Tüchtige Klatsche im Derby

Bittere Pille

(16.10.2022) Da haben wir derletzt noch geschrieben, dass es so, wie die Mannschaft momentan auftritt, richtig Spaß macht, Sonntag früh bei Zeiten aufzustehen, um den Spielbericht zu schreiben.

Aber nicht nur uns war klar, das es so wie in den letzten drei Wochen natürlich dauerhaft nicht weitergehen wird. Dass es gestern am Steg allerdings eine solche Klatsche gibt, das hat wohl keiner geahnt. Als heute früh bei uns der Wecker klingelte und die Protagonisten des gestrigen Tages noch in den Federn lagen, haben wir uns noch einmal überlegt, ob es vielleicht doch nur ein Traum war oder ob wir jetzt wirklich etwas über ein 8:2 schreiben müssen. Müssen wir. Oder? Müssen wir eigentlich nicht. Machen wir aber trotzdem.

Denn, wenn wir zusammen gewinnen, dann verlieren wir auch zusammen.

Aber ist es bitter. Trotzdem könnten wir uns alles auch ein wenig schönreden. Denn aus den letzten vier Spielen haben wir genauso viele Punkte geholt wie unser sportlicher Gegner vom Steg. Hilft uns aber über die gestrige Schlappe nicht hinweg. Macht uns dennoch Mut für die weiteren Wochen.

Beim Erreichen des Saisonzieles, was da bei den Scheubengrobsdorfern Klassenerhalt heißt, wird es entscheidend sein, dass man die Spiele gegen die Mannschaften, die mit uns gemeinsam unten drin stehen, gewinnt.

So getan letzte Woche gegen Schleiz. Vielleicht auch nächste? Vielleicht auch zu Hause gegen Oberliga-Absteiger Martinroda?

Nun aber erst einmal zu gestern. Man hatte sich wirklich sehr viel vorgenommen, wollte im Derby ein Zeichen setzen, wie auch schon in den letzten Wochen in der Liga. Aber als demütige Redaktion und bodenständiger Verein wissen wir sowohl Siege als auch solche bitteren Niederlagen richtig einzuordnen.

So auch die gestrige, die hart und hoch ist, aber in Ordnung geht. Wismut Gera war von Beginn an die Mannschaft mit mehr Übersicht, mehr Ballbesitz, die Mannschaft, die auch mit der Größe des Platzes besser zurecht kam und die Mannschaft, die die Fehler des Gegners eiskalt bestrafte.

Nicht unverdient stand es bereits nach sechs Minuten 1:0, als der Ex-Scheubengrobsdorfer Franz Hoffnann an der Eckfahne mühelos einen Zweikampf gewinnt und Kießling die Flanke im Zentrum problemlos versenken kann.

Nur knapp 15 Minuten später bereits das 2:0, als Kapitän Stefan Schumann nach einer Ecke am kurzen Pfosten völlig frei zum Kopfball kommt und das Leder so verlängern kann, dass es den Weg ins Tor findet. War es das schon? Nach gut 20 Minuten?

Nein. Denn die ganz in blau gekleideten Gäste machen es nur fünf Minuten später wieder spannend. Ein über links wunderschön vorgetragener Angriff über Klotz, Kirstein und Rehnelt findet nach Doppelpass abermals Markus Klotz, der aus zentraler Position mit viel Übersicht den Anschlusstreffer erzielen kann. Nur noch 2:1.

Noch im Freudentaumel dann aber wohl der Genickbruch für unsere Jungs. Denn binnen einer Minute treffen Andy Haupt zum 3:1 und Christopher Lehmann zum vorentscheidenden 4:1. Bitter. Ganz bitter. Hatten wir doch eben nach dem Anschlusstreffer wieder Hoffnung. Aber wir müssen uns die Gegentore selbst zuschreiben. Wie wir diese für den Gastgeber selbst vorbereitet haben war sehr dilettantisch, war nicht verbandsligareif.

Katastrophal wie unsere Jungs den Ball im Spielaufbau herschenken und die Orange schwarzen regelrecht zum Toreschießen einluden. Insgesamt hat man mindestens zwei, wenn nicht gar drei Tore so hergeschenkt. Wer so fahrlässig agiert, muss sich nicht wundern, wenn eine so gestandene Mannschaft wie Wismut Gera diese Fehler eiskalt nutzt und Tor auf Tor erzielt.

Jetzt gingen die Köpfe runter. Und es dauerte wirklich eine ganze Weile ehe sich das Team um Kapitän Tim Richter von diesem Doppelschlag erholte.

Kurz vor der Pause dann noch einmal ein Hoffnungsschimmer für Westvororte/JFC. Der schon mehrfach auffällige Bosse Struz setzt sich nach schöner Vorarbeit von Markus Klotz gegen seinen ersten Gegenspieler durch, düpiert dann auch noch Dmitrij Puhan auf der Grundlinie, schwenkte Richtung Tor und zog unhaltbar aus Nahdistanz ab. 4:2. Wir sind noch da!

Mit diesem umjubelten Treffer und einem letzten kleinen Funken Hoffnung geht es jetzt erst einmal in die Pause. Denken und hoffen die ca. 100 der insgesamt 270 Zuschauer, die es mit den Scheubengrobsdorfern halten. Aber weit gefehlt. Denn mit den Pausenpfiff stellt Andy Haupt nach einem abermals haarsträubenden Fehler den alten drei-Tore-Vorsprung wieder her.

Bleibt uns, nachdem wir jetzt 15 Minuten durchatmen können, dennoch etwas Hoffnung auf einen Punkt? Wer das allerdings dachte wurde abermals eines Besseren belehrt, denn nur vier Minuten nach Wiederbeginn war es erneut Kapitän Stefan Schumann, der seinen überzeugenden Auftritt mit seinem zweiten Treffer zum 6:2 krönte und nun die Bahnen kurz nach der Pause endgültig auf Sieg für den Gastgeber stellte.

Neben einer Handvoll Wechsel und zweier Gelben Karten konnte die zweite Halbzeit natürlich mit den vielen Treffen aus dem ersten Durchgang nicht mithalten. Wismut dominiert die Begegnung. Zum Ende hin legte der Gastgeber in einem erstaunlich fairen Derby sogar noch einmal nach und traf durch Jimmy Wagner (80.), der am langen Pfosten nach einer Flanke völlig frei stand zum 7:2 und durch Bodgan Tschurtschun nach Vorarbeit von Franz Hoffmann (90.+2) in der Nachspielzeit zum 8:2. Der in der 64. Minute für den am Oberschenkel verletzten Cedric Thrum nun im Tor aufgebotene Jonas Tämmler war bei den beiden Gegentreffer ebenfalls chancenlos.

Das Endergebnis ist dann aber schon eine ziemlich bittere Pille für uns und unsere junge Geraer Mannschaft aus Scheubengrobsdorf. Jetzt gilt es die Köpfe wieder zu heben und positiv nach vorne zu schauen. Sicherlich ist es nicht einfach solch eine Klatsche, gerade im Derby, aus dem Kopf zu bekommen, aber die Mannschaft hat schon des Öfteren bewiesen, dass sie getreu dem Spruch „Totgeglaubte leben länger“ wieder aufstehen kann.

Nächsten Samstag erwarten auch unsere Fans dann eine entsprechende und deutliche Reaktion. Und auch, wenn die Anhänger heute verständlicherweise enttäuscht sind, stehen sie auch künftig hinter der Mannschaft und werden diese am kommenden Samstag supporten. Zum Sieg?

Apropos Sieg. Zu diesem gratulieren wir der BSG Wismut Gera und der Mannschaft von Trainer Frank Müller recht herzlich und wünschen für die weitere Saison alles erdenklich Gute und viel Erfolg

So und jetzt, bevor wir diesen bitteren Nachmittag abhaken werden, noch mal schnell zur Zuckerdose gegriffen und einen weiteren Löffel dieses ungesunden Kristalls in den Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee gestreut, denn sonst schmeckt dieser heute wohl doch etwas zu bitter.

Lange Zeit zum Jammern bleibt nicht. Bereits am kommenden Samstag geht es weiter, wenn Martinroda in die Saarbach-Arena kommt. Dann heißt es: Reaktion zeigen!

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration

Dritter Sieg in Folge

Schleiz ohne Chance in Gera

(09.10.2022) Da ist er wieder. Der Spielbericht. Pünktlich. Pünktlich um zehn zum Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee.

Und so, wie unsere Mannschaft in den letzten Wochen seit Anfang September aufgetreten ist, macht es auch unserer Redaktion wieder so richtig Spaß Sonntag früh beizeiten aufzustehen und die Feder zu schwingen. Aber wie immer der Reihe nach.

Mit viel Selbstbewusstsein aus zwei überraschenden Siegen in Folge, aber auch mit einer gehörigen Portion Respekt vor unserem heutigen sportlichen Gegner gingen unsere Mannen in die Partie.

