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9. Spieltag: Ohratal – Westvororte/JFC 1:1 (0:0)

Punktgewinn oder Punktverlust?. Unentschieden in Ohratal ✅

(26.10.2021) Mit einem 1:1 reisten unsere Mannen gestern Abend zurück aus Ohrdruf. Ob das Ergebnis nun eher ein Punktgewinn oder Punktverlust ist, bleibt offen.

So ganz entschieden scheint man selbst nicht zu sein, hatte man in einem nicht überzeugenden Spiel gegenüber dem Gastgeber aber doch ein oder zwei Großchancen mehr zu verzeichnen.

So zum Beispiel als Martin Gerold nach Kopfballverlängerung vom Marcus Schneider allein auf das gegnerische Tor zulief, aber am aufmerksamen Ohratal-Keeper Stefan Horn scheiterte. Der hätte später bei Klammt`s Lattentreffer sicherlich keine Chance gehabt, war in diesem Moment aber mit dem Aluminium und Fortuna im Bunde. Auf der anderen Seite Glück für unsere Jungs, als ein Schuss den Bierbaum-Kasten knapp verfehlte und das Außennetzt streifte.

Im ersten Durchgang hatte auf der sehr schönen und gepflegten Anlage und dem großen Platz in Ohrdruf der Gastgeber leichte optische Vorteile. Gefährlich wurden die Gastgeber aber auch nur bei Standards oder scharfen Eingaben. Westvororte/JFC konnte die eigentlich erfolgreichen Tugenden bis dato nicht abrufen, was Trainer Philipp Schlebe in der Kabine lautstark zum Ausdruck brachte.

Auch in der zweiten Hälfte kein großer Unterschied zwischen beiden Mannschaften. Ein insgesamt überschaubares Verbandsligaspiel vor etwa 120 Zuschauern, 20 davon aus Gera.

In der 57. Minute dann die Führung für die Gastgeber. Sven Reinhold konnte sich über außen bis auf die Grundlinie sehr gut durchsetzen und passte nach innen. Dort stand der Ohrataler Kapitän Stephan Kubirske, der den Ball unter Bedrängnis und mit etwas Glück aus gut sieben Metern im Tor unterbrachte.

Westvororte/JFC aber nur kurz geschockt, denn nur eine Minute später verarbeitet Marcus Schneider einen Einwurf resolut im Zweikampf und zog aus 16 Metern satt ab. Sein Schuss landet zum 1:1 im äußersten linken Toreck.

Fortan versuchten beide Mannschaften eine Entscheidung herbeizuführen. Hüben wie drüben gab es auch Möglichkeiten, die aber nicht so richtig zwingend waren, auch wenn Franz Hoffmann und Daniel Gehrt per Kopf nah am Führungstreffer der Scheubengrobsdorfer dran waren.

Auch die drei Wechsel unseres Trainers, die allesamt offensiv ausgerichtet waren, brachten nicht den erwünschten Erfolg, so dass in der Schlussphase nur noch zwei Ecken beider Mannschaften für Gefahr sorgten, jedoch nichts einbrachten. Letztendlich sollte man mit einem Auswärtspunkt nicht unzufrieden sein. Ob es dennoch ein Punktgewinn oder ein Punktverlust war, bleibt offen.

Wenn man dem ein oder anderen Protagonisten Glauben schenken möchte, wäre mit etwas mehr Leidenschaft, mit etwas mehr Willen und mit etwas mehr Körpersprache auch etwas mehr drin gewesen. Sei‘s drum.

Und wie sieht unser Trainer die Punkteteilung? „Das Ergebnis geht in einer schwachen Verbandsligapartie in Ordnung. Meiner Meinung nach haben wir gegen Ohratal unsere bisher schlechteste Saisonleistung abgeliefert. Trotzalledem haben wir einen Punkt mitgenommen. Doch wir haben auch gesehen wie schwer es für uns wird, wenn wir nicht zu 100% da sind und mit dem Kopf woanders.“ kommentierte Philipp Schlebe unser Sonntagsspiel.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

Thüringer Landespokal, Achtelfinale

Sensation. Oberligist scheitert in Scheuben

(10.10.2021) Traumhafte äußere Bedingungen. Achtelfinale im Pokal. Ein Oberligist in Gera. Was will man zum Samstag Nachmittag mehr?! Das Los des Thüringer Fußballverbandes hat uns mit dem FC Einheit Rudolstadt allerdings eine schier unlösbare Aufgabe beschert. Die Rollen sind klar verteilt, dennoch beginnt der TSV selbstbewusst.

Schneider‘s Kopfball ist für den Rudolstädter Keeper nach drei Minuten kein Problem. Problematischer hingegen die Situation für unsere SG nach nur acht Minuten, als Benjamin Bahner nach einem Eckball aus ca. acht Metern erfolgreich ist und den Favoriten mit Hilfe des Innenpfostens per Kopf in Führung bringt.

Vom Anstoß weg, und wohl ein wenig der frühen Führung der Gäste geschuldet, ist bei den Hausherren eine gewisse Unsicherheit zu verspüren. Als wir in der Vorwärtsbewegung den Ball verlieren, ist Florian Giebel auf und davon und kann von Julius Jurke im letzen Moment nur unfair gestoppt werden. Notbremse? Spielen wir die nächsten 75 Minuten in Unterzahl?

Wir blicken gespannt auf den Unparteiischen. Glück für die Weiß-Blauen, dass der nur nach dem gelben Karton greift. Den fälligen Freistoß aus ca. 20 Metern vergeben die Gäste leichtfertig. Rudolstadt aber weiter am Drücker. Die Anfangsphase ist heute nicht unsere. Aber so nach und nach beißen wir uns ins Spiel.

Die nächste Möglichkeit aber erst einmal wieder für die Gäste nach einem schnellen Seitenwechsel. Bahner aber überhastet und auch über’s Tor. Auf dem Spielfeld geht es derweil sehr lautstark zu. Warum Rudolstadt ständig einen Freistoß oder eine gelbe Karte fordert, ist uns unklar. In unseren Augen macht der Schiri das bisher sehr gut. Daran sollte sich auch bis zur 96. Minute nichts ändern.

Das Hauptgeschehen findet vorübergehend nur zwischen den Strafräumen statt. Große Chancen und Boxgetümmel bleiben Mangelware. Auch nach einer halben Stunde gibt es keine nennenswerten Möglichkeiten zu verzeichnen. In den Zweikämpfen allerdings geht es zur Sache. Aber alles noch im Rahmen. Schiedsrichter Tarik El-Hallag bleibt bei seiner Linie. Auf beiden Seiten. Ein Klassenunterschied ist bis dato nicht zu sehen. Das ein oder andere mal erkennt man kurz, aber auch nur ganz kurz, die höherklassige Mannschaft. Man schiebt sich den Ball abgezockt zu und spielt schon jetzt ein wenig auf Zeit. Insgesamt ist das Spiel aber von vielen Fehlpässen geprägt.

Dann aber nimmt die Begegnung auf einmal Fahrt auf. Nach einer Ecke von Franz Hoffmann köpft Julius Jurke den scheinbar schon zu weit geschlagenen Ball wieder in die Mitte wo er Maximilian Dörlitz findet, der sich gegen zwei gegnerische Verteidiger behauptet und das Leder aus Nahdistanz unter die Latte drischt. Ja! Tor! 1:1.

Aufgrund der Bemühungen des Gastgebers ist der Ausgleich nicht unverdient, bezeichnend für das bisherige Spiel aber, dass beide Tore nach Standards gefallen sind.

Rudolstadt kommt nicht so wie gewünscht ins Spiel. Westvororte/JFC attackiert unter großem Aufwand früh. Immer wieder läuft man den Gast in dessen Hälfte an. Hoffentlich reicht, wenn wir das so fortführen, die Kraft über 90 Minuten. Der Favorit versucht es mit kurzen Pässen auf engem Raum. Meist ist aber ein Scheubengrobsdorfer Fuß dazwischen, sodass der Oberligist sein spielerisches Potenzial nicht ausschöpfen kann.

Jetzt knallt es im Fünfmeterraum der Gäste. Schneider, Kurth und zwei Gegenspieler prallen zusammen. Als Kurth den Ball über die Linie spitzeln will, wirft sich auch noch der Keeper dazwischen. Chance vertan. Der Rudolstädtper Torhüter geht zu Boden, kann aber kurz darauf weiterspielen. Mit dieser bisher größten Chance im Spiel und einem insgesamt leistungsgerechten Unentschieden geht es in die Pause.

Die zweite Hälfte beginnt mit einem schönen Angriff unserer Jungs, den Martin Gerold nach zwei schnellen Doppelpässen, bei denen der Gast unseren Mannen nur hinterherschauen kann, volley abschließt, den Kasten aber verfehlt. Auf der anderen Seite treibt Bierbaum seine Mannen immer wieder verbal an. Vorn arbeitet Schneider wieder unermüdlich. Und das hat Erfolg.

Nach einem schnellen Gegenstoß über rechts gelangt das Leder in den gegnerischen Strafraum. Bosse Strutz trifft unter gütlicher Mithilfe des Rudolstädter Torhüters Max Bresemann von halb links aus ca. 10 Metern zum 2:1. Westvororte/JFC hat das Spiel gedreht. Jetzt führt der krasse Außenseiter. Wahnsinn. Wie reagiert der Favorit aus Rudolstadt?

Und unsere Jungs wollen gleich scharf nachwaschen. Wieder eine unübersichtliche Situation im Rudolstädter Strafraum. Ein Verteidiger kann jedoch in höchster Not klären und den Ball mit viel Wucht und unkonventionell aus der Gefahrenzone befördern.

