenzieher im Mittelfeld, der mit gutem Auge für Situation und Mitspieler besticht. Durch seine Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit auch einer der ohne Training und Laufarbeit für das wichtige Tor gut ist. Auch abseits des Platzes ein hoch geschätzter Freund mit vielen Werten.

Gero Pandorf: Wenn er beim Training fehlte – dann haben alle weniger gelacht. Aber er konnte sich auch durchbeißen und an der Außenlinie Gras fressen. Nicht nur auf dem Platz ein feiner Edelmann der mit Stil, Charme und Humor glänzt.

Danny Luft: Bundesligaluft am Weidicht 😊 mit seinen Schürzen und seinem feinen Fuss beim Eckchen hat er selbst manchen Trainer dazu gebracht eine Grätsche auszupacken. Er fand in der Kabine oft gute Worte und hat für Highlights gesorgt.

Sturm:

Tom Holle: Mit Ihm habe ich sehr viele lustige Anekdoten zu erzählen, ob auf dem Pausenhof in der Schulzeit oder bei einigen Schlachten auf dem Sportfeld. Er war immer ein überragender und lustiger Zeitgenosse, auf den man sich immer verlassen kann.

Thomas Winefeld: Die personifizierte Torgefahr während meiner Zeit beim TSV. Mit seinen Ideen und seiner Abschlusstärke hätte er es sicher mit mehr Trainigsfleiß noch länger oder in ganz andere Ligen schaffen können. An seine besonderen Tore und Vorlagen erinnern sich viele beim TSV gern.

Das war’s. Wir bedanken uns bei Benjamin Hinz und freuen uns schon heute auf ein baldiges Wiedersehen. Nun aber freut Euch gemeinsam mit uns auf eine abermals spannende Woche.

Ohne Worte …

Danke Doc und alles Gute!

Dr. Michael Pannach übergibt Staffelstab an René Böhme

27.06.2020. Ein Mann, vor dem man sich gar nicht tief genug verneigen kann, wird ab dem 01. Juli 2020 nicht mehr Vorsitzender des TSV Gera-Westvororte sein. Dr. Michael Pannach wird aus gesundheitlichen Gründen das Steuer im Vorstand an seinen bisherigen Stellvertreter René Böhme übergeben.

Bei der gestrigen Vorstandssitzung übergab Dr. Pannach im Beisein des gesamten Vorstandes des TSV alle Unterlagen sowie die Verantwortung offiziell an den neuen ersten Mann, René Böhme, der nun gemeinsam mit den anderen Ehrenamtlichen die Geschicke der Scheubengrobsdorfer leiten und lenken wird.

Auf diesem Wege möchten wir Dr. Pannach nochmals recht herzlich für alles, was er für den Verein geleistet hat, danken und wünschen ihm und seiner Familie für die Zukunft alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit.

Wir freuen uns schon heute darauf, wenn unser Doc, wie Dr. Michael Pannach von allen genannt wird, zukünftig als Gast, Fan und vor allem als Freund die Saarbach-Arena besucht.

Der neuen Führung im Verein wünschen wir bei allen zukünftigen Entscheidungen ein glückliches Händchen und auch weiterhin viel Erfolg.

Ohne Worte … 

Was Du schon immer einmal wissen wolltest …

23.06.2020. Sieben Jahre ist es her. Fast auf den Tag genau. Am 21.06.2013 griff man beim TSV Gera-Westvororte nach den Sternen. Die Saison 2012/13 war das vielleicht erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte. Nachdem man im Sommer 2011 fast den Weg in die Kreisliga antreten musste, stieg man nur zwei Jahre später in die Landesklasse auf und erkämpfte sich auch noch den Pokal.

In einem denkwürdigen und äußerst spannenden Endspiel vor knapp 650 Zuschauern in Gößnitz siegten unsere Jungs gegen den Dauerkonkurrenten SV Rositz knapp mit 1:0. Heute, in „Teil 1“ unseres Rückblickes auf diesen geschichtsträchtigen Tag, wollen wir unserem Siegtorschützen ein paar Fragen stellen.

Nachgehakt bei Ronny Abresch ✅

Kapitän, Führungsspieler und Mann für die ganz wichtigen Tore. Abe, wie Ronny Abresch von allen nur genannt wird, ist einer der Spieler, der in den Westvororte einen kleinen Heldenstatus hat. Viele Jahre kickte er erfolgreich in unserer Ersten, in unserer Zweiten und bei den „Alten Herren“. Einer seiner größten Tage bei den Weiß-Blauen dürfte jedoch der 21.06.2013 gewesen sein. Wir blicken kurz zurück:

TSV: Hallo Ronny, schön, dass du während deines Prüfungsstresses (Anm. d. Red.: Ronny Abresch arbeitet als Sport- und Ethiklehrer) die Zeit gefunden hast, um uns ein paar Fragen zu beantworten.

Abe: Hallo, natürlich. Sehr gern!

TSV: Du warst, bist und bleibst für viele bei uns im Verein das Synonym für eine der erfolgreichsten Saisons, die der TSV Gera-Westvororte je gespielt hat. Die Saison 2012/13. Kannst du dich eigentlich noch daran erinnern?

Abe: Ja, klar, denkt man da gelegentlich noch dran. Es war meine letzte Spielzeit in der Ersten Mannschaft. Wenn man sich als damals fast 38-jähriger mit dem Double verabschieden darf, bleibt das natürlich in Erinnerung.

TSV: Auch noch dieser für den TSV Gera-Westvororte ganz besonderer Tag im Juni 2013?

Abe: Dieser Tag ganz besonders!

TSV: Du warst seinerzeit der Schütze des vielumjubelten goldenen Tores im Pokalendspiel. Erzähl uns doch bitte noch einmal kurz, wie du dieses Tor erzielt hast.

Abe: Zunächst saß ich auf der Bank. Achim Posselt wechselte mich zwanzig Minuten vor Ende trotz meiner Probleme mit der Achillesferse ein. Ich sollte hinten weiter für Stabilität und das „zu-Null“ sorgen. Als es dann eine Ecke für uns gab, entschloss ich mich mit nach vorn zu gehen. Die Ecke wurde auf den 11-Meter-Punkt geschlagen. Vor mir stiegen Max Dörlitz und ein Rositzer Verteidiger hoch, behinderten sich aber gegenseitig, so dass mir der Ball im Getümmel im Strafraum direkt vor die Füße fiel. Ich reagierte am Schnellsten und jagte den Ball als Aufsetzer hüfthoch ins Tor.

TSV: Denkst du heute ab und zu noch an dieses legendäre Spiel?

