9. Spieltag: Westvororte/JFC – 1. FC Sonneberg 5:2 (3:0)

Mit Effektivität. Mit Leidenschaft. Mit Köpfchen und mit Herz 💙

(01.11.2020) Eigentlich könnte es so weitergehen. Geht es aber nicht. Es geht in die angeordnete Corona – Zwangspause. Dabei hat es gestern doch noch mal so richtig Spaß gemacht. Auch wenn man nicht unbedingt die überlegene Mannschaft war, konnte man mit Effektivität und Köpfchen die letzten drei Punkte vor dem Fußball-Lockdown einfahren. 

Wesentlichen Anteil daran hatte, und deswegen verwundert es auch nicht, dass er von unseren Fans zum „Man of the Match“ gewählt wurde, Marcus Schneider mit seinen drei Treffern, die er allesamt per Kopf erzielte.

Aber wie immer der Reihe nach. Die ersten Minuten gehören dem TSV. Man will sich sofort Respekt verschaffen und zeigen, wer der Herr im Hause ist. Noch aber verzieht Daniel Gehrt. Sein Lupfer über Kepper Gheorghiu hinweg geht auch über den Kasten. So richtig kann man sich in den Minuten danach in der gegnerischen Hälfte aber nicht wie erhofft festsetzen. Sonneberg will und wird munter mitspielen.

Auf der linken Seite ist der junge 22-jährige Louis Göhring verdammt schnell. Die Nummer 13 der Sonneberger ist kaum zu stellen, ist äußerst gefährlich. Den haben wir auf dem Zettel. Unsere Abwehr auch?

Aber genauso schnell ist auf der anderen Seite auch unser erst 18 Jahre alter Franz Hoffmann, der jetzt von der Mittellinie bis auf die Grundlinie sprintet. Seinen Vorstoß kann im letzten Moment geklärt werden. Eckball.

Wie immer bei den Standardsituationen darf in diesen Momenten Martin Ludwig ran. Seine gefühlvoll nach innen gezirkelte Ecke erreicht den Kopf von Marcus Schneider, der sich im Zentrum, etwa sieben Meter vor dem Tor, am höchsten schraubt und mit dem Kopf zur frühen Führung trifft. Jawoll! 1:0 für Westvororte/JFC.

Auf der anderen Seite macht uns Louis Göring mit seiner Schnelligkeit so langsam richtig zu schaffen. Abermals ist er durch. Sein Schuss von der Strafraumgrenze verfehlt das Tor jedoch. Jetzt ein Konter über Bosse Struz. Sein Pass auf Marcus Schneider ist allerdings nicht genau genug, so dass unsere Nummer 19 mit seinem schwächeren Linken abschließen muss, was den Sonneberger Torhüter, der immerhin 128 Oberliga-Spiele in seiner Vita stehen hat, nicht beeindruckt.

Nach vorn machen wir das schon richtig gut. Nach hinten haben wir aber jetzt schon wieder das Problem mit der 13. Sein Pass in die Spitze wird jedoch abgefälscht und ist leichte Beute für Clemens Bierbaum.

Gegenstoß Westvororte. Bosse Struz versucht es aus 15 Metern direkt, trifft den Ball aber nicht richtig. Die Zuschauer können mit den ersten 15 Minuten durchaus zufrieden sein. Wir sind es allemal. Vor allem des Ergebnisses wegen. Wir müssen aber hinten höllisch aufpassen.

Erneuter Gegenstoß der Gelb-Schwarzen. Wieder die 13. Das darf doch wohl nicht wahr sein, dass wir diesen Göhring nicht in den Griff bekommen. Diesmal läuft er aus abseitsverdächtiger Position auf unser Tor zu. Clemens Bierbaum jedoch steht hoch, ist schneller und erläuft den Pass. Durchatmen.

Eine wirklich spannende Phase. Momentan geht es so richtig hin und her. Chancen auf beiden Seiten fast im Minutentakt. Und schon wieder. Wieder die 13. Aber wieder knapp daneben. Nunmehr haben die Sonneberger ein kleines Plus an Spielanteilen.

Nachdem André Gottschalk kurz darauf völlig frei vor unserem Keeper auftaucht, haben unsere Gäste aus dem Thüringer Wald nun auch ein Chancenplus und unsere Jungs können sich bei ihrer Nummer 1 bedanken, dass die mit einer Glanzparade den Ausgleich verhindert.

Nun die erste Karte im Spiel. Bosse Struz kassiert Gelb. Den fälligen Freistoß aus circa 18 Metern tritt Fabian Dorst, Clemens Bierbaum hat jedoch kein Problem den Ball zu parieren. Jetzt täte uns etwas Entlastung gut. Und die kommt auch promt. Und eine gute Möglichkeit. Allerdings wird Daniel Gehrt auf Höhe des Elfmeter-Punktes wegen eines Stürmerfouls zurückgepfiffen.

Ein erstes kurzes Fazit nach 25 Minuten: Eine abwechslungsreiche und stimmungsvolle Begegnung. Beide Mannschaften spielen mit offenem Visier. Chancen hüben wie drüben. Es macht richtig Spaß. Die 114 Zuschauer sind zufrieden. Mit dem Spiel und mit dem Spielstand.

Jetzt wieder wir. Schneider sieht Klammt und will ihn mit einer Flanke bedienen. Der Ball kann von unseren Gästen jedoch vor dem einschussbereiten Dominik Klammt geklärt werden. Da hatte Sonneberg jetzt auch ein wenig Glück, denn unsere Kapitän hätte völlig blank gestanden.

So schön wie es ist, dass wir uns vorn Chancen erarbeiten, so unverständlich ist es aber auch, dass Louis Göring wieder in den Strafraum eindringen kann. Diesmal muss Felix Kühn in höchster Not zur Ecke klären. Hier muss zur Pause etwas passieren. Die Sonneberger 13 hat viel zu viel Freiheiten, macht uns permanent Ärger und stellt uns hinten immer wieder vor neue Herausforderungen.

Aber auch sonst haben wir momentan den Eindruck, dass unsere Gäste immer einen Schritt eher am Ball sind. Und schon wieder Sonneberg. Schon wieder die 13! Die gewinnt das Laufduell über links und kann flanken. Seine Flanke erreicht André Gottschalk, dessen Direktabnahme aber neben dem Tor landet.

Sonneberg jetzt die etwas bessere Mannschaft. Der Ausgleich liegt in der Luft. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt … Im Gegenzug flankt Tim Richter über 40 Meter zielgenau auf Marcus Schneider, der vier Minuten vor der Pause aus acht Meter Entfernung das 2:0 erzielt. Mit Köpfchen, versteht sich.

Dass es noch „zu null“ steht ist neben unserem Torhüter vor allem dem abermals starken Christian Kruschke zu verdanken. So langsam macht sich die Verpflichtung des Ex-Roschützers bezahlt. Abermals macht der da hinten drin ein richtig gutes Spiel.

Beim folgenden Freistoß, der am Pfosten landet, konnte aber auch er nur zusehen. Mit dem Glück der Tüchtigen ist der TSV in diesem Moment im Bunde, nachdem der Ball vom Aluminium über die Torlinie trudelt und im letzten Moment von Bosse Struz von dieser geschlagen werden konnte. Oder war das Spielgerät doch drin? Die Sonneberger reklamieren. Die Sonneberger diskutieren. Der Schiedsrichter lässt jedoch weiterspielen und unsere Jungs nutzen die Verwirrung aus.

Bosse Struz, der eben noch den Ball von der Linie gekratzt hat, jetzt vorn. Er flankt von der Grundlinie ins Zentrum, wo Daniel Gehrt steht, der sich mit seiner Routine diese Chance nicht nehmen lässt und auf 3:0 erhöht. Wahnsinn. Wenn uns das vor dem Spiel einer erzählt hätte.

Ein Klasse Spiel. Von beiden Seiten. Die letzten Minuten sind wir kaum hinterher gekommen, uns Notizen zu machen. Es ging hin und her. Ein offener Schlagabtausch. Super Fußball. Umso trauriger, dass beide Mannschaften danach in eine Zwangspause müssen.

Jetzt sind aber alle Weiß-Blauen erst einmal froh, dass Pause ist. Auch wir. Wir müssen unsere Notizen erst einmal kurz sortieren und wieder chronologisch ordnen. Und durchatmen. Und feststellen, dass Sonneberg definitiv nicht um diese drei Tore schlechter ist, sondern wir heute sehr effektiv.

„Brutal effektiv“ definiert es ein Zuschauer. Die Fans zollen unseren Jungs dafür Respekt, loben die wohltuende und stimmungsvolle Atmosphäre in der Saarbach-Arena und vor allem die gute gastronomische Versorgung: „Hier gibt es die leckersten Roster und Rostbrätl.“ weiß einer unserer Fans zu berichten.

Aber weiter geht’s. Philipp Schlebe, der unseren erkrankten Cheftrainer Frank Schäfer heute vertritt, wechselt erstmals. Er bringt Jonas Kölling für Daniel Gehrt, der wohl angeschlagen ist.

Aber kaum sind in der zweiten Halbzeit vier Minuten auf der Uhr, verkürzen unsere Gäste auf 3:1. André Gottschalk wird an der Strafraumgrenze angespielt, von drei Abwehrspielern aber nicht entscheidend gestört. Aus der Drehung heraus markiert der routinierte Stürmer unserer Gäste den Treffer.

Hatten unsere Jungs vielleicht gedacht, dass das Halbzeit-Ergebnis reicht? Dass man die Führung vielleicht über die Zeit bringen kann? Spätestens jetzt hat Sonneberg uns diese Frage mit Nein beantwortet. Ergo: Wir müssen wieder mehr tun! Und das tun die Jungs auch. Bosse Struz setzt sich über links durch, spielt auf Felix Kühn zurück, der aber verzieht.

Dann Richter. Aus 18 Metern. Der Ball wird aber vom Rücken eines Sonneberger Verteidigers abgefälscht, so dass er seinen Weg nicht ins Tor findet, sondern dieses knapp verfehlt. Jetzt wieder der effektive TSV. Eine Duoblette des 1:0. Ludwig. Ecke. Schneider. Kopfball. Tor. Wahnsinn! 4:1. Der drei-Tore-Vorsprung ist zurück. Schneider macht das Tripel.

Da müssen wir ihn mal fragen, ob er schon mal drei Buden gemacht hat in einem Spiel. Und alle mit Köpfchen! Da hat heute alles gepasst. Wohl dem, der so einen Schneider hat.

Ein Wahnsinnsspiel heute in Scheubengrobsdorf. Es geht wieder rund hier. Beide Mannschaften gönnen sich keine Pause. Jetzt Sonneberg knapp daneben.