Das Spiel wird besser und schneller. Logisch. Das Dorf führt, Rudolstadt muss kommen. Und Rudolstadt kommt. Jetzt Glück für uns, dass der Schiri in einer strittigen Situation nicht auf Strafstoß für Rudolstadt entscheidet. Wie wir später erfahren, war es kein Foul. Selbst konnten wir es aber bei der Schnelle der Situation nicht erkennen. Der Schiedsrichter scheint jedoch abermals die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Und schon wieder Rudolstadt. Der Abschluss aber zu schwach. Der Oberligist versucht es nun immer wieder. Vorerst bleibt es aber beim Versuch. Auch jetzt? Ja, auch jetzt. Auch, weil wir alle hellwach sind.

Plötzlich wieder der Gastgeber. Schneider zwingt Bresemann zu einer Glanzparade. Rudolstadt bringt Riemer. Der wird gleich ins Sturmzentrum delegiert, der muss seinen Platz gleich ganz vorn finden. Die letzte Hoffnung? Jetzt knallt Jurke, der heute hinten jedes Kopfballduell und jeden Zweikampf gewonnen hat, aus 20 Metern einen drauf. Aber schon wieder Bresemann. Stark. Der Rudolstädter Keeper hält seine Mannschaft im Spiel.

Nur eine Minute später ist er allerdings machtlos, als Jurke trifft. Der Jubel der Weiß-Blauen ist allerdings verfrüht und auch der Stadionsprecher muss seine überschwängliche Freude und das 3:1 zurücknehmen. Die Anzeigetafel erhält ein Reset auf 2:1. Auch in dieser 73. Minute hat, wie wir nach dem Spiel erfahren haben, der Schiedsrichter wegen eines Handspieles die richtige Entscheidung getroffen.

Jetzt Rehnelt für Kurth. Der kann nicht mehr. Der hat heute ein Riesen Spiel gemacht. Der hat wie seine Mitstreiter alles gegeben. Die Schlussviertelstunde bricht an. Rudolstadt versucht es nun mit Gewalt. Wir verteidigen. Das müssen wir auch. Mit Glück und Geschick. Rudolstadt mit Übergewicht. Wieder eine Chance. Wieder ein Geraer Fuß dazwischen.

Wir müssen jetzt, wenn wir den Ball haben, mal etwas ruhiger agieren. Es ist hektisch. Wir müssen jetzt das Spiel mal beruhigen. Das Spiel, das zehn Minuten vor ultimo auf Messers Schneide steht. Ob das gut geht?!

Jetzt aber spielen wir uns mit zwei herrlichen Doppelpässen durch. Schneider völlig frei, aber auch im Abseits. Schade. Dann geht es wieder ganz schnell. Nur 30 Sekunden später Glück für uns. Nach einem Rudolstädter Abschluss klatscht das Leder ans Aluminium. Das Glück des Tüchtigen!? Hier ist so gut 10 Minuten vor Ende richtig was los. Es geht im Minuten-Takt hin und her.

Die 160 Zuschauer, Fans und alle anderen sportfreunde sehen attraktiven, schnellen und spannenden Fußball. Der Gastgeber führt. Das Wetter immer noch spätsommerlich und traumhaft schön. Knisternde Spannung. Was will man mehr?!?

Rudolstadt findet kein Rezept. Selbst der Trainer kann sich nur mit wenig konstruktiven und lauten Rufen behelfen: Weiter! Vor! Lang!

Auf der anderen Seite zwei Ecken für uns. Beide bringen nichts ein. Aber etwas Entlastung. Es bleibt hektisch. Und immer noch fünf Minuten. Powerplay der Grünen-Gelben. Abschluss. Abgewehrt. Ecke. Aber auch die bringt nichts ein. Noch zwei Minuten. Auf der anderen Seite jetzt eine Chance für uns – wie aus dem Nichts. Rehnelt trifft aber nur das Aussennetz.

Der Schiedsrichter hebt die Hand und zeigt vier Finger ins Rund. Vier Finger, die nicht unser Freund sind.
Jetzt darf auch unser Trainer mal eingreifen. Philipp Schlebe nimmt Zeit von der Uhr und bringt Schäfer für den heute überragenden Gerold.

Aber schon wieder Rudolstadt. Marco Riemer aus zehn Metern. Volley. Aber zu zentral, Bierbaum sicher. Nochmal Bierbaum. Er fängt einen langen Ball ab. Die Grün-Gelben sind der Verzweiflung nah. Nochmal Rudolstadt. Mit langem Futter. Chance vertan. Aber, immer noch zwei Minuten.

Freistoß für die Gäste. Die werden doch nicht etwa … Oder?! Noch einmal touchiert ein Schuss das kurze Eck unseres Tores. Noch eine Minute. Sollte die Nachspielzeit diesmal unser Freund sein, wenigstens einmal, wenigstens heute?

Ja sie ist es! Abgezockt spielen unsere Jungs die letzte Minute runter und dürfen sich wenig später über ihren leidenschaftlichen Auftritt, den sensationellen Sieg über einen Oberligisten und den Einzug ins Viertelfinale des Thüringer Landespokals freuen.

Standing Ovation und lautstarke „Westvororte-Westvororte“ Rufe hallen durch die Saarbach-Arena und begleiteten freudestrahlende Spieler und Betreuer in die Kabine, aus der noch lange nach dem Spiel Jubelhymnen zu hören waren.

Ein Sieg auch für das FairPlay in einem harten aber jederzeit fairen Pokalfight, nach dessen Ende selbst die Fans unserer Gastmannschaft den Scheubengrobsdorfern applaudierten und auch die Rudolstädter Spieler Größe Zeiten, als sie unseren Mannen fair zum Sieg gratulieren.

War dem Rudolstädter Trainer Holger Jähnisch, der auf der Facebook-Seite unserer Gäste von einer verdiente Niederlage spricht, die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, analysierte Philipp Schlebe freudestrahlend: „Ich muss den Jungs heute ein riesen Kompliment machen! Auch wenn sie die ersten 10-15 Minuten nicht voll da waren, haben sie sich in das Spiel hineingearbeitet und als Mannschaft allen Widerständen getrotzt! Man hat heute, meiner Meinung nach, keinen Klassenunterschied erkennen können und wir sind verdient ins Viertelfinale eingezogen.“

Das sehen wir genauso! Und wir sind stolz auf unsere Jungs, auf eine geschlossene Mannschaftsleistung und auf den Man of the Match – das Team 🤍💙 Oder heißt das dann Men of the Match?

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#dasdorfistweiter

8. Spieltag: FC Thüringen Weida – Westvororte/JFC 2:1 (2:1)

Die Niederlage mit dem Blick nach vorn

(04.10.2021) Wieder einmal, wie in dieser Saison schon so oft, kann die SG Westvororte/JFC aus einer Führung kein Kapital schlagen. So blieb es dem FC Thüringen Weida gestern vorbehalten, den Sieg auf dem Roten Hügel zu feiern. In Scheubengrobsdorf trauert man wieder einmal den vergebenen Chancen hinterher. Dabei begann es doch recht vielversprechend.

Gastgeber-Torhüter Haase vertändelt den Ball gegen Tim Eichberger etwas leichtfertig und konnte im Anschluss daran nur hinterherschauen, wie die Geraer bereits nach drei Minuten in Führung gingen. Weida in der Anfangsphase dennoch mit mehr Ballbesitz.

Unsere Führung währte aber nur kurz. Denn nur drei Minuten später gelang dem FC Thüringen Weida bereits der Ausgleich, als Marcel Hartmann per Freistoß zum 1:1 traf, während Clemens Bierbaum noch seine Mauer stellte, da der Schiedsrichter kurz zuvor klar und deutlich und für alle sichtbar mit gehobenem Arm auf seine Pfeife zeigte. Warum der Treffer trotzdem zählte, obwohl der Referee noch nicht gepfiffen hatte, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben.

Aus unserer subjektiven Sichtweise ebenfalls fragwürdig auch seine Entscheidung, warum er, als Franz Hoffmann allein durch war und gelegt wurde, keinen Strafstoß für die Scheubengrobsdofer gab. Nur eine Minute später entscheidet er sich auf der anderen Seite in einer vergleichbaren Situation dafür, auf den Punkt zu zeigen. Marcel Hartmann liest sich diese Chance nicht entgehen und drehte per Strafstoß das Spiel in dieser turbulenten Anfangsphase zu Gunsten der Heimmannschaft.

Westvororte/JFC jedoch unbeeindruckt. Die großen Chancen der Gastgeber sind von ein paar Ecken oder Freistößen, die allerdings allesamt kaum Gefahr brachten, nach gut 15 Minuten alle aufgezählt. Anders auf der Gegenseite. Der Gast, wenn auch nicht überzeugend, diktiert das Spiel. Dominik Klammt trifft die Latte. Den zurückspringenden Ball kann Franz Hoffmann allerdings nicht verwerten und trifft per Kopf ebenfalls nur den Querbalken. Jetzt Tom Eichberger. Der setzt nach. Im Strafraum-Dreikampf mit Torhüter Haase und Kai Schumann gehen alle zu Boden. Und? Mit Freistoß für Weida wird das Spiel fortgesetzt.

Bis dato war es hart und es blieb auch so. Insgesamt ging es über die gesamte Spielzeit intensiv zur Sache. Sechs Gelbe Karten für die Hausherren und vier für unsere Jungs und auf jeder Seite ein Platzverweis zeugen davon. Leider war auch der überforderte Schiedsrichter nicht in der Lage das Spiel zu beruhigen und fand bis zum Schlusspfiff keine einheitliche und neutrale Linie.

Aber auch die beiden Mannschaften bekleckerten sich in Durchgang eins nicht mit Ruhm. Die Begegnung weit von gehobenem Landesliga-Niveau entfernt. Die zweite Hälfte ebenfalls kein fußballerrischer Leckerbissen, auch wenn der TSV jetzt das Zepter komplett übernommen hat.

