Trotz Überlegenheit – Auftakt mit Niederlage

Null Punkte. Null Tore.

(07.08.2023) Wer gedacht hat, dass man nach vier Jahren Verbandsliga nun die unterklassige Landesklasse im Vorbeigehen nimmt, hat sich offensichtlich getäuscht. Bereits am ersten Spieltag mussten unsere Jungs dies trotz optischer Überlegenheit schmerzhaft erfahren. Und vielleicht hat der ein oder andere für die künftigen Spiele eine Lehre daraus gezogen.

Denn im Altenburger Land nutzte Sonntagnachmittag bei hervorragenden äußeren Bedingungen gegen den Kreisoberliga-Aufsteiger SV Rositz auch gefühlter 80-prozentiger Ballbesitz wenig, wenn man diesen nicht in Treffer umwandelt. Effektiv hingegen der Gastgeber. Aus nur wenigen guten Möglichkeiten machten die Undeutsch-Schützlinge ihren ersten Landesklassesieg, während unsere Mannschaft mit leeren Händen dasteht.

Abermals, wie schon so oft erlebt, fehlte es auch an der auch für diese Liga unbedingt nötigen Konzentration ab der ersten Minute. Eine Unkonzentriertheit mit katastrophalem Fehlpass und ein verlorenes Laufduell gegen Louis Stöbe mit anschließendem Foulspiel im Strafraum besiegelten bereits nach nur zwei Minuten die Führung der Hausherren.

Cedric Thrum bekam an den platziert getretenen Foulelfmeter vom Maik Wegner die Finderspitzen zwar noch an den Ball, konnte dessen Weg in die Maschen allerdings nicht verhindern. Noch war aber genügend Zeit. Westvororte drückt jetzt. Über die gesamte Spielzeit eines insgesamt doch recht niveauarmen Spieles ist man die bessere Mannschaft.

Rositz zieht sich nach der frühen Führung weit in die eigene Hälfte zurück. Man macht die Räume geschickt eng. Der Elf von Trainer Niklas Schäfer, der den urlaubsbedingt fehlenden Daniel Gehrt an der Linie vertrat, fiel nicht viel ein. War man dennoch einmal durch, vergab man zu überhastet, zu unkonzentriert oder scheiterte am starken Fleißner im Rositzer Tor.

So wie Schneider und Kirstein in der zehnten Minute zweimal nacheinander. Wenig später verfehlt nach schöner Vorarbeit von Winefeld der Kopfball von Schneider sein Ziel knapp. Teilweise sieht das Angriffsspiel der Gäste spielerisch gut aus. Im engmaschigen Netzt der Rositzer Defensive verstrickt man sich aber ein ums andere male. Unnötige Fehlpässe unterbrechen immer wieder jäh das Angriffsspiel und zwingen uns schnell und kräftezehrend auf Defensive umzuschalten.

Hinten müssen wir dann auch immer wieder aufpassen, wenn die Hausherren die Bälle weit nach vorn schlagen. Abermals verlieren wir ein Laufduell und können uns bei Cedric Thrum im Tor bedanken, dass er Kopf und Kragen riskierend das 2:0 verhindert.

Mehr als weite Befreiungsschläge nach vorn kommen von Rositz nicht. Für deren Taktik gibt es auch keinen Grund anders zu agieren. Starke Defensive, starker Keeper. Darauf sollte im Verbund mit mangelnder Abschlussschwäche des TSV das 1:0 über die Zeit zu bringen sein. Das ging letztendlich auf, auch wenn Westvororte eine Vielzahl von Möglichkeiten besaß. So auch kurz vor der Pause, als wir nach Schumann-Flanken einmal knapp verziehen und ein weiteres Male am Rositzer Tormann scheitert.

Wie aus dem Nichts dann kurz vor dem Pausenpfiff noch eine Möglichkeit für das Team von Trainer Kevin Undeutsch, aber der Gastgeber-Angreifer lupft den Ball nicht nur über unseren Torhüter sondern auch über den Kasten. Das war knapp. Da hatten wir jetzt bisschen Glück. Durchatmen. Durchatmen für Fans und Mannschaft. Pause vor fast 250 Zuschauern. Tolle Kulisse.

Kurz vor der Pause musste der Torschütze zum 1:0, Maik Wegner, nach einem Pressschlag mit Bastian Dräger verletzt vom Feld. An dieser Stelle wünschen wir dem Rositzer Torschützen natürlich gute Besserung und schnelle Genesung!

Die zweite Hälfte beginnt mit einem Weitschuss der Gastgeber aus 35 Metern, der sein Ziel allerdings weit verfehlt. Auf der anderen Seite wird der agile Wolff in letzter Sekunde völlig frei vor dem Tor stehend unfair von den Beiden geholt. Der Verteidiger hat aber wohl den Ball getroffen, denn der Schiedsrichter entscheidet auf „Weiterspielen“. Naja …

Und wieder der auffällige Wolff. Mit viel Schwung dringt er in den Strafraum ein, scheitert aber an Eric Fleissner. Wiederum nur eine Minute später köpft Schneider unter Bedrängnis über das Tor. Nach einem der wenigen vielversprechenden Angriffe der Gastgeber steht nochmals Cedric Thrum im Mittelpunkt, kann den Ball aber reaktionsschnell zur Ecke abwehren.

Westvororte drückt nun immer stärker auf den Ausgleich. Aber alle sich ergebenden Möglichkeiten sind nur Halbchancen. Die entscheidende, die zündende Idee fehlt. Bis zum Strafraum sieht das teilweise sehr gut und gefällig aus. Der TSV ist komplett überlegen. Die Abschlüsse aber sind nicht zwingend genug, wie auch jetzt wieder von Sascha Winefeld, der knapp verfehlt.

Es wird heiß. Es laufen die letzten Minuten. Jetzt bekommt Winefeld das gestreckte Bein frontal ab. Freistoß. Nur Freistoß. Rositz kämpft mit Haken und Ösen. Der Schiedsrichter aber zeigt sich sowohl bei den vielen taktischen Fouls, beim offensichtlichen nachhaltigen Trikotziehen oder auch beim häufigen Ballwegschlagen sehr großzügig.

Kurz vor Ende liegt dann der Ausgleich noch einmal in der Luft, aber Marcus Schneider scheitert aus gut acht Metern nach sehr schöner Vorarbeit von Jannik Wolff, der trotz der Niederlage von den Fans berechtigterweise zum Man oft the Match gewählt wurde.

Das war es dann. Nach zwei Ecken in der Nachspielzeit, die ebenfalls nichts einbringen, pfeift der Unparteiische nach 90 + 5 Minuten schließlich ab. Westvororte verliert das Auftaktspiel, auch weil man keine Mittel gegen die defensive taktische Meisterleistung des SV Rositz gefunden hat. In entscheidenden Momenten war man zu unkonzentriert und hat sich zu viele Abspielfehler geleistet. Über weite Strecken des Spieles wirkte man trotz optischer Überlegenheit zu unentschlossen.

Auch die Fans der Saarbach-Chaoten waren von der schwachen Leistung der Mannschaft und dem Ergebnis sichtlich enttäuscht und brachten das in den Foren auch klar zum Ausdruck.

In der kommenden Woche hat man dann Heimrecht. Im Thüringer Landespokal will man gegen den Verbandsligisten vom FC Saalfeld eine Runde weiterkommen. Dafür muss man sich allerdings von einer ganz anderen Seite präsentieren.

Ohne Worte …