Auswärtssieg
Westvororte-Serie hält auch in Eisenberg
(03.06.2024) Heute nicht zum Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee, sondern zu Montag-Abend-Feierabend-Bier. Wie schon gegen Weimar überrennt Westvororte in den ersten Minuten auch die Eintracht in Eisenberg.
Bereits in der zweiten Minute die erste 100-prozentige Chance nach einer wunderschön herausgespielten Kombination. Daniel Zschille gewinnt am eigenen Strafraum einen Zweikampf. Maximilian Kurt übernimmt den Ball und passt auf Richter. Der nimmt Wolff mit und setzt diesen über links perfekt in Szene. Der wiederum sieht in der Mitte den freistehenden Winefeld und spielt ihm den Ball millimetergenau zu. Winefeld allerdings verzieht knapp aus Nahdistanz. Das hätte eigentlich nach zwei Minuten bereits das 1:0 für unsere Farben sein können, ja müssen.
Aber nur eine Minute später macht es unsere Nummer #8 besser, als Sascha Winefeld nach schönem Zuspiel vom heute überragenden Muocrar Diallo Markus Klotz in Szene setzt, der aus halbrechter Position den Ball aus etwa 10 Metern ins lange Eck schiebt und dem Eisenberger Torhüter keine Chance lässt.
Die Hausherren schauen sich verdutzt an und verstehen die Welt nicht mehr. Nachdem sich die Mannschaft von Ralf Prieger etwa drei bis vier Minuten später wieder etwas gefangen hat, der nächste Genickschlack für die Eintracht.
Wieder ist es Wolff, der diesmal über links unwiderstehlich in den Strafraum eindringt, abschließt und mit Fortuna im Bunde ist, dass der Ball – von einem Gegenspieler abgefälscht – den Weg ins kurze Eck findet, so dass der Eisenberger Schlussmann Nick Oertel machtlos ist.
Wie schon gegen Weimar in der Vorwoche überrollt Westvororte seinen Gegner regelrecht. Dann aber Eisenberg. Das ist 100-prozentige. „Bärenstark gehalten!“ schreit einer unserer Fans nach der Glanztat unseres Torhüters Cedric Thrum, der in einer 1:1 Situation die Nerven behält, lange stehen bleibt und mit einem super Reflex den Anschlusstreffer verhindert. Stark gehalten, Cedric!
Dann Gelb für Kurth. Da war der Fuß entschieden zu hoch und ist im Gesicht eines Eisenbergers gelandet. Glücklicherweise sieht es der umsichtige Schiedsrichter Thomas Schlicht, der mit dieser Begegnung – trotz insgesamt sechs Gelber Karten – keinerlei Probleme hatte, genauso wie wir. Keine Absicht, da Maximilian Kurth seinen Gegenspieler in seinem „Schatten“ nicht rechtzeitig sehen konnte.
Eisenberg wird dann stärker. Die nächste Möglichkeit. Über außen werden wir überlaufen. Den Abschluss kann Kevin Kamprath noch von der Linie zur Ecke köpfen. Der wäre wohl drin gewesen oder zumindest am Pfosten. Das war jedenfalls äußerst knapp. Wir sind vor starken Gastgebern gewarnt.
Eine Minute später passiert es aber dann. Wir bekommen den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Eine verunglückte Abwehr per Bogenlampe landet in der 22. Minute bei Stefan Uhl, der sich noch einmal dreht und von der Strafraumgrenze unhaltbar ins äußerste Eck abzieht. 1:2. Eisenberg ist wieder dran.
Ein ordentliches und ansprechendes Spiel von beiden Seiten. Hervorragende äußere Bedingungen. Ein traumhaft gepflegter Rasen im großen Stadion am Freibad vor stattlicher Kulisse am „Tag des Sports“ mit fast 500 Zuschauern.
Auf dem Platz aber schenkt man sich nichts. Momentan stehen die beiden Abwehrreigen relativ gut. Auf unserer Seite macht Mouctar Diallo heute ein richtig gutes Spiel und sorgt mit seiner Schnelligkeit immer wieder für Gefahr vor und im gegnerischen Strafraum.
Auf der anderen Seite klären einmal Wolff und einmal Winefeld per Tackling und mit letztem Einsatz überragend. Dann setzten wir umgehend zum Konter an. Weltklassepass auf Richter, der sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzt und im Strafraum von diesem nur unfair von den Beiden geholt werden kann. Das ging für den Gastgeber. Jetzt alles ein bisschen zu schnell.
Haben wir das Momentum jetzt auf unserer Seite und können so kurz vor der Pause den alten Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellen? Unsere #8, Sascha Winefeld, schnappt sich den Ball selbstbewusst, legt ihn auf den Punkt und läuft an. Und er verlädt den Keeper souverän und bringt uns mit 3:1 in Führung.
In der 45. +2 Wird es dann noch einmal spannend. Eisenberg bekommt einen fragwürdigen Freistoß zugesprochen. Entfernung 20 m zentral. Satter Schuss. Weltklasse-Parade von Thrum, der den perfekt geschlagenen Ball mit den Fingerspitzen noch ans Aluminium lenkt. Der hätte sonst perfekt ins Angel gepasst. Zweimal jedoch kommen die Hausherren nach dieser Szene noch zum Nachschuss. Beide Male können wir allerdings mit letztem Einsatz und unserer vielbeinigen Abwehr den Einschlag verhindern.
Noch einmal kassieren wir kurz darauf den Gelben Karton, dann geht es nach einer sehr intensiven und gutklassigen Landesklasse-Partie in die Pause.