Weitere Möglichkeiten für die Weiß-Blauen. Zweimal kann Weida den Ball noch gerade so von der Torlinie kratzen, Schneider und Dörlitz behindern sich selbst und auch Franz Hoffmann ist der Torerfolg vergönnt, als Christopher Haase stark reagiert.

Nach zwei taktischen Fouls von Daniel Zschille kann dieser mit Gelb-Rot bereits nach 56 Minuten duschen gehen. Auf der anderen Seite glatt Rot, nach dem Marcel Hartmann dem Schiedsrichter nach mehreren Fouls und einem Wortgefecht keine andere Wahl ließ. Ironie des Schicksals, dass ein Rotsünder gestern zum Matchwinner und zum gefeierten Helden wurde?

Westvororte/JFC setzt alles auf eine Karte. Schneider und Dörlitz jetzt gemeinsam im Sturmzentrum. Allerdings fehlte unseren Mannen heute die entscheidende Durchschlagskraft. Auch mit Fortuna waren wir heute nicht im Bunde.

Aufpassen musste man auf der anderen Seite bei den gelegentlichen Kontern der Penzel-Elf, die jedoch letztendlich keine große Gefahr bedeuteten. Weida, taktisch klug, schafft es immer wieder Zeit von der Uhr zu nehmen, um somit der 90. Minute bei eigener Führung schneller näher zu kommen.

Der Schlusspfiff erfolgte dann trotz vielfacher und längerer Unterbrechungen überraschender Weise äußerst pünktlich, so dass der Gastgeber am Ende jubeln konnte und als glücklicher Sieger den Platz verließ, auch, weil der Gast in der gegnerischen Hälfte nicht zwingend genug war, obwohl man der Mannschaft von Philipp Schlebe keinen Vorwurf machen kann. Der Wille war da. Die Punkte sind weg.

Zum gleichen Zeitpunkt konnte unsere zweite Mannschaft jubeln, denn mit einem 1:1 beim Greizer SV hatte vorher wohl niemand gerechnet. Auch die Auszeichnung für unsere Oak Trails im Rahmen des SmartCity Ideenwettbewerbs durch unseren Oberbürgermeister war ein positiver Aspekt des gestrigen Tages. Schauen wir also auch in der Niederlage nach vorn! Und wir freuen uns schon heute auf das nächste Wochenende und einen sicherlich spannenden Pokal-Fight mit dem Oberligiten vom FC Einheit Rudolstadt.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

7. Spieltag: Westvororte/JFC – Eintracht Eisenberg 2:0 (1:0)

Mit zwei Assen zum Grand Overt ♦️

(26.09.2021) Wenn du ein Ass aus dem Ärmel ziehen willst, musst du vorher eins reinstecken. Oder Schneider einwechseln. Denn der, der immer trifft, trifft auch heute. Auch gegen Eisenberg.

Letzte Nacht erst mit dem Flieger aus dem Urlaub zurück gekommen, musste er vorerst auf der Bank Platz nehmen. Aber, wenn du so eine breite Brust hast, dann machst du das Ding. Aus der Kalten. Aus vollem Lauf. Volley. Ins lange Eck. Ins Glück.

Aber eigentlich hätte zu diesem Zeitpunkt das Spiel schon lange entschieden sein müssen. Mindestens vier oder fünf 100-Prozentige haben unsere Jungs liegenlassen. Rehnelt, nach Fehlpass des Eisenberger Torhüters völlig frei, verzieht um Meter. Hoffmann scheitert nach präzisem Pass von Klammt völlig freistehend an der Eisenberger Nummer eins, der in dieser Situation allerdings auch überragend reagierte.

Dies tat er auch schon nach zwei Minuten, als er nach Hoffmanns Grundlinien-Durchbruch Rehnelts Schuss an den Pfosten lenkte und die ganz früher Führung vereitelte.

Rehnelt, mit dem die Eisenberger Defensive um den überforderten Kapitän Müller immer wieder Probleme hatte, war auch an der nächsten Szene beteiligt. Den Pass von Dominik Klammt verlängerte er auf Eichberger, der aber ebenfalls knapp verzieht. Bereits jetzt hätte es schon zwei oder drei zu null stehen können.

Danach Kurth. Aber auch er trifft nicht. Anschließend fast ein Eigentor unserer Gäste, aber der Ball touchiert den Pfosten am langen Eck und landet neben dem Kasten. Nach der anschließenden Ecke kann sich Marco Götze abermals auszeichnen, als er gegen Rehnelt stark pariert. Den Nachschuss setzt Dörlitz knapp daneben.

Warum nur gehen wir wieder so leichtfertig mit diesen Riesenchancen um? Hoffentlich rächt sich das nicht wieder. Jetzt kommt Klammt zum Abschluss. Zur Ecke geklärt. Hoffmanns Distanzschuss ist diesmal leichte Beute für Götze.

Auf der anderen Seite verlebt Keeper Jonas Tämmler, der heute abermals Urlauber Bierbaum vertrat, einen bis dato ruhigen Nachmittag. Vorerst. Wie schon gegen Sonneberg sollte er in der Schlussphase allerdings noch im Mittelpunkt stehen.

Jetzt mal Eisenberg. Ein Fernschluss von halb rechts verfehlt sein Ziel knapp. Nur eine Minute später noch einmal Glück für uns, dass bei einem Schuss aus Nahdistanz noch irgendein Beim dazwischen ist. Durchatmen.

Dann wieder Westvororte/JFC. Und wieder sind wir im Fünf-Meter-Raum. Und wieder ist ein Eisenberger Fuß dazwischen. Ein Pfiff. Halbzeit. Oder? Nein. Noch nicht. Es gibt noch einen Freistoß für uns. Entfernung so circa 30 m.

Die Protagonisten Dörlitz und Ludwig stehen parat. Reden kurz. Dörlitz darf. Um der knallt das Ding mit gefühlten zehn Metern Anlauf mit Vollspann drauf. Aus 30 Metern. Götze kann den Strich mit den Fingerspitzen nur noch an die Latte lenken. Von dort springt das Leder Christian Kruschke vor die Füße, der es völlig freistehend leicht hat, das Spielgerät über die Linie zu bugsieren. 1:0. Mit dem Pausenpfiff. Pause.

Mit der knappen aber hochverdienten Führung und einem eindeutigen Chancenplus für die Weiß-Blauen geht es vor knapp 150 Zuschauern in die Kabinen. Bei spätsommerlichem traumhaft schönem Wetter gönnen sich die Fans und Zuschauer nun eine Roster oder ein Rostbrätel vom Holzkohlegrill und ein frisch gezapftes Bier. Und sie fachsimpeln. An dieser Stelle überlegen auch wir noch einmal ganz kurz, ob Christian Kruschke schon einmal getroffen hat, oder ob das heute eine Premiere ist. Das wäre dann wohl ein Kasten. Wir fragen ihn. Später. Denn schon geht es weiter.

Die zweite Halbzeit beginnt, wie die erste endet. Der Gastgeber ist am Drücker, aber Dörlitz’ Kopfball wird geblockt. Jetzt Tom Eichberger aus 18 Metern. Mit viel viel Gefühl und Effet. An den Pfosten. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Wieder eine Riesen-Chance, wieder Pfosten, wieder kein Tor.

Nach und nach kommt Eisenberg etwas besser ins Spiel. Man stört jetzt unseren Spielaufbau frühzeitig, was den Weiß-Blauen gar nicht behagt. Dennoch schaffen es unsere Gäste nicht, sich vielversprechende Chancen zu erarbeiten. Nur einmal muss Keeper Tämmler eingreifen, bleibt im 1:1 gegen Danny Müller aber Sieger und die Scheubengrobsdorfer auch weiterhin das bessere Team.

Die Begegnung muss aufgrund vieler kleiner Nicklichkeiten und Foulspiele vom Schiedsrichter nun ständig unterbrochen werden. Ein Spielfluss kommt nicht oder kaum zu Stande. Trainer Philipp Schlebe reagieren. Und er reagiert. Er bringt 15 Minuten vor Ultimo Schneider und Schumann. Das waren gute Entscheidungen, auch wenn die Eintracht jetzt die nächste Möglichkeit verzeichnen kann. Aber kein Treffer. Es bleibt bei der knappen Zitterführung.

Das Tor fällt auf der anderen Seite. Nach überlegter Kopfballvorlage von Bosse Struz erläuft sich Marcus Schneider unter Bedrängnis den Ball und jagt das Leder zum überfälligen 2:0 ins lange Eck. War’s das?

Warten wir ab. Hoffen und wünschen sind erlaubt. Feiern noch nicht. Denn die Nachspielzeit ist bekanntermaßen nicht unser Freund.

Auch diesmal nicht. Die elektronische Ergebnistafel zeigt 90+. Zittern. Bangen. Hoffen. Ecke für Eisenberg. Gewühl im Strafraum. Ein Foul. Ein Pfiff. Elfmeter. Manche denken am Sonneberg.

Nein. Bitte nicht. Bitte nicht schon wieder. Der Schiri zeigt an, dass noch vier Minuten drauf gelegt werden. Puuuuhhhh, vier Minuten. Viel Zeit für Eisenberg hier noch einen Punkt zu holen. Aber erst mal müssten sie den Elfer reinmachen.

Machen Sie aber nicht. Denn wir haben noch ein zweites Ass. Im Tor. Und das hält denn eigentlich recht platziert geschossenen Strafstoß von Robert Häring überragend. Es bleibt beim 2:0. Die vier Minuten Nachspielzeit kostet der insgesamt sehr souveräne Schiedsrichter Philipp Linke aus. Das Team von Philipp Schlebe lässt trotz hochsommerlicher Temperaturen diesmal aber nichts mehr anbrennen und bringt das hochverdiente 2:0 heute routiniert über die Zeit.