Und gleich ein äußerst sportlicher Beginn in der Saarbach-Arena. Nach zwei Minuten hätte es auch schon 1:1 stehen können, denn binnen der ersten 120 Sekunden hatte jede der beiden Mannschaften bereits eine große Chance zu verzeichnen. Und es geht weiterhin zur Sache. Der leicht feuchte Rasen tut seines dazu, dass das Spiel schnell wird, teilweise sehr schnell.

Nach den ersten Möglichkeiten nun schon wieder Schleiz. Der Schuss aus etwa 16 Metern geht aber über den Kasten von Cedric Thrum.

Noch gefährlicher der TSV/JFC. Richter setzt sich über links durch und passt zielgenau in die Mitte. Dort nimmt Philipp Rehnelt den Ball am Fünf-Meter-Eck direkt und knallt ihn an den Pfosten.

Gleichzeitig beginnt es zu regnen, genau jetzt, genau nach 15 Minuten. Die Anfangsphase verspricht den 123 Zuschauern ein rassiges, packendes und spannendes Spiel. Wohl dem, der heute den Weg nach Scheubengrobsdorf gefunden hat.

Der Gastgeber hat jetzt nach gut einer viertel Stunde gefühlt etwas mehr vom Spiel. Nach 27 Minuten dann die nicht unverdiente Führung für die Hausherren. Ein Freistoß von Maximilian Cherouny von der Mittellinie nimmt nach der ersten Bodenberührung auf dem feuchten Rasen Fahrt auf und springt über den „letzten Mann“ der Schleizer hinweg direkt auf den Fuß des durchgestarteten Philipp Rehnelt, der den Ball geschickt über den herauseilenden Keeper zum 1:0 in die Maschen lupft. Stark gemacht.

Westvororte/JFC lässt die Rennstädter aber auch danach kaum durchatmen. Dann, fast eine Doublette des Führungstreffers, diesmal verzieht Philipp Rehnelt unter Bedrängnis jedoch knapp. Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Keeper Seefeld muss sein ganzes Können aufbieten, um gegen den freistehenden Kirstein, der heute im gegnerischen Strafraum immer wieder für Gefahr sorgte, zu retten.

Noch in der selben Minute, in der 33., macht es unser erst 20-jahriger Angreifer Lionel Kirstein dann besser und trifft aus vergleichbarer Position überlegt ins lange Eck. 2:0. Wahnsinn!

Und weiter Westvororte. Man lässt nicht nach und setzt Schleiz permanent unter Druck. Ein Schuss von Markus Klotz wird in letzter Not geklärt. Nach einer Ecke versucht es Bosse Struz aus 25 Metern. Auch dieser Versuch führt aber nicht zum Erfolg. Der Ball findet jedoch seinen Weg zu Maximilian Kurth, der überlegt auf Jonas Kölling spielt, der seinerseits aus vielversprechender Position den Ball aber ins Nirwana jagt.

Trotz der Führung, die momentan hochverdient ist, nun ein Wermutstropfen für unsere Elf. Beim Versuch, einen Freistoß per Kopf gen Tor zu befördern, verdreht sich unsere Nummer #4, Jonas Kölling, das Knie, so dass er verletzt ausscheiden musste und mit einem Rettungswagen ins Klinikum transportiert wurde. Auf diesem Wege wünschen wir unserem Zeulo gute Besserung und schnelle Genesung

Einer ersten Diagnose zufolge ist glücklicherweise nichts gebrochen, ein in den nächsten Tagen folgendes MRT wird weiteren Aufschluss geben. An dieser Stelle aber auch ein ganz herzliches Dankeschön an den Physiotherapeuten des FSV Schleiz, Paul Jung, der sich ohne zu fragen um unseren Spieler kümmerte und uneigennützig die Erstbehandlung am Spielfeldrand durchführte. Auch das ist Fußball, das ist Fair-Play! Dafür unser Dankeschön.

Nach einer Pause von knapp sieben Minuten geht es in der offiziell 44. weiter. Wohl noch etwas unter Schock stehend, schleicht sich beim Gastgeber eine Unaufmerksamkeit ein. Erst lässt man Hannes Kühnel von rechts völlig frei zur Flanke kommen, anschließend übersieht man Markus Porst fünf Meter vor dem Tor, so dass dieser seinen Kopf nur hinhalten braucht, um zum Anschlusstreffer einzuköpfen. Das überraschende 2:1. Zu einem für Schleiz psychologisch guten Zeitpunkt? Nach einer von insgesamt drei gelben Karten für die Gäste geht es kurz darauf in die Pause, ehe eine spannende und attraktive zweite Hälfte auf uns wartet.

Diese beginnt mit einer diskussions- und fragwürdigen Entscheidung des Schiedsrichters. Philipp Rehnelt wird nach einem schnell vorgetragenen Angriff an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht, wofür es folgerichtig einen Freistoß gibt. Und es gibt Rot. Rot für Mirko Horn. Glatt Rot. Hätte Gelb vielleicht gereicht? Oder war der Schleizer Kapitän in den Augen des Referees „letzter Mann“? Wir wollen nicht darüber diskutieren, verstehen aber, dass die etwa 30 mitgereisten Schleizer Fans, die Spieler und der lautstark gestikulierende Trainer sehr aufgebracht waren.

Den fälligen Freistoß in der 52. Minute aus etwa 18 m Entfernung zirkelt unser Kapitän Tim Richter dann mit sehr viel Gefühl über die Mauer ins kurze Eck zum 3:1. Erinnerungen werden wach an das Viertelfinal-Spiel im Thüringer Landespokal gegen den FC Rot-Weiß Erfurt.

Ist das jetzt schon eine kleine Vorentscheidung? Immerhin spielt Schleiz jetzt ohne Kapitän, mit einem Mann weniger. Und muss demzufolge hinten umstellen. Vorübergehend hat man in der Defensive arge Probleme, aber auch einen starken Schlussmann Leon Seefeld, der den Schuss des für unseren verletzten Jonas Kölling eingewechselten Lenny Schumann nach schöner Vorarbeit von Bosse Struz entschärfen kann.

Ein weiteres grobes Einsteigen gegen Kirstein bleibt kurz darauf ungeahndet. Aber schauen wir drüber hinweg, denn für unseren Angreifer geht es ohne Verletzung weiter. Und die Anzeigetafel spricht für uns. Wir haben keinen Grund uns aufzuregen.

Schleiz geht energisch zur Sache. Binnen 15 Minuten gab es nicht nur Rot, sondern auch noch zwei gelbe Karten für die Rennstädter. Aber auch unsere Mannen sind nicht zimperlich. Richter sieht ebenfalls den gelben Karton.

Und nur zwei Minuten später steht unser Kapitän noch einmal im Mittelpunkt, als er einen Distanzschuss von André Hoyer für unseren geschlagenen Torhüter Cedric Thrum reaktionsschnell von der Linie kratzt, so dass die zwei-Tore-Führung weiterhin Bestand hat. Klasse, Kapitän!

Dann wieder Ecke für uns. Und diese ist mehr als kurios. Erst kommt Maximilian Kurth ungehindert zum Schuss, der aber verunglückt. Dabei landet das Leder zufällig bei Philipp Rehnelt, der am kurzen Pfosten völlig freistehend, aber wohl auch etwas überrascht diese 100-prozentige Chance vergibt. Das wäre wohl die Entscheidung gewesen. Aber, weiterhin 3:1.

Noch circa 10 bis 12 Minuten. Nach der Verletzung des Schleizer Lukas Lange spielt unser Gast die letzten gut zehn Minuten nur noch zu neunt.

Addieren wir die Chancen unserer Mannschaft auf, könnte das Spiel längst entschieden sein. Aber Spannung gehört zum Fußball. Die insgesamt 123 Zuschauer, die in unseren Augen ein überaus gutes, spannendes und schnelles Verbandsliga-Spiel gesehen haben, fiebern und bangen mit ihren beiden Mannschaften.

Jetzt wieder Westvororte. Nach einer schönen Kombination wird der Abschluss von Lionel Kirstein in letzter Sekunde geblockt. Auf der anderen Seite grätscht Maximilian Kurth den Ball mit vollem Einsatz aus der Gefahrenzone. Das Gesicht zur Faust geballt. Szenenapplaus! So, genau so schaffen wir das! Unser Innenverteidiger mit der #16, obwohl grippegeschwächt leicht angeschlagen, heute wieder ein ganz großes Vorbild!

Noch sieben oder acht Minuten. Genau in diesem Moment können wir den Sack zu machen, aber Philipp Rehnelt scheitert völlig freistehend am Schleizer Torwart. Entscheidung wieder vertagt. Die Spannung in der Saarbach-Arena steigt ins Unermessliche. Westvororte macht den Sack nicht zu. Schleiz versucht alles, um die drohende Niederlage abzuwenden.

Jetzt Mucki. Sein verunglückter Schuss bringt aber immerhin noch eine Ecke ein. Die findet den Kopf von Maximilian Kurth, der drei Meter vor dem Tor völlig freistehend daneben köpft. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Es ist zwar nicht mehr lange, aber dennoch haben wir etwas Angst, dass sich das Vergeben der vielen vielen hochkarätigen Möglichkeiten noch rächt.

