Nach Pokal auch Sieg in der Liga
Verdienter Erfolg zum Auftakt
(04.08.2024) Da geht es uns wohl wie auch all den anderen Mannschaften. Trotz des souveränen Sieges in der Quali-Runde des Thüringer Landespokales gegen den 1.FC Greiz war man sich nicht ganz so sicher, wo man zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison wirklich steht.
Mit großem Respekt erwartete man demzufolge den Gast vom FC Einheit Bad Berka, der sich im Sommer enorm verstärkt hat und zu den Aufstiegsfavoriten zählt.
Mit Sören Eismann zum Beispiel, der vielen nicht nur aus seiner Zeit beim FC Carl Zeiss Jena bekannt sein dürftest. Oberliga, Regionalliga plus 83 Spiele in der dritten Liga stehen auf seiner Vita.
On top der Chemie Leipzig Transfer Denis Jäpel, der auch schon Erfahrung in der dritten Liga sammeln konnte. In seiner Vita kann er weiterhin auf fast 200 Spiele in Oberliga und Regionalliga verweisen.
Viel Professionalität und große Namen also und das selbst gesteckte Ziel, dass man in der Liga mit dieser Verstärkung ganz oben mitspielen will. In diesem Jahr reisten die Mannen aus der Bäderstadt demzufolge auch als klarer Favorit nach Gera.
Und dieser Rolle wurde die Mannschaft vom heute verantwortlichen Co-Trainer Christoph Schmied – zumindest zu Beginn des Spieles – auch gerecht.
Bereits nach gut 10 Minuten kassierten unserer Mannen den ersten Gegentreffer. Flanke über links. Perfekte Ballannahme am langen Pfosten. Haken. Finte. Abschluss. Tor.
Das hat Paul Menger richtig gut gemacht. 0:1.
Bei hervorragenden äußeren Bedingungen und vor knapp 100 Zuschauern lassen unsere Mannen trotz des Rückstands den Kopf aber nicht hängen. Es entwickelt sich ein rasantes, packendes und schnelles Landesklassespiel.
Kaum ein Abtasten.
Es geht sofort zur Sache. Wir pressen hoch und gehen vorn voll drauf. Und nur zwei Minuten nach der Führung sollte sich diese Taktik als richtig erweisen. Nach einem verunglückten Rückpass, den der Gäste-Keeper nicht richtig unter Kontrolle bekommt, ist Marcus Schneider zur Stelle und kann vom Schlussmann im Strafraum nur unfair gelegt werden. Strafstoß.
Der Gefoulte selbst legt sich den Ball zurecht, atmet tief durch, konzentriert sich und läuft an. Er verlädt den Keeper und trifft zum 1:1. Jawoll.
Wir sind zurück! So ein kleines Reset! Mit dem Momentum für die Scheubengrobsdorfer? Und ja, wir machen das jetzt richtig gut, übernehmen das Zepter. Immer wieder versuchen wir es mit scharfen, flachen Bällen durch die Schnittstelle der Viererkette des FC Einheit. Immer wieder sorgen wir damit für große Gefahr.
So auch nur gut 15 Minuten nach dem Ausgleichstreffer in der 30. Minute, als es diesmal Markus Klotz ist, der von halbrechts energisch in den Strafraum eindringt und nur per schmerzhaftem Foul gestoppt werden kann. Dem Schiedsrichter bleibt nichts anderes übrig, als abermals auf den Punkt zu zeigen.
Und wie schon vor einer knappen Viertelstunde schnappt sich abermals unsere Nummer #19, Marcus Schneider, den Ball und läuft an. Abermals verlädt er Sebastian Arnold im Tor unserer Gäste. Dieses Mal hat er sich die andere Ecke ausgesucht. Und plötzlich sind wir vorn. 2:1.
Beim FC Einheit Bad Berka hilft momentan ein kurzes Schütteln nicht. Man sieht sich immer wieder in die Defensive gedrängt. Mehrmals noch vor der Pause brennt es in deren Strafraum lichterloh. Westvororte macht das Spiel. Westvororte ist bis dato die bessere Mannschaft.
Jetzt ist es Jannik Wolff, der seinen Verteidiger stehen lässt, sein Abschluss ist aber etwas zu hoch angesetzt und landet im Toraus.
Auch unser Doppeltorschütze Marcus Schneider hat genau in dieser Phase zwei weitere Möglichkeiten, wie auch Philipp Rehnelt, aber unsere beiden Angreifer verfehlen in aussichtsreicher Position den Kasten jeweils knapp. Da war mehr drin.