Und nicht nur des gehaltenen Strafstoßes wegen haben unsere Fans den erst 18-jährigen Torhüter Jonas Tämmler zum „Man auf der Match“ gewählt, sondern auch, weil er heute ein insgesamt fehlerfreies Spiel absolviert hat, stets anspielbereit war und bei hohen Bällen seinen Strafraum jederzeit beherrschte. Glückwunsch, Jonas

Und Kruschke? Den haben wir gestern Abend natürlich noch gefragt. Es war wirklich sein erstes Tor in einem Punktspiel für die Scheubengrobsdorfer. Gut, im Pokal hat er schon mal getroffen. Aber das zählt nicht. Also: Kasten! Kann er Montag gleich mit Tämmler zusammen einkaufen gehen. Prost Jungs, Prost Westvororte Heute stoßen wir an. Gemeinsam. Auf einen weiteren Sieg.

Und der wurde gestern gegen gestandene Schortentaler nicht nur mit den für Westvororte bekannten Tugenden wie Kampf, Teamgeist und Wille errungen, sondern diesmal auch mit einer beeindruckenden spielerischen Note. Unserer Meinung nach eine glatte 1!

Und für alle die, die zum Frühstück noch kein Bier trinken wollen, empfehlen wir wie immer den Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️, der heute, wie schon in der letzten Woche, nach sechs (!) Toren und sechs Punkten aus zwei Spielen sicherlich (den meisten) besonders gut schmecken.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

6. Spieltag: SpVgg Geratal – Westvororte/JFC 2:4 (0:2) ⚽️✅

Den Frust von der Seele geballert 😡

(21.09.2021) Wer hätte das gedacht. Wer hätte das nach dem letzten Spiel und der vergangenen Woche geahnt. Mit 4:2 siegt man auch in dieser Höhe hochverdient über die Spielvereinigung Geratal. Schon bei der Erwärmung merkte man gegenüber der Woche zuvor eine gewisse Gelöstheit.

Und genau so starteten unsere Jungs in das Spiel. In den Anfangsminuten überrollte man den Gastgeber regelrecht. Von Beginn an spielte man äußerst konzentriert nach vorn und erarbeitete sich schon in der Anfangsphase ein zwei gute Möglichkeiten. Dabei durfte sich einmal Maximilian Kott im Tor der Gastgeber auszeichnen, beim zweiten Mal hatte er Glück, dass Tom Eichberger das Aluminium im Wege stand.

Nach 10 Minuten dann aber bereits der Lohn für das couragierte Auftreten der Mannschaft von Philipp Schlebe. Einen Freistoß von halb links, den Martin Ludwig in den Strafraum streichelte, vollendete Maximilian Kurt per Kopf zur verdienen frühen Führung.

Weiterhin fast nur Westvororte. Ansehnliche Ballpassagen, viel direktes Spiel und Kombinationssicherheit zeichneten uns in dieser Phase aus. Weitere Chancen folgten, doch Kapitän Dominik Klammt und Tom Eichberger vergaben. Noch.

Geratal machte es uns Mitte der ersten Halbzeit nun leicht. Vorn waren wir bei gegnerischem Ballbesitz sehr aktiv, mussten jedoch bei langen Bällen der Spielvereinigung immer wieder vorsichtig sein. Das war unsere Defensive auch. Waren es in der Anfangsphase die kopfballstarken Dörlitz, Kurth und Zschille konnte sich im zweiten Durchgang auch Julius Jurke auszeichnen.

Der TSV hatte das Spiel in der Hand und hätte längst nachlegen können, ja müssen. So aber ergaben sich auch Möglichkeiten für unseren Gastgeber, die unseren Torhüter allerdings jederzeit auf der Höhe zeigten. Die Pausenführung war verdient, man hätte gar mit zwei oder drei Toren mehr führen können.

Auch nach dem Pausen-Tee kommen wir hochkonzentriert und fokussiert auf dem Platz zurück. Der unbedingte Wille die Führung auszubauen war nicht zu übersehen und zwang die Spielvereinigung immer wieder zu Fehlern. Solch einen nutzte Franz Hoffmann gnadenlos aus, als Keeper Kott über den Ball schlug. Im Stile eines abgezockten Mittelstürmers vollendete er zum 2:0.

Nur zwei Minuten später sieht der Gästekeeper abermals nicht gut aus. Einen mit viel Effet geschlagenen Freistoß von Tim Richter versenkt Tom Eichberger aus Nahdistanz per Kopf und bringt unsere Mannen mit 3:0 in Front. Eine kleine Vorentscheidung?

Westvororte weiterhin die bessere Mannschaft. Geratal fällt nicht viel ein. Gera wechselt. Mucki Diallo nun auf dem Platz. Gleich bei seiner ersten Aktion, als Bosse Struz ihm den Ball präzise in den Lauf spielt, düpiert er den gegnerischen Torhüter und erzielt per Tunnel das vielumjubelte 4:0.

Im Gegensatz zu letzter Woche erleben wir heute einen höchst effizienten und effektiven TSV. Kicker aus der „zweiten Reihe“ stürmen unbekümmert nach vorn. Stürmen zum Erfolg. Sie stürmen in die Herzen der Fans und lassen schnell vergessen, wie bitter ein Unentschieden oder ein Abschied sein können.

Mit der klaren Führung im Rücken schlich sich nun ein wenig der Schlendrian ein. Die SG Westvororte/JFC nicht mehr so präsent, nicht mehr so überlegen. Ungenauigkeiten und Abspielfehler prägten diese Phase. Nach einem langen Ball in unseren Strafraum erwischt Clemens Bierbaum seinen Gegner etwas unsanft, so dass dem Schiedsrichter nichts anderes übrig blieb als auf den Punkt zu zeigen.

Der bisher beste Gerataler Bastian Bischof allerdings kann diese Chance nicht nutzen und verzieht mit Unterstützung des Außenpostens knapp. Bierbaum, der die Ecke geahnt hatte, wäre wohl vielleicht auch rangekommen?! Weiter 4:0. Bekommen wir die Null bis zum Ende durch?

Nein. Bedingt auch der Tatsache, dass wir in den letzten 20 Minuten den attraktiven, offensiven und erfolgreichen Fußball der ersten Stunde vermissen lassen. Hinzukommt, dass die Weiß-Blauen nach der Umstellung nun etwas defensiver ausgerichtet sind. Und abermals gibt es Strafstoß. War der erste noch berechtigt, stellen wir den zweiten in Frage.

Aber wir kritisieren nicht, wir lamentieren nicht. Und diskutieren wollen und werden wir auch nicht, denn das haben wir in den letzten Tagen zu Genüge getan. Der Blick nach vorn war der genau Richtige, wie auch der Auftritt der Mannschaft als geschlossene Einheit und der hochverdiente Erfolg mit vier eigenen Treffern heute eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Daran können auch die beiden abermals recht einfachen Gegentore in der Schlussphase und weitere, teils hundertprozentige Möglichkeiten der Spielvereinigung Geratal nichts ändern. Entlastung für uns Fehlanzeige. Dennoch bringt man den Sieg routiniert nach Hause.

Das einzige was man im Ilmkreis zurücklässt ist ein großes Dankeschön an hervorragende Gastgeber. Vom Einweiser auf dem Parkplatz über einen Kasten Bier in der Kabine bis hin zur Roster für jeden Spieler empfing man uns mit besonders herzlicher Gastfreundschaft.

Ohne Worte …

#daswirsiegt
#ausgerafürgera

5. Spieltag: Westvororte/JFC – 1. FC Sonneberg 04 2:2 (1:1)

Die Nachspielzeit wird nicht unser Freund

(12.09.2021) Andere lassen den oder die Punkte liegen. Vielleicht sollten wir einfach den Stift auch mal liegen lassen?! Aber, es ist unser Job. Und Sonntag früh stehen wir in der Pflicht. In der Pflicht der Fans. Der Lesenden zumindest. 90 Minuten. Pflicht. Sonntag früh. Bei bitterem Kaffee. Denn eine Kür ist es nach solch einem Spiel definitiv nicht, die richtigen Worte zu finden. Andere haben schon beim „Auf Wiedersehen“-sagen gegenüber den Fans Probleme. So etwas stimmt uns doppelt enttäuscht und nein, wir haben nicht gut geschlafen.

Klar könnten wir jetzt und hier aus reiner Enttäuschung nur schnell einen Abriss der Geschehnisse in chronologischer Folge oder eine Aufzählung aller Chancen und Tore mit Minutenangabe zu Papier bringen. Oder wir könnten den Bericht am Montag einfach nur aus irgendeiner Gazette sharen. Aber das ist nicht unser Ding. So schwer es fällt, wir stellen uns dieser unangenehmen Aufgabe und sagen trotz der immer noch tief sitzenden Enttäuschung auch an diesem Sonntag „Guten Morgen Westvororte“.

Die Etikette verbietet es uns unseren Gefühlen und Emotionen sprachlich freien Lauf zu lassen. Ja, es ist wirklich einfach nur zum … den Stift in die Ecke schmeißen. Wir sind Amateure im Bereich der Schreiberei. Umso schwerer fällt es uns die passenden Worte zu finden. Wir sind emotional nah am Verein und persönlich und mit den Herzen eng an der Mannschaft. Mehr vielleicht als andere, die glauben, dass sie den besten Job machen. Umso schwerer fällt es uns natürlich, wenn abermals, wie schon gegen den FC Erfurt-Nord, ein sicher geglaubter Sieg in der Nachspielzeit hergeschenkt wird. Diese Nachspielzeit wird nicht unser Freund.

Bezeichnend auch, dass, wie schon gegen Erfurt-Nord, etwa 10 Minuten vor Schluss Marcus Schneider ausgewechselt wird und wir die Führung nicht ins Ziel bringen? Der Chancen waren genügend vorhanden. Auch wenn in der ersten Halbzeit das Spiel ausgeglichen war und es mit einem durchaus gerechten 1:1 in die Pause ging. Aber der Reihe nach.

