Die Niederlage mit dem Blick nach vorn
(04.10.2021) Wieder einmal, wie in dieser Saison schon so oft, kann die SG Westvororte/JFC aus einer Führung kein Kapital schlagen. So blieb es dem FC Thüringen Weida gestern vorbehalten, den Sieg auf dem Roten Hügel zu feiern. In Scheubengrobsdorf trauert man wieder einmal den vergebenen Chancen hinterher. Dabei begann es doch recht vielversprechend.
Gastgeber-Torhüter Haase vertändelt den Ball gegen Tim Eichberger etwas leichtfertig und konnte im Anschluss daran nur hinterherschauen, wie die Geraer bereits nach drei Minuten in Führung gingen. Weida in der Anfangsphase dennoch mit mehr Ballbesitz.
Unsere Führung währte aber nur kurz. Denn nur drei Minuten später gelang dem FC Thüringen Weida bereits der Ausgleich, als Marcel Hartmann per Freistoß zum 1:1 traf, während Clemens Bierbaum noch seine Mauer stellte, da der Schiedsrichter kurz zuvor klar und deutlich und für alle sichtbar mit gehobenem Arm auf seine Pfeife zeigte. Warum der Treffer trotzdem zählte, obwohl der Referee noch nicht gepfiffen hatte, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben.
Aus unserer subjektiven Sichtweise ebenfalls fragwürdig auch seine Entscheidung, warum er, als Franz Hoffmann allein durch war und gelegt wurde, keinen Strafstoß für die Scheubengrobsdofer gab. Nur eine Minute später entscheidet er sich auf der anderen Seite in einer vergleichbaren Situation dafür, auf den Punkt zu zeigen. Marcel Hartmann liest sich diese Chance nicht entgehen und drehte per Strafstoß das Spiel in dieser turbulenten Anfangsphase zu Gunsten der Heimmannschaft.
Westvororte/JFC jedoch unbeeindruckt. Die großen Chancen der Gastgeber sind von ein paar Ecken oder Freistößen, die allerdings allesamt kaum Gefahr brachten, nach gut 15 Minuten alle aufgezählt. Anders auf der Gegenseite. Der Gast, wenn auch nicht überzeugend, diktiert das Spiel. Dominik Klammt trifft die Latte. Den zurückspringenden Ball kann Franz Hoffmann allerdings nicht verwerten und trifft per Kopf ebenfalls nur den Querbalken. Jetzt Tom Eichberger. Der setzt nach. Im Strafraum-Dreikampf mit Torhüter Haase und Kai Schumann gehen alle zu Boden. Und? Mit Freistoß für Weida wird das Spiel fortgesetzt.
Bis dato war es hart und es blieb auch so. Insgesamt ging es über die gesamte Spielzeit intensiv zur Sache. Sechs Gelbe Karten für die Hausherren und vier für unsere Jungs und auf jeder Seite ein Platzverweis zeugen davon. Leider war auch der überforderte Schiedsrichter nicht in der Lage das Spiel zu beruhigen und fand bis zum Schlusspfiff keine einheitliche und neutrale Linie.
Aber auch die beiden Mannschaften bekleckerten sich in Durchgang eins nicht mit Ruhm. Die Begegnung weit von gehobenem Landesliga-Niveau entfernt. Die zweite Hälfte ebenfalls kein fußballerrischer Leckerbissen, auch wenn der TSV jetzt das Zepter komplett übernommen hat.
Weitere Möglichkeiten für die Weiß-Blauen. Zweimal kann Weida den Ball noch gerade so von der Torlinie kratzen, Schneider und Dörlitz behindern sich selbst und auch Franz Hoffmann ist der Torerfolg vergönnt, als Christopher Haase stark reagiert.
Nach zwei taktischen Fouls von Daniel Zschille kann dieser mit Gelb-Rot bereits nach 56 Minuten duschen gehen. Auf der anderen Seite glatt Rot, nach dem Marcel Hartmann dem Schiedsrichter nach mehreren Fouls und einem Wortgefecht keine andere Wahl ließ. Ironie des Schicksals, dass ein Rotsünder gestern zum Matchwinner und zum gefeierten Helden wurde?
Westvororte/JFC setzt alles auf eine Karte. Schneider und Dörlitz jetzt gemeinsam im Sturmzentrum. Allerdings fehlte unseren Mannen heute die entscheidende Durchschlagskraft. Auch mit Fortuna waren wir heute nicht im Bunde.
Aufpassen musste man auf der anderen Seite bei den gelegentlichen Kontern der Penzel-Elf, die jedoch letztendlich keine große Gefahr bedeuteten. Weida, taktisch klug, schafft es immer wieder Zeit von der Uhr zu nehmen, um somit der 90. Minute bei eigener Führung schneller näher zu kommen.
Der Schlusspfiff erfolgte dann trotz vielfacher und längerer Unterbrechungen überraschender Weise äußerst pünktlich, so dass der Gastgeber am Ende jubeln konnte und als glücklicher Sieger den Platz verließ, auch, weil der Gast in der gegnerischen Hälfte nicht zwingend genug war, obwohl man der Mannschaft von Philipp Schlebe keinen Vorwurf machen kann. Der Wille war da. Die Punkte sind weg.
Zum gleichen Zeitpunkt konnte unsere zweite Mannschaft jubeln, denn mit einem 1:1 beim Greizer SV hatte vorher wohl niemand gerechnet. Auch die Auszeichnung für unsere Oak Trails im Rahmen des SmartCity Ideenwettbewerbs durch unseren Oberbürgermeister war ein positiver Aspekt des gestrigen Tages. Schauen wir also auch in der Niederlage nach vorn! Und wir freuen uns schon heute auf das nächste Wochenende und einen sicherlich spannenden Pokal-Fight mit dem Oberligiten vom FC Einheit Rudolstadt.
Ohne Worte …
#ausgerafürgera