Auf der anderen Seite ist es Sören Eismann nach einer Unsicherheit in unserer Defensive. Er hat die große Chance das 2:2 zu erzielen, aber auch er ist nicht fehlerfrei und verzieht. Da haben wir jetzt Glück gehabt.
Und als die Fußball-Experten hinterm Tor drei Minuten vor Ultimo alle noch zustimmend nicken, als einer aus ihren Reihen die Hoffnung aussprach, dass wir mit der knappen Führung vielleicht in die Pause gehen, zeigt Marcus Schneider seine ganze Routine.
Von halbrechts dringt er nach Zuckerpass von Tim Richter in den Strafraum ein, bleibt trotz energischer Bedrängnis standhaft und am Ball und zirkelt das Leder aus spitzem Winkel im Fallen mit der Fußspitze an Arnold vorbei zum 3:1 ins lange Eck.
Mit diesem lupenreinen Hattrick geht es nur zwei Minuten später in die Halbzeitpause. Die haben sich beide Mannschaften nach einer intensiven ersten Hälfte bei enormer Hitze jetzt verdient.
Die zweite Hälfte beginnt mit einer guten Möglichkeit für unsere Gäste, aber Denis Jäpel scheitert aus zugegeben sehr spitzem Winkel am gut aufgelegten Jonas Tämmler im Geraer Tor. Die folgende Ecke pflückt unser Keeper souverän herunter.
Auf der anderen Seite ist Jannik Wolff an der Strafraumgrenze aus dem Stand heraus mit seiner enormen Dynamik entschieden schneller als sein Gegenspieler, der mit langem Bein noch versucht an den Ball zu kommen, das aber nur auf Kosten eines Foulspieles schafft. Im Strafraum. Und? Klar! Elfmeter.
Der Dritte. Und abermals blieb dem jungen sehr guten Schiedsrichter Louis Gaudes keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Wieder Schneider?
Nein, diesmal nicht. Er übergibt den Ball freiwillig an Sascha Winefeld. Der legt sich diesen nur drei Minuten nach der Pause zurecht und zieht platziert ab. Keeper Arnold ist zwar mit den Fingerspitzen noch am Ball, kann ihm aber keine entscheidende Richtungsänderung geben, so dass das Leder im Netz einschlägt und unser TSV mit 4:1 vorn liegt.
Wer hätte das vor dem Spiel oder zu Beginn, als wir kurzzeitig im Rückstand waren, gedacht?!
Westvororte hat das Spiel komplett gedreht. Die Führung ist hoch verdient. Jetzt bitte nicht leichtsinnig werden und weiter so konzentriert agieren wie bisher. Es bleibt intensiv und wird ruppiger.
Haben unsere Gäste bereits in der ersten Halbzeit dreimal den Gelben Karton gesehen, folgen drei weitere gleichfarbige Karten im Durchgang zwei. Wir kommen heute mit nur einer Verwarnung ins Ziel.
In dieser Phase hat man fast den Eindruck, dass unsere junge Mannschaft schon so clever ist und diese Führung routiniert verwaltet. Die Routiniers auf der anderen Seite sehen aktuell gegen die jungen Kerle aus dem Dorf kaum einen Stich.
Genau in diese Phase hinein zeigt uns Denis Jäpel allerdings, warum seine Vita so hochklassig gespickt ist. Eine Körpertäuschung und ein Abschluss aus circa 18 Metern als Aufsetzer ins lange Eck lassen jetzt seine Farben jubeln. Der Ex-Drittliga-Spieler verkürzt auf 2:4. Da haben wir jetzt bisschen gepennt, so frei darf der natürlich nicht zum Schuss kommen.
Jetzt, so 25 Minuten vor Ende der Begegnung, wird es also doch noch einmal spannend. Leider. Und es geht weiter zur Sache. Foulspiele. Nicklichkeiten. Gelbe Karten. Jannik Wolff‘s Trikot wird bei seinem Sturmlauf über die rechte Außenbahn fast komplett zerrissen und er wird gewaltsam zu Boden gerungen. Gelb. Ganz klar. Taktisches Foul. Der Verteidiger hat keine andere Chance. Wolff ist abermals zu schnell für ihn.
Dafür, dass sich unser 19-jähriger dagegen etwas gewehrt hat, sieht auch unsere Nummer 13 den Gelben Karton. Aber auch diese Entscheidung ist richtig.
Kurz darauf hat er selbst die große Chance auf die Entscheidung. Sein Dropkick aber geht über das Tor.
