Auswärtssieg!

Verdienter Erfolg in der Landeshauptstadt

(12.03.2023) Erstaunlich, mit welchem Selbstverständnis unsere Mannschaft von Beginn an das Zepter übernahm. Und das trotz der vielen Niederlagen in den letzten Wochen. Hier und heute hat kein Tabellenschlusslicht gespielt. Apropos Schlusslicht. Dort, wo die rote Laterne brennt, ist das Licht noch nicht aus.

Vielleicht sollte man beim nächsten Auswärtsspiel das ein oder andere wieder genauso machen wie gestern. Und damit ist nicht etwa der Busfahrer gemeint, sondern die Mannschaft und deren hervorragende Einstellung mit viel Herz Denn an solchen Tagen duftet und schmeckt der Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ viel viel besser.

Ein Herz nahm sich bereits in der sechsten Minute Maximilian Kurth, scheiterte mit seinem Aufsetzer aber noch am Erfurter Schlussmann. Nur eine Minute später war es Lenny Schumann, der auf sich aufmerksam macht, als sein satter Volley das Tor am langen Pfosten nur knapp verfehlte.

Mehr Zielwasser als diese beiden hatte heute unser Mucki Diallo getrunken. Dem Ruf eines Zuschauers „Abschließen!“ folgend, zog er aus 18 Metern unvermittelt ab und jagte den Ball ins Dreiangel. Ein wunderschönes Tor zum frühen 1:0.

Das sieht heute, unabhängig vom Führungstreffer, in den ersten knapp 20 Minuten richtig gut aus. Hinten stehen wir bisher sehr sicher und vorne suchen wir immer wieder den Abschluss. Wie auch jetzt wieder Mucki Diallo, der aber am Erfurter Keeper Julian Schorsch scheitert.

Danach kehrt etwas Ruhe ins Spiel ein. Große Chancen in den nächsten 20 Minuten Mangelware. Aber wir machen das gut. Und wir machen weiterhin das Spiel, ohne jedoch in dieser Phase gefährlich zu sein.

Danach wie aus dem Nichts eine weitere richtig gute Möglichkeit für die Scheubengrobsdorfer. In den Freistoß von Tim Richter läuft Philipp Rehnelt und köpft den Ball überlegt Richtung langes Eck, trifft allerdings nur den Pfosten. Das wäre es gewesen, so kurz vor der Pause. Schade.

Aber wir wollen nicht lamentieren. Wir wollen für den Moment richtig zufrieden sein. Mit dem Auftritt unserer Mannschaft und auch mit dem Ergebnis. Und fast hätten wir noch einmal Grund zum jubeln gehabt. Nach millimetergenauen 30-Meter-Diagonalpass von Maximilian Kurth legte Markus Klotz, nach dem er noch einen Erfurter Verteidiger aussteigen ließ, den Ball von der Grundlinie zurück auf Mucki Diallo, dessen Abschluss allerdings knapp über den Querbalken ins Toraus geht.

Pause.

Die zweite Hälfte beginnt mit einem Angriff unserer Farben. Markus Klotz, der sich heute Bestnoten verdient hat, dringt in den Strafraum ein, bleibt aber an Torwart Schorsch hängen.

Und wieder Westvororte und wieder der heute sehr auffällige und äußerst agile Klotz. Sein herrlicher Drehschutz mit viel Effet aus gut 20 Metern klatscht ans Gebälk. Ganz ganz tolle Aktion. Eigentlich müssten wir spätestens jetzt schon mindestens mit zwei oder drei Toren führen. Westvororte ist die bessere Mannschaft.

Erst jetzt investieren die Landeshauptstädter mehr. Und sie haben in dieser Phase auch mehr Ballbesitz. Das ist allerdings alles nicht zwingend genug. Entweder pflückt unser heute überaus souveräner und sicherer Torhüter Cedric Thrum die Bälle sicher runter oder unsere Abwehr ist heute im Gegensatz zu den letzten Auftritten sehr aufmerksam.

So wie auch Daniel Zschille etwa 15 Minuten nach der Pause, als er dem einschussbereiten Erfurter Stürmer den Ball mit einem spektakulären Tackling vom Fuß schlägt.

So nach und nach haben wir knapp 20 Minuten nach der Pause die Sturm- und Drangzeit des FC Erfurt Nord auch auf Grund unsere Lufthohheit überstanden. Eine letzte Möglichkeit in dieser Phase vereitelt ein sicherer Cedric Thrum, der es heute perfekt verstanden hat, das Spiel entweder schnell zu machen oder es auch einmal zu beruhigen, wenn das nötig war. Klasse, Cedric!

Direkt im Gegenzug dann das 0:2. Lenny Schumann wird im zentralen Mittelfeld nicht angegriffen, „geht“ noch ein paar Schritte mit dem Ball und zieht aus 25 Metern einfach ab. Sein Flachschuss findet den Weg neben den Pfosten ins Tor, wobei der Erfurter Keeper keine glückliche Figur machte, denn der Ball schien haltbar. Egal. Wir jubeln deswegen wenn nicht weniger.

Wir erleben ein abwechslungsreiches Spiel, indem der TSV verdient führt. Jetzt aber wieder eine gute Möglichkeit für den Gastgeber, aber der Stürmer rutscht nach der Flanke des starken Erfurter Kapitäns Stephan Wetzold am langen Pfosten am Ball vorbei.

Dann wieder Westvororte. Ein traumhaft schöner one-Touch-Spielzug über vier Stationen landet nach Vorarbeit von Philipp Rehnelt etwa acht Meter zentral vor dem Tor bei Tim Richter, der aber die Zeit nicht mehr finde den Ball am Torwart vorbeizuspielen und mit diesem unglücklich zusammenprallt, auch wenn der ein oder andere Geraer Fan ein Foul sah und auf Strafstoß plädierte.

Nach kurzer Behandlungspause kann unser Kapitän weiterspielen, muss allerdings zehn Minuten später mit einer schmerzhaften Schienbeinverletzung doch ausgewechselt werden. An dieser Stelle auch von uns gute Besserung und schnelle Genesung, lieber Tim. Nächsten Samstag brauchen wir dich wieder!

Dann abermals Ecke für Erfurt. Bisher brachten diese nicht viel ein, jetzt aber findet der Ball den Kopf eines Erfurter Angreifers, der unter Bedrängnis das Spielgerät allerdings über den Querbalken köpft. Erfurt versucht alles, ohne jedoch so richtig gefährlich zu sein.

Gefährlicher auf der anderen Seite immer wieder der Gast aus Gera. Gut fünf Minuten vor Ultimo ist es dann Bosse Struz, der zwei Erfurter Verteidiger düpiert und in den Strafraum eindringt. Überlegt nimmt er Philipp Rehnelt mit, der den Ball wieder auf Bosse Struz prallen lässt. Dieser steht nun allerdings mit dem Rücken zum Tor, sieht aber den heraneilenden Markus Klotz und legt den Ball gefühlvoll zurück.

Markus Klotz fasst sich ein Herz und zieht überlegt und direkt ab. Sein Schuss schlägt im kurzen Eck zum 0:3 und zur wohl endgültigen Entscheidung ein. Und nicht nur dieses Treffers wegen wurde der Kleinste aus unserem Team von den Fans zum Man of the Match gewählt.

Ohne Worte …

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