Unsere Jungs verlagern sich nun mehr und mehr auf’s Kontern. Schleiz rennt an, ist angesichts einer sehr gut stehenden und perfekt organisierten Gastgeber-Abwehr aber ideenlos. Jetzt machen wir das richtig gut, taktisch klug, überlegt. Wir halten den Ball in den eigenen Reihen, spielen hintenrum viele Kontakte und warten auf den richtigen Moment.

Den erkennt dann Maximilian Kurth und macht das Spiel auf einmal ganz schnell. Über links setzt sich Markus Klotz gegen seinen Bewacher hervorragend durch und spielt in die Mitte, wo Tim Richter den Ball mit der Hacke verlängert. Der erst fünf Minuten vorher eingewechselte Mouctar Diallo kann diese sehenswerte Vorarbeit nutzen, umkurvt den gegnerischen Schlussmann und schiebt den Ball aus äußerst spitzem Winkel gekonnt Richtung langes Eck, wo er den Pfosten noch touchiert und zum Jubel aller den Weg ins Tor findet. Das war’s. 4:1.

Mit dem dritten Sieg in Folge und nunmehr neun Punkten lässt es sich natürlich viel positiver in die nächsten Wochen schauen als noch Anfang September. Aber es stehen drei wirklich ganz schwere Spiele ins Haus. Wismut, Martinroda und Weida heißen unsere nächsten drei Gegner. Ob wir auch gegen diese Hochkaräter punkten können?

Nunmehr aber wollen wir noch etwas den gestrigen Sieg und unsere neun Punkte genießen und uns den Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ pünktlich um zehn gut schmecken lassen. Euch allen noch ein schönes Wochenende und einen guten Start in die neue Woche, ehe wir uns dann am nächsten Samstag am „Steg“ wiedersehen ⚽️

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration
#nixtasmania
#allesgutezeulo

Sensation in der Bachstadt

Westvororte/JFC holt Dreier beim Tabellenführer

(02.10.2022) Wir denken schon, dass der Stadionsprecher der Arnstädter unsere Mannschaft meinte, als er die SG Gera-Westerpforte herzlich begrüßte.

Auch sonst waren gestern beim Gastgeber alle sehr nett. Wir wurden freundlich empfangen. Lange Schlangen gab es nicht. Bedingt wohl auch, weil nur enttäuschende und nach dem Spiel enttäuschte 41 Zuschauer ihren Tabellenführer im Jahnstadion sehen wollten. Die vier Jungs am Einlass allerdings, der Mann am Rosterstand und die junge Frau am Getränkefenster waren äußerst zuvorkommend.

Unsere Jungs allerdings wollten den Dank nicht mit Punkten für den Gastgeber zurückgeben, wie es wohl gefühlte 99 % der Fußballfans in Thüringen vermuteten.

Und aufgrund des Tabellenstandes und der Platzierung der beiden Kontrahenten sowie des quantitativ stark dezimierten Kaders der Scheubengrobsdorfer kann man es diesen 99 % nicht einmal übelnehmen.

Normalerweise würde man den Spielbericht nun im nächsten Satz mit dem Wort „OHNE“ beginnen … und dann all die Namen aufzählen, die unserem Team gestern in Arnstadt nicht zur Verfügung standen.

Wir aber beginnen nicht mit dem Wort „OHNE“, sondern mit dem Wort „MIT“.

Mit Teamplay, mit Kampf, mit Leidenschaft, mit dem unbändigen Willen aus Arnstadt mehr als eine deftige Niederlage mit nach Hause zu nehmen, lief das Team auf. Und es kompensierte die gesperrten und verletzten Spieler. Ohne diese, aber mit den eben genannten Tugenden schaffte man die Überraschung, wenn wir nicht gar von einer kleinen Sensation sprechen sollten.

Nachdem der Gastgeber das Spiel kurzerhand in das Jahnstadion verlegte, konnte einem beim Anblick der Größe des Platzes Angst und Bange werden. Allerdings bot er auch perfekte Bedingungen, die ein von Sonnenschein begleitetes einseitiges Fußballspiel erwarten ließen.

Aber weit gefehlt. Zwar schlug der Tabellenführer die etwas feinere Klinge, ließ erkennen, dass man auch schon Oberliga spielte und versuchte dem Gast aus dem Dorf ganz spielerisch Herr zu werden. Dies gelang den Männern von Trainer Martin Hauswald bis kurz vor den Strafraum auch recht ordentlich. Dann aber war Schluss. Den ganz in weiß gekleideten Arnstädtern fiel ab da nicht mehr viel ein.

Auf der anderen Seite verpuffen die Entlastungsangriffe des TSV ebenfalls noch weit vor der gefährlichen Zone. Einmal wird es dann allerdings doch so richtig gefährlich. Nach Zuckerpass von Tim Richter hinter die Kette stand Markus Klotz blank, aber leider auch einen halben Meter im Abseits. So könnte es aber funktionieren.

Und genau so ist auch der Plan. Nach vorn sieht sich der Favorit immer wieder der blauen Wand mit dem weißen ad hoc Logo auf der Brust gegenüber und läuft vergebens an. Auf der anderen Seite abermals ein Konter. Nach dem Mouctar Diallo seinem ersten Gegenspieler davonlief, seinen zweiten Gegenspieler hat aussteigen lassen, konnte sich der dritte Verteidiger nur per Foulspiel erwehren, sonst wäre unsere Nummer #7 wohl durch gewesen.

Den fälligen Freistoß aus circa 18 m und halbrechter Position zirkelt unser Kapitän Tim Richter mit links um die Mauer und zwingt den Arnstädter Torhüter Valentin Henning damit zu einer Glanzparade.

Arnstadt versucht es nun vermehrt über die Außen. Und mit Flanken. Aber entweder ist unsere Nummer #1 Cedric Thrum zur Stelle oder die eigentlich sehr gefühlvoll und gefährlich nach innen geschlagenen Bälle finden keinen Abnehmer.

Eine halbe Stunde ohne Gegentor ist bereits geschafft. Westvororte/JFC wird etwas mutiger. Abermals wird der Arnstädter Torhüter geprüft, abermals haben wir eine Ecke. Abermals bringt diese jedoch nichts ein. Mit dem Zwischenstand nach jetzt genau 32 Minuten können wir aber trotzdem sehr gut leben, sind wir im Gegensatz zur Trainerbank der Hauswald-Elf so richtig zufrieden. Ein erstes leichtes Schmunzeln macht sich auf unseren Gesichtern breit.

Arnstadt weiterhin mit mehr Ballbesitz. Die vielen Abspielfehler im Spielaufbau kommen allerdings unserer Mannschaft zugute, die dadurch immer wieder durchatmen kann. Mit dem Pausenpfiff ist ein nächster großer Schritt vollbracht, nimmt man doch die Null mit in die Kabine, auch weil man kurz vor der Pause mit Fortuna im Bunde war, als es sich nur um Millimeter handelte und der Ball von der Unterkante der Latte unseres Tores zurück ins Spielfeld sprang.

Die zweite Hälfte beginnt mit einem überraschenden Angriff der Weiß-Blauen. Dieser kann nur durch ein recht grobes Foulspiel an Philipp Rehnelt unterbrochen werden, bei dem Schiedsrichter Steffen Krech, der auf beiden Seiten eine recht großzügige Linie fuhr, nichts anderes übrig blieb, als Gelb zu zeigen.

Arnstadt tut sich weiterhin schwer. Man findet gegen die organisierte, disziplinierte und aufopferungsvolle Abwehrarbeit des Tabellenletzten keine richtigen und zwingenden Mittel. Auf der Gastgeber-Bank macht sich so langsam Ratlosigkeit breit.

Und genau 10 Minuten nach Wiederbeginn wird diese noch größer, als es Maximilian Kurth ist, der sich wie schon beim letzten Spiel gegen Heiligenstadt per Kopf zum Matchwinner aufschwang, auch diesmal trifft. Den von Tim Richter mit viel Gefühl flach über die Köpfe der Spieler hinweg in den Strafraum geschlagenen Freistoß verlängert unser Abwehrchef, der bei Standardsituationen immer wieder mit aufrückte, mit einer leichten Kopfbewegung, mit der er dem Ball eine kleine Richtungsänderung zufügte und  trifft aus gut 10 Metern unhaltbar ins lange Eck .

Der Jubel bei unseren ganz in blau gekleideten Jungs fiel allerdings sehr verhalten aus, mochte man selbst nicht so richtig glauben, was hier gerade passiert.

Spielt man heute ein Spiel für die Scheubengrobsdorfer Geschichtsbücher? Noch aber sind gut 30 Minuten auf der Uhr. Und das Schmunzeln in unserem Gesicht wird etwas breiter.