Abe: Ja, gelegentlich denke ich noch daran. Vor allem, wenn ich „alte“ Weggefährten wie zum Beispiel Feiner, Heidi oder Gerri treffe und wir über damals schnattern.

TSV: Was ist dir von diesen Tagen rund um Aufstieg, den Pokalsieg und das Sommerfest am gleichen Wochenende noch so in Erinnerung geblieben?

Abe: Wir waren eine Super-Truppe, hatten einen Spitzen-Trainer und eine sehr gute Mischung aus alten und jungen, sehr talentierten Spielern. Und die Feiern in Scheuben? Die waren immer legendär. Insgesamt war, wie zum Beispiel unser Sommerfest, in den Westvororten alles sehr familiär.

TSV: Das Besondere war aber nicht nur dein goldenes Tor im Endspiel, also das letzte Tor einer langen und erfolgreichen Saison. Du hast seinerzeit auch das erste Tor der legendären Double-Saison erzielt. Weißt du eigentlich noch gegen wen und wann und wo?

Abe: Wenn ich mich recht erinnere spielten wir am ersten Spieltag (Anm. d. Red.: Es war der zweite Spieltag, das erste Heimspiel) zu Hause gegen Lucka. Es waren schwierige Witterungsbedingungen und wir taten uns gegen körperlich sehr robuste Gäste schwer. Ich glaube, es stand bis kurz vor Ultimo noch 0:0. Dann kam das erlösende Tor. Von mir (lacht). Aber wie genau das Tor war, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr.

TSV: Ja, es war bereits Nachspielzeit und wir standen, weil wir das erste Spiel in Monstab/Lödla nur 0:0 spielten, leicht unter Druck. Du hast uns dann erlöst. Unseres Wissens hast du nach der Aufstiegssaison 2012/13 nicht mehr in der Ersten sondern in unserer Zweiten Mannschaft weitergespielt.

Abe: Ja, genau. Der Ersten habe ich ade gesagt. Immerhin war ich ja schon fast 38 Jahre alt. Ich wollte aber nicht ganz mit Fußballspielen aufhören und habe noch ein paar Spielzeiten bei unserer Zweiten gespielt. Dort hatten sich viele ehemalige Spieler, wie zum Beispiel Schorre, Thomas Winkler, Sven Peter, Thomas Winefeld und Mark Jähnert zusammengefunden, mit denen ich früher schon zusammen gespielt habe.

TSV: Mittlerweile, sieben Jahre nach dieser Traumsaison mit Aufstieg und Pokalsieg, ist der TSV abermals aufgestiegen und hat es bis in die Verbandsliga geschafft. Wie siehst du diese Entwicklung und was traust du dem äußerst jungen Team, was fast ausschließlich aus Geraer Fußballern besteht, zu? Immerhin kannst du mitreden, denn vor deiner Zeit bei Westvororte hast du beim 1. SV Gera ja selbst in der Verbandsliga gespielt, wenn wir richtig informiert sind.

Abe: Das stimmt. Von 1998 bis 2001 spielte ich unter den Trainern Achim Posselt und Udo Korn bei der Wismut bzw. beim 1.SV Gera. Dort gab es seinerzeit einen personellen Umbruch und es wurde auf den Nachwuchs gesetzt. Ich war mit meinen 24 Jahren einer der älteren Spieler. Trotz des sehr jungen Durchschnittsalters waren wir aber sehr erfolgreich. Der heuteigen Mannschaft von Westvororte traue ich zu, dass sie die Klasse hält. Sie haben jetzt mit Frank Schäfer einen sehr erfahrenen Mann an der Seite, der die Spieler erreichen wird. Die Taktisch-technischen Voraussetzungen sind top, die erfahrenen Spieler müssen Verantwortung übernehmen und die Jungen führen.

TSV: Wir danken dir nochmals recht herzlich, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Wir wünschen dir privat und beruflich natürlich auch zukünftig alles erdenklich Gute und mit unseren „Alten Herren“ weiterhin viel Spaß und Erfolg.

Abe: Danke und viel Erfolg auch Euch!

Wie ihr beim aufmerksamen Lesen sicherlich mitbekommen habt, stand in unserer Einführung zum heutigen Interview, das es sich bei diesem um „Teil 1“ handelt. Wer unser Gesprächspartner in „Teil 2“ sein wird, erfahrt Ihr bald. Lasst Euch also überraschen und bleibt gespannt.

Ohne Worte …

Meine kleine Weltauswahl 🌎

21.06.2020. Er hat mehr erlebt, als „nur“ den Geraer Fußball, obwohl er für drei Vereine unserer Stadt kickte. Als er zum Ende seiner Karriere auch für unseren TSV Gera-Westvororte spielte, konnte er danach in den wohlverdienten Fußball-Ruhestand übergehen. Heute ist der gebürtige Weißenfelser mit seiner Familie in seiner Wahlheimat Dresden zu Hause und dort sehr oft im Rudolf-Harbig-Stadion zu Gast.

Ronny Scholze ✅

Bereits als Nachwuchsspieler konnte er erste große Erfolge feiern, als er zum Beispiel mit dem 1.FC Magdeburg den DFB-Pokal der A-Junioren gewann. Er war auch dabei, als des FCM im November 2000 den haushoch favorisierten FC Bayern München nach 11m-Schießen sensationell aus dem DFB-Pokal warf. Eine Runde vorher besiegte man bereits den 1.FC Köln mit 5:2.

Nie vergessen wird Scholle, wie Ronny Scholze von seinen Freunden genannt wird, wohl das DFB-Pokal-Spiel gegen den Karlsruher SC, als er in der Verlängerung des Achtelfinales das vorentscheidende 4:3 für seinen FCM erzielte. Im Viertelfinale war dann allerdings gegen den Schalke 04 beim 0:1 diese einmalige Pokalsaison zu Ende.

Ein weiterer großer Erfolg war nur zwei Jahre später der Aufstieg in die 2. Bundesliga mit Dynamo Dresden. Für die SGD lief Ronny Scholze im Anschluss in der zweithöchsten Spielklasse in Deutschland 17 Mal auf und erzielte zwei Tore. Darüber hinaus weist seine Vita noch gut 150 Spiele in der Regional- und Oberliga auf.

Heute würde Ronny seine kleine Weltauswahl im 3-5-2 wie folgt aufstellen:

Tor:

Christian Beer (1.FC Magdeburg): Habe mit ihm von der Jugend bis zum Männerbereich beim FCM gespielt. Zusammen haben wir den DFB-Pokal der A-Junioren gewonnen. Er war immer Ruhepol und ist sehr bodenständig.

