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Wasser marsch

Der lange Weg zum Brunnenbau: Wie viele Unterstützer des Vereins die Infrastruktur in Scheubengrobsdorf stärken

(Jens Lohse) Nicht nur sportlich entwickelt sich der TSV Gera-Westvororte weiter, was der Verein eindrucksvoll mit dem Aufstieg in die Fußball-Thüringenliga bestätigte. Auch in Sachen Infrastruktúr sind Präsident Heiko Linke und sein rühriger Vorstand stets darum bemühlt, Fortschritte zu erzielen. Ein großer Coup gelang den Saarbachtalern jüngst mit der Errichtung eines Brunnens, über den ab sofort die Bewässerung des Rasenplatzes in Scheubengrobsdorf erfolgt.

Angesichts hoher Wasserkosten von etwa 2.000,- Euro pro Jahr hatte Ronny Abresch – einstiger Kicker beim TSV Gera-Westvororte und heute noch Kapitän der Altherren-Mannschaft – die Idee, das angeregte Thema Brunnenbau zügig in die Tat umzusetzen.

Anfang 2025 stellte Ronny Abresch, der 2013 den TSV mit seinem goldenen Tor zum 1:0-Erfolg im Ostthüringer Pokalfinale gegen Rositz geschossen hatte, daraufhin seine Laufbahn beendete und im Verein Kultstatus genießt, den ersten Kontakt zu einem Brunnenbauer her. „Er hat den Stein ins Rollen gebracht. Es folgten mehrere Telefonate mit Brunnenbauer Stefan Keilhauer, konkretisierte Vorstellungen und ein erster Kostenvoranschlag“, erinnerte sich Vereinspräsident Heiko Linke.

Noch nicht geklärt war zu diesem Zeitpunkt das Thema Finanzierung. Man nahm Kontakt zu Ortsteilbürgermeister Erik Buchholz auf. Erste Mittel wurden nach Beschluss des Ortsteilrates über die erweiterte Ortsteilpauschale freigeschaufelt, auch weil der TSV-Brunnen auf dem Sportplatzgelände als Notwasserbrunnen für die Westvororte dienen sollte. Noch aber fehlte ein großer Teil. Graben, Bagger, Pumpe, Elektroanschluss … Wie sollte der Verein das alles stemmen?

Freunde, Förderer und Sponsoren wurden angesprochen. Schon in der Vergangenheit hatten dem TSV immer wieder Privatsponsoren mit Barmitteln unter die Arme gegriffen, um zum Beispiel die Erneuerung der Flutlichtanlage oder die elektrischen Rolltore umzusetzen. Friedrich-Wilhelm Tiller – in Gera aufgewachsener Arzt, Unternehmer, Musiker und Autor – unterstützte den Verein abermals mit einer immensen Spendensumme.

Nur noch maximal zwei Jahresrechnungen Wassergeld hätte der TSV Gera-Westvororte noch aufbringen müssen, um den Brunnenbau in die Tat umzusetzen. Also wurde ein Vorstandsbeschluss gefasst. Nun war die Stadt Gera am Zug.

Anträge, Genehmigungsverfahren waren zu durchlaufen. Das Ingenieurbüro Lutz Köhler – ebenfalls Vereinsmitglied – half dabei und bei der Beschaffung der knapp 2.000,- Euro teuren Pumpe. Das Tiefbauamt, die Untere Wasserbehörde, der Zweckverband Wasser/Abwasser Mittleres Elstertal, die Finanzverwaltung, das Umweltamt – jeder formulierte neue Auflagen. „Lag eine Genehmigung vor, meldeten sich weitere Mitarbeiter der Stadt und legten zusätzliche Wünsche dar. Da liegst du abends manchmal weinend im Bett“, meinte Heiko Linke, der in einer mehrwöchigen Reise durch die halbe Stadtverwaltung mit seinem Vorstand teilweise 100 Telefonate tätigte, Nachrichten oder E-Mails verschickte. Bis der Vereinspräsident dann auf Michele Sindermann, die sich als absoluter Glückgriff erwies. „Sie stellte drei Fragen und antwortet mit: ´Ich kümmere mich!` Nur zwei Tage später lagen alle Genehmigungen vor. Ohne Frau Sindermann würden wir den Platz wahrscheinlich heute noch mit Leistungswasser tränken“, so Heiko Linke.

Jetzt konnte es losgehen. Die „Bohrmaschine“ von Brunnenbauer Stefan Keilhauer war startklar. Aus 20 Metern Tiefe schossen riesige, teilweise zehn Meter hohe Wasserfontänen nach oben. Zwei Tage später war der Brunnen gebohrt. Erste Tests bereiteten Freude. Lutz Köhler und die Firma Elektro Wendt sorgten für die Anschluss. „Bauleiter“ Rico Seidenzahl koordinierte alles. Zur Wasserleitung wurde ein zwei Meter tiefer und etwa 20 Meter langer Graben geschachtet, der unter der Fahrbahn hindurch führte. Betonringe wurden auf den Brunnen aufgesetzt, oben ein Deckel drauf und los ging´s.

Rico Seidenzahl, die beiden Platzwarte und weitere freiwillige Helfer leisteten großartiges. „Nun kommt aus einem gut 20 Meter tiefen, unsichtbaren Loch nachhaltiges Wasser zur Platzbewässerung“, freute sich Heiko Linke, der auch Jens Ziegengeist von der Firma Rudolf Ziegengeist und Volker Fiedler von Fiedlers Gartenwelt für die Unterstützung dankte.

Für das insgesamt 12.000 Euro teure Projekt musste der TSV Gera-Westvororte nur einen kleinen Teil selbst aufbringen. Schon 2027 haben sich die Investitionen amortisiert. Am nun gerade im Sommer viel grüneren Rasen werden die Fußballer des Neu-Thüringenligisten und die Gastmannschaften viel Freude haben. (Jens Lohse).

Ohne Worte …

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