Mit den Gedanken noch in der Kabine war wohl unsere Defensive in der vierten Minute, als Christopher Hopf nach schönem Diagonalpass auf einmal völlig frei im Strafraum stand und sich die Ecke aussuchen konnte. Wieder so ein einfaches Gegentor. Nach einem Eckball und dem Kopfballtreffer von Rico Heuschkel konnte man die Gästeführung nur drei Minuten später egalisieren und zum 1:1 ausgleichen.

Nach gut einer viertel Stunde hat nun auch der Wettergott ein Einsehen mit den Mannschaften und den 100 Zuschauern. Der Sonnenschein vertreibt den Dauerregen. Kurth rettet mit dem Scheitel vor dem einschussbereiten Gottschalk. Immer wieder verlieren wir den Ball in der Vorwärtsbewegung. Die schnellen Gegenstöße der Südthüringer sind gefährlich. Gefährlich sind unsere Gäste auch in den Zweikämpfen. Die erste Gelbe für unsere Gäste hätte auch schon die dritte oder eine Andersfarbige sein können. Es ist hart. Spätestens nach dem absolut unfairen und groben Einsteigen gegen Tim Richter konnten unsere Gäste froh sein, dass sie nicht die nächste Stunde in Unterzahl bestreiten mussten.

Nach und nach haben wir aber etwas mehr vom Spiel. Und wir haben die ersten Möglichkeiten. Ludwig scheitert aus der Distanz. Richter kann dreimal gefährlich in den Strafraum des 1. FC Sonneberg eindringen. Leider findet er bei seinen Rückpässen von der Grundlinie nie den Fuß eines freien Mitspielers.

Dann scheitert Heuschkel am Sonneberger Keeper, der gekonnt den Winkel verkürzt. Bei hohen Bällen hat dieser allerdings große Probleme. Wir nutzen das jedoch nicht. Auf der anderen Seite haben unsere Gäste aus dem Thüringer Wald per Freistoß von der Strafraumgrenze noch zweimal die Möglichkeit auf den Führungstreffer. Beide Chancen werden jedoch leichtfertig vertan.

Pause. Mit einem leistungsgerechten 1:1 geht es in die Kabinen.

Die zweite Hälfte geht nur noch in eine Richtung. Wir übertreiben nicht. Aber Westvororte hat gefühlt 70 oder 80 % Ballbesitz und Strafraumszenen im Minuten-Takt. Sonneberg kommt hinten kaum mehr raus. Wir könnten jetzt alle Chancen aufzählen, was allerdings den Rahmen sprengen würde. Belassen wir es dabei, dass sich Unvermögen, Pech und Leichtfertigkeit die Waage hielten, so dass es noch lange beim mittlerweile für unsere Gäste äußerst schmeichelhaften 1:1 blieb.

Nur einmal musste unser erst 19-jähriger Torhüter Jonas Tämmler, der heute den beruflich verhindern Clemens Bierbaum ersetzte, ernsthaft eingreifen, pariert aber überragend. Insgesamt hat er seine Sache richtig gut und unaufgeregt gemacht. Die wenigen Konter, die der 1. FC Sonneberg auf seiner Halbenseite verzeichnen konnte, spielten die Gäste schlecht aus oder sie wurden Beute unserer Defensive oder der vom aufmerksamen Tämmler.

Auf der anderen Seite wird der Druck immer größer. Es müsste längst 2:1 oder höher stehen. Ein glasklarer Elfmeter wird uns verwehrt. Eine zweite strittige Szene wird eben so mit „weiterspielen“ bewertet. Mehrfach geht es für die Unparteiischen jetzt zu schnell. Kurz darauf wieder Glück für Sonneberg. Das war dann in der 72. Minute allerdings aufgebraucht. Marcus Schneider bekommt den Ball etwa 16 m vor dem Tor in den Lauf, zögert nicht und dreht die Kugel direkt mit Effekt ins Dreiangel. Ein Traumtor.

Warum unser Torschütze 10 Minuten vor Ultimo ausgewechselt wurde, müssen wir noch recherchieren. Wie schon gegen Erfurt, als er bei eigener Führung den Platz verließ, können wir die Führung nicht über die Zeit bringen. Das kann natürlich auch Zufall sein.

Aber egal wie, es kam, wie es kommen musste. Wir schreiben die 92. Minute. Einen aus Verzweiflung aus etwa 20 Metern zentral aufs Tor geschlagenen Ball kann Jonas Tämmler nicht festhalten. Beim Nachfassen erwischt er wohl den Fuß des Gegenspielers, der geschickt fällt. Der Schiedsrichter entscheidet nach einer Denksekunde auf Strafstoß.

Den macht die Sonneberger Tor-Garantie André Gottschalk, der die Torschützenliste der Liga mit nunmehr sechs Treffern anführt, in der 92. Minute rein, so dass am Ende abermals eine Gastmannschaft jubelnd die Saarbach-Arena verlassen konnte. Die Nachspielzeit wird nicht unser Freund. Wir trauern wieder einmal den vielen Möglichkeiten, die wir nicht genutzt haben, den leichten Fehlern in der Abwehr und den verlorenen Punkten hinterher.

Aber wir schauen auch schon wieder nach vorn. Und wir schauen positiv nach vorn. Dafür allerdings gibt es keine Punkte. Auch nicht dafür, dass wir gestern vielleicht wieder einmal die bessere Mannschaft waren. Eigene Tore erzielen, gegnerische verhindern. Dafür gibt es Punkte. Schon nächsten Samstag hat man in Geratal allerdings die nächste Möglichkeit.

Also: Kopf hoch, Jungs! Weiter geht’s. Punkten! Sieben haben wir schon. So viel wie in keiner der beiden Serien davor. Wenn uns gestern vor dem Spiel einer gefragt hätte, ob wir mit einem Unentschieden leben könnten, viele hätten wohl JA gesagt. Ergo: Eine durchaus positive Bilanz. Und, wenn wir die bisherige Saison jetzt noch einmal kurz Revue passieren lassen, sind wir eigentlich gar nicht mehr so sehr enttäuscht. Eher stolz 💙 und deswegen schmeckt der Sonntag-Morgen-Kaffee ☕️ jetzt gar nicht mehr so bitter.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

Thüringer Landespokal, 2. Hauptrunde

Nachhaltig in den Pokal 🍀

(05.09.2021) Mit drei Kleinbussen, einer davon rein elektrisch betrieben, ging die Reise am Sonntag ins etwa 170 km entfernte Meiningen. Im Gepäck eine motivierte Mannschaft und eine große Portion Respekt vor dem Gastgeber, dem Herpfer SV, den man kaum kannte und der in der Landesklasse Staffel drei momentan immerhin den dritten Platz belegt. Kein Sonntags-Spaziergang also? Umso mehr durfte man von den eigenen Gesetzen des Pokals überrascht sein.

Die SG Westvororte/JFC zeigte auf der sehr schönen Anlage im Waldstadion aber von Beginn an, dass man keine Zitterpartie wollte und seiner Rolle als Favorit gerecht werden sollte. Vor 117 Zuschauern ging man in der 30. Minute durch Tim Richter verdient mit 1:0 in Führung. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Noch vor der Pause gelang den Gastgebern in der 44. Minute der Ausgleich.

Nur eine Minute nach dem 1:1 hatte Bosse Struz aber schon wieder die Möglichkeit seine Mannschaft abermals in Führung zu bringen, scheiterte aber, nachdem Tim Richter im Strafraum gefoult wurde, mit seinem 11 Meter an Torhüter Holland-Moritz, so dass es mit dem Remis in die Pause ging.

Mit viel Elan kamen unsere Jungs aus dieser zurück. Und mit einem reaktionsschnellen Bierbaum, der in der 46. Minute die Führung der Herpfer verhinderte. Kaum waren jedoch weitere fünf Minuten im zweiten Durchgang gespielt, war es Max Dörlitz, der per Kopf die erneute und verdiente Führung für die Gäste erzielte. Westvororte/JFC bleibt am Drücker. Die Begegnung aufgrund des Ergebnisses allerdings jederzeit weiterhin spannend. Die Heimmannschaft und deren Zuschauer hatten aufgrund der nur knappen Führung der Weiß-Blauen allerdings weiterhin Hoffnung.

Das jedoch änderte Daniel Gehrt in der 66. Minute, als er seine Farben mit 3:1 in Führung brachte. Somit war Mitte der zweiten Hälfte für eine kleine Vorentscheidung gesorgt. Nur 10 Minuten später dann wohl der Genickbruch für unsere Gastgeber aus Meiningen, als Marcus Schneider mit dem 4:1 alles klar macht.

Zwar kam der Herpfer SV in den letzten fünf Minuten noch zweimal gefährlich vor unser Tor, konnte allerdings kein Resultatverbesserung erzielen und musste sich den physisch entschieden stärkeren Geraern geschlagen geben.

Auch, wenn unsere Jungs aufgrund schwacher Gastgeber heute keine Superleistung abliefern mussten, können wir mit dem Auftritt am ungeliebten Sonntagnachmittag, dem Ergebnis und dem Einzug in die nächste Runde sicherlich mehr als zufrieden sein. Lassen wir uns nun überraschen, auf wen wir dann treffen werden.

Für heute wünschen wir unseren Jungs eine gute und staufreie Heimreise. Beim Herpfer SV bedanken wir und nochmals für die Gastfreundschaft und wünschen für die Saison 2021/22 weiterhin alles Gute und viel Erfolg 🍀

Ohne Worte …

4. Spieltag: SV Schott Jena – Westvororte/JFC 2:1 (0:0)

Den Freitag nicht vergoldet 💙

(29.08.2021) Mit viel Spannung, Aufregung und gemischten Gefühlen ging es in dieses Wochenende. Mit einem ausgeglichenen Ergebnis geht es wieder raus. Wenn wir in der nächsten Woche die vergangenen drei Tage noch einmal Revue passieren lassen, können wir sicherlich insgesamt zufrieden sein. Mit dem Spiel heute allerdings nicht.