Kurz darauf muss Tim Richter verletzt raus. Das sieht gar nicht gut aus und die erste Diagnose hörte sich auch nicht gut an. Jetzt können wir nur hoffen und wünschen, dass unser Kapitän nicht schon wie in dieser Saison, in der er die gesamte Hinrunde fehlte, abermals längere Zeit ausfällt. Wir drücken die Daumen und wünschen schnelle Genesung und gute Besserung. Für ihn kommt der „Man of the Match“ vom letzten Wochenende, Bastian Dräger.
Kurz davor hat Eisenberg bereits zweimal gewechselt. So richtig große Chancen sind jetzt in dieser Phase so kurz nach dem Wechsel jedoch Mangelware. Viel spielt sich im Mittelfeld ab. Wir verzeichnen viele Zweikämpfe, viele Fouls und noch zweimal Gelb für die unseren.
Nachdem lange nichts passiert, ist 20 Minuten vor Ultimo dann wieder mal ein Eisenberger Abschluss. Wir bekommen den Ball wie schon beim ersten Gegentor nicht geklärt und Jermain-Lee Briss zieht einfach ab und jagt den Ball aus etwa 10 Metern unhaltbar ins Netz.
Und dennoch hat man permanent den Eindruck, dass Westvororte etwas mehr vom Spiel hat. Aber der Anschlusstreffer macht es für die Schlussphase noch einmal so richtig spannend und unsere junge Mannschaft zeigt aktuell Nerven.
Aber in den Zweikämpfen sind wir weiterhin sehr präsent. Auch auf Kosten einer weiteren Gelben Karte. Mit der knappen aber nicht unverdienten Führung für den eigentlichen Außenseiter aus Gera geht es in die letzte Viertelstunde.
Nachdem wir zwischenzeitlich wohl etwas gegrübelt und zu viel überlegt haben, sind wir jetzt aber wieder voll da. Wir haben wieder mehr Dynamik aufgenommen.
In genau diese Phase hinein wird der heute überragende Mouctar Diallo in der Zentrale angespielt, legt sich den Ball noch zweimal vor und schickt überlegt den startenden Philipp Rehnelt auf die Reise. Dieser läuft alleine auf den Keeper zu, umkurvt ihn – ala Caniggia 1990 Taffarel – und schiebt den Ball mit links aus spitzem Winkel über die Linie zum vielumjubelten 4:2.
Wieder hat der TSV nach dem Eisenberger Anschlusstreffer das Momentum auf seiner Seite und schlägt erbarmungslos zurück. Noch gut 10 Minuten. Wir sind zwei Tore vorn. Wie schnell man diese aber herschenken kann, hat vor einer Woche das Spiel gegen Weimar bewiesen.
Daraus haben unsere Mannen allerdings gelernt. Man lässt hinten wenig zu. Im Gegenteil. Man versucht den Sack endgültig zuzumachen und zwingt den Eisenberger Keeper zweimal zu Glanzparaden, so dass sich dessen Mannschaft bei ihm bedanken kann, dass das Ergebnis nicht noch höher ausgefallen ist.
Einmal war es Mouctar Diallo, einmal Lenny Schumann, die bei ihren Grosschancen am starken Keeper Nick Oertel scheitern.
Kurz vor Ultimo hat Eisenberg dann noch ein weiteres Male Glück, als nach Notbremse, für die es nur Geld gab, Markus Klotz den fälligen Freistoß von der Strafraumgrenze an die Lattenunterkante setzt, von wo aus er ins Feld zurückspringt. Danach ist Schluss und Westvororte packt weitere drei Punkte ein.
Irgendwie haben die Scheubengrobsdorfer es heute immer wieder geschafft, das Momentum auf ihre Seite zu ziehen. Vor allem dann, wenn Eisenberg den Anschluss geschafft hat und wieder Hoffnung erntete. Das war beim 1:2 so und auch beim 2:3. Immer wieder hat unsere junge Mannschaft Mittel und Wege gefunden, auf den Anschlusstreffer die entsprechende Antwort zu geben und die Führung wieder auf zwei Tore auszubauen.
Wir wünschen der Eintracht für den Rest der Saison alles erdenklich Gute. Besondere Grüße gehen in diesem Zusammenhang an unseren Freund und ehemaligen Vorsitzenden der Eintracht, Mike Weber, der seit erst wenigen Tagen nach 27 Jahren (!) nicht mehr Vorsitzender in Eisenberg ist, sondern nun als Zuschauer und Fan seiner grossen Liebe in den Fußball-Ruhestand übergeht und nunmehr alles aufmerksam von außen beobachten wird. Alles Gute, Mike!
Wir für unseren Teil fiebern aber nun bereits jetzt dem kommenden Wochenende entgegen, wenn wir zum letzten Heimspiel der Saison den FC Einheit Bad Berka in unserer Saarbach-Arena empfangen.
Sicherlich wird das noch mal ein Magnet für all unsere Fans und viele Gera Zuschauer sein, um sich von unserer Mannschaft, die in den letzten Wochen sehr sehr viel Freude gemacht hat, gebührend zu verabschieden.
Denn immerhin hat das Team unseres Trainergespannes Daniel Gehrt und Niklas Schäfer die letzten sieben Spiele ohne Niederlage überstanden, hat von 21 möglichen Punkten 18 erkämpft und erspielt und während dieser sieben Spiele 23 Treffer erzielt. Chapeau!
Ohne Worte …
#ausgerafürgera #stolzkenntkeineliga #fairrespektvollkämpferisch #mitherz
#westvororte – Wo Freunde zusammen Fußball spielen.
Ach so … fast vergessen. Da wir uns aus drei Auserkorenen nicht auf den „Man of the Match“ einigen konnten, da alle drei die gleiche Punktzahl bei den Fans erreicht haben, ist heute die Mannschaft „Men of the Match“!