Abwehr:

Maik Franz (1.FC Magdeburg): Mit Maik habe ich ebenfalls von der Jugend bis in den Männerbereich zusammen gespielt. Er hat es mit Ehrgeiz und Willen bis in die Bundesliga geschafft.

Bodo Schmidt (1.FC Magdeburg): Wir haben zusammen beim FCM gespielt. Zuvor wurde er mit Borussia Dortmund bereits 2 x Deutscher Meister. Er war Führungsspieler, von dem ich viel lernen konnte. Er gab mir viele Tipps.

Daniel Ziebig (Dynamo Dresden): Zusammen haben wir große Erfolge gefeiert. Wir sind gemeinsam mit Dynamo Dresden in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Er ist heute noch einer meiner besten Freunde.

Mittelfeld:

Dirk Hannemann (1.FC Magdeburg): Führungsspieler beim FCM. Unvergessen der letzte 11m im DFB-Pokal gegen Bayern München, den er reingemacht hat und Bayern damit raus war.

Maik Wagefeld (Dynamo Dresden): Zusammen sind wir in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Ein Typ mit absolutem Siegeswillen. Wir sind heute noch gut befreundet.

Ansgar Brinkmann (Dynamo Dresden): Der bester Fußballer, mit dem ich je zusammen gespielt habe. Er war auch neben dem Platz ein riesen Typ. Seine Geschichten sind legendär. Wir haben auch heute noch ab und zu Kontakt.

Christian Fröhlich (Dynamo Dresden): Neben Ansgar Brinkmann der Beste damals in Dresden, als wir 2. Bundesliga gespielt haben. Ist in der Dynamo-Allstar-Team. Mit ihm spiele ich noch heute gemeinsam in der Traditionsmannschaft.

Andreas Golombek (1.FC Magdeburg / Borussia Neunkirchen): Golo war mein fußballerischer Ziehvater. Mit ihm gemeinsam bin ich nach der Insolvenz beim FCM nach Neunkirchen ins Saarland. Er ebnete mir meinen Weg und förderte mich. Wir sind noch heute gute Freunde.

Sturm:

Rico Heuschkel (BSG Wismut Gera): Sein Torinstinkt ist überragend. Hätte er meine Schnelligkeit gehabt, hätte er das Zeug für die großen Ligen in Deutschland.

Danny Moses (1.FC Gera 03): Sportlich und menschlich ein ganz Großer. Da muss man nicht viel sagen. Wir haben heute noch guten Kontakt.

Wir bedanken uns bei Scholle, dass er bei unserer kleinen Weltauswahl „mitgespielt“ hat und wünschen ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit.

Die nächste Woche steht dann (zweigeteilt) ganz im Zeichen eines besonderen Jubiläums des TSV Gera-Westvororte 🏆 und einer weiteren Legende. Lasst euch also überraschen und nun erst einmal den 10:00 Uhr Kaffee ☕️ schmecken.

Ohne Worte …

30 Jahre TSV. Eine Feier ohne Feier.

Was Du immer schon einmal wissen wolltest …

TSV: Für den heutigen Tag haben wir uns einen ganz besonderen Interview-Partner gesucht. Keiner verkörpert den TSV Gera-Westvororte wohl besser als er. Er ist Synonym für den Verein. Er ist der Verein. Herzlich willkommen Dr. Pannach. Danke, dass Du Dir die Zeit nimmst, uns ein paar Fragen zu beantworten.

Doc: Sehr gern. Danke für die herzliche Begrüßung.

TSV: Zuerst einmal Glückwünsche zum Jubiläum des TSV Gera-Westvororte. Dein Verein wurde letzten Sonntag 30 Jahre alt. Das ist eine lange Zeit. Die meisten Spieler unserer Ersten Mannschaft sind jünger. Du bist aber von Anfang an dabei. Oder?

Doc:  Oh ja, von Beginn an. Mitglied bin ich seit (überlegt kurz) September 1982. Damals hießen wir noch BSG Tiefbau Westvororte. Im Oktober 1982 habe ich dann mein erstes Spiel für den Verein gemacht. Ich weiß das noch wie heute, es war gegen Modedruck ll. Trainer war seinerzeit Uli Weise. Mit der Wende haben wir dann 1990 den jetzigen TSV Gera-Westvororte gegründet.

TSV: Wenn wir richtig informiert sind, bist Du auch von Beginn an im Vorstand, warst neben eben genanntem Uli Weise viele Jahre Stellvertretender Vorsitzender und seit 2012 selbst der Chef.

Doc: Uli Weise wollte 2012 aus gesundheitlichen Gründen nicht noch eine Legislatur Vorsitzender bleiben. Da wir aber vorher bereits viele Jahre schon als Doppelspitze fungierten, war der Übergang eigentlich nahtlos. Ich wurde Vorsitzender, Uli Weise Ehrenpräsident. Wir konnten auf der gemeinsamen Basis mit dem neuen Vorstand aufbauen. Auf Uli Weise ist auch heute noch Verlass, wenn es um den Verein geht.

TSV: Wir können uns erinnern, dass der TSV vor einigen Jahren „100 Jahre Fußball in den Westvororten“ gefeiert hat. Den Verein gibt es aber „erst“ seit 30 Jahren. Warum das?

Doc: Das ist richtig. 1911 wurde in den Westvororten das erste Mal Fußball gespielt. Daneben gab es auch noch die Turner und die Feldhandballer. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete sich der Verein als SV Gera-Westvororte neu. Er war mit der Gründung im Mai 1945 einer der ersten Vereine in Thüringen. Ab 1953 hieß man dann BSG Empor. 1984 kam die Umbenennung in Tiefbau, nachdem unser Platz 1981 durch das Hochwasser im Prinzip tot war. 1984 wurde der Platz neu eingeweiht. Damals war es aber eher ein Schlacke- als ein Rasenplatz. Die Premiere war seinerzeit ein Spiel gegen WK Schmalkalden.

TSV: Mit Dir im Tor?

Doc: Ja (lacht). Leider haben wir 2:1 verloren. Kurz drauf bekamen wir allerdings viel Zuwachs. Die Fußballer von Traktor Töppeln schlossen sich uns an, da deren Verein aufgelöst wurde.

TSV: Du warst als Torhüter lange selbst Aktiver beim TSV.

Doc: Allerdings. Insgesamt habe ich 897 Spiele für Westvororte bestritten. Zuzüglich der vielen Hallenturniere in den ganzen Jahren. Und (lacht) immerhin habe ich es geschafft, in meiner Laufbahn zwei Tore zu erzielen.

TSV: Oh, wie hast du das geschafft? Als Feldspieler?

