Nun die Liga im Visier ➡️
(13.08.2023) Saalfeld übernahm von Beginn an das Zepter und ließ uns schon zu Beginn das ein oder andere Male wie Statisten aussehen. Von Beginn an wollte man dem Spiel den Verbandsliga-Stempel aufdrücken. In den ersten 45 Minuten schafften das die Mannen von den Feengrotten auch eindrucksvoll. Ein Klassenunterschied! Mindestens ☹️
So wie auch in der neunten Minute, als nach einem wunderschönen Spielzug mit drei perfekt getimten direkten Pässen Georg Tzanev aus spitzen Winkel, die früher Führung für unsere Gäste erzielen konnte.
Über unsere linke Abwehrseite kann sich Saalfeld immer wieder mit schnellen Pässen gefährlich bis in den Strafraum und auf die Grundlinie durchsetzen. Wir laufen und schauen nur hinterher.
Wir kommen kaum einmal zum gezielten Spielaufbau, da wir schon in unserem ersten Angriffdrittel am eigenen Strafraum unter Druck gesetzt werden und Fehler produzieren. Und so kommt Salfeld wieder über die rechte Seite zum Abschluss. Diesmal haben wir Glück, der Ball verfehlt sein Ziel knapp.
Nur eine Minute später kann unsere Torwarttrainer Thomas Schütze, der heute unseren Kasten hütete, unter Beweis stellen, dass er nichts verlernt hat.
Zu oft sind wir aber immer wieder einen Schritt zu spät. Wie auch jetzt, als wir nicht den Ball, sondern den Fuß des Gegners treffen und es einen Freistoß aus vielversprechender Position gibt. Ein Gäste-Stürmer kommt frei zum Kopfball, verfehlt jedoch abermals. Wieder Glück für Westvororte.
Und schon wieder pressen unsere Gäste in unser Aufbauspiel am eigenen Strafraum und erzwingen drei oder vier Fehlpässe binnen weniger Minuten, wodurch sie jedes Mal in Ballbesitz kommen. Das ist bisher sehr schlecht, was wir spielen. Wir finden momentan keine Lösung. Saalfeld die entschieden bessere Mannschaft. Und wieder unsere Gäste. Im letzten Moment bekommt Domenico Kampe die Fußspitze dazwischen kann in höchster Gefahr noch zur Ecke klären.
Die diesmal nur 75 Zuschauer sind mit dem bisherigen Auftreten ihrer Mannschaft nicht zufrieden, Enttäuschung macht sich breit.
Wie aus dem Nichts dann aber der Ausgleich. Der erste wirklich gute Angriff über Klotz, der sich durchsetzen kann und den freistehenden Schneider bedient, der in der 32. Minute keine Probleme hat den Pass zu verwerten. 1:1. Können wir das Blatt jetzt wenden? Zumindest sind wir heute sehr effektiv.
Die Freude aber wehrt nur kurz. Nach einem weiteren verlorenen Zweikampf in der Strafraumgrenze erobert unsere Abwehr den Ball zwar kurz zurück, spielt diesen im Zentrum aber unerklärlicher Weise quer, so dass der dort freistehende Saalfelder Jakob Treitl aus 16 Metern völlig frei zum Schuss kommt und nur drei Minuten nach den Ausgleich die verdiente Führung für seine Farben wieder herstellt.
Ecke jetzt für uns. Die erste. Kurz vor der Pause. Das sagt viel. Aber auch die bringt nichts ein. In der Halbzeit hat unsere Mannschaft sich nun offensichtlich zusammengerauft. Denn plötzlich haben wir sogar etwas mehr vom Spiel.
Und vier Minuten nach der Pause schaffen wir sogar den unerwarteten Ausgleich, nachdem Bastian Dräger von der Grundlinie auf Marcus Schneider perfekt bedient, der nur noch einschieben muss, um per Doppelpack das 2:2 zu erzielen. Let’s Go!
Und wiederum nur eine Minute später abermals der TSV. Markus Klotz wird allerdings, als er allein aufs Tor zu läuft, etwas weit nach links abgedrängt, so dass er den Torhüter nicht überwinden kann. Ecke. Wir sind im Spiel.