Dann Gelb-Rot für Vitali Klaus. Nachdem Sonnenberg den Anschlusstreffer erzielt hatte

und auch etwas besser in die zweite Hälfte fand, ist man nun nach der neuerlichen drei-Tore-Führung und der Gelb-Roten Karte etwas indisponiert. Fast ein Eigentor unsere Gäste.

Wichtigste Erkenntnis in der zweiten Halbzeit bisher jedoch: Wir haben die 13 im Griff.

Dennoch bleiben unsere Gäste aus dem Thüringer Wald immer wieder gefährlich. Jetzt bekommen wir den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Durcheinander in der Box. Ein Pfiff. Elfmeter? Ja, Elfmeter für Gelb-Schwarz. Warum? Angeblich wurde geschubst. Für uns sah es nicht so aus, aber lassen wir es so stehen, denn der Schiri macht bisher einen wirklich sehr guten und fehlerfreien Eindruck. Fabian Dorst läuft an. Bierbaum hält. Stark. Der fischt das Ding unten rechts aus der Ecke. Wahnsinn. Ein Teufelskerl dieser Bierbaum.

Zweiter Wechsel nun bei unseren Mannen. Fuchs kommt für den angeschlagenen Richter. Noch 15 Minuten. Wir zittern. Wir bangen. Reicht das? Das muss reichen. 4:1. Und wenn es am Ende 4:3 heißt, wäre uns das auch egal.

Aber vielleicht können wir den Sack schon eher zumachen? Vielleicht jetzt? Hoffmann auf Schneider, der  per Kopf gegen die Laufrichtung des Keepers, aber stark gehalten. Das wäre es gewesen. So bleiben noch gut 10 Minuten hoffen und bangen.

Nach dem Elfmeter sind wir jetzt viel aggressiver in den Zweikämpfen. Gut so. Momentan schnüren wir die Sonneberger im und am eigenen Strafraum ein.

Wie aus dem Nichts aber dann ein Konter der Gäste. Wieder über „die Schnelle 13“, den wir nur auf Kosten eines Foules stoppen können. Mist. Schon wieder ein Pfiff. Schon wieder Elfmeter. Diesmal ist das Ding drin. André Gottschalk mit seinem zweiten Treffer zum 4:2.

Noch acht Minuten. Ecke für uns. Die kommt zu Kurth. Der sieht Kruschke am langen Pfosten, der von der Kopfballverlängerung wohl aber etwas überrascht ist. Kein Problem für Gheorghiu.

Oh Mann, das kostet wieder Nerven. Wahnsinn. Noch drei oder vier Minuten oder so. Serfling kommt für Schneider. Der Dreifach-Torschütze wird mit Applaus und standing ovation vom Platz „getragen“. Noch eine Minute jetzt.

Die ist kurz daraufhin um und der Schiedsrichter streckt seinen Arm in die Höhe. Er zeigt drei Finger für drei Minuten on top.

Der für Schneider eingewechselte Tom Serfling macht nach Pass von „Vorlagen-König“ Ludwig den Sack aber nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung zu. 5:2! Wie schon vor Wochenfrist Trainer Frank Schäfer, beweist heute auch Philipp Schlebe ein Händchen für die Wechsel und kann sich gemeinsam mit Tom Serfling über dessen ersten Saisontreffer freuen.

Und zur Krönung seiner Leistung darf Clemens Bierbaum in der dritten Minute der Nachspielzeit auch noch einmal eingreifen. Er klärt mit einer Glanzparade gegen  … na, gegen wen wohl … genau, gegen die Nummer 13. Mit Effektivität. Mit Leidenschaft. Mit Köpfchen und mit Herz 💙

Philipp Schlebe, unser sportlicher Leiter und eigentlich Co-Trainer, heute in Abwesenheit von Frank Schäfer allerdings der „Chef neben dem Platz“, konstatierte nach dem Spiel wie folgt:

„Ziel war ganz klar, das letzte Spiel zu Hause zu gewinnen. Dass das am Ende gegen einen direkten Kontrahenten geklappt hat, ist besonders schön. So sind wir auch in der Tabelle etwas nach oben geklettert.

Auch aufgrund der Corona-Pause und dass momentan keiner weiß, ob die Serie überhaupt zu Ende gespielt werden kann oder zwischendurch eine Wertung erfolgen sollte, war dieser Sieg besonders wichtig.

Ob wir heute schön gespielt haben oder nicht, das sollen andere entscheiden. Für mich war wichtig, dass wir heute die drei Punkte zu Hause behalten haben.“

Ohne Worte …

Thüringer Landespokal, 2. Hauptrunde

A-Junioren-Spieler Florian Graupner wird zum Matchwinner

(24.10.2020) Gleich mit der ersten Möglichkeit geht unser TSV in der dritten Minute in Führung. Nach dem Tom Fuchs über rechts geschickt wurde und sauber auf Tim Richter passte, konnte sich der Stadtrodaer Keeper Niklas Padutsch das erst mal beweisen und lenkte den Schuss zur Ecke. Diese, wie immer sehr gefühlvoll von Martin Ludwig nach innen getreten, erreicht den Kopf von Christian Kruschke, der früh zur Führung für unsere Farben trifft.

Dann probiert es Bosse Struz aus gut 20 Metern. Der Stadtrodaer Torwart aber hält überragend und lenkt den Ball zur Ecke. Diese und auch die gleich darauffolgende bleiben jedoch ohne Ergebnis.

Anschließend darf Dominik Klammt ebenfalls aus einer Entfernung von circa 20 Metern abziehen. Diesmal muss der Gastgeber-Keeper nicht jedoch eingreifen, denn der Ball geht weit über den Kasten.

Aber der Auftritt der Mannen von Trainer Schäfer lässt heute hoffen. Nach gut einer viertel Stunde haben wir etwas mehr vom Spiel, die Abwehr steht stabil und in den Zweikämpfen präsentieren wir uns heute entschieden aggressiver. Sollten wir vielleicht schon jetzt einen ganz kleinen Gedanken daran „verschwenden“, erstmals eine Runde weiter zu kommen?

Nein, noch nicht. Wir warten ab. Wir warten ab was zum Beispiel Martin Ludwig jetzt macht. Sein Freistoß aus gut 20 Metern verfehlt das Ziel am Dreiangel knapp. Auf der anderen Seite macht unser erst 17 jähriger A-Junioren-Torhüter Jonas Tämmler, heute erstmals in einem Pflichtspiel von Beginn an im Tor, einen ruhigen und souveränen Eindruck und spielt gut mit. Bisher hatte er aber auch noch keine großen Herausforderungen zu bewältigen. Bereits an der Mittellinie kann unsere Defensive die meisten Angriffe der Hausherren abfangen.

Bis jetzt. Jetzt ist Stadtroda aber durch, Jonas Tämmler kommt raus und erwischt knapp außerhalb des Strafraums den Gegenspieler. Hat sich Jonas Tämmler verschätzt? Der Schiedsrichter zögert kurz, entscheidet auf Notbremse und zeigt Rot. Das ist hart. Der fällige Freistoß verfehlt das Tor, welches nun von Christopher Wolf gehütet wird, jedoch um einiges.

Es bleibt bei der knappen, bis jetzt jedoch verdienten Führung für unsere Mannen. Dennoch muss unsere Mannschaft jetzt über eine Stunde in Unterzahl klarkommen. Nach dem Schock der roten Karte mussten unsere Jungs erst einmal durchatmen, so dass Stadtroda jetzt besser in die Partie kommt. Ab der 30. Minute allerdings übernehmen wir wieder mehr oder weniger das Zepter.

Nun ein weiterer Eckball für die Weiß-Blauen, der abermals ungefährlich bleibt. Hier hat man noch Nachholbedarf was das Verwerten von Standardsituationen betrifft. Und schon wieder eine Ecke, die nichts einbringt.

Das erste kleine Fazit kurz vor der Pause bescheinigt unserer Mannschaft einen insgesamt guten Auftritt. Kämpferisch gibt es heute bisher keinerlei Kritik. Bis zur roten Karte hatten wir das Spiel sogar klar im Griff, danach kam Stadtroda in Überzahl etwas auf und die Begegnung ist seither sehr ausgeglichen. Beide Teams sind jedoch ohne die ganz großen Chancen.

Fast mit dem Pausenpfiff dann doch  noch eine Riesenmöglichkeit für Stadtroda, die nun vehement einen Strafstoß fordern. Der Insgesamt sehr umsichtige und überzeugende Schiedsrichter Max Bender entscheidet jedoch auf Ecke, die nichts einbringt.

Halbzeit. Durchatmen. Wir führen 1:0 in Stadtroda. Klasse. Weiter so, Jungs!

Unser Wunsch wird aber nicht erhört. Nur eine Minute nach der Pause der Ausgleich. Marian Rennert nimmt den langen Pass auf, legt den Ball noch einmal vor und überwindet Torhüter Wolf mit seinem Schuss ins kurze Eck. Heftige Diskussionen kommen nun aber auf, da der Treffer aus einer klaren Abseitsposition heraus entstand. Wir dürfen jetzt aber nicht diskutieren. Wir müssen weitermachen. Müssen uns auf uns und unser Spiel konzentrieren. Insgesamt haben wir etwas mehr davon und sollten trotz des Gegentreffers auf der bisherigen Leistung und dem Willen und dem Einsatz aufbauen.

Westvororte/JFC auch gleich mit der richtigen Antwort. Bosse Struz aber scheitert aus 5 Meter Entfernung mit seinem Volley-Schuss am überragend reagierenden Niklas Padutsch im Stadtrodaer Tor.

Auf der anderen Seite bleibt Christopher Wolf Sieger bei einem Kopfball nach Freistoß. Es geht jetzt hin und her. Nimmt das Spiel jetzt so richtig Fahrt auf? Wird das jetzt noch so ein richtiger Pokalfight?Nein. Nach dieser kurzen Phase mit je zwei Möglichkeiten auf beiden Seiten kehrt wieder viel Ruhe ein.

Wie aus dem Nichts dann aber eine Riesenmöglichkeit für Stadtroda. Der einschussbereite Stürmer verzieht jedoch aus 3 Metern Entfernung. Jetzt war das Glück auf unserer Seite. Stadtroda nun besser im Spiel, die Hausherren zeigen, dass sie gewinnen wollen. Westvororte zu lethargisch. Das Spiel in Unterzahl kostet Kraft, auch wenn es auf dem kleineren der beiden Plätze in Stadtroda, dem Kunstrasenplatz, stattfindet. Schade, denn der Rasenplatz ist wie immer eine Augenweide und das Wetter traumhaft schön.