Doc: Nein, als Torhüter. Das eine Tor war ein Elfmeter gegen SERO Langenberg. Da stand es allerdings schon 6:0. Das Zweite war ein außergewöhnliches Tor gegen Metall Gera, als mein Abschlag vom eigenen Strafraum bis ins gegnerische Tor segelte.

TSV: Auch in den „Alt-Herren-Mannschaften“, die, was viele Fans gar nicht wissen, es bei Thüringer Hallenmeisterschaften des Öfteren auf das Treppchen geschafft haben, die Stadt- und Ostthüringer Hallenmeister wurden, warst Du bis vor wenigen Jahren aktiv.

Doc: Ja, das stimmt aber ich muss euch gleich etwas verbessern (lacht). Wir haben es nicht nur aufs Treppchen geschafft, sondern wir wurden sogar Landesmeister in der Ü55 in Stadtroda. Wir hatten damals eine Spielgemeinschaft mit den ersten 1.FC Gera 03. Bei uns im Team standen solch erfahrene Spieler wie Dietmar Sengewald oder Jochen Srp. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit diesen beiden Ex-Profis gemeinsam zu spielen.

TSV: Seit fast zwei Jahren bist Du in Rente und hast sicherlich viel Zeit, auch wenn man Rentnern immer unterstellt, sie hätten diese nicht. Was sind denn neben dem TSV Deine Hobbies? 

Doc: Ja, so ungefähr könnte man es definieren. Zeit haben ist aber auch eine Frage der richtigen Einteilung. Ich fahre gern Rad, habe einen schönen Garten, in dem es viel zu tun gibt und in dem meine Frau und ich uns aber auch erholen, ich lese gern und bin ja auch noch Mitglied im Lions Club (Anm. d. Red.: Von 2012-2013 war Dr. Pannach Präsident des Lions Clubs). Langweilig wird mir also nie, denn auch beim TSV und in der Saarbach-Arena gibt es immer viel zu tun.

TSV: Wenn wir uns hier, in der wunderschönen Saarbach-Arena umschauen, ist jede Frage nach der Entwicklung neben dem Platz sicherlich überflüssig. Was hier in Scheubengrobsdorf aus einem einfachen Fußballplatz, der zur Hälfte aus Schlacke bestand, in all den Jahren entstanden ist, sucht seines Gleichen.

Doc: Ja, hier in der Saarbach-Arena wurde in all den Jahren sehr viel erreicht. Mit Unterstützung der Vereinsmitglieder aus allen Abteilungen, der uneigennützigen Hilfe Scheubengrobsdorfer Bewohner und Firmen und unseren vielen Sponsoren, denen ich auf diesem Wege nochmals recht herzlich für die jahrelange Treue danken möchte, haben wir es geschafft aus einer einfachen Wiese ein Schmuckkästchen zu bauen. Im letzten Jahr erst haben wir den Anbau für die Kabinen realisieren können. Das war auch wieder eine Mammut-Aufgabe. Da ist man schnell bei 100.000 € und mehr, was an Kosten auf unseren kleinen Verein zukommt und gestemmt werden muss. Aber mit viel Unterstützung haben wir das geschafft.

TSV: Wahnsinn. Aber es ist ja kein rausgeworfenes Geld für schnell Vergängliches sondern etwas Nachhaltiges für viele Jahre. Einen Namen hat sich der TSV auch durch sein mittlerweile legendäres und über die Grenzen der Stadt hinaus bekanntes Sommerfest, zu dem alljährlich teilweise über 1.000 Gäste kommen, gemacht. Dieses Jahr fiel es, wie vieles andere auch, leider der Corona-Krise zum Opfer. Auf Grund dieser Restriktionen konnte man auch das 30-jährige Vereins-Jubiläum nicht feiern.

Doc: Ja, das ist sehr ärgerlich. Aber die Gesundheit geht natürlich vor. Bereits letztes Jahr musste das Sommerfest ausfallen, da, wie eben schon erklärt, der Anbau unseres Kabinentraktes erfolgte und die halbe Saarbach-Arena eine Baustelle war. Aber wir wollen und werden die Tradition beibehalten und freuen uns schon auf das nächste Jahr, in dem das Sommerfest wieder fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders sein wird. Immerhin ist das Sommerfest auch eine wichtige Einnahmequelle des Vereins, da alle Vereinsmitglieder an diesen beiden Tagen ehrenamtlich viel Arbeit leisten.

An dieser Stelle möchte ich mich explizit auch noch einmal bei unseren Gymnastik-Frauen bedanken, die in der Öffentlichkeit leider immer zu kurz kommen, aber ohne die das Sommerfest gar nicht funktionieren könnte. Darüber hinaus werden auch weitere Veranstaltungen wieder stattfinden. So zum Beispiel der Schwarzbier-Cup der Feuerwehren, unsere legendären Feste zu Ostern, bei der Maifeier, das Oktoberfest oder die Mannschaftsabende. Wir haben noch viel auf der Agenda stehen.

Als Verein fühlen wir uns natürlich auch als integrativer Teil der gesamten Westvororte und werden in diesem Zusammenhang auch weiterhin mit dem Bürgerverein, dem Ortschaftsrat und der Gemeinde zusammenarbeiten. Vieles kann man nur gemeinsam schaffen, was man auch an den „Oak-Trails“, unserem Biker-Park sehen kann, der über die letzten Jahre gewachsen ist und für den Raum Gera etwas ganz Besonderes darstellt. Hier haben Marcel Ziegler und seine Biker großartiges geleistet. Dazu hatte Marcel ja letzte Woche bereits ausführlich Rede und Antwort gestanden.

TSV: Das stimmt. Ein sehr interessantes Interview. Aber auch auf fußballerischer Ebene kannst Du auf Deinen TSV so richtig stolz sein. Bezieht man die Zweite Mannschaft mit ein, kann man in den letzten sieben Jahren seit 2013 auf sieben Titel (vier Aufstiege, zwei Hallenmeister-Titel und einen Pokalsieg) zurückblicken. Das macht einen doch stolz, oder?

Doc: Das steht außer Frage. Auf das sportlich Erreichte sind wir außerordentlich stolz. Aber auch das war nicht immer einfach. Mit Unterstützung durch die Spielgemeinschaft mit dem JFC Gera, die hervorragende Zusammenarbeit mit deren Verantwortlichen, für die ich Steffen Hadlich stellvertretend nennen möchte, haben wir es geschafft, uns mittlerweile auf Landesebene zu etablieren.