Arnstadt hat noch Reserven. Zum Beispiel die Nummer 16, Johannes Ruschke. Der 2,02 Meter große Stürmer ersetzt nun in vorderster Front einen Abwehrspieler, der für ihn weichen muss. Vielleicht haben wir es in genau diesem Moment ein wenig dem Arnstädter Trainer zu verdanken, dass seine Entscheidung, alles auf die 16 zu setzen, nicht die Beste war?!

Denn mit Johannes Ruschke im Sturmzentrum war das System und die Taktik der haushoch favorisierten Gastgeber auf einmal ganz leicht zu durchschauen.

Bis dato gefiel man durch ansehnlichen und attraktiven Fußball, mit dem, hätte man ihn so weiter gespielt wie in den ersten 45 Minuten, wohl ein oder mehrere Punkte für die Hausherren heraugesprungen wären. Apropos gesprungen. Trotz des Riesens im Sturmzentrum hatten weiterhin fast nur unsere Innenverteidiger um Maximilian Kurth, Jonas Kölling und Julian Wolfram im Strafraum die Lufthoheit oder die Hände unseres Keepers fischten das Leder sicher aus der Gefahrenzone. Was dennoch flach in den Strafraum kam, wurde „weggekrätzscht“ oder fiel der vielbeinigen und aufopferungsvoll kämpfenden Geraer Abwehr zum Opfer.

Das ein oder andere Male ließ es sich natürlich nicht vermeiden, mit ungewollten oder taktischen Fouls einen Gegentreffer zu verhindern. Die zwei gelben Karten, die man sich heute auf die Habenseite schreiben durfte, sind aber sicherlich leichter zu verschmerzen als ein eventuelles Gegentor. Ein kleiner Gruß nach Ronneburg und ein verschmitztes Augenzwinkern dürfen an dieser Stelle natürlich nicht fehlen.

Aber weiter. Kurz nach der zweiten Gelben die nächste Möglichkeit für den Platzeigner. Im eins zu eins bleibt unsere Nummer #1 allerdings Sieger und hält weiterhin die null. Klasse, Cedric!

Die Kräfte lassen aber jetzt so langsam nach. Wir können nun auch kaum noch für Entlastung sorgen, sind aber in unserer Defensive weiterhin sehr gut organisiert. Dennoch ergeben sich für die Hausherren Möglichkeiten, wie auch jetzt in der 75. Minute, als ein Arnstädter Spieler etwa 10 m vor dem Tor völlig frei steht, sein Schuss mit der Innenseite das Tor aber glücklicherweise verfehlt.

Der Trainer der Arnstädter, Martin Hauswald, schaut vermehrt auf seine Uhr. Ihm und seinen Mannen läuft, ja rennt, die Zeit davon. Nur noch etwa 15 Minuten plus Nachspielzeit. Hat der Trainer noch einen Plan?

Der für Jonas Tämmler eingewechselte Amadeo Pelargu hat bei seiner ersten Offensivaktion, einem der wenigen Entlastungsangriffe der Scheubengrobsdorfer, gleich eine gute Möglichkeit, kann sich aber im Konter nach einem langen Pass im Laufduell gegen zwei Abwehrspieler nicht entscheidend durchsetzen, lässt unsere Hintermannschaft aber kurz durchatmen. Ecke.

Das wird jetzt noch eine spannende und anstrengende Schluss-Viertelstunde. Auch wir schauen nun permanent auf die Uhr. Unsere läuft gefühlt allerdings etwas langsamer als die des SV 09 Arnstadt. Der versucht es weiterhin fast nur mit hohen Bällen in den Strafraum. Man sucht nur die 16.

Wir sind zwar auf diese taktische Variante eingestellt, allerdings lauert bei jedem Ball dennoch die Gefahr des Ausgleichstreffers, wie auch in der 78. Minute, als erst Cedric Thrum stark abwehren kann und der Nachschuss sein Ziel glücklicherweise verfehlt. Und noch einmal. Unsere Nummer #1 macht sich lang und kratzt das Leder nach einem gefühlvollen Schlenzer mit den Fingerspitzen aus dem Angel und holt sich verdientermaßen die zur  Faust geballten Glückwünsche seiner Vorderleute ab.

Nur eine Minute später schien die Taktik von Martin Hauswald doch noch aufzugehen. Ein einziges Mal schlich sich eine Unaufmerksamkeit in unsere Defensive ein, die es dem 2,02 Meter-Mann ermöglichte sich seiner Bewachung zu entziehen und etwa drei Meter vor dem Tor völlig frei zum Kopfball zu kommen. Unverständlicherweise vergibt er diese 100-prozentige Möglichkeit und köpft neben das Tor. Puh, Glück gehabt

Durchatmen. Konzentrieren. Wachsam bleiben. Die Null halten. Jungs, bitte! Noch sechs oder sieben Minuten. Ihr schafft das! Jetzt überschlagen sich die Ereignisse.

Vier oder fünf Ecken in Folge für den Gastgeber. Der ganz in grün gekleidete Torhüter Valentin Henning nun selbst im Sturmzentrum. Dort allerdings steigt die Faust unseres Keepers am höchsten und boxt das Leder aus der Gefahrenzone.

Nach einer weiteren dieser Ecken endlich wieder mal eine kurze Entlastung. Der Konter, den Mouctar Diallo von der Mittellinie aus per Torschuss gen leeres Gehäuse abschließen will, findet allerdings nicht sein Ziel, so dass die endgültige Entscheidung vertagt ist und das Spiel weiterhin auf Messers Schneide steht. Maximilian Kurth unterbindet einen schnellen Angriff der Hausherren etwas unfair, kommt nach seinem cleveren taktischen Foul per Trikot-Zupfer aber glücklicherweise um Gelb herum.

Jetzt nochmal Glück für uns, dass der Schiedsrichter an seiner von Beginn an festgelegten großzügigen Linie auch in der hektische Schlussphase festhält, als Philipp Rehnelt im eigenen Strafraum wohl doch etwas ungestüm zur Sache geht.

Weil es der Trainer unserer Gastgeber aber ganz anders gesehen hat als der Schiedsrichter und lautstark mit ihm darüber debattiert, sah er sich kurz darauf dem gelben Karton vis-a-vis. Jetzt noch circa zwei oder drei Minuten. Wir beobachten den Schiedsrichter und warten, ob er eine Nachspielzeit anzeigt und wenn ja, wie viel Minuten.

Puh, fünf. Fünf Minuten. Die Hand mit vier ausgestreckten Fingern und dem Daumen geht deutlich nach oben. Hauswald treibt seine Jungs nochmals mit Händen und Füßen an. Aber mehr als ein oder zwei hohe Bälle, die unsere Abwehr im Verbund mit unserer Nummer #1 routiniert verteidigt, springen für die Hausherren nicht mehr heraus, so dass nach insgesamt 97 (!) Minuten der Schlusspfiff ohne Arnstädter Tor ertönt und sich unsere Jungs fix und fertig in den Armen liegen.

Wer hätte das gedacht?! Und, wir glauben nicht, dass wir übertreiben, wenn wir von einer kleinen Sensation sprechen. Immerhin standen sich der Tabellenführer und der Tabellenletzte, der nach diesem grandiosen Sieg die rote Laterne an Schleiz, unseren nächsten Gegner am kommenden Samstag zu Hause, abgegeben hat, gegenüber.

Ohne Worte …

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Abwehrchef Maximilian Kurth sichert per Kopf den 1:0-Heimerfolg gegen Heiligenstadt

Der erste Dreier ⚽️

(18.09.2022) Vor einer Woche noch gescholten, wuchs er heute über sich hinaus und wurde zum Garanten des Sieges. Jonas Tämmler, unser erst 19-jähriger Torhüter. Mit seiner überragenden Leistung am vergangenen Samstag hatte er großen Anteil am ersten Saisonsieg seiner Mannschaft.

Somit ist bereits am fünften Spieltag die vage These eines ehemaligen Aktiven der Scheubengrobsdorfer widerlegt, dass die äußerst junge Mannschaft des TSV, die in der aktuellen Saison gerade mal ein Durchschnittsalter von 22 Jahren erreicht, in diesem Jahr ein Ebenbild von Tasmania sein wird.

Aufgrund von Sperren und Verletzungen, die unsere Mannschaft zur Zeit leider immer wieder beuteln, stand dem Team vom Trainer Kasam Ramadan bei seiner Heimpremiere nur ein Wechsler zur Verfügung. Aber dieser und die anderen elf, die er auf den Platz schickte, gaben alles und haben sich letztendlich den ersten Sieg und die ersten drei Punkte hoch verdient, auch wenn am Samstag Schönspielerei in erster Linie von viel Einsatz und Kampf ersetzt wurde.

Unser Gast, der in der Vorwoche Schweina noch mit 5:1 vom Platz fegte, fand gegen die diesmal ganz in weiß gekleideten Hausherren, die mit einer Dreierkette starteten, kaum ein Mittel.

Dennoch kam der Favorit in einer recht chancenarmen ersten Halbzeit zu Möglichkeiten, die unsere heutige Nummer #1 mit der 26 auf dem Rücken jedoch vereiteln konnte. Auf der anderen Seite eröffnete eine strittige Situation die Diskussion darüber, ob die SG Westvororte/JFC einen Elfmeter hätte zugesprochen bekommen müssen.

