Eine ganz bittere Niederlage

Deftige Klatsche in Langensalza

(28.11.2022) Das hatte man sich bei den Scheubengrobsdorfern anders vorgestellt. Auch wenn mit Bosse Struz, Maximilian Kurth, Philipp Rehnelt, Benjamin Bohm und Lionel Kirstein fünf tragende Säulen fehlten, versprach man sich auf dem kleinen Kunstrasenplatz in Bad Langensalza dennoch etwas.

Aber die Hausherren zeigten unserer äußerst jungen Mannschaft von Beginn an, wer hier Herr im Hause ist. Routinier Carsten Weis mit einem ersten Ausrufezeichen. Sein Distanzschuss klatscht zum Glück für die Gäste an den Pfosten.

Danach hat Florian Engel die nächste gute Möglichkeit. Auch weil Cedric Thrum im Tor kurz darauf mit einer Glanzparade die Führung verhindert, steht es weiterhin 0:0.

Das Team von Trainer Thomas Wirth aber weiterhin mit viel Druck. Noch aber ohne Zählbares. Gut 20 Minuten sind rum. Dann aber doch. Abermals ein ganz grober individueller Fehler in unserer jungen Defensive. Das 1:0 in der 24. Minute durch Martin Fiß, der heute noch ganz groß auftrumpfen sollte.

Aber noch steht es im Moment nur 1:0. Kurz schütteln und weiter.

Wer aber dachte, dass das Tor ein Weckruf für unsere Mannen war, sah sich getäuscht. Die nächste gute Chance für die Preußen die Führung auszubauen. Die Gastgeber geben weiterhin viel Gas und erzwingen zwei Minuten nach dem ersten Treffer nun einen Strafstoß. Julian Wolfram will klären, nimmt dabei aber die Hand zu Hilfe und verhindert somit das klare 2:0.

Rot und 11-Meter. Und Westvororte fortan in Unterzahl.

Die Chance auf das 2:0 ließ sich Martin Fiß nicht nehmen und trifft per Doppelpack. Wir stellen um. Und wir kommen nun auch zu mehr Möglichkeiten. Mucki Diallo prüft Damian Zamiar im Gastgeber-Tor aus gut 20 Metern. Der ist aber sicher und verhindert den Anschluss. Danach versucht sich Tim Richter ebenfalls aus der Ferne. Sein Schuß aber verfehlt das Ziel knapp. Man wehrt sich gegen die drohende Niederlage.

Der Sturmlauf der Hausherren aber dauert an. Wie lange können wir das Ergebnis in einem verträglichen Rahmen halten und vielleicht noch auf einen Punkt hoffen? Die Frage ist leicht beantwortet. Genau bis zur 38. Minute, als es Dominik Finger ist, der seine Farben fast schon uneinholbar mit 3:0 in Führung bringt.

Die ersten der ganz in blau gekleideten Gästespieler lassen den Kopf etwas hängen. 3:0 und Unterzahl. Das geht heute schief. Spätestens als Martin Fiß kurz vor der Pause mit seinem dritten Treffer das 4:0 folgen ließ, hat daran keiner der Zuschauer und Spieler noch einen Zweifel.

Pause. Durchatmen. Zusammenraufen und die Niederlage bitte, bitte in Grenzen halten.

Diese Hoffnung erlischt aber sofort nach Wiederbeginn in der 47. Minute als es abermals Martin Fiß ist, der trifft. 5:0. Ein Debakel bahnt sich an. Tim Richter wird laut. Er versucht alles. Verbal und kämpferisch. Er ist weiterhin Vorbild – selbst in dieser so verfahrenen Situation. Und auch Cedric Thrum im Tor kann mit guter Leistung einen noch höheren Rückstand verhindern. Der kann einem aber trotzdem leidtun.

Zumal Bad Langensalza unerbittlich ist. Der Torhunger der Wirth-Truppe ist noch lange nicht gestillt. Der überragende Carsten Weis setzt seine Vorderleute ein ums andere male gekonnt in Szene. Ob mit Flachpass durch die Schnittstelle unserer Defensive oder per Heber über diese hinweg – wie in der 57. Minute als er Tobias Sauerbier zum 6:0 assistiert.

Danach darf der Man oft he Match Martin Fiß wieder ran. Mit seinem fünften Treffer am heutigen Tag trifft er zum 7:0. Wir machen uns Sorgen um unsere Jungs, denn es sind immer noch gut 20 Minuten zu spielen. Ein wirklich gebrauchter Tag.

Bad Langensalza ist uns in allen Belangen überlegen und zaubert.

Mit dem hohen Vorsprung im Rücken und einem Gegner in Unterzahl ist es für die Gastgeber in den letzten Minuten ein Leichtes, das 8:0 durch Lukas Rösener und das 9:0 des überragenden Matin Fiß, der mit seinen sechs Treffern in einem Spiel in Langensalza wohl in die Geschichtsbücher eingehen wird, zu erzielen.

Das Ergebnis geht wohl auch bei den Scheubengrobsdorfern in die Annalen ein, denn ein 9:0 ist die wohl höchste Pflichtspiel-Niederlage in der Geschichte des Vereins. Nun heißt es diesen bitteren Tag zu verarbeiten und sich auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren, wenn am kommenden Samstag die SpVgg Geratal in Gera zu Gast sein wird.

Und auch heute versuchen wir, selbst wenn es richtig schwer wird, etwas positives zu finden. So zumindest gab es ein respektvolles Feedback von Thomas Wirth, dem Trainer unserer Gastgeber, der unserer Redaktion sagte: „Für Gera war es ein gebrauchter Tag. Alles ist gegen unsere Gäste gelaufen. Trotzdem haben sie immer weiter versucht Fußball zu spielen und wollten den Ehrentreffer erzielen. Das hat mir gefallen.“

Auch unsere Redaktion und die Fans stehen weiterhin hinter der Mannschaft und werden auch zukünftig die Daumen drücken.

Und denen, die zynisch vermuten, dass wir, wenn wir so hoch verlieren, keinen Spielbericht veröffentlichen, sei gesagt: Auch in der Niederlage zeigen wir Stärke und sind ein Team. Das hat diesen unseren Verein schon immer ausgezeichnet  Auch heute. Einen Tag nach dem Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera

#newgeneration