Trainer Schäfer reagiert. Doppelwechsel. Graupner für Fuchs. Hoffmann für Kölling. Als sich die Zuschauer, auch Teile unsere Fans, noch fragen, wer der Neue, der Spieler mit der Nr. 7 ist, sorgt der sofort für Schlagzeilen. Nach dem sich der Schlussmann der Hausherren bei einem langen Ball verschätzt hat, springt das Spielgerät an der Strafraumgrenze Florian Graupner vor die Füße. Der fackelt nicht lange und schiebt den Ball zu erneuten Führung für Westvororte/JFC überlegt in die Maschen. Riesen Jubel bei den Gästen, vor allem bei unserem erst 18-jährigen A-Junioren-Stürmer.

Jetzt Martin Ludwig. Über das Tor. Der Trainer hat mit dem Doppelwechsel ein glückliches Händchen bewiesen. Wir sind jetzt wieder besser im Spiel, aggressiver in den Zweikämpfen und erarbeiten uns mehr Spielanteile und kleinere Möglichkeiten, wie zum Beispiel auch die, die zur Führung geführt hat.

Jetzt aber wieder die grün-weißen. Man riskiert alles. Die offizielle Spielzeit ist fast rum. Stadtroda drückt. Stadtroda macht auf. Ein Konter für uns. Der lange Pass überwindet die Defensive der Hausherren und gelangt in den Lauf von Marcus Schneider. Der Keeper läuft ihm entgegen. Nach einem Pressschlag zwischen beiden wird Schneiders Solo allein auf das gegnerische Tor und zur Entscheidung gestoppt.

Auf der anderen Seite hat Stadtroda eine Ecke, die gefährlich durch den Strafraum zischt und einen Freistoß, den Christopher Wolf aber ohne Probleme parieren kann. Es ist bereits die siebente Minute der Nachspielzeit. Dann ist Schluss. Der Schiedsrichter pfeift ab und unsere Fans und unsere Spieler liegen sich überglücklich in den Armen. Erstmals erreichen die Scheubengrobsdorfer im Landespokal die nächste Runde. Und das beim starken Gastgeber aus Stadtroda. Noch lange nach dem Schlusspfiff waren unsere Spieler in der Kabine on Fire. Glückwunsch Jungs 💙

Ein klein wenig müssen wir heute aber auch an den 01. Oktober 1980 denken. Tags drauf waren die Schlagzeilen und die Headlines voll des Titels: „Joker Bielau kam und traf“. Heute darf unsere kleine bescheidene Schlagzeile in Scheubengrobsdorf lauten: „Joker Graupner kam und traf“.

Da verwundert es auch nicht, dass sich unsere Fans bei der Entscheidung zum „Man of the Match“ für Florian entschieden haben. Hoffen wir in der nächsten Runde nun auf ein machbares und interessantes Los und ein Heimspiel in unserer Saarbach-Arena.

Ohne Worte …

8. Spieltag: FC Erfurt Nord – Westvororte/JFC 2:0 (1:0)

Ein gebrauchter grauer Tag

(18.10.2020) Falls jemand aus unserer Community wissen will, ob es nach solch einem Spiel Spaß macht den Spielbericht zu schreiben … NEIN, macht es nicht!

Aber auch in der Niederlage zeigt sich die Stärke eines Vereines. Dazu gehört – und das erwarten unsere Fans von den Spielern – dass sie wieder aufstehen und nächste Woche erhobenen Hauptes und mit breiter Brust auf das Spielfeld laufen. Und genauso dürfen unsere Spieler und ca. 1.500 Follower unserer Facebook-Seite und über 1.000 derer bei Instagram von uns als Redaktion erwarten, dass wir zeitnah einen Spielbericht veröffentlichen.

Auch wenn es heute keinen Spaß macht. Andere Vereine sind im Siege stark. Wir sind es auch in der Niederlage.

Bevor wir aber zu den wirklichen Fakten kommen, zu Chancenverhältnissen, zu Tormöglichkeiten und zu einer halbwegs chronologischen Abfolge der 90 Minuten gestern in Erfurt, möchten wir betonen, dass wir trotz aller Kraft im positiven Denken, heute noch ziemlich enttäuscht sind.

Aber der Reihe nach: Ein erster zaghafter Versuch von Schneider, aber weit daneben. Auf der anderen Seite ein langer Pass. Clemens Bierbaum und Maximilian Kurth sind noch nicht richtig warm, irritieren sich gegenseitig, Erfurt kann das aber nicht nutzen.

Die Gastgeber versuchen es auf dem kleinen Kunstrasenplatz viel mit langen Bällen. Bierbaum auf der anderen Seite nimmt des Öfteren seine Außen mit. Die erste kleine Möglichkeit für die Scheubengrobsdorfer hat Tim Richter, sein Schuss wird aber abgefälscht und gehalten. Auf der anderen Seite wird ein Freistoß von halb links schnell und flach ausgeführt. Glück für uns, dass der Stürmer um ein paar Zentimeter zu spät kommt.

Nur wenig später die nächste Möglichkeit für die Gastgeber. Nach einer unübersichtlichen Situationen im Strafraum klärt Bierbaum, der mittlerweile warm ist, den Nachschuss von der Strafraumgrenze überragend und lenkt den Ball mit den Fingerspitzen über den Querbalken zur Ecke.

Nach etwa 15 Minuten ein bisher ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für den Gastgeber und eins zu null nach Chancen für Erfurt Nord. Dann Eckball für Westvororte. Schneider kommt mit dem Kopf nicht richtig ran. Aus dem Hintergrund zieht Christian Kruschke ab, aber sein satter Volley geht über den Kasten.

Das Spiel ist entschieden emotionsloser als noch vor einer Woche das gegen Bad Frankenhausen. Beide Mannschaften agieren äußerst vorsichtig und riskieren bisher sehr wenig. Die Möglichkeiten, die wir heute aufzählen können, hätten wir in der letzten Woche wohl gar nicht erwähnt. In der 25. Minute dann allerdings doch eine wirklich erwähnens- und sehenswerte Situation.

Die unaufmerksame Defensive des TSV verschläft die schnelle Ausführung eines Freistoßes. Der Ball, der aus etwa 30 Metern in den Strafraum gehoben wird, erreicht den Kopf von Maiele, der ohne große Gegenwehr einköpfen kann. Jetzt haben wir es den Hausherren aber entschieden zu leicht gemacht. Und Erfurt setzt nach, nutzt unsere Konsterniertheit. Abermals Freistoß, diesmal aus knapp 20 Metern. Glücklicherweise landet der in der Mauer.

Aber auch die Erfurter sind nicht fehlerfrei. Einen Rückpass zum eigenen Keeper verpasst dieser, so dass ein anderer Verteidiger in aller höchster Not kurz vor der Linie retten muss. Das, was wir uns aber selbst an Chancen erarbeiten, kann man an einer Hand abzählen.

Wir spielen zu kompliziert und zu ungenau. Ängstlich und nervös. Irgendwie fehlt die Frische, die uns noch vor Wochenfrist ausgezeichnet hat. Irgendwie fehlt auch Franz Hoffmann mit seiner quirligen Unbekümmertheit.

Und wieder verlieren wir den Ball, verteidigen schlecht und lassen die nächste Chance zu. Glück gehabt.Und schon wieder. Wieder laufen wir aufgrund eines Fehlpasses in einen Gegenstoß. Ludwig klärt im eigenen Strafraum in höchster Not. Wieder Glück gehabt.

Aber auch die Erfurter wirken hinten nicht immer sattelfest, obwohl die Statistik ihnen zu Hause in dieser Saison bisher null Gegentore bescheinigt. Abermals wird ein Rückpass zum Querschläger. Diesmal ist der FC aus der Landeshauptstadt im Glück. Uns bleibt weiterhin die Hoffnung und noch eine Halbzeit. Alles andere neben der Hoffnung ist heute ziemlich grau.

Wenigstens regnet es nicht. Jetzt aber wieder Glück für uns. Eine abgefälschte Flanke erreicht den Kopf eines Erfurters, der ganz knapp verzieht. Jetzt die Chance für uns, wieder wirken die Erfurter unsicher. Erst wird Richter geblockt, dann findet auch Schneider die Lücke nicht. Daniel Gehrt scheitert mit seinem Schuss am Torwart, der schon am Boden liegt. Kurz darauf klärt auf der anderen Seite Kölling in höchster Not. Halbzeit.

Jetzt muss mehr kommen, das muss besser werden. Es kann ja auch nur besser werden. Bisher kein Wechsel. Der schon seit zwei Wochen verletzte Dominik Klammt macht sich aber bereits intensiv warm.

Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit lassen hoffen. Zumindest versuchen wir mehr Druck auszuüben. Auch gleich die erste gute Möglichkeit. Tim Richter aus 25 m zwingt den Erfurter Keeper Claudiu Geoacas zu einer Glanzparade. Ecke. Und die kommt sogar richtig gut. Maximilian Kurt aber verfehlt mit seinem Kopfball das Tor.

Nach 10 Minuten in der zweiten Hälfte bleibt unsere Hoffnung weiterhin bestehen. Westvororte/JFC Gera hat jetzt mehr vom Spiel. Wir sind aber noch nicht zwingend genug. Ein Tor ist immer noch in weiter Ferne. Aber das zumindest wollen wir jetzt. Richter erzwingt eine Ecke. Die ist gefährlich. Gehrt im Nachschuss über das lange Eck.

Kurz danach. Wieder eine schöne Aktion durch Bosse Struz. Dann Zauberpass von Bohm auf Richter. Der kann den Ball aber drei Meter vor dem Tor völlig freistehend  nicht in selbigem unterbringen. Das war die bisher größte Chance auf einen Treffer der Weiß-Blauen, die heute dem Niveau des Spieles angepasst ganz in grau gekleidet waren.

Erste Möglichkeit für Erfurt im zweiten Durchgang. Wir schreiben bereits die 70. Minute. Aber wir sind immer noch dran und drücken jetzt vermehrt. Wieder eine Ecke für uns. Im zweiten Durchgang, wenn wir uns nicht verrechnet haben, bereits die vierte oder fünfte. Auch die ist gefährlich. Bringt aber nichts ein. Dann bekommt Kruschke Gelb. Die Karte aufgrund eines taktischen Fouls war nötig, sonst wäre der Erfurter Spieler wohl durch gewesen.

Jetzt Klammt für Ludwig. Was machen Schneider und Gehrt denn jetzt? Schneider kommt völlig frei zum Kopfball und trifft den drei Meter vor ihm stehenden Daniel Gehrt, der im abseits und im Wege steht. Aber wir sind dran. Die zweite Halbzeit gehört uns. Die Gastgeber wissen sich momentan nur mit weit nach vorn geschlagenen Bällen zu wehren. Freistoß aus dem Halbfeld, Kurth kommt am langen Pfosten etwas zu spät. Erfurt spielt jetzt auf Zeit. Verständlich 10 Minuten vor Ultimo und bei diesem Spielstand.