Jetzt ging es noch mal so richtig hin und her. Mit zwei Glanzparaden verhinderte Jonas Tämmler kurz darauf einen Rückstand, so dass es vor knapp 100 Zuschauern torlos in die Pause ging.

In der zweiten Halbzeit hatten dann auch unsere Mannen etwas mehr vom Spiel und erste verheißungsvolle Möglichkeiten. Man riskierte nun etwas mehr und wurde durch den abermals agilen Mouctar Diallo immer wieder gefährlich. Kapitän Tim Richter trieb das Spiel seiner Mannschaft aus dem Mittelfeld heraus immer wieder an.

Gut 10 Minuten nach der Pause wurde Westvororte für den engagierten Auftritt belohnt. Einen von Bosse Struz gefühlvoll nach innen geschlagenen Freistoß köpfte Maximilian Kurth ins lange Eck zum 1:0 und ließ seine Mitspieler und die Zuschauer lautstark jubeln.

Kurz darauf fast das 2:0. Hoffnung auf den ersten Punkt oder gar den ersten Sieg machte sich im weiten Rund breit, und Freude darauf.

Diese wehrte aber nur kurz, denn nur weitere 10 Minuten später ereilte die Scheubengrobsdorfer das gleiche Schicksal wie vor Wochenfrist, als man nach Gelb-Roter Karte und dem fälligen Platzverweis gegen Lionel Kirstein das Spiel in Unterzahl zu Ende bringen musste.

Der SC Heiligenstadt nun wieder mit Feldvorteilen, die man aber nicht nutzen konnte, um sich wirklich verheißungsvolle Möglichkeiten zu erspielen. In den letzten Minuten waren unsere Gäste dann dem Ausgleich doch noch einmal sehr nahe, scheiterten aber mit ihrem
Flachschuss von der Strafraumgrenze zum wiederholten Male am von den Fans zum Men of the Match gewählten Torhüter unserer Mannschaft, Jonas Tämmler.

Auch von unserer Seite Glückwünsche an die Mannschaft, die am Samstag eindrucksvoll gezeigt hat, dass man in der Liga nicht nur mithalten kann – wie schon bei den knappen Niederlagen der letzten Wochen – sondern bei der entsprechenden Bereitschaft und dem Einsatzwillen auch punkten kann, um das Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen.

Nicht nur unsere Redaktion, sondern auch unsere Fans sind seit Samstag wieder frohen Mutes und freuen sich darüber, dass allen Unkenrufen zum Trotze unsere Mannschaft keinen neuen Rekord aufgestellt hat.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
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Positiver Trend trotz Niederlage

Weiter so !!!

(29.08.2022) Trotz einer weiteren Niederlage ist der Trend positiv. Klingt doof? Klingt doof. Ist aber so. Nach einer Klatsche in Schweina, einem schlechten Spiel gegen Eisenberg folgte am Samstag gegen den FC Erfurt Nord ein sehr couragierter Auftritt unserer Jungs.

War in der ersten Halbzeit die Handbremse auf beiden Seiten noch etwas angezogen, hat der TSV/JFC spätestens ab der 43. Minute, als es Bosse Struz war, der aus halbrechter Position und etwa 10 Meter Torentfernung einfach mal abzog und den Ball ins lange Eck jagte, Vollgas-Fußball gespielt.

Bis dahin war alles noch recht überschaubar. Erfurt glänzte immer wieder mit recht präzisen Diagonalpässen auf ihre rechte Angriffsseite, mit der sie immer wieder für Gefahr sorgten. Konnte Kapitän Tim Richter einen ersten Schussversuch nach knapp 10 Minuten noch von der Linie kratzen, düpierte Louis Voigtritter unsere unsortierte Defensive nach einem weiteren präzise getimten Diagonalpass und traf zum 0:1.

Kurz darauf eine weitere gute Möglichkeit für die Gäste, der Lupfer von Issa Mohamed Saeed fand seinen Weg jedoch nicht ins Tor, sondern verfehlte dieses knapp. Glück gehabt. Fazit bis hier her: Zwei Niederlagen und ein früher Rückstand waren für die Stabilität unserer abermals umgestellten Defensive nicht förderlich.

So nach und nach fand man sich aber, bekam die gegnerischen Angriffe rechtzeitig unter Kontrolle und bannte die akute Gefahr eines weiteren Gegentreffers. Nach vorn versuchte man nun selbst Akzente zu setzen. Eine erste große Möglichkeit hatte nach Vorarbeit des heute sehr agilen Lionel Kirstein Nils Plötner, als er allein auf den gegnerischen Torwart zulief, diesen umkurvte, sich dabei den Ball allerdings etwas zu weit vorlegte, so dass der Torabschluss und ein Treffer ausblieben. Vorerst.

Denn nur fünf Minuten später war der Jubel auf Seiten der Weiß-Blauen riesengroß, als Bosse Struz nach Vorarbeit von Nils Plötner bereits besagten Treffer zum Ausgleich markierte. Das 1:1 in der 43. Minute sollte Mannschaft und Fans, von denen gestern sicherlich auch aufgrund des regnerischen Wetters nur 61 den Weg in die Arena fanden, für die zweite Halbzeit viel Mut machen.

Und in dieser zweiten Halbzeit präsentierte sich die Mannschaft von einer ganz anderen Seite. So hatte man sie im Laufe der bisherigen Saison noch nicht gesehen. Man übernahm das Zepter, gewann die Zweikämpfe, kämpfte um jeden Ball und erarbeitete sich eine Vielzahl an Möglichkeiten. Erfrischender und attraktiver Offensivfußball, der auch den Erfurter Keeper Julian Schorch immer wieder in den Mittelpunkt stellte.

Nach einer von Tim Richter gefühlvoll getretenen Ecke köpfte Lionel Kirstein nur knapp am langen Pfosten vorbei. Die größte der vielen Möglichkeiten besaß kurz darauf Bosse Struz, der völlig freistehend vor Keeper Schorch den Ball aber noch einmal abspielte, der Adressat Markus Klotz allerdings bei seinem Treffer im Abseits stand.

Wie aus dem Nichts in die Drangphase der Scheubengrobsdorfer das 1:2. Mit viel Glück fand in der 69. Minute eine verunglückte Flanke von Fabian Kunze den Weg über Torhüter Jonas Tämmler hinweg ins lange Toreck.

Westvororte gab sich aber nicht auf. Kurz vor Schluss hatten die Gäste Fortuna auf ihrer Seite, als dem völlig freistehenden Lionel Kirstein der Ball an die Hand sprang, ehe er ihn im Tor unterbringen konnte. Nur dem Schiedsrichter-Assistenten haben es die Landeshauptstädter zu verdanken, dass der Treffer keine Anerkennung fand, sah der Referee das vermeintliche Handspiel nicht und erkannte kurzzeitig auf Tor. Apropos Tor. Das wollte auch in der restlichen Spielzeit nicht fallen. Entweder war man im Abschluss nicht resolut genug oder man scheiterte am teilweise über sich hinauswachsenden Torhüter der Erfurter, der mit zwei Glanzparaden weitere Treffer der Weiß-Blauen, von denen mindestens einer hoch verdienst gewesen wäre, verhinderte.

In den Schlussminuten, als Westvororte/JFC alles auf eine Karte setzte, und allein zwischen der 80. und 90. Minuten sechs Ecken verzeichnen konnte, riskierte man alles. Bei Kontern der Erfurter hätten Niklas Kliem und Louis Voigtritter für die endgültige Entscheidung sorgen können. Eine Parade von Jonas Tämmler und der Pfosten verhinderten dies jedoch, so dass es bis in die dreiminütige Nachspielzeit hinein ein spannendes Match blieb, aus dem der FC Erfurt Nord als glücklicher Sieger hervorging.

Trotz der Niederlage war ein positiver Trend erkennbar, der uns für die nächsten Wochen im Kampf um den Klassenerhalt viel Mut macht. Trotz aller Widrigkeiten hat die Mannschaft Charakter bewiesen und zumindest eine Halbzeit lang bewiesen, dass sie mit der entsprechenden Einstellung Landesliga-Niveau hat. Weiter so!

Am kommenden Wochenende ist spielfrei. In zwei Wochen ist man dann beim bisher ebenfalls sieg- und punktlosen BSV Eintracht Sondershausen zu Gast, ehe man zum nächsten Heimspiel am 17.09.2022 den SC Heiligenstadt in der Saarbach-Arena empfängt.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

#newgeneration

Heimniederlage

Eisenberg gewinnt in Gera

Zu aller erst möchten wir uns bei Beate Pauli und Reimar Tiesler für die wunderschönen Fotos bedanken, die unserem Spielbericht zum Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee auf unserer facebook-Seite trotz der 2:0 Niederlage doch eine ganze Menge Farbe verleihen.