Nicht im Entferntesten konnte man an die Leistung vom Derbysieg anknüpfen. Unsere Jungs haben in jeder Hinsicht das, was uns am Freitag ausgezeichnet hat, vermissen lassen.

Am Ende hat heute in Jena mit dem SV Schott die bessere Mannschaft gewonnen. Die Unordnung, die das Spiel auf beiden Seiten zu Beginn prägte, konnten unsere Jungs über den gesamten Zeitraum nicht so richtig ablegen. Richtig gute Chancen blieben Mangelware, auch wenn es die ein oder andere Möglichkeit gab, die man leichtfertig liegen ließ.

Auch der SV Schott Jena bekleckerte sich nicht mit Ruhm, erzielte aber, und das ist im Fußball entscheidend, ein Tor mehr. Das heutige Spiel war bezeichnend dafür, dass, wenn wir nicht mindestens 100 % oder gar etwas mehr auf den Platz bringen, abermals ein schweres Jahr vor uns liegt.  Schott wittert aufgrund vieler Unzulänglichkeiten und unseren Ballverlusten im Vorwärtsgang jetzt die Chance. Vorerst kann Bierbaum zweimal das 0:0 noch retten.

Jetzt wir mit den ersten beiden Möglichkeiten. Klammt setzt sich nach überragenden Diagonalpass von Struz durch. Sein Ball kommt aber nicht an. Nach der folgenden Ecke verpasst Sippel ganz knapp. Insgesamt ist das Spiel nach gut 15 Minuten noch sehr hektisch. Viele Fehlpässe.

Jetzt haben wir endlich mal schnell gespielt. Bierbaum auf Struz. Der dreht auf und passt auf Schumann. Der lässt noch einen Gegenspieler stehen und spielt Rehnelt schön in den Lauf. Der Abschluss allerdings ist zu schwach, so dass der gegnerische Torhüter keinerlei Probleme hat und sicher pariert. Jetzt Freistoß für Schott. Die bis dato größte Chance im ganzen Spiel. Aber der Kopfball des völlig frei stehenden Jenaers geht knapp am langen Pfosten vorbei. Jetzt haben wir aber so richtig Glück gehabt.

Dann wieder mal ein schöner Spielzeug von unseren Jungs. Rico Heuschkel wird etwa 20 m vor dem Strafraum, nachdem er zwei Spieler hat aussteigen lassen, gefoult. Der Freistoß von Bosse Struz segelt mit Gefühl in den Strafraum. Christian Kruschke rutscht am langen Pfosten  knapp vorbei. Das wäre es kurz vor der Pause gewesen. Mit einem gerechten 0:0 geht es aber in einem wenig ansehnlichen Spiel die Kabinen.

Im zweiten Durchgang sind kaum zwei Minuten gespielt, als uns der Gastgeber auskontert und Max Gehrmann überlegt zum 1:0 einschiebt. Wir sind noch nicht richtig da. Irgendwie kommen wir heute nicht so richtig in die Zweikämpfe. Wir sind immer einen Schritt zu spät.

Jetzt aber. Wir. Ein herrlicher Spielzug landet bei Franz Hoffmann, der jedoch freistehend verzieht. Und wieder. Immer wieder diese Fehler im Spielaufbau. Ungenauigkeiten. Unzulänglichkeiten. Nach vorn geht bei uns nicht viel. Philipp Schlebe reagiert. Bringt in der Pause Richter für Rehnelt und jetzt auch Schneider für Kruschke. Die Ausrichtung wird offensiver. Logisch. Wir sind im Rückstand. Aber es ist noch Zeit.

Und die beiden Neuen haben auch gleich die erste Möglichkeit. Einen Freistoß von Tim Richter erwischt Marcus Schneider per Kopf nicht richtig, so dass das Leder über dem Tor im Fangnetz landet. Und wieder ein Abspielfehler. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Das passt heute bei uns überhaupt nicht. Auch mit Ball wirkt alles irgendwie lethargisch. Kein Vergleich zum Freitag. Jetzt vielleicht?

Wir Kontern. Schnell. Überzahl. Wir spielen aber die Überzahl schlecht aus. Die Chance ist vertan. Dann wird Schneider gefoult. Freistoß von Struz. Sippel und Heuschkel behindern sich gegenseitig. Wieder nix. Schott mach das im Moment besser. Zweimal überspielt man unsere Defensive über rechts, kommt zum Flanken und gefährlich vors Tor. Glücklicherweise findet sich kein Abnehmer.

Auf der anderen Seite fällt Tim Richter im Strafraum. War das ein Foul? Gibt es Strafstoß? Wir können es aus unserer Position nicht genau einschätzen, aber der Schiri zeigt auf den Punkt.

Eichberger schnappt sich das Leder, läuft an und verwandelt ganz sicher. Gleich darauf sind wir aber wieder nicht richtig im Bilde. Wieder Glück für uns, dass es auf der anderen Seite keinen Elfmeter gibt. Wir nutzen aber den Moment des Reklamierens und kontern. Mehr als eine Ecke springt aber auch jetzt nicht heraus. Die Ecke bringt wieder nichts ein. Aber wir sind jetzt mehr am Drücker. Gewinnen jetzt die Zweikämpfe. Und wir fighten. Endlich.

In der Vorwärtsbewegung verlieren wir aber schon wieder den Ball. Dann geht es für unsere aufgerückte Defensive zu schnell. Bierbaum macht sich zwar noch lang, kommt aber an den präzisen Schuss von Marc Schröder, der direkt neben dem Pfosten im langen Eck landet, nicht mehr ran. 2:1.

Wir sind gedanklich immer einen Schritt zu spät. Vorn fehlt uns die Durchschlagskraft. Die Hoffnung schwindet. Wir haben uns bisher kaum große Chancen verspielt, warum sollten wir das jetzt in den letzten fünf Minuten noch schaffen. Wir müssen jetzt alles auf eine Karte setzen. Jetzt hilft vielleicht nur noch „langes Futter“. Fußball muss nicht immer schön sein. Schott steht jetzt hintendrein. Kann kaum noch für Entlastung sorgen.

Immer wieder flanken wir den Ball in den Strafraum. Dort aber können wir uns nicht durchsetzen. Mit Glück und Geschick verteidigt Schott die knappe Führung. Kommt unsere Druckphase zu spät? Wir setzen alles auf eine Karte. Selbst Bierbaum taucht im gegnerischen Strafraum auf. Heuschkel holt noch einmal eine Ecke heraus. Die letzte Chance? Noch nicht.

Noch einmal laufen wir an und Schneider bekommt den Ball in den Lauf. Allerdings legt er sich das Spielgerät etwas zu weit vor, so dass der Torhüter der Jenenser, der geschickt den Winkel verkürzt hat, den Ball in höchster Not klären kann.

Noch einmal lang vorn rein. Verteidigt. Und wieder ein hoher Ball mitten in den Strafraum. Schott kann wieder verteidigen. Der Gastgeber jetzt drei oder viermal arg in der Bredouille. Diese Energie hätten wir aber wohl eher auf den Platz bringen müssen.

Es reicht nicht zum Ausgleich. Der Schiedsrichter pfeift ab. Am Ende ist der Sieg für unsere Gastgeber nicht unverdient, auch wenn diese heute keine Bäume rausgerissen haben und die Chance für unsere Mannen,  einen Punkt zu holen, eigentlich recht groß war.

Mit einem Sieg und einer Niederlage gehen wir nun in den September. Rückwirkend wollen wir natürlich die Ergebnisse der beiden Spiele nicht tauschen. Intensiv und zielgerichtet bereitet sich die Mannschaft nun auf das Pokalspiel am kommenden Wochenende vor, ehe in zwei Wochen, wenn es dann wieder um Punkte geht, der 1.FC Sonneberg 04 in der Saarbach-Arena zu Gast sein wird.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

Auch unser Trainer Philipp Schlebe analysiert das Spiel kritisch und konstatiert: „Wir haben es leider nicht geschafft die Emotionen und die Leidenschaft aus dem Freitagspiel heute auf dem Platz zu bekommen. Die Niederlage geht in Ordnung. Jetzt heißt es Mund abputzen und sich bestmöglich auf das Pokalspiel vorzubereiten.“

Das WIR gewinnt 💙 3. Spieltag: Westvororte/JFC – BSG Wismut Gera 3:0 (1:0)

Westvororte ringt Wismut nieder ✅

(28.08.2021) Unserem Trainer Philipp Schlebe ist am Freitagabend der große Coup gelungen. Mit taktischer Finesse und einem Team, welches diesen Namen wirklich verdient, konnte man den großen Favoriten besiegen und für eine kleine Geraer Sensation sorgen. Die 543 Zuschauer sahen bei Dauerregen ein von Beginn an intensives Verbandsliga-Spiel, in dem beide Mannschaften jedoch etwas Zeit brauchten, um ihre Derby-Nervosität abzulegen.

Westvororte schwimmt. Wismut mit dem besseren Start. Das Passspiel läuft. Torhüter Clemens Bierbaum darf sich gleich kurz nach dem Anpfiff beweisen. Auf der anderen Seite hat Wismut Glück, dass Marcus Schneider noch nicht ernst macht. So langsam geht es aber mehr und mehr zur Sache. Das Wetter tut sein Übriges. Das Derby beginnt. Jetzt. So nach gut 15 Minuten. Es geht scharf! Chancen mittlerweile auf beiden Seiten. Der immer wieder sehr agile Franz Hoffmann, der seine Gegenspieler vermehrt in die Bredouille bringt, nutzt den nassen Rasen für einen ersten Schuss, aber kein Problem für Paul im Tor der Gäste, der den Ball im Nachfassen sicher hat.

