Spektakel in Scheubengrobsdorf

Wismut siegt im Derby ⚽️

(22.04.2023) 719 Zuschauer. Eine Rekordkulisse. Traumhafte äußere Bedingungen. Und ein bis Mitte der zweiten Halbzeit packendes und spannendes Verbandsligaspiel.

Westvororte macht das im ersten Durchgang wirklich richtig gut. Hinten gewinnen Kurth, Zschille und Kruschke alle Kopfballduelle. Von macht Schneider die Bälle fest, Mouctar Diallo und Markus Klotz wirbeln die Abwehr immer wieder durcheinander.

Zschille nimmt mit seiner mitreißenden und motivierenden Art die Mitspieler mit. Jeder Einwurf für uns wird gefeiert wie ein Titel. Ja, so geht es. So wird es vielleicht. Wir sind hoch konzentriert. Wir sind voll bei der Sache.

Auch Cedric Thrum, der den Ball Ball nach einem Schuss aus der zweiten Reihe, mit den Fingerspitzen noch sensationell um den Pfosten lenkt. Ansonsten war die Begegnung bis dato relativ ereignisarm, zumindest was große Chancen betrifft. Zweikämpfe bestimmen das Derby.

Geleitet wird dieses von Konrad Götze vom FSV Martinroda und seinen Assistenten Johannes Drößler und Paul Drößler. Alle drei sollten heute noch reichlich Arbeit bekommen und unfreiwillig im Mittelpunkt stehen.

Auf der anderen Seite hat im Gegenzug Markus Klotz nach überlegtem und millimetergenauem Pass von Bosse Struz die große Chance auf die Führung, als er allein auf das Tor zuläuft, im eins-zu-eins aber am starken Keeper Paul scheitert. Kurz darauf haben die Weiß-Blauen Heimfans dann doch Grund zum Jubeln.

Ein abgeprallter Ball wird von Maximilian Kurth abseitsverdächtig per Kopf noch einmal in die Mitte befördert, wo Marcus Schneider versucht abzuschließen. Sein Schuss wird jedoch geblockt. Der Ball landet aber auf dem Kopf von Daniel Zschille der das Spielgerät in der 36. Minute im langen Eck zum vielumjubelten 1:0 versenkt.

Zu diesem Zeitpunkt geht die Führung für den Außenseiter voll und ganz in Ordnung. Westvororte ist präsent und vor allem in den Zweikämpfen oftmals der Sieger. Mit der verdienten Führung geht es kurz darauf in die Pause.

Den Beginn der zweiten Hälfte verschlafen unsere Jungs irgendwie. Wir sind nicht mehr so präsent. Wismut beginnt den neuen Durchgang mit einem Heber auf das Aluminium. Auf der anderen Seite muss sich Maximilian Paul bei einem Freistoß von Tim Richter strecken, hat aber Glück, dass der Schuss sein Ziel um wenige Zentimeter verfehlt.

In der 51. Minute ist es dann soweit. Christopher Lehmann kann, nachdem wir nicht richtig zupacken, den Ball aus Nahdistanz über die Linie drücken und ausgleichen. Nur fünf Minuten später hat Wismut das Spiel gedreht. Der wieselflinke Franz Hoffmann, der ehemals seine Töppen für den TSV schnürte, kann sich über links durchsetzen und den Ball gefühlvoll und ohne Bedrängnis nach innen flanken. Dort findet er Schubert am Langen Pfosten, der mit seiner Klasse kein Problem hat, Wismut per Direktabnahme in Führung zu bringen.

Zwei Freistöße auf der anderen Seite verfehlen ihr Ziel knapp.

Nach einer hohen Flanke des TSV in den Fünfmeterraum stießen Torhüter Paul und Marcus Schneider beim Kampf um den Ball unglücklich zusammen. Wismutspieler nahmen das zum Anlass, um die Kicker des TSV zu attackieren, was direkt vor dem Gästeblock zu einer Rudelbildung führte.

Die über den gesamten Zeitraum des Spieles lautstarken etwa 100 Fans in Wismut-Block veranlassten den Referee das Spiel nach mehrfachem Überspringen der Barriere, dem Zünden von Feuerwerkskörpern und Becherwürfen Richtung Linienrichter zu unterbrechen.

Fast 20 Minuten dauerte es, ehe die nun hektische Begegnung nach eingehender Sitzung der Schiedsrichter mit Verantwortlichen der beiden Vereine und einer mahnenden und klaren Ansage des Stadionsprechers fortgeführt werden konnte.

Im Gespräch mit den Vereinen stellte der Schiedsrichter jedoch eindeutig klar, dass bei einem wiederholten Zwischenfall das Spiel endgültig abgebrochen würde. Auch Wismut-Präsident Maximilian Weis fand gegenüber seinen Fans dann klare und deutliche Worte.

Das Derby musste glücklicherweise nicht abgeben werden, auch wenn die Gäste-Fans ihren Block im Siegestaumel randalierend und äusserst „unsportlich“ verlassen haben, mehrere Werbebanden demokierten und zerstörten und dadurch auch noch die Polizei auf den Plan riefen, die die Mängel nach dem Spiel aufnahm.

Noch gut 20 Minuten Unterbrechung waren zu diesem Zeitpunkt, als das Spiel neu aufgenommen wurde, noch gut 25 Minuten auf der Uhr. Die Pause allerdings schien unser Gast besser zu verkraften als unsere Mannen. Zumindest kamen die Spieler von Trainer Kevin Brettfeld nach dem unfreiwilligen break besser ins Spiel.

Kurz darauf war es abermals Christopher Lehmann, der die Unordnung in der Defensive des TSV nutzte und im Alleingang auf
1:3 erhöhte. War das jetzt so knapp 15 Minute die Entscheidung?

Wenn nicht, dann aber spätestens fünf Minuten danach, als Marcel Kießling den Ball nach einem Ballverlust der Scheubengrobsdorfer in der Vorwärtsbewegung nach Pass von Florian Schubert im Westvororte-Tor unterbrachte.

Westvororte ließ nun endgültig enttäuscht die Köpfe hängen, hatte man sich doch viel vorgenommen, was man in der ersten Halbzeit auch perfekt umgesetzt hat. Die zweite Halbzeit ging dann jedoch klar und deutlich an unsere Gäste von der BSG Wismut Gera, der wir zum letztendlich verdienten Sieg gratulieren wollen.

Euch allen nun ein angenehmes Wochenende. Unsere Mannschaft, die nach dem Schlusspfiff sehr niedergeschlagen war, sagen wie: Jungs, ihr habt eine großartige Leistung abgeliefert. Leider wurdet ihr nicht belohnt, aber die erste Halbzeit sollte für die restlichen Spiele in dieser Saison sehr viel Mut machen. Weiter so

Und unseren Lesern wünschen wir, dass morgen früh auch ohne Spielbericht der Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ gut schmeckt. Bis bald

Ohne Worte …