TSV: Sportlich ist mit der Verbandsliga, in der man sich mit hochkarätigen Mannschaften aus ganz Thüringen auf Augenhöhe begegnet, für solch einen kleinen Verein wie den TSV sicherlich das Maximum erreicht. Dennoch gibt es sicherlich noch weitere Ziele. Was steht beim TSV mittel- und langfristig noch so auf der Agenda?

Doc: Ja, mehr als die Verbandsliga wäre illusorisch. Vor einigen Jahren hätte ja wohl nicht einmal der kühnste Träumer daran gedacht, dass wir mit Wismut Gera einmal gemeinsam in einer Liga, der Verbandsliga, spielen. Wir sind alle sehr stolz und ich bin froh und glücklich, dass wir es in den letzten Jahren geschafft haben, solch eine erfolgreiche Mannschaft mit fast ausschließlich sehr jungen Spielern aufzubauen.

Apropos aufbauen. Momentan beschäftigen wir uns wieder intensiv mit dem Aufbau einer Zweiten Mannschaft. Daher, wenn ich hier über dieses Interview gleich die Möglichkeit nutzen darf, ein Aufruf, dass wir junge ehrgeizige Fußballer suchen, die ab nächstem Sommer gerne in unserer neuen Zweiten Mannschaft spielen möchten.

TSV: Diesen Aufruf bekräftigen wir natürlich gern und danken dir, liebem Doc, recht herzlich, dass du uns all unsere Fragen so ausführlich beantwortet hast. Wir wünschen dir auch weiterhin alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit und deinem TSV weiterhin viele sportliche und wirtschaftliche Erfolge.

Doc: Danke!

Ohne Worte …

Das verflixte siebte Jahr überstanden

Just married ❤️

Wir gehen einmal davon aus, dass das verflixte siebte Jahr, welches überstanden ist, viel Glück und Segen mit sich bringt. Das zumindest hoffen wir für unsere Physiotherapeutin Meike, die sich vor wenigen Tagen getraut hat und nach acht Jahren Beziehung nun in den Hafen der Ehe eingefahren ist.

Auf diesem Wege wünschen wir Dir, liebe Meike, und Deinem Mann Marco alles erdenklich Gute und nur das Beste. Ein bunter Straus von liebevollen und herzlichen Glückwünschen soll Eure Liebe auf immer begleiten.

Ohne Worte …

Meine kleine Weltauswahl

Sein Vater Frank hat ihm die Gene für ein feines Ballgefühl und viel Übersicht auf dem Feld wohl in die Wiege gelegt. Ein Sprinter war er nie und wird wohl auch keiner mehr werden. Aber ein feiner Kerl war und ist er, einer, auf den man sich immer verlassen konnte und der da war, wenn man ihn brauchte.

Der Einzige. Der Wahre. DIE #5. Felix Walter. Oder kurz und bündig: FW5!

Heute präsentiert der Ex-Scheubengrobsdorfer, der nach jahrelangen Verhandlungen seinen Weg vom Post SV zu Westvororte fand und mittlerweile für den VfL 1990 Gera kickt, seine kleine Weltauswahl. Im 3-4-3 schickt er seine Top 10 auf das Feld.

Torhüter:

Dominik Drechsler: Habe das Vergnügen gehabt, erst mit ihm gemeinsam in der Jugend zu spielen und dann ein Jahr in der Landesklasse beim Post SV Gera. Er war auf der Linie und auch beim Rauslaufen als mitspielender Torwart überragend.

Abwehr

Maximilian Dörlitz: Bester Kapitän den ich je hatte. Habe viel von ihm gelernt bei unserer gemeinsamen Zeit bei Westvororte.

Mathias Fuchs: Ebenfalls Post SV Gera. Fuchser hat für mich eine überragende Ruhe am Ball und schlägt die Flanken wie kein anderer präzise genau auf den Mann.

Silvio Fein: Er war schon mein Trainer, als ich im Nachwuchs noch vor meinem Wechsel zum 1.FC Gera 03 beim Lusaner SC kickte. Mit ihm habe ich später auch bei der zweiten Mannschaft von Westvororte das ein oder andere Spiel bestritten. Auf Silvio war immer Verlass hinten drin. Er klärt die Bälle auch halt einfach mal unschön ins Seitenaus.

Mittelfeld

FW5: (Anm. d. Red.: Auf der „10“! Wer sonst !?!) 😊

Andy Lippold: Hervorragende Übersicht auf dem Feld. Er sieht immer die Lücken in der Schnittstelle der gegnerischen Abwehr. Es war mega mit ihm bei der Post gemeinsam auf der „6“ zu spielen.

Kevin Leucht: Pfeilschneller Spieler mit einer Ballbehandlung, die sonst fast keiner hat. Ihn konnte man immer schicken, er bekam den Ball und hatte meist eine kreative Lösung, die zum Torerfolg führte.

Maik Scherzer: Wir haben beim Post SV zusammen gespielt. Maik ist ein sehr ruhiger, aber auch sehr talentierter Spieler. Zudem kommt noch seine Schnelligkeit und sehr gute Ballbehandlung hinzu.

Sturm

Robert Klein: Er stürmte auch zu meiner Post-Zeit und gewann – egal gegen wen –  jedes Kopfballduell. Er ist ein sehr intelligenter Spieler und vor dem Tor eiskalt.

Rico Heuschkel: Die Tormaschine! Vollspann? Was ist das? Er legt jeden Ball gefühlvoll mit der Innenseite ins Eck. Es hat mich sehr gefreut und es war mit eine Ehre, dass ich mit dieser Legende zusammen spielen durfte.

Jegor Jagupov: Wir haben gemeinsam beim 1. FC Gera 03 und später dann beim JFC Gera gespielt. Für mich auch ein Stürmer mit sehr großer Präsenz. Als Abwehrspieler möchte man eher weniger mit ihm in Kontakt kommen.

Trainer

Steffen Hadlich: Steffen war den Großteil meiner Jugendzeit mein Trainer. Genie und Wahnsinn lagen oft sehr nah beieinander (lacht). Er hat uns sehr viel beigebracht. Auf und neben dem Platz.

Marcus Dörfer: Marcus hat mich bei der Westvororte begleitet. Ein Trainer mit sehr viel Fachwissen und einer extrem ruhigen Art. Ich persönlich bin sehr gespannt, wie seine Trainerlaufbahn weiter verläuft. Ich wünsche ihm natürlich, dass er vielleicht irgendwann einmal eine Mannschaft trainiert, deren Beruf Fußball ist.

An dieser Stelle wünschen wir dir auch weiterhin alles erdenklich Gute, viel Erfolg im privaten Leben, im Beruf und beim Sport. Du bist in der Saarbach-Arena jederzeit ein gern willkommener Gast und gern gesehener Freund.