Dann Fuchs für Bohm. Klammt bekommt den Ball von der rechten Seite nicht auf die freistehenden Gehrt und Schneider, die im Zentrum warten. In Summe hatten wir jetzt reichlich Möglichkeiten zum Tor, waren dem Ausgleich sehr nahe.

Jetzt aber wieder mal Glück. Knapp daneben. Die Entscheidung noch einmal vertagt. Aber nur kurz. In der letzten Spielminute dann doch die Entscheidung. Menz mit dem 2:0 für den FC Erfurt Nord, der, um zu gewinnen, keine Bäume ausreißen musste und wie auch wir heute kein Verbandsliga-Niveau erreichte.

Umso mehr sind wir für den Moment noch enttäuscht. Nicht nur vom Ergebnis, sondern auch von der Leistung der Mannschaft, die heute nur im zweiten Durchgang halbwegs ansprechend war, aber auch nur halbwegs ansprechend, und mehr nicht. Ein Punkt wäre aufgrund der zweiten Halbzeit in diesem insgesamt recht fairen Spiel, mit dem Schiedsrichter Marko Gaßmann keinerlei Probleme hatte, wohl verdient gewesen.

Dennoch wollen wir dem Wunsch unserer Fans nachkommen und den „Man of the Match“, den die etwa 15 mitgereisten Weiß-Blauen Anhänger auserwählt haben, präsentieren. Heute:

Christian Kruschke,

der in der Abwehr trotz der zwei Gegentore und dem Sieg des FC Erfurt Nord für viel Stabilität und Struktur sorgte, in den Zweikämpfen äußerst präsent war und seine Stärke auch im Kopfballspiel unter Beweis stellen konnte.

Wie zu Beginn unseres Berichtes jedoch schon geschrieben, sind wir enttäuscht, aber uns wird auch diese Niederlage nur ganz kurz in die Knie zwingen. Wir werden alle GEMEINSAM wieder aufstehen und erhobenen Hauptes und mit breiter Brust die nächsten Aufgaben angehen und auch wieder mehr Freude beim Schreiben der Spielberichte haben. Denn wir, wir sind auch in der Niederlage stark! Gemeinsam Und wir freuen uns schon heute wieder auf unsere Saarbach-Arena.

Ohne Worte …

7. Spieltag: Westvororte/JFC – Bad Frankenhausen 5:2 (3:1)

Rote Laterne abgegeben

(11.10.2020) Da ist gestern Nachmittag so kurz vor fünf wohl dem ein oder anderen ein Stein vom Herzen gefallen. Mit 5:2 fegten unsere Jungs die Mannschaft um Carsten Kammlott vom Platz. Und das hochverdient, denn addiert man allein die Grosschancen auf beiden Seiten, hätte das Spiel ohne weiteres auch 10:4 ausgehen können. Ist es aber nicht.

Aber der Reihe nach. Endlich haben sich die Jungs einmal belohnt. Wobei diesmal Westvororte/JFC in der ersten Minute das Glück des Tüchtigen oder besser gesagt den Tüchtigen im Tor hatte. Tino Auerbach scheiterte im eins zu eins völlig freistehend am überragenden Bierbaum, der aufgrund der Verletzung von Dominik Klammt heute die Kapitänsbinde trug.

Danach aber kam die Zeit des TSV. Auch ohne Jurke, Sippel und die Verletzten Klammt, Eichberger, Schäfer, Rehnelt, Zschille, Gerold und Mucki trug der Gastgeber sofort vielversprechende Angriffe vor. Direkte Pässe durch die Schnittstelle der Gästeabwehr sorgten permanent für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Schneider auf Hofmann. Hoffmann auf Struz. Auf der Linie geklärt. Nachschuss. Posten. Und weiter ging es. Im Gegenzug jetzt Bad Frankenhausen. Nach einem langen Pass überlupft Kevin Weber unseren Keeper, aber auch das Tor, weil Bierbaum den Winkel geschickt verkürzte.

Dann wieder die Weiss-Blauen. Schneider auf Bohm. Der steht mittig vor dem Tor völlig frei, verzieht aber. Insgesamt macht es das Team von Trainer Frank Schäfer wieder richtig gut. Jetzt wieder. Gehrt auf Struz. Der wird im letzten Moment geblockt.

Wieder lassen wir große Möglichkeiten liegen. Es ist zum verrückt werden. Dann Schneider. Der wird kurz vor dem Strafraum umgerissen. Freistoß aus gut 16 Metern. Ludwig scheitert aber am Gästekeeper, der in der Folge nicht immer den sichersten Eindruck machte.

Wenig später verzieht Bosse Struz. Sein Schlenzer verfehlt das lange Eck. Dann abermals eine wunderschöne Kombination. Schneider. Immer wieder Schneider. Er wird angespielt, verlängert auf Gehrt. Der lässt den Ball einfach durchlaufen, weil er Hoffmann gesehen hat. Der macht das Ding satt zum 1:0 ins lange Eck. Endlich, das Tor.

Weiter Westvororte/JFC. Glück für Bad Frankenhausen. Pfosten. Es ist momentan richtig beeindruckend, was das Schäfer-Team hier spielt. Jetzt sichert Gehrt den Ball im Strafraum. Er legt zurück auf Bohm. Abschluss. Knapp daneben. Zum Haareraufen. Geht das schon wieder los? Es müsste längst 3:1 für uns stehen. Heute aber hat Westvororte/JFC wenigstens Glück mit dem Schiedsrichter. Eine souveräne Leistung, prinzipiell fehlerfrei auf beiden Seiten.

Jetzt sogar einmal richtig Glück für unsere Jungs. Da war an der Strafraumgrenze der Fuß schon am Knöchel eines Spielers aus Bad Frankenhausen. Der Schiri hat es aber wohl nicht gesehen und lässt weiterspielen. Kurz darauf eine Riesenmöglichkeit für die Gäste, aber BIerbaum ist auf der Hut und klärt in höchster Not. Ganz stark. Es geht hin und her. Jetzt wieder Westvororte/JFC.

Schneider setzt sich durch und wird unfair von den Beinen geholt. Der Ball springt zu Daniel Gehrt. Der Schiedsrichter entscheidet auf Vorteil. Daniel Gehrt dreht sich noch einmal und haut das Ding in der 25. Minute zum 2:0 in die Maschen. Sein erster Treffer im AMN-Trikot des TSV. Endlich. Ist jetzt bei ihm der Knoten geplatzt?

Die Scheubemgrobsdorfer nehmen das Tempo nicht raus, sondern machen weiter Druck. Nach einer Ecke landet der Ball bei Franz Hoffmann am langen Posten. Der ist aber wohl zu überrascht, dass der Ball den Weg durch Freund und Feind und durch den gesamten Strafraum überhaupt schafft, so dass sein Schuss das Tor knapp verfehlt.

Jetzt. Endlich. Bohm. Obwohl er eigentlich hätte direkt abziehen können, düpiert er noch einen gegnerischen Verteidiger und macht dann überlegt das 3:0. Mit seinem Treffer in der 32. Minute krönt der erst 20-jährige seine bis dato sehr gute Leistung. Nur eine Minute später fast das 4:0. Nach einem Torwartfehler köpft Kruschke allerdings nur ans Außennetz. Der TSV führt hochverdient gegen das favorisierte Kammlott-Team.

Bad Frankenhausen kommt in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit etwas auf. Es ist aber nicht zwingend. Auf der anderen Seite findet ein Kopfball von Bosse Struz nach Ecke von Martin Ludwig sein Ziel nicht.

Tim Ihling macht es besser und schlenzt den Ball  nach überragender Vorarbeit von Carsten Kammlott aus 16 Metern unhaltbar ins Dreiangel. Ärgerlich. So kurz vor der Pause. Dennoch nehmen wir die Zwei-Tore-Führung mit in die Kabine. Hochverdient!

Auch die zweite Halbzeit beginnt mit aktiven und agilen Gastgebern und einer Chance für Daniel Gehrt. Aus der Drehung heraus verfehlt er sein Ziel knapp. Kurz danach wieder der nicht zu bremsende Franz Hoffmann über links. Diesmal zeigt der Gäste-Torhüter, dass auch er sein Handwerk versteht und pariert den Flachschuss stark. Schneider kommt an den Abpraller nicht mehr heran.

Besser macht es auf der anderen Seite Carsten Kammlott. Er zeigt, dass er nach wie vor ein überragender Fußballer ist und verkürzt auf 3:2. Noch 30 Minuten. Und es fängt wieder das große Zittern an.

Die Scheubengrobsdorfer aber verwalten die knappe Führung nicht, sondern geben ihrerseits weiter Gas. Nach einer Ecke trifft Daniel Gehrt leider nur den Posten. Danach trifft Schneider den Ball nicht richtig. Nochmal Schneider. Der Schuss wird abgefälscht, aber der Gäste-Keeper Tobias Tiffert kann ihn dennoch parieren. Gut gehalten.

Kurz darauf, 15 Minuten vor Ultimo, ist er jedoch machtlos als Marcus Schneider nach einer unübersichtlichen Situation im gegnerischen Strafraum den Ball über einen Verteidiger hinweg halb mit dem Schienbein, halb mit dem Knie irgendwie im Tor versenkt. Da müssen wir ihn noch mal genau fragen, denn das ging alles ganz schnell. War’s das jetzt? 4:2 für uns. Wir wollen uns nicht zu früh freuen. Noch sind gut 10 Minuten auf der Uhr.

Die Weiß-Blauen wollen nun die endgültige Entscheidung. Westvororte/JFC über links immer wieder mit Hoffmann und Richter. Über Rechts immer wieder mit Felix Kühn und Benjamin Bohn. Der wächst über sich hinaus und avanciert so nach und nach vielleicht sogar zum Man of the Match?! Hinten machen Kurth, Ludwig und der erstmals in der Stadtformation aufgebotene Kruschke, der seine Verletzung endlich überstanden hat, ein richtig gutes Spiel.

So nach und nach wird es hektisch. Es passieren Fehler. Einen der unseren wollen die Gäste per Freistoß aus etwa 18 Metern in Persona von Carsten Kammlott nutzen. Seinen Schutz findet jedoch bereits in unserer Mauer ein jähes Ende.

Auf beiden Seiten kommen wir kaum nach die Fouls zu zählen. Der Schiedsrichter macht das aber nicht nur in dieser hektischen Phase richtig gut. Insgesamt tritt er äußerst souverän auf und kommt mit je drei gelben Karten je Mannschaft über die Runden.