Apropos Farbe. Den ersten Farbtupfer im Spiel setzten die Hausherren, der Kopfball unseres Neuzuganges Markus Klotz in seinem ersten Männer-Pflichtspiel verfehlte sein Ziel jedoch knapp. Das wäre es fast gewesen nach acht Minuten.

Auf der anderen Seite Eisenberg immer wieder mit Nadelstichen, ohne aber die ganz große Chance. Die erste derer dann aber doch. Torhüter Cedric Thrum kann den Schuss jedoch entschärfen und zur Ecke abwehren, die dann allerdings nichts einbringt.

Nur wenige Minuten später steht unser Torhüter wieder im Mittelpunkt. Diesmal wird er Opfer eines Foulspieles eines Eisenberger Kickers, der nach einem zu kurz geraten Rückpass den Fuß drüber hält und unseren Torhüter verletzt.

Nach einer kurzen Behandlungspause dachte man schon, dass es weitergeht, aber unsere Nummer #1 musste wenige Minuten später unter starken Schmerzen doch ausgetauscht werden. Cedric, wie wünschen dir gute Besserung und eine schnelle Genesung

Jonas Tämmler darf nun den Kasten der Scheubengrobsdorfer hüten. Das Spiel ist intensiv. Zweikämpfe stehen im Mittelpunkt. Keine der beiden Mannschaften schenkt etwas her. Die Einstellung und das Zweikampfverhalten bei unseren Jungs heute passt, auch wenn nach vorn nicht viel geht.

Dann nach knapp einer halben Stunde aber doch die Führung unserer Gäste. Nachdem ein Freistoß noch in der Mauer hängenbleibt, reagiert Maik Berger am schnellsten und befördert das Spielgerät zum 0:1 in den Maschen.

Der Torschütze hat kurz darauf die nächste Möglichkeit, verzieht aber völlig freistehend. Chancen für unsere Mannschaft Mangelware. Die knappe Führung der Eisenberger zur Pause geht demzufolge in Ordnung.

So richtig große Möglichkeiten für beide Mannschaften bleiben auch in der zweiten Halbzeit erst einmal rar. In der 60. Minute dann die Eintracht mit dem 2:0 auf dem Fuß, aber unser Keeper Jonas Tämmler kann sich auszeichnen und verhindert den zweiten Treffer.

Die Freude darüber wehrte allerdings Werte nur kurz, denn in der 66. Minute erhöht David Thoma auf 2:0, kurz darauf verpasst der auffällige Florian Nieswandt die endgültige Entscheidung, als er nur den Pfosten trifft.

Dadurch besteht bei unseren Jungs und den knapp 150 Zuschauern weiterhin die Hoffnung, die Niederlange abzuwenden. Leider kann sich die Mannschaft von Philipp Schlebe allerdings die nötigen Chancen nicht herausspielen, so dass der Torerfolg bis zum Schlusspfiff nur Hoffnung bleibt. Die größeren Möglichkeiten zum Ende des Spieles hatten abermals die Eisenberger, konnten daraus jedoch kein weiteres Kapital schlagen.

Trotz einer Leistungssteigerung gegenüber dem Spiel in Schweina bleibt der TSV/JFC auch heute ohne Punkte. Dennoch hat man dem favorisierten Gast aus Eisenberg Paroli bieten können, auch wenn die Eintracht letztendlich die drei Punkte verdient aus Gera mitnimmt.

Nun gilt es sich im Training weiter zu entwickeln, zueinander zu finden und die einzelnen Zahnräder miteinander zu verbinden, um am kommenden Samstag, wenn der FC Erfurt Nord in der Saarbach-Arena zu Gast ist, vielleicht den ersten Punkt oder gar den erste Erfolg der Saison zu verzeichnen.

Wie aber bereits auch öffentlich mehrfach bekundet, will und wird der Verein der Mannschaft die nötige Zeit geben, um nach dem Umbruch die Entwicklung in aller Ruhe zu vollziehen.

Auch wir schenken unserer sehr jungen Mannschaft weiterhin das Vertrauen und freuen uns nun auf nächsten Samstag, wenn zum Doppelspieltag bereits um 12:00 Uhr unsere zweite Mannschaft Großenstein ll empfängt, ehe die Spieler aus der Landeshauptstadt um 15:00 Uhr Gast unserer ersten Mannschaft sein werden.

Wir schauen also weiter nach vorn und denken positiv. Kopf hoch, Jungs!

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

#newgeneration

Unter die Räder gekommen

Liga-Auftakt verpatzt

(15.08.2022) „Das gestrige Spiel war nicht Verbandsligareif. Es fehlte an allen. Konzentration, Einstellung, Mut. Und zu allem Übel funktionierte beim Gegner alles und jeder Schuss war ein Treffer. Schweina machte es vorbildlich vor mit welcher Einstellung, Laufbereitschaft und Zweikampfhärte man in solche Spiele gehen muss. So ein Spiel wie gestern darf einfach nicht passieren. Auch wenn die Mannschaft sehr jung ist und die Jungs auch schlechte Tage für ihre Entwicklung brauchen war das gestern inakzeptabel!“ konstatierte ein sichtlich ratloser Trainer Philipp Schlebe nach dem Spiel in Schweina.

Und tatsächlich. Unsere Mannschaft präsentierte sich ganz und gar nicht verbandsligareif. Dabei war der Auftakt, waren die ersten Minuten eigentlich vielversprechend. Das Spiel begann ohne großes Abtasten furios. Binnen weniger Minuten hatten beide Teams die ersten Chancen.

Der Unterschied: Die SG Glücksbrunn Schweina nutzte diese und unsere individuellen Fehler und traf. Unsere Jungs, die in der Anfangsviertelstunde über den agilen Mouctar Diallo mehrfach gefährlich in den gegnerischen Strafraum eindringen konnten, ließen ihre Chancen leichtfertig liegen. So stand es nach gut einer viertel Stunde bereits 2:0 für die Hausherren.

Noch versuchte unsere Mannschaft dagegenzuhalten. Aber zu oft ging man als zweiter Sieger aus den Zweikämpfen und hatte auch bei den Laufduellen zu oft das Nachsehen. Zumindest aber war der Versuch einer Gegenwehr erkennbar, wenngleich auch nicht erfolgreich.

Nach genau 30 Minuten dann aber doch die vorzeitige Entscheidung. Das 3:0 war für unsere junge Mannschaft, bei der mit Tim Richter und Bosse Struz auch noch zwei erfahrene Spieler fehlten, zu viel. Nun funktionierte bis auf unseren Keeper, der mit zwei drei Glanzparaden eine noch höhere Niederlage verhinderte, gar nichts mehr.

Mit dem Pausenpfiff in der 45. Minute dann gar das 4:0. Enttäuschung und Ernüchterung machte sich auf der Bank und auch bei den per Bus und Zug mitgereisten Fans breit. Durchatmen in der Pause. Vielleicht können wir den Schalter ja zumindest doch noch soweit umlegen, um das Ergebnis im Rahmen zu halten oder eine Resultatsverbesserung zu erzielen?

Alternativen auf der Bank waren rar. Nachdem Alex Roslyakov mit Gelb-Rot vom Platz musste und sich Innenverteidiger Daniel Zschille auch noch verletzte, musste man ganz Schlimmes befürchten. Bis 15 Minuten vor Ultimo bleib es aber auch Dank Cedric Thrum beim 4:0, was am Samstag schon als kleiner Erfolg zu werten war.

Als Philipp Rehnelt den Schweinaer Keeper mit seinem direkten Freistoß schlitzohrig überwinden konnte und es „nur“ noch 4:1 stand, konnte man wenigstens auf ein halbwegs versöhnliches Ergebnis hoffen, auch wenn die klare Niederlage nicht mehr abzuwenden war. Aber weit gefehlt.

Die Hausherren hatten weiterhin Lust am Fußballspielen und am Toreschießen. Allen voran Moritz Dittmann, der kein Erbarmen kannte und unsere Defizite in der Defensive ein ums andere Male schmerzhaft und eiskalt bestrafte und der seinen beiden Toren in Halbzeit eins im zweiten Durchgang zwei weitere Treffer (80. und 86. Minute) vor 230 gut gelaunten Zuschauern folgen ließ. Auf Seiten der Scheubengrobsdorfer sehnte man den Schlußpfiff herbei.

Mit einem Fazit tun wir uns heute natürlich sehr schwer. Nach dem großen Umbruch im Juni und mit der jungen Mannschaft, die am vergangenen Samstag gerade mal ein Durchschnittsalter von gut 21 Jahren hatte, muss man Geduld haben. Wir wollen und werden ihr, besonders unseren unerfahrenen Neuzugängen, diese Zeit geben, um sich nach und nach zu entwickeln.

Nunmehr schauen wir aber bereits auf kommenden Samstag, wenn unsere Jungs sich erstmals dem eigenen Publikum präsentieren dürfen und die Eintracht aus Eisenberg in der Saarbach-Arena zu Gast ist.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration

Geschafft ✅ Klassenerhalt !