Ohne Worte …

Was Du immer schon einmal wissen wolltest …

Heute: Marcel Ziegler

TSV: Hallo Marcel, den Fußballern unter unseren Usern wird Dein Name nicht viel sagen. Daher wollen wir das heute mit unseren Fragen und Deinen Antworten einmal ändern. Schön, dass Du mitmachst …

Marcel: Schön, dass der TSV noch andere Sparten außer Fußball hat und diese auch mit ins Vereinsleben einfließen … (lacht)

TSV: Du gehörst zur Abteilung Mountain-Bike. Seit wann gibt es diese Abteilung und bist Du von Anfang an dabei?

Marcel: Die Abteilung MTB wurde Anfang 2017 mit dem Projekt eines legalen Geländes abseits des Stadtwaldes für Mountainbiker und Hobbyradler gegründet. Seit Ende 2016 wurde am sogenannten Schustergraben oder besser gesagt „An der Eiche“ in Scheubengrobsdorf ordentlich Erde bewegt, um einen kleinen lokalen Bike-Park zu realisieren. Ich war in der Tat bei den „Oak Trails“ ab der Stunde NULL dabei, aber ohne eine Mitgliedschaft im TSV. Schon Jahre zuvor habe ich mit anderen Fahrradvereinen versucht den MTB-Sport auf eine legale Schiene außerhalb des Waldes zu bringen, was aber in den bürokratischen Mühlen versackte.

Da meine Großeltern im „Weidicht“ direkt am Sportplatz wohnten, kenne ich den TSV und das Gelände „An der Eiche“ wie meine Westentasche. Zu Beginn der Bauarbeiten Ende 2016 verpufften meine für gut befundenen Vorschläge leider bei den damals verantwortlichen Abteilungsleitern und die einzelnen Streckenverläufe waren nicht optimal an das Gelände angepasst. In den TSV trat ich aus der Not heraus Ende 2017 ein, als eine eventuelle Schließung der Anlage in Betracht gezogen wurde. Mir war und ist es eine Herzensangelegenheit die „Oak Trails“ zu bewahren, sowie ständig weiter zu entwickeln. Abteilungsleiter wurde ich nach Anfrage und Bestätigung des TSV-Vorstandes im April 2018. Diese Entscheidung wurde leider nicht von allen Mountainbikern positiv wahrgenommen, sodass einige Mitglieder den Verein verließen, aber es auch diesbezüglich Neuanmeldungen gab!

TSV: Der TSV ist ja eigentlich fast nur für den Fußball bekannt. Wie kam es zur Gründung der Abteilung Mountain-Bike?

Marcel: „An der Eiche“ wurde ja schon in den 70er und 80er Jahren Gelände-Zweirad-Sport betrieben, die Anfänge machte die lokale „Dorfjugend“ mit umgebauten Cross-Mopeds. Mit vier Jahren nahm ich mit meinem DDR-Kinderfahrrad die Cross-Strecke das erste Mal unter die Räder. Zwei Jahren später bekam ich von meinem Vater ein kleines selbstgebautes Cross-Moped und war ab diesem Tag motorisiert „An der Eiche“ unterwegs. In den Jahren nach der Wende kam dann der MTB-Sport auf und eröffnete völlig neue Fahrmöglichkeiten.

Während der gesamten Zeit wurde auf den heutigen „Oak Trails“ immer wieder geschaufelt und gefahren, sodass 2016 der Ortsteilbürgermeister Erik Buchholz, der Vorstand des TSV Gera-Westvororte in Verbindung mit engagierten Mountainbikern die Notwendigkeit sahen, eine entsprechende Vereinssparte zu schaffen, um einen legalen lokalen Bike-Park zu realisieren.

TSV: Als „Abteilungsleiter“ unserer Biker sitzt Du auch im Vorstand des TSV Gera-Westvororte. Kommt man sich in einem Verein, in dem es seit vielen vielen Jahren eigentlich fast immer nur um den Fußball geht, etwas verloren vor, oder sind die Biker vollwertig integriert?

Marcel: (Lacht) Die Mountainbiker sind mittlerweile schon voll integriert, vor allem zollen alle anderen Vereinsmitglieder den Bikern vollen Respekt für die viele Arbeit, die an den „Oak Trails“ geleistet wurde und wird.

TSV: Oh ja, diesem „Respekt zollen“ schließen wir uns an dieser Stelle natürlich unaufgefordert an! Aber weiter geht es mit unseren Fragen. Worin liegt eigentlich das Hauptaugenmerk in Deiner Vereinstätigkeit?

Marcel: Also diese Liste wird lang, im Grunde kümmere ich mich um alles! Es laufen praktisch alle Fäden durch meine Hände:

– Planung und Organisation der Geländeentwicklung sowie Bauarbeiten auf den Oak Trails

– Beschaffung von Arbeitsmaschinen und Material (Erde, Bauholz, Fahrbelag, Begrünung etc.)

– Sponsoren- und Spendenakquise, Unterstützern und Helfern

– Veranstaltungsplanung und Durchführung z.B. Opening, Wiesenslalom, Rücktrittrennen

– Social-Media, wie z.B. facebook und Instagram

– Betreuung und Sicherstellung der Öffnungszeiten sowie wöchentliches Kids-Training

– Nachfuchsförderung und Wettkampfunterstützung

– Geländepflege und Instandhaltung (Grasmahd, Streckenausbesserung, Unkrautentfernung etc.)

– Teilnahme bei Themen wie Sportförderung, Fonds, Sterne des Sports, usw.

– Netzwerke schaffen und pflegen, z.B. zu Unternehmen, Feuerwehr, Heimatverein usw.

– Ansprechpartner in jeder Angelegenheit rund um die „Oak Trails“

TSV: Da können wir uns vorstellen, dass Dein Terminkalender sehr gut gefüllt ist und bedanken uns gerade deswegen nochmals, dass Du die Zeit für uns und dieses ausführliche Interview gefunden hast. Was kann man auf dem Parcour eigentlich alles so anstellen und muss man „Profi“ sein und Vorkenntnisse haben, oder kann jeder die Strecken benutzen?

Marcel: Nach dem Opening 2017 und dem weiteren Verlauf sowie dem eingeholten Feedback der Biker war klar, die „Oak Trails“ müssen umgebaut bzw. nutzerfreundlicher gestaltet werden! 2018 startet die komplette Neugestaltung des MTB-Geländes mit dem Ziel, dass JEDER, egal welchen Alters oder Bike-Erfahrung auf den „Oak Trails“ fahren und dabei Spaß haben kann. Zusätzlich wurden die verschiedenen Strecken mit Brechsand, einem speziellen Fahrbelag für mehr Fahrsicherheit und Wetterunabhängigkeit ausgestattet.