Wer hätte das nach dieser schlechten ersten Halbzeit gedacht, dass das Spiel nach 50 Minuten wieder total offen ist. Los, jetzt. Los, Jungs. Wir schaffen das noch. Besinnt euch auf eure eigenen Tugenden!
Und es wird immer verrückter. Jetzt gehen wir sogar in Führung. Wir haben das Spiel gedreht! Der Doppeltorschütze Marcus Schneider jetzt als Vorbereiter für Markus Klotz, der aus vollem Lauf satt ins kurze Eck vollendet. 3:2 für Westvororte nach 57 Minuten. Wer hätte das vor 10 Minuten gedacht. Aber: Errare humanum est – irren ist menschlich.
Jetzt spielen wir die Bälle geschickt in die Schnittstelle der Saalfelder Abwehrreihe. Klotz und Schneider aber noch ohne Fortuna bei zwei weiteren vielversprechenden Angriffen. Und auch in den Zweikämpfen sind wir auf einmal präsent und resolut und gewinnen diese. Klasse, Jungs! Weiter so!
Aber abermals wie schon in Durchgang eins wehrt die Freude nur kurz. Nach einer Ecke kommt Carl Werner Kaldenborn aus sieben oder acht Metern völlig freistehend zum Kopfball und vollendet platziert ins lange Eck. Das darf nicht passieren. 3:3.
So ärgerlich dieser Ausgleich auch ist, wir erleben ein spannendes Pokalspiel. Wir erleben einen echten aber jederzeit recht fairen Pokalfight, der hin und her geht und die Zuschauer mitreißt.
Jetzt ist es ein packendes Spiel auf Augenhöhe. Jetzt Glück für unsere Farben, als Georg Tzanev das Laufduell gewinnt, sein Abschluss allerdings nur am Pfosten landet.
So langsam können sich die Zuschauer auf die Verlängerung einstimmen. Noch ist das Wetter hervorragend. Die Sonne scheint über der Saarbach-Arena. Am Horizont aber ziehen bereits dunkle Wolken auf. Ein Wetter wird das Gemüt?
Jetzt. Jetzt wieder so ein katastrophaler Fehler in unserer Defensive. Wir klären den Ball nicht resolut und versuchen, trotz Pressing der Gäste, in der letzten Minute der regulären Spielzeit den Ball heraus zu spielen. Das musste schief gehen.
Erst Ballverlust, dann Querschläger. Saalfeld eiskalt. Im der 90. Minute dann leider doch noch das entscheidende Tor, welches unser Pokal-Aus besiegelt. Es beginnt zu regnen. Ein Wetter wird das Gemüt.
Aus diesem Grunde hat der Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ heute auch wieder einen bitteren Beigeschmack. Aber wir schauen dennoch positiv nach vorn, denn schon in einer Woche, nächsten Samstag um 15:00 Uhr, hat unsere Mannschaft zu Hause abermals die Möglichkeit gegen den SV Jena-Zwätzen zu beweisen, dass man es besser kann, wenn es dann wieder um wichtige Punkte geht.
Das Ausscheiden im Pokal haben wir uns selbst zuzuschreiben. Grund dafür ist eine unerklärlich desolate erste Halbzeit, abermals gespickt mit Unkonzentriertheiten und individuellen Unzulänglichkeiten. So geht Pokal nicht. So geht auch Landesklasse nicht.
Das war – vornehmlich in der ersten Halbzeit – entschieden zu wenig. Da muss sich der ein oder andere Spieler hinsichtlich seiner Leistung am gestrigen Nachmittag unbedingt hinterfragen.
Aus diesem Grund haben sich die enttäuschten Fans auch entschieden, heute keinen Man of the Match zu wählen.
Nach dem Pokal-Aus kann man nun die Liga gezielt ins Visier nehmen und sich darauf konzentrieren. Dass es geht, haben wir gestern in den zweiten 45 Minuten zwar ansatzweise gezeigt, aber eine gute Halbzeit reicht nicht, um gegen den Verbandsligisten vom FC Saalfeld zu bestehen. Und auch in der Liga wird dies nicht reichen, will man den SV Jena-Zwätzen kommenden Samstag in die Schranken weisen und seinerseits endlich punkten.
Ohne Worte …