Einzig das Foul an Marcus Schneider im Strafraum hat er jetzt übersehen. Wir stehen drüber. Wir greifen weiter an. Jetzt tolle Kombination. Hoffmann auf Richter. Richter auf Hoffmann. Der auf Gehrt. Der bleibt ganz cool. Der bleibt stehen. Der schiebt das Ding routiniert mit der Innenseite einfach zwischen den Beinen von zwei roten Gegenspielern hindurch ins lange Eck zum 5:2. Das war’s. Oder? Ja, das war’s. Das war die Entscheidung. Knoten geplatzt!

Als der Doppeltorschütze nur eine Minute später ausgewechselt wird, darf er den Platz flankiert von Standing Ovation der knapp 130 Zuschauer verlassen.  Zwei Minuten später ist Schluss und unsere Jungs liegen sich in den Armen. Von draußen schallt es: Ohne Worte, Westvororte!

Unserem Trainer dürfte es heute etwas leichter gefallen sein, uns ein kurzes Fazit zum Spiel zu übermitteln. Frank Schäfer analysiert das Spiel wie folgt: „Wir haben heute verdient gewonnen. Es war enorm wichtig für das gesamte Team, sich heute endlich mal zu belohnen. Der Einsatz, der Wille und der Teamgeist waren der Schlüssel zum Erfolg . Clemens Bierbaum hat uns zu Beginn des Spieles  mit der Vereitelung einer 1000 %-igen Grosschance im Spiel gehalten, dies war enorm wichtig. Zudem freue ich mich persönlich, dass Daniel Gehrt heute den Knoten endlich platzen lassen  hat. Auf diese Leistung können und werden wir aufbauen.“

Mehr gibt es als Analyse auch kaum hinzuzufügen. Dennoch möchten wir es nicht versäumen, unserer Fotografin Beate Pauli einen schönen Urlaub zu wünschen. Sie hat vorübergehend die Saarbach-Arena gegen die Sonne des Südens getauscht. Ihre Vertretung machte jedoch eine nicht minder gute Arbeit. Daher ein großes Dankeschön an JFC-Schrödi für die tollen Fotos.

Und last but not least küren wir natürlich auch an diesem Wochenende wieder unseren „Man of the Match“, den die Fans der Scheubengrobsdorfer gewählt haben. Herzlichen Glückwunsch Benjamin Bohm 💙

Ohne Worte …

6. Spieltag: SV 09 Arnstadt – Westvororte/JFC 2:0 (1:0)

Rote Laterne hängt nun in Scheubengrobsdorf

(04.10.2020) Einer unsere Fans, der den Weg nach Arnstadt auf sich genommen hat, konstatierte nach knapp einer halben Stunde: „Kopfbälle gewinnen wir keine und wir geben zu schnell den Ball weg. Das beste bisher: unser Wolfi als Torwart, der sich in die Elf des Tages spielt. Aber lange geht das so nicht gut. Eine Halbzeit zum wegschauen.“

Und er trifft den Nagel auf den Kopf. Ohne eine Vielzahl an Stammkräften, mit viel Glück und einem überragenden Christopher Wolf, den die Fans zum „Man of the Match“ kürten, stand es zur Pause nur 1:0 für überlegene Arnstädter. Mehr oder weniger war es ein Spiel auf ein Tor. Unser Sportlicher Leiter sprach nach der Begegnung gar von einem Klassenunterschied in den ersten 45 Minuten.

Sechste Minute. Nach einem Konter ist Christopher Wolf rechtzeitig unten im kurzen Eck. Ecke. Dann wieder Glanzparade Wolf in der 18. Minute. Und nur eine Minute später gleich noch einmal der Gerarer Keeper. Ein bis zwei Möglichkeiten allerdings auch für unsere Farben, die aber nicht konsequent ausgespielt wurden und auch nicht wirklich zwingend waren.

Nach vorne läuft weiterhin nicht viel zusammen. Arnstadt bestimmt das Spiel. 33. Minute. Freistoß von halb rechts, Wolf Glanzparade. Der Druck von Arnstadt nimmt immer weiter zu. Die Führung liegt in der Luft und wäre verdient. Es ist zu einfach, wie Arnstadt zu Möglichkeiten und jetzt auch zum Tor kommt. Verdient ist es allemal.

Silvano Varnhagen erlöste seine Mannen in der 35. Minute, als er den Ball aus Nahdistanz zur hochverdienten Führung in die Maschen setzte. Westvororte /JFC bis dato mit keiner wirklich zwingenden Möglichkeit. Zweimal konnte man sich gefährlich in den gegnerischen Strafraum vorarbeiten, der letzte Pass war jedoch zu unpräzise, als dass man hätte Kapital daraus schlagen können.

Mit dem 1:0, viel Glück, einem überragenden Christoph Wolf im Tor und einem Gastgeber, der eine Vielzahl Chancen liegen ließ, ging es in die Pause. Dort setzte man sich als Team zusammen, schwor sich ein und war sich einig, dass man in der zweiten Halbzeit mehr tun muss. Das taten die Mannen von Trainer Frank Schäfer dann auch. Das Spiel war nun ausgeglichen. Die Gäste entschieden präsenter als in Halbzeit eins und mit Möglichkeiten.

Erst übersieht der Schiedsrichter ein Handspiel im Arnstädter Strafraum, anschließend pfeift er einen abseitsverdächtigen Angriff zurück, bei dem Bosse Struz schon allein auf dem Weg zum Tor war. Dann abermals Bosse Struz. Anschließend wird Franz Hoffmanns Schuss aus Nahdistanz stark gehalten. Auch Daniel Gehrt hat eine Hundertprozentige, die die Arnstädter in letzter Sekunde zu vereiteln wissen. Martin Ludwigs Freistoß zischt am Pfosten knapp vorbei.
Auf der anderen Seite aber auch wieder Glück. Westvororte greift an, Arnstadt kontert. Die Gastgeber spielen ihre schnellen Gegenangriffe allerdings nicht gut aus, so dass die Weiß-Blauen immer noch im Spiel sind.
Geht hier doch noch was? Noch sind gut 15 Minuten zu spielen. Für das Auslassen von Chancen wurden unsere Jungs vor einer Woche hart bestraft. Trifft es heute Arnstadt? Arnstadt wackelt. Westvororte drückt.

Fünf Minuten vor Ultimo dann fast wirklich noch der Ausgleich. Der Schuss von Bosse Struz wird jedoch pariert. Die nachfolgende Ecke bringt nichts ein. Anstatt hat jetzt viel Zeit und nutzt diese. Eigentlich hätte unsere Defensive in diesem Moment genügend Zeit gehabt, sich zu orientieren und zu sortieren. Dennoch düpiert Arnstadt unsere Defensive und Lukas Scheuring kommt aus 16 Metern ziemlich frei zum Schuss. 2:0. Die Entscheidung! Auch wenn wir der Mannschaft von Frank Schäfer in der zweiten Halbzeit ein Spiel auf Augenhöhe attestieren können, geht der Erfolg für den Gastgeber aus Arnstadt, vor allem wegen der überragenden ersten Hälfte, völlig in Ordnung.

Abermals müssen unsere Jungs eine Niederlage quittieren. Die Tabellensituation wird langsam ernst, auch wenn sie noch nicht beängstigend ist.

Unser Trainer Frank Schäfer analysierte das Spiel gestern Abend: „Arnstadt war in der ersten Hälfte entschieden agiler und präsenter als wir. Man konnte klar erkennen, dass es sich bei unseren Gastgebern um eine Spitzenmannschaft handelt, die top besetzt ist. Wolfi hat uns mit tollen Paraden überhaupt im Spiel gehalten. Arnstadt hat die erste Halbzeit klar dominiert und uns das Spiel aufgedrückt. Das 1:0 zur Pause war eigentlich noch schmeichelhaft.“

Und er fährt fort:“In der Pause haben wir uns als Team nochmals eingeschworen. In der zweiten Hälfte hat meine Mannschaft dann auch gezeigt was sie kann. Abermals wurden wir für eine aufopferungsvolle Leistung und viele Möglichkeiten nicht belohnt. am Ende hat anstatt jedoch verdient gewonnen und wir schauen ab sofort wieder nach vorn. Das nächste Heimspiel steht im Mittelpunkt. Dann wollen wir endlich wieder punkten, den Bock um stoßen und uns im Laufe der Woche im Training auf nichts anderes konzentrieren.“

Auch wir stehen weiter hinter unserer Mannschaft, wir drücken weiter die Daumen und gehen positiv in die nächsten zwei Wochen und nehmen wieder Anlauf für die nächsten Punkte. Dann hoffen wir auch, dass von den vielen verletzten Leistungsträgern einige in das Team zurückfinden und uns im Kampf um den Nichtabstieg unterstützen können.

Lasst euch trotz der Niederlage und der roten Laterne die Hoffnung auf die vielleicht nächsten Punkte schon am nächsten Wochenende nicht verderben.

Ohne Worte …

5. Spieltag: SG Westvororte/JFC – Wacker Teistungen 2:4 (1:1)

Zweimalige Führung reicht nicht zu Punkten

(28.09.2020) Belohnt euch doch endlich mal! Tja, da weiß man manchmal schon gar nicht mehr, was man noch sagen oder schreiben soll. So langsam glaubt uns niemand mehr, dass Westvororte/JFC abermals die bessere Mannschaft war, aber wieder mit leeren Händen dasteht.

Dabei ging es diesmal so richtig erfolgversprechend los. Erstmals in dieser Saison gingen die Weiß-Blauen in Führung. Auch wenn Marcus Schneider zwei Anläufe brauchte, stand es bereits nach drei Minuten und seinem Treffer vom 11-m-Punkt 1:0 für unsere Mannen. Weiter der Gastgeber am Drücker. Einen Schuss von Daniel Gehrt wehrt der überragende Teistunger Schlußmann kurz darauf ab. Auch gegen Martin Ludwig konnte er sein Können unter Beweis stellen, als er dessen präzisen Freistoß mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten lenkte.

In der 14. Minute kamen unsere Gäste erstmals gefährlich vor das Tor der Scheubengrobsdorfer. Der Freistoß, den die Teistunger vom jederzeit souveränen Schiedsrichter Dirk Läsker zugesprochen bekamen, war jedoch sichere Beute des heute wegen der Handverletzung von Clemens Bierbaum im Tor aufgebotenen Christopher Wolf. In seinem ersten Verbandsligaspiel bleib er trotz der Gegentore, an denen ihn keinerlei Schuld traf, fehlerfrei.