Auch unsere zwischenzeitlich eingewechselten Spieler präsentieren sich jetzt in Höchstform. Erst gewinnt Lenny Schumann den Zweikampf hinten rechts. Dann wird unsere neue Nummer 7 Leonardo Castro da Silva von unserem Kapitän hervorragend in Szene gesetzt, zieht ab, scheitert mit seinem satten Schuss aber am jetzt starken Schlussmann der Gäste. Ecke.
Die wird im 5-Meter-Raum zum Flipper und knallt an die Latte. Noch zwei Minuten offiziell. Und wir sind zwei Tore vorn. Das muss doch jetzt reichen!?!
Und wieder dieser Jannik Wolff. Diesmal schließt er aus zentraler Position ab. Knapp drüber. Wir schreiben die 90. Minute.
Wir sind immer wieder da. Wir beißen uns in die Zweikämpfe, wir setzen jedem Ball nach, wir gewinnen jeden zweiten Ball. Das ist heute der Schlüssel. Auch, wenn wir, wie bereits in der Vorwoche gegen Greiz mehrere 100-prozentige Möglichkeiten haben liegen lassen.
Die Nachspielzeit beginnt. Zwei Minuten legt der Unparteiische oben drauf. Bad Berka versucht alles. Aber unsere Verteidigung steht.
Auf der anderen Seite hat dann Sascha Winefeld die letzte gute Möglichkeit für unser Team. In zentraler Position nimmt er den Ball sensationell an und versucht ihn sofort und direkt über den herauseilenden Keeper zu lupfen, was allerdings nicht glückte, weil der erfahrene Arnold den Braten gerochen hat.
Zweimal noch muss in der Schlussphase auch unser Keeper Jones Tämmler bei Flanken eingreifen. Zweimal muss er noch Kopf und Kragen riskieren, um bei langen Bällen außerhalb des Strafraumes eher am Leder zu sein als der gegnerische Stürmer. Aber das alles macht er mit Bravour!
Bei einem weiteren Freistoß aus etwa 20 m muss er glücklicherweise nicht eingreifen, segelt der Ball doch knapp über das Aluminium. Durchatmen.
Alles andere, was in Richtung unseres Tores kam, wurde von unserer heute äußerst präsenten Defensive vorher bereits abgeräumt. Und das ohne die Stammkräfte Zschille und Kurth, die verletzt zuschauten und viel Applaus für ihre Mannschaftskameraden übrig hatten.
Großes Kompliment an dieser Stelle an Kevin Kamprath, Christian Kruschke und Bastian Dräger, die die Konzentration bis in die Nachspielzeit hinein aufrecht und die hochdotierten Gästespieler im Zaume halten konnten.
Insgesamt war das Spiel im zweiten Durchgang bis zur letzten Minute äußerst schnell und intensiv, was auch an den insgesamt sieben Gelben Karten erkennbar ist. Ein packendes Landesklasse-Match.
Alle Schiri-Entscheidungen in diesem Spiel – egal ob pro oder kontra Westvororte – waren richtig. Ein ganz ganz großes Kompliment an den jungen Schiedsrichter, der dieses schnelle und anspruchsvolle Spiel jederzeit perfekt im Griff hatte.
Solch einen souveränen Schiedsrichter und seine Assistenten wünscht man sich viel öfter. Eigentlich hätte sich dieser junge Kerl, dieser Louis Gaudes, heute den Titel „Man of the Match“ verdient, aber wir kommen zu seinem Leidwesen natürlich nicht an unserem Dreifachtorschützen Marcus Schneider vorbei, so dass letztendlich doch unserer Nummer 19 diese Ehre zuteil wird. Glückwunsch, Marcus!
Insgesamt ein wirklich hochverdienter Sieg unserer Mannschaft, der bei besserer Chancenverwertung hätte entschieden höher ausfallen können. Macht weiter so. Ihr seid auf einem wirklich guten Weg.
In der kommenden Woche hat das Team von Trainer Daniel Gehrt dann abermals Heimrecht, weil wir der Bitte des SV Schott Jena gern nachgekommen sind, dass Heimrecht mit der Rückrunde zu tauschen.
Hoffen und wünschen wir, dass unsere Jungs dann abermals so energisch auftreten, um weiter zu punkten. Euch allen wünschen wir nun noch einen schönen Sonntag.
Lasst euch alle mit den drei Punkten und vier Toren zum Saisonauftakt nun den Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee gut schmecken.
Ohne Worte …
#ausgerafürgera #stolzkenntkeineliga #fairrespektvollkämpferisch #mitherz
#westvororte … Wo Freunde zusammen Fußball spielen.
Dieses Spiel wird Ihnen präsentiert von unserem Partner Firma Rudolf Ziegengeist.