Wir tauschen heute den Spielbericht gegen ein kleines Plädoyer – ok?

(19.06.2022) Ein großes Lob an die Mannschaft und den Trainer, den Jüngsten der Liga. Und natürlich an seine Mitstreiter. Ihr alle habt in der abgelaufenen Saison wieder einen super Job gemacht, Außergewöhnliches geleistet und es geschafft, dass unser kleines Dorf auch im nächsten Jahr in der höchsten Thüringer Liga spielen wird.

Der Dank gebührt jedem Einzelnen von euch. Von der 1 bis zur 77 Es war beeindruckend zu sehen, mit wie viel Kampfgeist, Wille, Teamplay und Moral ihr bis zur letzten Minute der Saison gekämpft habt, um das ganz ganz große Ziel am Ende zu erreichen.

Ein großes Dankeschön auch an alle Sponsoren und Unterstützer, die gestern, wie auch unser Oberbürgermeister Julian Vonarb und seine Frau, unserer Einladung zahlreich gefolgt sind und uns nicht nur im vergangenen Jahr zur Seite standen.

Danke an die Fans für ihren phänomenalen Support, ihre Banner zum Finale und die ewige Weiß-Blaue Treue Danke auch, weil unsere Fans nicht nur anfeuern können, sondern auch kassieren und ordnen

Auch beim Feuerwehr- und Heimatverein Frankenthal, speziell der Freiwilligen Feuerwehr, möchten wir uns bedanken, dass sie den Kindern das Erlebnis ermöglicht haben, einen großen roten Löschwagen mit lautem tatü tata und Blaulicht zu bestaunen.

Auch bei den Bambinis und den F-Junioren unseres Kooperationspartners JFC Gera und den Trainern Heiko und Daniel möchten wir uns herzlich bedanken. Wir hoffen, dass es auch für die Kids ein besonderes Erlebnis war mit den Großen einzulaufen ⚽️ und dass das Eis geschmeckt hat

Mit ein paar Fotos vom gestrigen Tag, mit einem lachenden und einem weinenden Auge, mit reichlich Sentimentalität, ein paar Tränen und ganz ganz viel Dankbarkeit wollen wir das letzte Spiel ohne große Worte beim obligaten Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ Revue passieren lassen und einfach mal zwei oder drei Tage durchatmen, ehe dann die neue Saison mit großen Veränderungen im Mittelpunkt der Vorbereitungen stehen wird.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#klassenerhalt

Danke an Frank Grunert für die Fotos 

27. Spieltag: FC Erfurt Nord – Westvororte/JFC 2:3 (0:2)

(05.06.2022) Das hat doch wohl nicht etwa gefruchtet, dass wir den Spielbericht letzte Woche weggelassen haben? Spaß beiseite Mit dem gestrigen Sieg im Rücken lässt sich natürlich schon etwas flunkern.

Und nach dem in der letzten Woche auch der Man of the Match auf der „Wartebank“ Platz nehmen musste, wurde er gestern von unseren Fans wieder gewählt. Einstimmig! Jonas Kölling. Aber nicht nur seines Tores wegen setzen wir ihm die Krone auf, sondern auch, weil er auf der für ihn ungewohnten Position in der Innenverteidigung fast jeden Zweikampf und jedes Kopfballduell gewann und somit einen wesentlichen Beitrag zum vielleicht wichtigsten Sieg des Jahres leistete. Danke, Zeulo.

Aber wie immer der Reihe nach. Perfekte äußere Bedingungen wurden zu Beginn des Spieles durch einen heftigen Gewitterregen eingeholt. So ein bisschen Fritz-Walter-Wetter entwickelte sich in der ersten Halbzeit. Und promt waren unsere Jungs da. Auf den Punkt.

Einem kurzen Abtasten folgte ein rassiges und bis in die fünfte Minute der Nachspielzeit hinein spannendes Verbandsligaspiel. Abstiegskampf pur. Es konnte heute nur über den Kampf gehen. Dessen waren sich die Trainer und unsere Jungs bewusst und setzten die Vorgaben vornehmlich in der ersten Halbzeit perfekt um.

Nebenbei schauen wir auch immer mal wieder nach Gera. Denn dort, bei der BSG Wismut Gera am Steg, spielt der FSV Ohratal, der in der Tabelle nur zwei Punkte hinter uns steht und seinerseits natürlich noch auf den Klassenerhalt hofft. Und die Hoffnung der Ohrataler wird größer, als sie nach 12 Minuten den Führungstreffer gegen Wismut Gera erzielen. Spielt Wismut gegen uns?

Zurück nach Erfurt. Der heute erstmals in der Innenverteidigung aufgebotene Jonas Kölling stand nach einem Eckball am langen Pfosten goldrichtig und brachte das Leder mit Hilfe des Erfurter Keepers zum überraschenden 0:1 in den Maschen unter. Ja!

Nur eine Minute später legte Marcus Schneider überlegt für Martin Gerold auf, der sich diesmal die Chance nicht entgehen ließ und auf 0:2 erhöhte, auch wenn der Stadionsprecher das Tor unserem Kapitän Dominik Klammt zusprach. Egal. Wir führen 2:0 in Erfurt. Und Wismut Gera hat den Ausgleich erzielt. Im Moment läuft es für uns.

Der Gastgeber aus der Grubenstrasse blieb jedoch weiter gefährlich und gab sich noch lange nicht auf. Besonders über die rechte Angriffsseite bereitete man unserer Defensive immer wieder Probleme. Noch aber waren die Bemühungen der Spieler von Trainer Christian Stieglitz nicht von Erfolg gekrönt. Die Führung Mitte der ersten Halbzeit war hoch verdient, präsentierten sich unsere Jungs heute doch auch spielerisch auf einem ganz anderen Niveau.

Dennoch immer wieder auch Möglichkeiten für den FC Erfurt Nord. Die größte derer in der 32. Minute. Clemens Bierbaum aber reagiert sensationell und sorgte mit seiner Glanzparade dafür, dass die Scheubengrobsdorfer die Zwei-Tore-Führung mit in die Pause nehmen konnten. Das Spiel sollte aber noch mehrere Wendungen nehmen. Abstiegskampf. An Spannung nicht zu überbieten

Unsere Redaktion musste zu Beginn der zweiten Halbzeit an das Hinspiel denken, als wir auch führten. Seinerzeit sogar bis zur 90. Minute, ehe Erfurt das Spiel in der Nachspielzeit drehte und nach zwei Treffern binnen von nur zwei Minuten den Platz in der Saarbach-Arena als überraschender Sieger verließ. Das passiert uns heute nicht noch einmal. Wir wollen gar nicht daran denken und vergessen das mal schnell wieder.

10 Minuten nach der Halbzeit holt uns dieser Gedanke aber wieder ein. Der zur Pause neu ins Spiel gekommene Fabian Kunze beflügelt das Spiel der Hausherren und trifft zum Anschlusstreffer, trifft zum 1:2. Abermals über die starke rechte Angriffsseite unserer Gastgeber kommt der Ball in die Mitte, wo Bierbaum im ersten Moment noch klären kann, beim Nachschuss jedoch keine Chance hat.

Nun auch bei unserem TSV/JFC die ersten Wechsel. Martin Ludwig und Philipp Rehnelt werden vom Trainer auf das Feld geschickt. Später kommt auch noch Mucki Diallo.

Erfurt gewinnt nach dem Anschlusstreffer ein wenig die Oberhand. Nervosität schleicht sich bei uns ein. Schenken wir einen 2:0 Vorsprung wirklich noch her? Geben wir diese Führung noch komplett aus der Hand? Ja. Leider.

Nach einer weiteren Ecke der Hausherren in der 73. Minute können wir im Zentrum nicht entscheidend klären, so dass es abermals der eingewechselte Fabian Kunze ist, der den Moment nutzt und zum Ausgleich trifft. Die schöne Führung ist dahin. Kommt es jetzt noch schlimmer? Die Köpfe gehen nach unten. Auf und neben dem Platz.

Noch 15 Minuten. Erfurt will nach dem Ausgleich jetzt auch noch den Sieg. Einer unserer Fans, der vor Aufregung Nägelkauend am Spielfeldrand mitzittert, ist sich sicher, dass jetzt die Mannschaft gewinnt, die es mehr will. Wollen wir es mehr? Sind wir diese Mannschaft, die heute endlich wieder einmal alte Westvororte-Tugenden auf dem Platz bringen kann? Noch sind gut 10 Minuten zu spielen. Noch ist nichts verloren.

Aber Erfurt drückt weiter. Und immer wieder über die rechte Seite. Wir tun uns im Spiel nach vorn jetzt schwer, können hinten jedoch ein weiteres Tor mit viel Einsatz, Willen und Leidenschaft verhindern. Jeder von unseren Jungs haut sich voll rein. Wenn es spielerisch nicht geht, dann eben so. Hilft uns dieser eine Punkt? Vielleicht. Bringt er uns dem Klassenerhalt ein Stück näher? In wenigen Tagen wissen wir es.