Um die 20. Minute herum kehrte etwas Ruhe ein. Der TSV führte zu diesem Zeitpunkt auch ohne die aus dem Eisenberg-Spiel gesperrten Eichberger und Kurth, ohne Gerold sowie die verletzten Klammt, Rehnelt, Schäfer und Bierbaum hochverdient. Die Führung hätte sogar höher ausfallen müssen. Wie aus dem Nichts dann aber das 1:1 in der 38. Minute. Durch die Schnittstelle unserer Abwehr wird Maciej Wolanski freigespielt und überlupft unseren Keeper clever und routiniert. Kurz vor der Pause dann fast noch die Halbzeitführung für unsere SG. Aber wieder einmal war bei Torhüter Baran Endstation. Den Schlenzer von Martin Ludwig lenkt er über den Querbalken zur Ecke.

Auch in der zweiten Hälfte ist die SG Westvororte/JFC Gera, die auf Grund des Urlaubs von Cheftrainer Frank Schäfer heute vom Philipp Schlebe betreut wurde, die aktivere Mannschaft. Dafür wird man nach schöner Kombination und einem präzisen Zuspiel auf Franz Hoffmann gut 10 Minuten nach dem Wechsel belohnt. Der erst 18-jährige düpiert seinen Gegenspieler und Torwart Baran und lupft den Ball aus vollem Lauf sensationell zur 2:1 Führung ins Netz.

Die erneute Führung ist hochverdient. Und sie ist ausbaufähig. Der Teistunger Torhüter Norbert Baran, der seine Mannschaft bisher schon mit mehreren guten Paraden überhaupt im Spiel gehalten hat, steht nun nach und nach vermehrt im Fokus und wird für unsere Gäste zum man of the match.

Erst entschärft er den platzierten Kopfball von Daniel Gehrt. Kurz darauf klärt er in großem Stile gegen Julius Jurke, ehe er den (eigentlich unhaltbaren) Kopfball von Marcus Schneider von der Linie kratzt. Kurz darauf ist der Keeper mit seinem Pfosten und Fortuna im Bunde. Wenn es jetzt 4:1 oder 5:1 für die Scheubengrobsdorfer gestanden hätte, wäre das dem Spielverlauf und der Anzahl der Möglichkeiten entsprechend.

Aber das leidige Thema Chancenverwertung sollte unseren Jungs vor 156 Zuschauern in der Saarbach-Arena in der Schlussviertelstunde wieder auf die Füße fallen. In der 76. Minute traf abermals Maciej Wolanski. Ausgleich. 2:2. Beim TSV stellte sich nun die Frage nach der Ein-Punkt-Sicherung oder nach dem Weg zum Sieg. Man entschied sich für Zweiteres, spielte weiterhin attraktiven Offensiv-Fußball und fing sich nur gut fünf Minuten nach dem Ausgleich durch den baumlangen Wagenlehner per Kopf das 2:3 ein.

Als man nun alles auf eine Karte setzte, um selbst den Treffer zum Ausgleich zu erzielen, entblößte man seine eigene Defensive, setzte auf Risiko und lief in einen Konter. Die scharfe Flanke des Doppeltorschützen Maciej Wolanski traf den Arm von Jonas Kölling, so dass Schiedsrichter Läsker keine andere Wahl blieb, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Maciej Wolanski mit seinem dritten Treffer in diesem Spiel zum 4:2 für unsere Gäste. Das war’s.

Unser Vereinsvorsitzender René Böhme war nach dem Abpfiff selbstverständlich enttäuscht und konstatierte: „Natürlich ist die Enttäuschung groß, weil wir es wieder einmal nicht geschafft haben, uns für ein tolles Spiel zu belohnen. Wir haben wie so oft gezeigt, dass wir in der Liga mithalten können, aber wenn wir nicht langsam auch die passenden Ergebnisse einfahren, wird es natürlich immer schwieriger für uns. Trotzdem stehen wir als Team, als Verein und auch als SG weiterhin geschlossen zusammen und hoffen, den Bock schnellstmöglich umstoßen zu können.“

Dem ist nicht weiter hinzuzufügen. Auch wir stehen weiterhin hinter unseren Jungs und sagen nur: Belohnt euch endlich!

Ohne Worte …

4. Spieltag: Eintracht Eisenberg – SG Westvororte/JFC 3:1 (1:0)

Blasses Farbenspiel in Eisenberg

(26.09.2020) Mit „Fünf. Setzen!“ hätte mein Lehrer diese Leistung früher attestiert. Daher bin ich wohl auch ein parteiischer Weiß-Blauer Schreiberling und kein Unparteiischer geworden. Auch mit dem Abstand einer Nacht bleibt mir nur das Kopfschütteln, anderen die Zeit sich zu schämen.

Die erste Druckphase der Gastgeber endet mit einem Freistoß für Westvororte und dem ersten Aufreger der Partie. Ein Eisenberger löst das Problem des Weiß-Blauen Hintermannes mit einem Rückpass auf seinen Keeper, der den Ball mit den Händen aufnimmt. Der Schiedsrichter lässt weiterspielen.

Westvororte/JFC Gera kommt nach 10 bis 15 Minuten immer besser ins Spiel und zum zweiten Male gefährlich vor‘s Tor. Schneider auf Struz. Knapp daneben. Vorher schon Hoffmann auf Schneider, gut gehalten.

Dann grobes Foul an Hoffmann. Der Schiedsrichter zückt die gelbe Karte. Abermals, nur zwei Minuten später, wieder Foul an Hoffmann. Ungeahndet. Der Kleine ist in der Anfangsphase nicht zu halten über links. Nach knapp 20 Minuten hat Westvororte mittlerweile entschieden mehr vom Spiel.

Die Hausherren kommen nur noch gelegentlich an unseren Strafraum. Nach einer gefährlichen Ecke für SV Eintracht Eisenberg kontert Westvororte.
Nachdem es bei den schnellen Gegenstößen der Gäste Hoffmann bereits zweimal erwischt hat, wird nun auch Schneider rabiat von hinten von den Beinen geholt und muss behandelt werden. Der Schiedsrichter entscheidet pro Einwurf und contra Gesundheit der Spieler.

Wieder einmal unsere Gastgeber. Ecke für Eisenberg. Die sind immer sehr gefährlich und es brennt lichterloh in unserem Strafraum. Dann aber wieder die Gäste. Aus einer Druckphase heraus verlieren wir in der Vorwärtsbewegung jedoch den Ball. Eisenberg kontert und erzielt nach finalem Querpass das 1:0. Effektiv:

Auf der anderen Seite wird ein Schuss von Schneider noch zur Ecke gelenkt. Halbzeit. Die Führung der Gastgeber vor den 215
Zuschauer nach dem bisherigen Spielverlauf etwas glücklich.

Die zweite Hälfte beginnt mit aktiveren Geraern. Eichberger schickt Klammt, der flankt auf Struz. Knapp verzogen. Danach eine Doublette des 1:0. Wieder ein Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung. Wieder werden wir ausgekontert. 2:0. Sehr effektiv.

Eisenberg tut schon lange nichts mehr für das Spiel. Zwei lange Bälle nach Fehlern von Weiss-Blau haben gereicht, um eine gewisse Vorentscheidung herbeizuführen.

Westvororte gibt sich aber noch nicht auf. Immerhin sind noch gut 30 Minuten auf der Uhr. Und Westvororte kommt. Schneider setzt sich auf dem Flügel im Laufduell durch und passt flach in die Mitte. Ludwig über das Tor.

Dann Freistoß. Etwa 25 m Torentfernung, halbrechts. Ludwig hebt das Leder soft in den Strafraum, wo Maximilian Kurth (Foto 2) am höchsten steigt und den Ball mit dem Kopf unhaltbar ins Dreiangel verlängert.

Dann rettet Clemens Bierbaum in höchster Not glänzend. Wenige Sekunden später verzieht Eichberger auf der anderen Seite knapp. Westvororte ist dem Ausgleich entschieden näher als Eisenberg der Entscheidung. Die Scheubengrobsdorfer haben auch in dieser Phase entschieden mehr vom Spiel. Schneider zieht aus Nahdistanz ab, aber Torwart Götze pariert.

Gelb-Rot nun für Kurth. Lange überlegen wir und fragen uns warum. Er hat wohl den Freistoß, den er in der eigenen Hälfte zu seinem Torhüter zurückspielt, etwas zu zeitig ausgeführt. Klar. Wir haben uns am Abend nach dem Spiel noch belesen. Kann man dem Regelwerk nach so ahnden.

Auch den nächsten Platzverweis kann man geben. Eichberger, nach taktischen Foul bereits im Besitz von Gelb, wurde nach einem Allerweltsfoul im Mittelfeld des Platzes verwiesen. Mittlerweile scheint jemand Lust am einseitigen Farbspiel zu haben. Dann bekommt auch noch unser Trainer Gelb. Ich in seiner Funktion hätte wohl Rot bekommen und denke gerade nochmals an die Anfangsphase und an die beiden Fouls an Hoffmann und den Tritt gegen Schneider.

Im Verhältnis elf zu neun versuchen die Neune nun alles. Richter mit der Riesen-Chance zum Ausgleich. Auf der Linie geklärt vom einem Verteidiger. Eine Minute später trifft Klammt nur das Außennetz. Struz kommt kurz darauf am langen Pfosten nicht richtig hinter den Ball. Weiter ist die Mannschaft mit den zwei Spielern weniger am Drücker. Schneider völlig allein vor dem Tor. Drüber. Kapitän Müller und seine Abwehr sind total überfordert. Mit viel Glück überstehen sie diese Phase.

In der Nachspielzeit, als Westvororte in der gegnerischen Hälfte die beiden Fehlenden durch Bierbaum ersetzt und alles nach vorn wirft, kam es, wie es kommen musste. Das Aufbäumen, die Moral und der unbedingte Wille, den Ausgleich noch zu erzielen, wurde mit einem weiteren Konter und dem entscheidenden 3:1 bestraft.

Unser Fazit: Unglückliche Niederlage. Daumen hoch Kopf hoch, Jungs. Weiter geht’s Super Spiel. Super Kampf. Super Team, mit den größeren Spielanteilen und einem Mehr an Chancen auch in Unterzahl. Eisenberg effektiv. Drei Möglichkeiten. Drei Konter. Drei Tore. Glückwunsch!

Mit viel Pech, dem Manko einer miserablen Chancenverwertung und einer abermals unnötigen Niederlage traten unsere Jungs die Heimreise an. Dies allerdings mit breiter Brust. Mit der kann unsere Mannschaft nach der gestrigen Leistung auch am Sonntag gegen Wacker Teistungen auflaufen. Vielleicht ist eine 3:1 Niederlage vor dem nächsten Heimspiel ein gar nicht so schlechtes Omen.

So, wir pfeifen nun ab, geben Gelb für eine blasse Leistung in rot und bereiten uns in Eintracht mit uns selbst und ganz ohne schlechtes Gewissen auf Sonntag vor.