Eine umfangreiche Streckenentwässerung mit Drainagerohren und Schotterversickerungen wurde angelegt um Regenwasser sofort abzuleiten, sodass keine Pfützen oder Bodenerosionen entstehen. Die Oak Trails bieten mittlerweile ALLES! Es gibt eine Flow-Line für Anfänger, Kinder und Familien. Diese beinhaltet seichte Kurven und ein paar kleine Wellen, das Gefälle dieser Strecke ist relativ flach und somit sehr leicht befahrbar.

Als nächstes gibt es die Jump-Line, diese ist wesentlich anspruchsvoller, aber dennoch so gebaut, dass es auch für geübte Kinder fahrbar ist. In der Jump-Line gibt es größere Kurven, verschiedene Sprünge, eine große Welle und eine Brückenüberfahrt, welche auch gesprungen werden könnte.

Die Freeride-Line richtet sich an Fortgeschrittene und Profis, hier ist Air-Time angesagt! Der Verlauf dieser Strecke ist im steilsten Abschnitt des Geländes, die verschiedenen Sprünge sind bis zu 2 Meter hoch und haben eine Länge zwischen 5 und 15 Metern. Das Highlight ist das Road-Gap, ein Sprung in die Tiefe, bei welchem die kreuzende Flow-Line quer übersprungen wird! Aber auch dieser spektakuläre Sprung ist sicher gebaut und die Fahrer gefährden sich nicht gegenseitig!

Der Pump-Track ist im unteren flachen Teil des Geländes. Dieser besteht aus kleinen Wellen sowie Kurven und ist praktisch ein Oval in dem man eine Runde nach der Anderen fahren kann. Dadurch ist der Pump-Track besonders für Kinder und Anfänger geeignet, aber auch Kleinkinder mit einem Laufrad hatten schon viel Spaß auf diesem Oval-Kurs.

Im Moment bauen wir noch zwei sogenannte Dirt-Lines, eine für Anfänger und eine für Fortgeschrittene, sowie Profis. Die Sprünge einer Dirt-Line dienen dazu hoch heraus zu springen und dabei einen Trick zu machen, um anschließend wieder sicher zu landen. Die heutigen Tricks-Sprünge beim Dirt-Jump sind z.B. Salto rückwärts oder auch vorwärts mit dem gesamten Bike, 360 Grad Drehungen, Hände vom Lenker, Füße vom Pedal usw. Des Weiteren soll noch ein großes professionelles 4 x 6 Meter großes Trampolin zum Tramp-Biken aufgestellt werden, um derartige Tricks vor zu üben! Darüber hinaus wird eine Slack-Line und ein Balance-Board installiert für Gleichgewichtsübungen abseits des Bikens. KURZ gesagt, die „Oak Trails“ bieten für JEDEN etwas!

TSV: Das ist absolut beeindruckend! Aber Du greifst auch selbst gern mal zum Rad und nutzt unseren „Oak-Trail“, oder?

Marcel: Selbstverständlich! Wobei ich es dieses Jahr an einer Hand abzählen kann. Der Veranstaltungsplan startete Ende Februar mit dem „RÜCK-TRITT-RENNEN“ sehr früh. Nach 20 Jahren Geschichte und sechs Jahren Pause starteten mein Bruder und ich das erste offiziell angemeldete Rück-Tritt-Rennen mit verschiedenen Einzelwettkämpfen auf dem Gelände der „Saarbach-Arena“ sowie den „Oak Trails“. Danach machten wir uns direkt ans Werk, die „Oak Trails“ für das jährliche Saison-Opening Ende März startklar zu machen und die Veranstaltung zu planen.

Leider machte uns das Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung. Durch die darauffolgende Schließung der Anlage erhöhte sich wegen Nichtnutzung der Geländepflegeaufwand und spannte mich voll ein. Vor drei Wochen haben wir mittels Radlader und Bagger nochmals 60 Tonnen Erde in die „Oak Trails“ verarbeitet, die Dirt-Lines wurden aufgeschüttet, neu geshapt, sowie eine neue Fahr-Trasse als Streckenverlängerung Richtung Wald angelegt. Aufgrund dieser Umstände kam das BIKEN natürlich viel zu kurz! Ansonsten nutze ich aber regelmäßig die „Oak Trails“ zum biken und bereite mich durch die Nutzung der verschiedenen Strecken auch auf Wettkämpfe vor. Rennen fahren ist eine Leidenschaft, dafür stelle ich eigentlich ALLES hinten an! Dabei ist es egal, ob es sich um ein kleines lokales Bike-Rennen handelt oder um internationale Renn-Events.

TSV: Oh, das klingt interessant. Wo finden denn solche internationalen oder nationalen Wettkämpfe statt? Kannst du auch auf Erfolge zurückblicken?

Marcel: Der MTB-Sport hat wie der Ball-Sport viele unterschiedliche Richtungen, es gibt verschiedene Abfahrts-Disziplinen wie Down-Hill, 4-Cross oder Enduro. Bei jeder gibt es natürlich nationale und internationale Wettkämpfe, z.B. Deutsche Meisterschaft, Bike-Festivals, EM oder WM. In allen drei Disziplinen fahre ich mit und stelle mich jedes Mal den unterschiedlichen Herausforderungen. Das ein oder andere Rennen konnte ich schon gewinnen, mache aber Erfolg nicht auf eine Platzierung fest. Es gibt Events wie die DM, EM oder Alpine Wettkämpfe wie das „Nord-Kette-Quartett“ in Innsbruck oder die „Meg-Avalanche“ in Alpe d´Huez, da ist dabei sein ALLES und wenn es dann noch läuft, PERFEKT!

TSV: Oh, Alpe d`Huez … da geht das Herz auf, das klingt für jeden Radsportler und Fan faszinierend und weckt Erinnerungen. Aber nicht nur Du hast Titel gewonnen, auch der TSV Gera-Westvororte kann sich durch seine neue Abteilung mit Lorbeeren und vor allem Sternen schmücken. Eure Abteilung wurde hochkarätig geehrt. Erzähl doch bitte mal …

Marcel: „Sterne des Sports“ 2019 war mega! Der OSCAR des Breitensports unter dem Dach des DOSB (Anm. d. Red.: Deutscher Olympischer Sport Bund). Bereits 2018 wurde ich durch ein ganz ähnliches Projekt in Callenbach/Sachsen darauf aufmerksam. Auch hier kam es zur Symbiose zwischen Mountainbikern und dem lokalen Fußballverein. Für 2019 war klar, der TSV und die „Oak Trails“ müssen dort präsentiert werden, also setzte ich mich an die Bewerbungsunterlagen und ließ die Tastatur glühen! Schon die regionale Ebene „Gera-Jena-Rudolstadt“ mit der Preisverleihung in Gera war der Hammer, von 40 Vereinen mit verschiedensten Projekten ging der TSV als Sieger hervor und qualifizierte sich somit für die Landesebene in Thüringen.