Beim aktuellen Spielstand reden natürlich jetzt auch andere wieder mit. Und genau dann passiert es. Tor in Gera. Ohratal führt bei Wismut Gera mit 2:1 und hat uns in der Blitz-Tabelle überflügelt.

Vorn ackern Rehnelt und Diallo unaufhörlich. Ein großer Aufschrei, nachdem unsere Nummer 27 im Strafraum gelegt wird, der Schiedsrichter aber keinen Anlass sieht, Philipp Rehnelt einen Elfmeter zuzusprechen. Kommt jetzt auch noch Pech hinzu? Jetzt läuft gerade mal wieder alles gegen uns. War‘s das?

Noch gut fünf oder sechs Minuten. In Gera hat die BSG derweil wieder den Ausgleich geschafft. Puh. Die spielen heute doch nicht etwa wirklich für uns? Jetzt können wir es wieder aus eigener Kraft schaffen. Mit einem Sieg. Aber nehmen wir erst einmal diesen einen Punkt. Noch drei Minuten. Erfurt spielt auf Sieg. Unsere Entlastung hält sich in Grenzen.

Die 90. Minute. Die offizielle Spielzeit ist vorbei und wir schauen noch einmal nach Gera. Dort steht es weiterhin unentschieden, Ohratal demzufolge mit einem Punkt. Auch wir mit einem solchen. Wir bleiben somit in der Tabelle vor dem FSV. Besser als nichts. OK? Pfeiff ab! Wir nehmen diesen einen Punkt.

Erfurt versucht es noch einmal mit ein zwei weit nach vorn geschlagenen Bällen und hohen Eingaben. Auf der anderen Seite kommen auch wir noch einmal mit einem wunderschönen Spielzeug über drei vier Stationen bis an den gegnerischen Strafraum heran. Dort sucht Franz Hoffmann mit einem schnellen Antritt die eins zu eins Situation im Strafraum und wird knapp vor der Torauslinie von den Beinen geholt.

Wir schreiben die 93. Minute und blicken gebannt zum Schiedsrichter. Lange müssen wir aber nicht warten, denn dieser entscheidet sofort auf Strafstoß. Gut, dass er unserem Wunsch nicht gefolgt ist und bereits abgepfiffen hat. Jubel jetzt bei unseren Fans. Elfmeter für den TSV/JFC. Noch ist das Ding aber nicht drin. Zittern. Bangen. Hoffen.

Wer übernimmt jetzt die Verantwortung? Schneider ist nicht mehr im Spiel. Dörlitz ist heute auch nicht dabei. Wenn wir das richtig interpretieren, macht Clemens Bierbaum ernsten Blickes die ersten Schritte Richtung Mittellinie. Der will doch nicht etwa … Dann aber schnappt sich Tom Eichberger mit ebenfalls regungsloser Miene den Ball und legt ihn auf den Punkt.

Die Spannung könnte in dieser 93. Minute nicht größer sein. Das ist Abstiegskampf. Das ist Fußball. Dafür lieben und hassen wir ihn.

In Gera ertönte zwischenzeitlich der Schlusspfiff. Wismut und Ohratal trennen sich 2:2 unentschieden. Diese Punkteteilung hilft keinem der beiden, diese Punkteteilung hilft am Ende vielleicht unseren Farben?! Wenn Eichberger „mitspielt“. Wenn Eichberger trifft.

Wer jetzt noch keine grauen Haare hat, bekommt sie spätestens in dem Moment, als Tom Eichberger noch einmal tief durchatmet und dann anläuft. Und, vielleicht auch mit etwas Glück, dem Glück des Tüchtigen, landet der Ball zum vielumjubelten 3:2 in den Maschen. Auch wenn der Erfurter Torhüter Dennis Weisheit mit den Fingerspitzen dran war, kann er den platzierten Treffer von Tom Eichberger nicht verhindern.

Wir führen. In Erfurt. Was ist denn das für ein Wahnsinn? Wir liegen uns auf und neben dem Platz in den Armen. Hier und da ein lauter Schrei. Ja! Noch einmal müssen wir aber zittern. Noch immer sind ein oder zwei Minuten auf der Uhr. Bange Minuten. Schier endlos erscheinende Minuten.

Noch einmal bekommen die Gastgeber einen Freistoß zugesprochen. Unsere Anspannung steigt ins Unermessliche. Der Freistoß landet mitten in unserem Strafraum und wird schlecht verteidigt, so dass der aufgerückte Erfurter Torhüter an den Ball kommt, diesen aber nicht richtig trifft und über das Tor jagt.

Da der Schiedsrichter nun keinerlei Grund mehr hat, das Spiel fortzusetzen, ertönt in der 90. + 5. Minute der schönste Pfiff des Tages, ja, vielleicht sogar der schönste Pfiff des ganzen Jahres.

Schluss. Aus. Auswärtssieg.

Klassenerhalt?

Nächste Woche wissen wir mehr. Auch, wenn unsere Jungs am kommenden Samstag spielfrei haben, kann, je nachdem, wie alle die, die sich gemeinsam mit uns im Abstiegskampf befinden, spielen, schon vor der Begegnung am letzten Spieltag gegen den SC Weimar eine Entscheidung gefallen sein.

Darüber werden wir euch am nächsten Sonntag früh selbstverständlich ausführlich berichten ✏️

Warten wir also ab und hoffen weiter. Wie auch schon in den letzten Wochen ist es so, dass wir es auch weiterhin aus eigener Kraft schaffen können. Nach dem gestrigen Sieg sollte es uns gelingen, auch gegen Weimar die noch nötigen Punkte einzufahren, um dann gemeinsam mit unseren Fans und allen anderen Zuschauern den Klassenerhalt zu feiern.

Für heute sagen wir noch einmal „Danke Jungs “. Ihr habt gestern im vielleicht wichtigsten Spiel des Jahres wieder alte Westvororte-Tugenden an den Tag gelegt und letztendlich mit viel Moral, Willen und Leidenschaft einen verdienten Dreier eingefahren. Glückwunsch. Lasst euch nun feiern und feiert schön. Und egal wo auch immer ihr das Glas erhebt, wir verneigen uns vor euch und stoßen mit einem wohlschmecken Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ mit euch an.

Auch unser Trainer Philipp Schlebe, der jüngste Trainer in der Verbandsliga, darf anstoßen. Philipp, du machst einen Riesen Job! Danke! Und auch danke dafür, dass du uns wieder ein kleines Fazit hast zukommen lassen:

„Das Spiel war eine Achterbahn der Gefühle. Nach einer guten ersten Halbzeit haben wir 2:0 geführt. In der Kabine haben wir uns viel vorgenommen, aber auf einmal steht es 2:2. Normalerweise wären wir in solch einer Phase weggewesen und hätten wahrscheinlich in den letzten Minuten noch das Gegentor zur Niederlage bekommen. Aber heute nicht, die Jungs haben sich gewehrt und dagegen aufgebäumt und sich mit dem Sieg in den Schlussminuten mehr als belohnt! Das war gestern endlich mal wieder Westvororte-Fußball. Als Mannschaft zusammen durch alle Widrigkeiten, die solch ein Spiel mit sich bringt und eine sehr gute Antwort auf die letzten Begegnungen und deren Ergebnisse. Nur gilt es am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen Weimar den Klassenerhalt perfekt zu machen!“

Ohne Worte …

Auf diesem Wege gehen heute auch Glückwünsche an unsere Kooperationspartner, den JFC Gera, speziell an die A- und B-Junioren, die in ihren Staffeln in der Landesliga jeweils Platz 1 belegen und nunmehr die Finals um die Thüringer Landesmeisterschaft bestreiten, wofür wir schon heute viel Erfolg wünschen.

Den wünschen wir auch unseren Jungs in zwei Wochen zum letzten Heimspiel der Saison gegen den SC Weimar und hoffen, dass alle Fans und Zuschauer den letzten Spieltag in der Saarbach-Arena während und nach der Begegnung noch einmal zu einem besonderen Spektakel werden lassen.

Alle. Gemeinsam. Zum Klassenerhalt! Wir sehen uns.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

26. Spieltag: Westvororte/JFC – Ohratal 0:2 (0:1)

Das war kein Abstiegskampf

(29.05.2022) Wenn man so spielt, steigt man ab. Einzig die Kuriosität, dass wir es nach nur zwei Punkten aus den letzten sechs Spielen immer noch aus eigener Kraft schaffen können, bleibt erhalten. Und somit auch weiterhin die Hoffnung auf den Klassenerhalt. Aber nicht mit solch einer Leistung wie gestern. Das war nicht verbandsligatauglich.

Denn bei einigen Spielern hatte man gestern den Eindruck, dass sie Fußball nicht aus Freude spielen, sondern dass es für Sie ein unangenehmer Zwang ist. Andere haben ihrer Mannschaft und dem Verein gar einen Bärendienst erwiesen.

Aus purer Enttäuschung über die Leistung und die Einstellung einiger, haben wir uns heute entschlossen, keinen Spielbericht zu veröffentlichen.

Ohne Worte …