3. Spieltag: SG Westvororte/JFC vs SpVgg. Geratal 2:0 (1:0)

Hoffmann und Bierbaum geben keinen Rabatt

(20.09.2020) Es gab kein langes Abtasten. Gleich in den ersten fünf Minuten konnte jede Mannschaft zwei Eckbälle und je eine kleine Möglichkeit verzeichnen. In der 10. Minute dann das erste Highlight. Einem schon verloren geglaubten Ball geht Franz Hoffmann nach, irritiert damit den Gerataler Keeper, spitzelt den Ball an ihm vorbei und das Leder danach aus spitzem Winkel ins Netz.

Unsere junge SG Westvororte/JFC präsentierte sich trotz zweier Niederlagen aus den Vorwochen gegen die gestandenen Mannen aus Geratal selbstbewusst und offensiv und ließ von Beginn an keinen Zweifel daran, dass man heute unbedingt gewinnen will. Der gegen Wismut Gera wegen seiner Gelb-Roten Karte aus dem Schleiz-Spiel schmerzlich vermisste Bosse Struz durfte heute wieder gemeinsam mit Tom Eichberger die Fäden im Mittelfeld ziehen.

Nach der Führung für die Hausherren folgten weitere Möglichkeiten. Über rechts mit unserem schnellen Kapitän Dominik Klammt und über links mit Franz Hoffmann trug man mehrfach gefährliche Angriffe vor, die unsere Gäste in der Defensive immer wieder vor Probleme stellten.

Kurz vor der Pause hätte der erst 18-jährige Franz Hoffmann, der eigentlich noch bei den A-Junioren unseres Kooperationspartner JFC Gera spielen könnte und heute über sich hinauswuchs, fast seinen zweiten Treffer erzielt. Seinen platzierten und wuchtigen Schuss aus 18 Metern kratzte Torhüter Nils Bradsch jedoch sehenswert aus dem Winkel. Halbzeit.

Die 102 Zuschauer zollten unseren Jungs auf dem Weg zur Kabine Applaus für eine sehr ansprechende erste Halbzeit. Die Zweite begann wie die erste endete. Westvororte hat mehr vom Spiel. Westvororte hat die größern Möglichkeiten.

Chancen für Gehrt und Schneider. Im Mittelfeld stören Eichberger, Gerold und Co die Gäste frühzeitig, so dass diese kaum ins Spiel kamen. Anders die Weiss-Blauen. Immer wieder trugen die Schäfer-Schützlinge schnelle Angriffe vor. Hinten gewinnen Kurth und Jurke ihre Kopfballduelle.

In der 53. Minute wird Schneider an der Strafraumgrenze von den Beinen geholt. Gelb für Döring. Zwischenzeitlich kassiert auch Eichberger den Karton. In der 63. Minute dann ein Foul an Daniel Gehrt im Strafraum. Oder? Es war für uns allerdings nicht ganz genau erkennbar und wohl auch für den sonst sehr souveränen Schiedsrichter nicht. Dann wieder Hoffmann von links. Sein Abschluss von der Strafraumgrenze segelt am langen Pfosten vorbeI.

Nur eine Minute später darf sich Clemens Bierbaum auszeichnen. Auf der anderen Seite können sich die Mannen von Trainer Hannes Wollenschläger oft nur mit einem Foul behelfen. Drei Freistöße nahe der Strafraumgrenze bringen aber nichts ein. Das zweite Tor ist längst überfällig. Das zweite Tor muss her. Jetzt. Wieder geht es zu schnell für Geratal. Struz auf Schneider, Schneider auf Hoffmann, Hoffmann auf Gehrt. Direkter Abschluss. Stark gehalten von Bradsch. In den letzten 15 Minuten kommt es zu einem offenen Schlagabtausch.

Westvororte über rechts mit Klammt. Abermals ein Pfiff. Der Gäste-Torwart schnappt sich den Ball knapp außerhalb des Strafraums. Aber auch dieser Freistoß bringt nichts ein, da sich die Abwehrspieler unserer Gäste aufopferungsvoll in die beiden satten Schüsse von Tom Eichberger werfen. Noch 10 Minuten. In der 80. Minute fragten sich unsere Zuschauer und wohl auch unsere Spieler, ob das Auslassen der vielen Möglichkeiten noch bestraft wird.

Wieder Westvororte über links. Wieder Hoffmann. Der flankt nach innen. Im letzten Moment können unsere Gäste auf Kosten einer Ecke klären. Dann darf Julius Jurke. Aber auch er scheitert mit seinem Kopfball, der an den Querbalken klatscht. Wiederum nur eine Minute später scheitert Daniel Gehrt abermals an Torhüter Nils Bradsch.

Auf Grund der knappen Führung gaben sich unsere Gäste noch nicht auf. Mit einem Powerplay ihrerseits schnürten sie unsere Defensive danach ein. In der 86. Minute verfehlte ein Kopfball das Tor nur knapp, als das Leder auf der Oberkante der Latte landete.

In der 87. Minute musste Clemens Bierbaum mit einer Glanzparade sein ganzes Können aufbringen, um den Ausgleich zu verhindern. Das alles hätten wir in den letzten Minute einfacher und ruhiger haben können. Und so schnell geht’s. David Torwarth, fünf Meter vor dem Kasten, völlig frei mit der nächsten Möglichkeit. Bierbaum hext das Ding mit den Fingerspitzen an die Latte.

Dann noch eine Ecke. Der Ball zischt durch Freund und Feind und quer durch den 5-Meter-Raum ins Toraus. Den Fans stockt der Atem. Durchatmen. Glück gehabt. Das Glück des Tüchtigen. Die zweite Halbzeit hätte man mit dem Plus an Chancen längst für sich entscheiden müssen. Und nun … zittern. Dann wird Tom Fuchs eingewechselt. Gleich bei seinem ersten Ballkontakt wird er von seinem Gegenspieler Döring, der bereits Gelb hatte, umgerissen. Dafür bekommt der in der 90. Minute Gelb-Rot.

Dann nocheinmal Geratal. Abermals eine Superparade von Clemens Bierbaum. Hat Bierbaum damit den Sieg gerettet?

Abermals kommt aber Geratal in Ballbesitz. Westvororte erkämpft das Leder jedoch zurück und setzt mit schnellem Umkehrspiel Franz Hoffmann in Szene. Der legt sich den Ball noch einmal vor und schiebt ihn überlegt am herauseilenden Gäste-Torhüter vorbei ins lange Eck zum vielumjubelten und verdienten 2:0.

Eine Minute später pfeift Schiedsrichter Christopher Jänike, dem man eine überzeugende Leistung attestieren darf, diese spannende und in den letzten 15 Minuten hochdramatische Partie ab.

Die Stimmen der Trainer:

Gäste-Trainer Hannes Wollenschläger: „Fussball ist logisch – vorne machst du die Tore nicht und hinten bekommst du sie. Sicher am Ende ein verdienter Spielausgang, der mit ein wenig Glück in der Schlussphase, auf Gerataler Seite, auch zu einem Punkt-GEWINN hätte reichen können. Die Gastgeber waren aber, auf dem schwierig bespielbaren Geläuf, in Summe einfach entschlossener.“

Frank Schäfer: „Die ersten Zähler sind eingefahren! Meine Mannschaft wollte unbedingt heute die drei Punkte. Der Wille, die Einstellung und das Team waren der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben das Spiel verdient gewonnen, haben allerdings verpasst, den Deckel zum 2:0 früher draufzumachen, haben viele sehr guten Chancen leider ungenutzt gelassen. Somit haben wir Geratal im Spiel gehalten. Am Ende hatten wir Glück und einen überragenden Keeper Clemens Bierbaum, der den Sieg festgehalten hat.“

Das Fazit unserer Redaktion: Von der Nr. 1 bis zur 77 eine klasse Leistung ohne Fehl und Tadel. Teamplay auf höchstem Niveau. Biss, Wille, Einsatz und Fußballspielen hielten sich heute in einem perfekten und erfolgreichen Maße die Waage. Wir verneigen uns. So darf es gerne weitergehen. Und … Ohne jemanden zu fragen, küren wir Franz Hoffmann zum „Man of the Match.“ Ohne Worte …

2. Spieltag: BSG Wismut Gera – SG Westvororte/JFC 3:1 (0:0)

Gastgeber mit Derbysieg ⚽️

(13.09.2020) In einem packenden und spannenden Match behielt der Favorit vom Steg letztendlich die Oberhand. Dafür unseren Glückwunsch. Aber so deutlich wie das Ergebnis scheint, war das Spiel nicht. Als Marcus Schneider 30 Minuten vor Ultimo nach überragender Vorarbeit von Dominik Klammt den Ball mit der Innenseite überlegt ins lange Eck schob, war der Underdog – auch wegen seines couragierten Auftrittes und einem Spiel auf Augenhöhe – ganz knapp dran, einen Punkt aus dem Derby mitzunehmen.

Jedoch gut eine viertel Stunde vor Ende der Partie bewies der sonst relativ unauffällige Rico Heuschkel seine Torjägerqualitäten und brachte seine Farben wieder in Front.

Aber von Anfang an: Die ersten Minuten gehörten dem Gastgeber. Westvororte stand in dieser Phase sehr tief. Man wollte keine Fehler machen und erst einmal ein wenig abwarten. Man ließ wenig zu, auch wenn es bei drei Eckbällen in Folge für Wismut gefährlich wurde. Zweimal tänzelte der Ball dabei auf der Latte des Gästetores. Einmal durfte sich Clemens Bierbaum auszeichnen, als er einen satten Schuß von Marcel Kiessling aus 18 Metern großartig parierte.

Mitte der ersten Halbzeit trauten sich die Schäfer-Schützlinge dann mehr zu. Teilweise hatte man in dieser Phase die größeren Spielanteile und zwei große Möglichkeiten in Führung zu gehen. Man spielte munter mit und auf Augenhöhe mit dem großen Favoriten.

Marcus Schneider und Philipp Rehnelt konnten in der Zentrale die Kopfballduelle gegen ihre Gegenspieler fast ausschließlich gewinnen. Über die Aussen sorgten Martin Gerold und Dominik Klammt sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit immer wieder für Gefahr.

Bis zur Pause blieb es, weil beide Abwehrreihen gut und recht sicher standen, torlos. Aber auch wenn bis zu diesem Zeitpunkt keine Tore fielen, sahen die knapp 500 Zuschauer bei hervorragenden äußeren und organisatorischen Bedingungen ein spannendes und gutklassiges Landesliga-Spiel.

In Durchgang zwei fielen dann auch Tore. Etwas überraschend die Führung für Wismut Gera, weil die Gäste aus Scheubengrobsdorf etwas motivierter aus der Kabine kamen. Einen Fehler in der Defensive bestraften die Gastgeber im Nachsetzen gnadenlos mit dem 1:0 durch Kapitän Schubert.