Jetzt Glück für unsere Mannen, dass das Leder, an Freund und Feind vorbei, ohne Berührung den Weg auf die andere Seite des Strafraumes findet. Im Gegenzug köpft Rico Heuschkel, auf den die Defensive unserer Gäste besonderes Augenmerk legte und ihn kaum zur Entfaltung kommen ließ, nach Flanke von Martin Gerold, der seine Gegenspieler mehrfach fintenreich vor Probleme stellte, knapp daneben. Auch Andy Haupts Versuch auf der anderen Seite bleibt ein solcher. Noch kein Tor, aber den Zuschauern dürfte bis dato trotzdem nicht langweilig gewesen sein.

Westvororte arbeitet nun mehr. Will das Tor, will den Sieg. Will mehr. Und bekommt mehr. Nach Ecke Wismut – Westvororte gedankenschneller. Ein blitzartiger Konter über den schnellen Dominik Klammt. Der zu Bosse Struz. Der mit überlegtem Traumpass zurück auf unseren Kapitän. Der läuft dem Gegenspieler davon, legt sich den Ball noch einmal vor und zieht nach seinem 40 Meter Sprint satt aus 16 Metern ab. Den Tunnel kann Paul nicht verhindern, 1:0 für den Außenseiter nach gut 30 Minuten.

Noch vor der Pause beginnt Schiedsrichter Steffen Läsker mit dem Zücken von Gelb. Wismut’s Schubert ist der Erste, den es erwischt. Neun sollten folgen. Gleichmäßig verteilt. Dass es zwischenzeitlich, vornehmlich zum Ende hin, nicht auf jeder Seite vielleicht sogar noch eine rote Karte gab, war dem Fingerspitzengefühl des Schiedsrichters zu verdanken.

Auch aufgrund der Witterungsverhältnisse hatte er es nicht immer leicht, fand aber (s)eine Linie und bewahrt diese bis zum Schluss. Hat er in unseren Augen und unter den gegebenen Umständen auf und neben dem Platz richtig gut gemacht. Klasse.

Pause.

Halbzeit in der Saarbach-Arena. Schmähgesänge der ganz in schwarz gekleideten Treuesten der Wismut begleiten den Trainer unserer Gäste und deren Präsidenten in die Kabine. Derweil Applaus auf der anderen Seite für unsere Spieler. Und der kommt nicht nur von den Weiß-Blauen Fans, sondern auch von neutral und in grün gekleideten Zuschauern aus Großenstein und den Eurotrink Kickers. Danke für Euren super Support. Das ist Gera!

Schöne Worte: Ende! Zweite Halbzeit. Energiegeladen geht es weiter. Westvororte hoffnungsvoll. Körperlich. Springt heute vielleicht wirklich ein Punkt für die Scheubengrobsdorfer heraus gegen das große Gera? Wismut bissig. Zweikämpfe. Das können lange und intensive 45 Minuten werden. Wir kommen etwas besser ins Spiel. Und Tim Richter gleich mit einer Hundertpronzentigen. Keeper Maximilian Paul bewahrt sein Team sensationell vor dem 2:0.

Aber nur kurz. Denn dann kommt Schneider. Der, der immer trifft, trifft. Er macht wieder „sein“ Tor. Schöner als Franz Hoffmann und Rico Heuschkel in dieser Szene vorbereitet haben, kann man einen Treffer kaum herausspielen. Chapeau! Riesen Jubel. Das Privatduell zwischen Tim Richter und dem Steg-Keeper geht kurz darauf in die zweite Runde. Jetzt darf Paul, der neben Keller so nach und nach zum besten Wismut-Spieler avancierte, Richters mit viel Effet ins Eck gezirkelten Ball aus dem Angel hechten und seine Farben und seinen Trainer weiter hoffen lassen.

Jetzt, Gelb für Klammt. Egal. Bei den Gästen kommt Zerenner. Warum der bisher auf der Bank saß? Nicht unser Problem. Kaum ist der drin, das 3:0 durch Tom Eichberger. Was ist denn hier los? Die Anzeigetafel muss selbst erst einmal tief durchatmen und nochmals nachfragen. Das macht auch der Schiri. Er berät sich mit seinem Assistenten. Gemeinsam nehmen sie unserer Anzeigentafel die Arbeit ab. Es bleibt bei der Zwei-Tore-Führung. Torwartbehinderung, oder so. Auch egal. Wir wissen es nicht besser.

Weiter geht es. Wir schauen nach vorn. Wismut mit dem Glück und dem Schiri im Bunde versucht die letzte halbe Stunde mit dem Mute der Verzweiflung anzugehen. Die ständigen plakatierten Schmähgesänge der Wismut-Fans gegen ihren Trainer lassen den und seine Mannschaft allerdings keinerlei taktische Linie mehr finden. Letztendlich muss Marcus Dörfer nach den 90 Minuten sogar unter dem Schutz zweier Sicherheitskräfte in die Kabine begleitet werden, um eventuellen Anfeindungen der eigenen Fans aus dem Weg zu gehen. Bitter.

Dennoch haben auch unsere Gäste weiterhin ihre Möglichkeiten. Das 2:0 ist aber verdient und in unseren Augen bisher leistungsgerecht. Auch weil wir einen Bierbaum haben, der in der 66. Minute „aus der Kalten“ den Anschlusstreffer überragend verhindert. Wismut wechselt wieder. Der blass gebliebene Urban muss gehen. Der finnische Nachwuchs-Nationalspieler Salin kommt, bleibt aber bis zum Schlusspfiff ebenfalls recht farb- und chancenlos.

Dann wieder Gelb. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Jetzt erwischt es Eichberger. Und der erwischt den Ball kurz darauf richtig gut. Nur ein Hauch fehlt dem Spielgerät, um im Tor zu landen. Es bleibt spannend, es bleibt beim 2:0. Noch immer sind gut 15 Minuten zu gehen. Jetzt bloß kein Gegentor. Dann kippt das Spiel vielleicht nochmal. Der erste Wismut-Fan gratuliert einem unserer Ordner. Der will davon aber noch nichts wissen.

Auch die Bank unserer Gäste schwankt zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Sollten die Orange-Schwarzen das erste Male ein Derby gegen die Scheubengrobsdorfer verlieren? Noch ist Zeit. Noch sind 15 Minuten auf der Uhr. Sollte Marcus Dörfer gerade gegen seinen ehemaligen Verein und gegen den erst 25-jährigen Trainer Philipp Schlebe eine herbe Niederlage einstecken? Die eigenen Fans machen ihm die Antwort nicht leichter. Fragen. Auch auf den „Rängen“. Viele Fragen.

Aber es gibt ja den Dörlitz. Der ist zurück und beantwortet in der 76.  Minute alle Fragen. Mit Köpfchen, wie gehabt. Der macht ganz trocken das 3:0. Das wars. Oder? Kann Wismut zurückkommen? Kann jemand das Team um Kapitän Börner noch einmal motivieren? Es hat nicht den Anschein. Westvororte kniet sich rein, kämpft um jeden Ball, kämpft um jeden einzelnen Zentimeter pitschnassen Rasens in der Saarbach-Arena.

Jetzt. Torschusstraining. Richter, Eichberger und Struz dreschen innerhalb weniger Sekunden das Leder mehrfach gen Paul-Tor. Immer wieder ist ein Fuß dazwischen. Für die Defensive unserer Gäste artet es so langsam in Arbeit aus. Und kein Auge für Heuschkel, der rechts wartet und nur hätte einschieben brauchen.

Westvororte agiert. Wismut reagiert. Resigniert. Benjamin Keller ist so ziemlich der Einzige, der sich gegen die drohende Niederlage stellt, der sich mit Körpersprache und verbal dagegen aufbäumt. Ansonsten sah auch er sich immer wieder von mindestens einem Scheubengrobsdorfer attackiert, so dass er sein gefürchtetes Pass- und Aufbauspiel nicht umsetzen konnte. Damit zerstörte man gezielt das spielerische Herz der Gäste. Kein anderer war in der Lage Keller „aufzufangen“.

Apropos fangen. Nichts zu fangen gab es für unsere Jungs beim fragwürdigen Orange-Schwarzen Kleingeld-Wurf in unsere Kabine, denn der war im Gegensatz zu den äußerst fairen Fans unserer Gäste daneben.

In den letzten fünf oder zehn Minuten brennt nichts mehr an. Bei den Gastgebern ist bei dem ein oder anderen Spieler schon mal kurz eine Faust zu sehen. Maximilian Kurth gewinnt weiterhin jedes Kopfballduell. Dörlitz auch. Auch der eingewechselte Leon Sippel gibt wie versprochen alles und hechtet den Ball aus dem Strafraum. Schneider gewinnt kurz vor Ultimo mit (!) Ball noch ein Laufduell gegen Schumann.

Dass Philipp Rehnelt und unsere 19 in der Nachspielzeit noch Gelb kassieren, interessiert wohl nur die Statistik. Apropos Schneider: Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass es nur einen einzigen Spieler gibt, der in jedem der drei bisherigen Derbys getroffen hat?! Ein richtig guter Treffer war bzw. ist auch das Löwen-Team. Mit Leidenschaft. Echte Partner. Seit nunmehr sechs Jahren. Hoffmann, Schumann, Zschille und Co. lassen grüßen.