Im Erfurter Rathaus wurde dann der Thüringer Landessieger bei „Sterne des Sports“ gekürt, insgesamt acht Regionalsieger traten gegeneinander an. Am Ende konnte der TSV mit den „Oak Trails“ wiederum als Sieger nach Hause fahren und somit waren die Weichen für das große Bundesfinale in Berlin gestellt. Als Thüringer Landessieger fuhren wir nach Berlin, die Atmosphäre war gigantisch, unsere Bundeskanzlerin, weitere Vertreter aus Politik, Sport und Ehrenamt waren vertreten, sowie die verschiedenen Landessieger. Leider hat es in Berlin nur zur Holzmedaille gereicht, aber nach dem unverhofften Landessieg war Berlin einfach nur Zugabe.

Aber nicht nur bei „Sterne des Sports“ konnte der TSV erfolgreich teilnehmen, auch beim „Zukunftspreis der Deutschen Sportjugend 2019“ konnte das Projekt „Oak Trails“ bundesweit mit Platz 6 Punkten! Bereits 2018 reichte ich im Namen des TSV beim „Sozial und Umweltfonds“ der EGG Gera eine Bewerbung ein und konnte die Jury von diesem Projekt überzeugen. 2019 war ein fantastisches Jahr, das Opening, der Zukunftspreis der DSJ, Sterne des Sports, WiesenSlalom, wöchentliches Kids-Training und regelmäßige Öffnungszeiten, langsam gedeiht die Saat!

TSV: Na, das klingt alles echt super und das ist doch auch eine gute Werbung für den TSV Gera-Westvororte und besonders für Dich und die Oak-Trails. Was steht noch so auf Deiner bzw. Eurer Agenda für die kommende Zeit? Was wollt Ihr den Bikern noch alles bieten?

Marcel: Im Augenblick arbeiten wir mit Hochdruck auf die Wiedereröffnung der Anlage durch die fallenden Corona-Beschränkungen. Durch die Nichtnutzung und die fehlende Bewegung auf den verschiedenen Strecken holte sich die Natur das Areal erbarmungslos zurück. Wichtigstes Ziel ist im Moment die „Oak Trails“ für die Wiedereröffnung Ende Juni fit zu machen!

Als nächstes sollen die beiden Dirt-Lines fertiggestellt werden, d.h. es müssen noch Sprungrampen und weitere Gimmicks aus Holz gebaut werden. Die Dirt-Lines wollen wir im September oder Oktober mit einem speziellen Event einweihen. Da im Oktober 2019 der erste „Oak Trails WiesenSlalom“ sehr gut ankam und die Resonanz besonders in den zusätzlich geschaffenen U13 bzw. U17 Klassen hoch war, wird es dieses Jahr natürlich wiederholt! Perspektivisch steht für 2021 die Erweiterung und Vergößerung der „Oak Trails“ Richtung Wald an und auch der Pump-Track wird noch nutzerfreundlicher gestaltet.

TSV: Das klingt alles sehr interessant. Dann drücken wir Euch die Daumen, dass Ihr alles so umsetzten könnt, wie ihr Euch das vorstellt und bedanken uns, dass Du Dir die Zeit für uns und unsere Follower genommen hast. Endlich wissen alle, dass der TSV nicht nur Fußballspielen kann …

Marcel: Ich danke auch für das Interview … und „RIDE ON“!

Ohne Worte …

Meine kleine Weltauswahl 🌎

Heute: Kevin Schulz ✅

Seine kleine Weltauswahl begrenzt sich auf wenige Vereine, „mit denen ich allerdings hauptsächlich positive Dinge in Verbindung bringe.“ Der Lusaner SC, die Eurotrink Kickers und besonders der TSV Gera-Westvororte „waren alle irgendwie ein bisschen wie zu Hause.“

Daher beruht seine Auswahl vielleicht nicht auf den ganz ganz großen Namen, sondern eher „auf Freunden, ganz normalen Menschen und duften Jungs“, die Kevin im 3-5-2 aufs Feld schickt:

Torhüter:

Kevin Dietl. Es immer gut ein Fußballer im Tor zu haben. Auch neben dem Platz immer für den Verein da.

Abwehr:

Ronny Gieske. Was für ein göttlicher linker Fuß. Er vereinte Spiel Verständnis und große Klappe. Ein Jahrhundert Talent.

Christian Kluh. Seine Körperbeherrschung auf dem Platz und unter der Dusche sind legendär.

Monty Jeziorski. In jeder Sportart zu Hause. Tauschte zu früh den Fußball gegen ein Surfbrett.

Mittelfeld:

Danny Luft. Ohne Worte der beste mit dem ich je spielen durfte. Hat mir den Fussball eigentlich erst einmal richtig beigebracht.

Christian Schmidt. Also bei schönem Wetter unfassbar gut. Wahrscheinlich der eleganteste mit dem ich spielen durfte.

Oliver Bonde. Feiner linker Fuß mit jeder Menge Übersicht.

Philipp Schlebe. Mit 18 Jahren zu gut für sein Alter.

Frank Mitasch. Hat mit dem Fußball leider zu spät angefangen. Ein Stratege auf dem Platz was er seine Mitspieler für sich laufen lassen kann und dabei nicht aus dem Arten kommt. Weltklasse

Sturm:

Benjamin Knebel und Sebastian Voigt. Also Knebus und Beckus sind schon eine Gewichtsklasse für sich aber was wäre das für ein Feuerwerk im Sturm gewesen. Frauen und Alkohol haben aber leider ihr Talent zerstört.

Da fehlen immer noch eine ganze Menge Weggefährten mit denen ich Fußball spielen durfte. Unter anderem einige der Jungs die jetzt noch bei Westvororte aktiv sind und z.B. Brause verkaufen oder Dächer reparieren. Leider lassen die Regeln der Weltauswahl allerdings nicht zu, dass ich aktuelle Spieler vom TSV benennen darf. Eigentlich schade.“

Auch nächste Woche werdet ihr in der Auswahl leider keine aktuellen Spieler des TSV finden. Nun aber seid gespannt, welche Scheubengrobsdorfer Legende nächsten Sonntag bei uns im Mittelpunkt steht.

Ohne Worte …