Nur wenig später dann große Freude bei unserem Weiß-Blauen. Der über die rechte Seite immer wieder gefährliche Dominik Klammt lief seinem Gegenspieler abermals davon, passte überlegt nach innen, wo Marcus Schneider seinem Bewacher wieder einmal enteilt war und nur noch die Innenseite hinhalten musste, um den Ball mit Gefühl und Auge im langen Eck zu versenken.

Die Freude der Scheubengrobsdorfer währte aber nicht lang. Der sonst wenig und eher nur durch sein unnötiges Foulspiel gegen Tom Eichberger auffällige Rico Heuchkel machte seinem Namen als Torjäger alle Ehre und brachte die Orange-Schwarzen abermals in Front.

Sein überzogenes Frustfaul gegen Tom Eichberger jedoch, bei dem er eine schwere Verletzung unseres Spielers billigend in Kauf nahm, war unnötig, überflüssig und unfair. Wer weiß, wie der Schiedsrichter entschieden hätte, hätte er dieses unsportliche Verhalten gesehen.

Westvororte, von Keeper Clemens Bierbaum auch verbal immer wieder angetrieben, gab sich nicht auf, auch wenn in den letzten 10 Minuten die Kräfte etwas nachließen und man sich keine großen Chancen mehr erarbeiten konnte.

Aufgrund der knappen Führung blieb das Spiel bis in die Nachspielzeit hinein jedoch hochspannend und stand immer wieder auf der Kippe. Als in der Nachspielzeit unsere Mannen dann alles nach vorne warfen, lief man in einen Konter, den der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Poser zum 3:1 vollendete. Schiedsrichter Nick Schubert, der einen souveränen Eindruck hinterließ, dessen Ansetzung allerdings etwas fragwürdig war, pfiff danach sofort ab.

Besonders hervorzuheben sind auf Seiten von Westvororte/JFC Ludwig, Klammt und Gerold, die heute allesamt ein überragendes Spiel machten und über sich hinaus wuchsen. Auf der anderen Seite war es der eben schon erwähnte erst 18-jährige Poser, der viele Akzente setzte. In der 93. Minute belohnte er sein mutiges Auftreten selbst, als er zum 3:1 Endstand traf. Im zentralen Mittelfeld der Mannschaft von Marcus Dörfer war immer wieder der Ex-Zwickauer Benjamin Keller der zentrale Anspielpunkt. Er verteilte die Bälle klug, sorgte mit seiner individuellen Klasse immer wieder für Gefahr beim Spielaufbau und war an der Vorbereitung aller drei Treffer beteiligt.

Das sagten die beiden Trainer zum Spiel:

Marcus Dörfer (BSG Wismut Gera): „Ich glaube, das Derby war eine großartige Werbung für die Stadt Gera. Die 480 Zuschauer kamen sicher auf ihre Kosten und auch für mich sind Spiele gegen meinen Ex-Verein immer etwas besonderes. Es war für uns wie erwartet ein schweres Spiel gegen einen Gegner, der nichts zu verlieren hatte und mutig aufgespielt hat. In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel zwar über weite Strecken kontrolliert, aber nicht viele fußballerische Lösungen gefunden. Der TSV war immer wieder gefährlich im Umkehrspiel. Unterm Strich hatten wir sicher die klareren Chancen und die nötige Übersicht und Ruhe vor dem Tor. Nach der heutigen Leistung ist mir aber auch nicht bange, dass Westvororte nächste Saison weiterhin Thüringenliga spielt. Dafür wünsche ich dem Verein alles Gute.“

Frank Schäfer (SG Westvororte/JFC): „Kompliment an meine Mannschaft für die engagierte Leistung heute, leider haben wir uns dafür nicht belohnen können. Auf die Leistung können und werden wir aufbauen.“

Und … wir so? Mit Bericht, Fotos und Fazit. Mit Herz 💙 und Leidenschaft und in ganzen Sätzen:

Der Gastgeber war trotz des Sieges heute nicht unbedingt die bessere Mannschaft, aber die Effektivere und die, die es geschafft hat, die entscheidenden Fehler zu vermeiden, um letztendlich den Sieg im Derby, der vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen ist, davonzutragen.

Sportlich konnten unsere Jungs heute keine Punkte erringen. Sympathien, nicht nur von den eigenen Fans, sondern auch von vielen neutralen Zuschauern, die der Mannschaft für ihren engagierten Auftritt ein großes Kompliment ausgesprochen haben, konnte man heute beim großen Favoriten am Steg in Hülle und Fülle sammeln.

Wir drücken unserer jungen Mannschaft für die nächsten Spiele ganz fest die Daumen und sind uns sicher, dass wir die nötigen Punkte für unser Jahresziel Klassenerhalt sammeln werden, sollten wir auch weiterhin mit so viel Engagement Fußballspielen.

Ohne Worte …

1. Spieltag: SG Westvororte/JFC – FSV Schleiz 2:3

Unglückliche Niederlage zum Saisonauftakt

(06.09.2020) Kurz nach dem Schlusspfiff machte sich in der Saarbach-Arena auf Seiten der Gastgeber Ernüchterung breit, hatte man doch bis zur vierten Minute der Nachspielzeit darauf gehofft, dass vielleicht doch noch ein Treffer fällt. Geht das denn schon wieder so los wie in der vergangenen Saison, fragte man sich am Spielfeldrand? Abermals, wie schon vor Jahresfrist, kassieren unsere Jungs zum Auftakt eine Heimniederlage.

Die erste Halbzeit haben die Mannen von Trainer Frank Schäfer etwas verschlafen. Die robuste Spielweise der Schleizer versuchte man zu kopieren, was von wenig Erfolg gekrönt war. Die Weiß-Blauen vergaßen sich auf ihre eigentlichen Tugenden zu konzentrieren. So musste man bereits nach einer guten viertel Stunde das erste Gegentor durch Markus Porst hinnehmen.

Trotzdem versuchte man es weiterhin mit langen und hohen Bällen. In den Kopfballduellen zog man dabei zumeist den Kürzeren. Bis zur Pause war man jedoch nicht in der Lage, dies abzustellen und Fußball zu spielen.

Auf beiden Seiten waren in Durchgang eins große Chancen Mangelware. Konnte sich Keeper Clemens Bierbaum bei einem Distanzschuss auszeichnen, war es Daniel Gehrt auf der anderen Seite, dem nach einer geschickten Drehung die Wucht beim Schuss fehlte, so dass der Schleizer Keeper keinerlei Probleme hatte, den Treffer zu verhindern.

Somit ging es mit der nicht unverdienten Führung für den FSV Schleiz in die Pause. Danach sollten die knapp 170 Zuschauer, von denen etwa 70 aus Schleiz anreisten, noch reichlich Tore und ein spannendes und hochklassiges Spiel zu sehen bekommen. Denn die SG Westvororte/JFC Gera begann nun Fußball zu spielen. Doppelpässe, flache Pässe, schnell über die Außen sorgten nunmehr ständig für Gefahr im Schleizer Strafraum.

Unsere Gäste verlegten sich mehr und mehr aufs Kontern und waren auch damit immer wieder gefährlich. Die größeren Möglichkeiten nun aber auf Seiten der Weiss-Blauen. Zweimal wurde der Schleizer Torwart Wilhelm Blöthner zum Helden, als er die 100-prozentigen Chancen von Tim Richter und Daniel Gehrt entschärfte. Auf der anderen Seite durfte sich Clemens Bierbaum zweimal beweisen und parierte bravourös.

Machtlos war er, als Routinier Frank Gerisch nach einer schönen und gefühlvollen Flanke am langen Pfosten völlig frei stand, unbedrängt zum Kopfball kam und auf 2:0 erhöhte.

Wer dachte, dass sich unsere Jungs nun geschlagen geben und die Schwarz-Gelben aus der Rennstadt die Führung sicher nach Hause schaukeln würden, sah sich getäuscht. Es entbrannte ein Wahnsinnsmatch, ein absolut packendes, spannendes und hochklassiges Fußballspiel. Kämpferisch und spielerisch. Von beiden Seiten. Jetzt ging es richtig zur Sache.

Der erst kurz vorher eingewechselte Philipp Rehnelt verkürzte nur eine Minute nach der Schleizer Führung auf 1:2. Die Freude der Scheubengrobsdorfer Zuschauer währte aber nur kurz, denn fast im Gegenzug stellte abermals Frank Gerisch in der 77. Spielminute den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Was war passiert?

Der nicht immer souveräne Schiedsrichter lies auf beiden Seiten recht viel durchgehen und verlor nach und nach seinen Faden. Immer wieder traf er falsche Entscheidungen, was die beiden Trainer neben dem Platz lautstark gestikulierend auf die Palme brachte.

Der Höhepunkt seiner Fehler war dann in der besagten 77. Minute. Julius Jurke spitzelt den Ball vor dem herannahenden Schleizer Stürmer zur Ecke. Schiedsrichter Konrad Götze zeigt zur Verwunderung aller jedoch auf den Elfmeter-Punkt. Die Chance, mit dem fälligen Strafstoß auf 3:1 zu erhöhen, ließ sich Routinier Frank Gerisch nicht entgehen und sorgte somit wieder für die Zwei-Tore-Führung unserer Gäste.

Auch wenn die Gastgeber in dieser Phase, wie in der gesamten zweiten Halbzeit, die größeren Spielanteile und das Mehr an Chancen hatten, reichte es nach 90 Minuten nicht zu etwas Zählbarem, auch wenn unser Doppeltorschütze Philipp Rehnelt kurz vor Ultimo zum abermaligen Anschluss traf. Leider brachte auch eine Reihe von Eckbällen und die große Moral unserer Jungs, die aufgrund der Gelb-Roten Karte für Bosse Struz die letzten 20 Minuten in Unterzahl auskommen mussten, in den Schlussminuten nichts zählbares ein.

Letztendlich hat es für den Punkt, der nach den Spielanteilen und den Möglichkeiten verdient gewesen wäre, nicht gereicht. Dem FSV Schleiz gratulieren wir zum perfekten Einstieg in die Saison, wünschen der Mannschaft von Trainer Roger Fritzsch weiterhin viel Erfolg und dem verletzten Spieler Lukas Lange gute Besserung und schnelle Genesung.

Unser sportlicher Leiter Philipp Schlebe konstatierte am gestrigen Abend: „ Auch, wenn wir nun schon das zweite Jahr in der Verbandsliga spielen, sind wir nach wie vor einer der größten Außenseiter. Unser Saisonziel heißt abermals Klassenerhalt. Um das zu erreichen müssen wir in jedem Spiel 110 % geben. Das haben wir heute allerdings nur in der zweiten Halbzeit geschafft.“

Ohne Worte …