Apropos grüßen. Wir grüßen alle Helfer, die gestern am Einlass, an den Kassen, auf den Bierwägen, am Grill oder in sonst einer ehrenamtlichen Funktion bei diesen Witterungsverhältnissen einen nicht minder überragenden Job gemacht haben und sagen herzlichst DANKE! Mehrfaches Lob der eigenen Fans, neutraler Zuschauer und gar Orange-Schwarzer Anhänger ist dafür der schönste Lohn.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

 

Die Trainerstimmen

Marcus Dörfer: „Die ersten 20 Minuten haben wir gut gespielt. Aus den vielen Torraumszenen haben wir leider kein Tor gemacht. Nach dem 1:0 nach einer Ecke hatte Westvororte Aufwind. Wir haben uns von der Körperlichkeit und den vielen Zweikämpfen beeindrucken lassen. Durch mangelnde eigene Torraumszenen geht die Niederlage auch so in Ordnung.“

Philipp Schlebe: „Wir wollten nach zwei verlorenen Derbys endlich den ersten Derbysieg. Die Jungs haben sich 90 Minuten lang als Einheit und WIR präsentiert und daher vollkommen zurecht den Sieg errungen. Dabei waren aber gerade auch unsere Treffer ansehnlich herausgespielt, gerade das 2:0 über Hoffi und Rico (Anm.d.Red.: Franz Hoffmann und Rico Heuschkel) war ein echter Hingucker! Die Jungs haben sich den Sieg verdient und können stolz auf sich sein!“

2. Spieltag: Wacker Teistungen – Westvororte/JFC 1:4 (1:1)

So kann es weitergehen.

(22.08.2021) Drei Punkte nach zwei Spielen. Ein fast perfekter Start in die Saison. Zumindest entschieden besser als die Jahre zuvor, in denen man nach zwei Spielen immer mit leeren Händen dastand. Aber, man merkte dem ein oder anderen Spieler in der Anfangsphase die Unsicherheit an. Die Enttäuschung über die letzten drei Minuten aus dem Erfurt-Spiel saß immer noch tief. Nicht wieder solche blöden Gegentore. Nicht wieder die gleichen Fehler machen.

Und prompt passiert es. 11. Minute. Fehlpass in der Vorwärtsbewegung, falsches Stellungsspiel und schon steht Markus Göbel blank vor Clemens Bierbaum und lässt diesem keine Chance. Die ersten Minuten gehörten ganz klar dem Gastgeber.

Aber, als wäre der Treffer ein Weckruf gewesen, kamen unsere Jungs so nach und nach immer besser ins Spiel. Nach gut 15 Minuten begegnete man der Wacker-Elf nun auf Augenhöhe. Mit einem der ersten zielstrebigen Angriffe, von Philipp Rehnelt am eigenen Strafraum eingeleitet, ging es mit Flachpass- und direktem Spiel über Hoffmann, Richter und wieder Hoffmann schnell bis in den gegnerischen Strafraum wo Franz Hoffmann den mitgelaufenen Bosse Struz bediente, der ohne größere Probleme zum Ausgleich traf. In der 25. Minute ging das Spiel also von vorn los.

Dörlitz und Richter versuchten sich nun aus vielversprechender Position per Freistoß, verzogen aber. Kurz darauf verpasste Leon Sippel nach gefühlvoller Flanke von Tim Richter per Kopf am langen Pfosten knapp. Heuschkels satter Schuss ist etwas zu zentral und Beute von Keeper Rexhausen. Dann fast eine Doublette des 1:1. Abermals steht Bosse Struz völlig frei, kommt aber etwas in Rückenlage und verzieht. Gera jetzt am Drücker.

Glück dann für unsere Jungs, dass ein schneller Konter der Gastgeber der Abseits-Fahne des Assistenten zu Opfer fällt. Das war äußerst knapp. Auch kurz darauf, als Clemens Bierbaum bei einer Großchance der Teistunger Sieger blieb. Durchatmen.

Bis zur Halbzeit war es von den ersten Minuten abgesehen ein schnelles und gutes Spiel auf Augenhöhe. Mit einem gerechten 1:1 ging es in die Pause. Dauerregen nun im zweiten Durchgang. Und es wurde packend. Der Regen und das nasse Geläuf trugen auch zu Foulspielen bei, so dass sowohl bei unseren Gästen als auch bei unserem TSV frühzeitig gewechselt werden musste.

Unser erst 18-jähriger JFC-Neuzugang Lenny Schumann ersetze den verletzt ausgeschiedenen Kapitän Dominik Klammt und machte sofort auf sich aufmerksam. Nach Flanke von Franz Hoffmann verzieht der Youngster noch, um nur zwei Minuten später aus 20 Metern abzuziehen und den Ball, der noch leicht abgefälscht wurde, im langen Eck zu versenken. Was für ein Einstand in seinem ersten Verbandsliga-Spiel im Männerbereich. Jubel auf und neben dem Platz.

Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Die SG Westvororte/JFC dominiert diese Begegnung. Einen Freistoß von Bosse Struz, der sich nach und nach zum besten Spieler auf dem Platz aufschwang, verpasste der aufgerückte Leon Sippel. Danach dringt Franz Hoffmann nach einem 40-Meter-Sprint in den Strafraum ein und wird unsanft von den Beinen geholt. Schiedsrichter Pierre Leitschuh zeigt sofort auf den Punkt. Rico Heuschkel schnappt sich den Ball. Er scheitert allerdings am guten Rexhausen im Teistunger Tor. Die Vorentscheidung ist vertagt.

Nun Freistoß für uns. Tim Richter wurde etwa 18 Meter vor dem Tor gelegt. Bosse Struz drüber. Es geht weiter. Es spielt nur die Mannschaft von Philipp Schlebe. Chancen fast im Minutentakt. Jetzt flankt Dörlitz, der in seinem ersten Pflichtspiel für seine neue alte Mannschaft unter Beweis stellen konnte, dass er in den zwei Jahren Abstinenz nichts verlernt hat. Heuschkel, von zwei Verteidigern in die Zange genommen, kommt nicht ran. Der Pfiff bleibt aus. Teistungen kontert. Struz nutzt die Nässe des Platzes und rutscht in höchster Not in den langen Ball, den er zum Einwurf klären kann.

Nun Eckball für uns. Schumann versucht sich erneut aus gut 20 Metern. Diesmal daneben. Jetzt versuchen wir den Ball reinzutragen. Heuschkel und Schneider dringen per doppeltem Doppelpass in den Strafraum ein, scheitern aber an der aufopferungsvoll kämpfenden und vielbeinigen Abwehr der Gastgeber, die sich noch nicht aufgeben wollen.

In dieser Phase spielen die Weiß-Blauen die Grün-Weißen jedoch regelrecht schwindelig. Jetzt wieder Dörlitz. Satter Abschluss. Klatsch. Pfosten. Es regnet weiterhin Bindfäden. Tim Richter lässt drei Verteidiger aussteigen, die den Ball danach überfordert und unkontrolliert zur Ecke spielen.
Dann doch die Vorentscheidung. Oder war es vielleicht auch auf Grund der Spiel—und Chancenanteile gar die Entscheidung?

Nach Flanke von Dörlitz stellt Marcus Schneider in der 67. Minute seinen Körper einem Teistunger Spieler in den Weg, so dass hinter ihm Rico Heuschkel nun leichtes Spiel hat seinen ersten Ligatreffer für sein Team zu erzielen. 3:1! War`s das? Ein Teil der ca. 15 mitgereisten Fans trotzt dem Wetter bei besten Fritz-Walter-Bedingungen und feiert im Regen.

Jetzt scheitert Schneider am starken Rexhausen im Tor. Es geht nur in eine Richtung. Bierbaum verlebt im Gegensatz zu seinem Gegenüber einen ganz ganz ruhigen Nachmittag. Hat er sich mal verdient. Wird sich auch bald wieder ändern. Spätestens Freitag. Auch Zschille, Sippel und Kurth bis dato hinten kompromisslos, müssen keine weiteren großen Bewährungsproben bestehen. Was dennoch gen eigenes Tor kommt wird souverän verteidigt.

Jetzt Kurth vorn. Der Fuchs. Er düpiert mit einer cleveren Körpertäuschung zwei Gastgeber-Verteidiger, lässt diese ins Leere laufen bzw. rutschen, legt sich den Ball in aller Ruhe auf den anderen Fuß und schiebt überlegt zum 4:1 ein. Stark. Das ist die endgültige Entscheidung. Die bis dato noch vorhandene Moral der Grün-Weißen ist nun endgültig gebrochen. Weiterhin folgt Angriff auf Angriff der Geraer. Einziges Manko heute – die Chancenverwertung.

Schneider läuft drei Gegenspielern davon, scheitert aber in letzter Sekunde. Auch Kurth und Struz haben kurz darauf Möglichkeiten das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben. Nach schöner Flanke von Mouctar Diallo scheitert nun auch noch Dörlitz, der heute ein sehr erfolgreiches Comeback feierte. Danach war Schluss.

Einem guten Torhüter, dem Pfosten und den wenig effizienten Gäste hat es Teistungen zu verdanken, dass es am Ende „nur“ 4:1 stand. Unsere Jungs haben heute dennoch gezeigt wozu sie fähig sind und wollen die Euphorie natürlich hochhalten am Freitag mit ins Derby nehmen.

Auch Trainer Philipp Schlebe zeigte sich kurz nach dem Schlusspfiff mit dem Sieg sichtlich zufrieden, fand aber auch sofort wieder kritische Worte. Er weiß genau, worauf es in den nächsten Begegnungen ankommt, um weiterhin zu punkten. Abermals ärgerte er sich darüber, dass wir die Gegentore zu einfach bekommen. „Unser Ziel, drei Punkte mitzunehmen, haben wir erreicht. Wir waren die spielbestimmende Mannschaft, haben es nur leider verpasst das Spiel eher zu entscheiden und das Ergebnis höher zu gestalten. Trotzdem können wir grundsätzlich mit dem Spiel zufrieden sein und können jetzt befreit und mit einem guten Gefühl ins Derby gehen.“

Sonnenschein Sonntagabend bei strömendem Regen im Kleinbus unserer Fans, die auf der Heimfahrt Bosse Struz einstimmig zum „Man of he Match“ wählten und auf ihrer facebook-Seite der Saarbach-Chaoten ihrerseits interessante Eindrücke hinterlassen haben.

Ohne Worte …

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