Gut gespielt, nichts gewonnen ⚽️

Niederlage in Saalfeld

(13.11.2022) Perfekte äußere Bedingungen. Sonnenschein. Der FC Saalfeld hatte darüber hinaus alles gut vorbereitet für ein spannendes Fußballspiel. So zumindest haben wir es empfunden, denn wir wurden sowohl vom netten Einweiser auf dem Parkplatz, als auch von den gestandenen Herren am Einlass sehr freundlich begrüßt.

Auch wir begrüßen unsere Community und die Leser unseres Sonntag-Morgen-Spielberichtes bei einer guten Tasse Kaffee ☕️

Apropos Kaffee. Mit der Herzlichkeit, die uns gestern auch bei Rostern, Bier und Kaffee entgegengebracht wurde, war es allerdings mit dem Anpfiff um genau 14:03 Uhr vorbei. Jetzt ging es nicht mehr um nette Worte und Gesten, sondern um Punkte.

Die erste Möglichkeit nach gut fünf Minuten für die Hausherren, als man sich über rechts nach gekonnter Vorarbeit des Saalfelder Kapitäns Paul Burghause durchsetzen konnte, die Flanke im Strafraum aber keinen Abnehmer fand.

Nach ausgeglichen ersten zehn Minuten mit ganz leichten Vorteilen für den FCS versucht Westvororte das Tempo etwas rausnehmen. Das gelingt im Moment recht gut. Dann aber wieder Saalfeld. Der Abschluss ist allerdings für unseren Keeper Cedric Thrum kein Problem.

Westvororte nun, nach so gut zehn Minuten, etwas besser im Spiel. Man läuft vorn an, geht früh drauf und will so ein koordiniertes Aufbauspiel der Hausherren unterbinden. Vor allem Philipp Rehnelt ist sehr aktiv. Aus einer Balleroberung heraus der erste Abschluss der Geraer, Alex Roslyakov‘s satter Vollspannschuss aus etwa 20 Metern fliegt aber knapp am Winkel vorbei. Die bisher größte Möglichkeit im Spiel.

Auf der anderen Seite Freistoß aus circa 18 Metern, zentral. Eine äußerst verheißungsvolle Position. Aber vertan. Der Schuss landet weit hinter dem Geraer Kasten. Saalfeld nun die etwas präsentere Mannschaft. Dann ein nächster schöner Angriff mit genauem Pass durch die Schnittstelle unserer Viererkette in den Lauf des freistehenden Stürmers, der zum Glück für die Gäste durch den Abseitspfiff jäh unterbrochen wird.

Westvororte versucht es wie schon wenige Minuten zuvor Alex Roslyakov abermals aus der Ferne. Jetzt Tim Richter. Aus 25 Metern. Wums! Der Ball klatscht nahe dem Angel an den Querbalken. Schade, der wäre unhaltbar gewesen. Fast die Führung für die Scheubengrobsdorfer.

Besonders gefährlich wird auf der anderen Seite Saalfeld immer dann, wenn Kapitän Paul Burghause die Bälle millimetergenau in den Lauf seiner beiden Außen spielt und diese flanken können oder in den Strafraum eindringen. Jetzt wieder, aber Cedric Thrum ist zur Stelle und pflückt den hohen Ball sicher runter.

Nach nunmehr gut 20 Minuten ein doch recht ansehnliches Spiel mit leichten Vorteilen für Saalfeld, zwei allerdings auch großen Chancen für unsere Jungs.

Zwei dreimal haben wir es nun auch mit langen Bällen versucht, aber die robusten Abwehrspieler der ganz in rot gekleideten Saalestädter gewinnen die Laufduelle mit breiter Brust. Dennoch könnte auch das ein probates Mittel sein, denn außer dem Kapitän wirkt die Defensive nicht immer sattelfest.

Dann legen wir uns das Ding fast wieder selbst rein. Zschille und Roslyakov schlagen auf Höhe des 11-Meter-Punktes über den Ball. Der freistehende Saalfelder Stürmer aber verzieht knapp.

Das Spiel geht hin und her, ist abwechslungsreich und eine recht gute und ansehnliche Verbandsligabegegnung. Jetzt eine weitere Riesenmöglichkeit für unsere Farben. Einen schnell vorgetragenen Angriff leitet Tim Richter per Direktablage auf Markus Klotz weiter, der aus halbrechter Position etwa 10 Meter vor dem Tor völlig freistehend aber etwas überhastet verzieht. Das war nach Tim Richters Lattentreffer die zweite 100-prozentige Gelegenheit für unsere Mannschaft. Das hätte eigentlich die Führung sein müssen.

Die fällt aber im Gegenzug auf der anderen Seite. Bitter. Saalfeld kommt binnen einer Minute zweimal gefährlich vor unseren Kasten. Einmal verziehen unsere Gastgeber knapp, der zweite Versuch kann zur Ecke abgewehrt werden.

Diese aber bringt dann das 1:0 durch den bis dato besten Saalfelder, Paul Burghause, der per Kopfball-Aufsetzer erfolgreich ist. Der Ball kann auch von zwei unserer Spieler, die auf der Torlinie absicherten, nicht entscheidend geklärt werden und schlägt unter der Latte ein.

Nur 60 Sekunden später hat der TSV wieder eine Möglichkeit, die große Chance auf den Ausgleich. Die Ecke von Tim Richter aber segelt an Freund und Feind vorbei durch den gesamten Strafraum und am langen Pfosten ins Toraus, ohne dass der Ball berührt wurde. Glück für Saalfeld.

Und es geht weiter Schlag auf Schlag. Hier Saalfeld. Der Kopfball verfehlt sein Ziel knapp. Dort Westvororte. Rehnelt erobert den Ball, sein Schuss aus spitzem Winkel ist aber zu schwach und daher sichere Beute des Saalfelder Keepers Volodymyr Onishchenko, der heute den ehemaligen Scheubengrobsdorfer und nun in Saalfeld aktiven Clemens Bierbaum im Tor vertrat.

Wie bei seinem Abschied im Sommer versprochen, verzichtete die ehemalige Nummer #eins der Weiß-Blauen heute auf einen Einsatz im Spiel gegen seine ehemaligen Mitstreiter. Umso Herzlicher war auch das Wiedersehen mit alten Freunden, den Spielern und den Fans der Scheubener.

Dann noch einmal Westvororte. Ein Pass von Richter auf Rehnelt. Der wird beim Schuss in aller höchster Not allerdings geblockt, so dass es nur eine Ecke gibt, die jedoch nichts einbringt. Kurz darauf pfeift Schiedsrichter Horst Bachmann, der mit der insgesamt sehr fairen Partie keinerlei Probleme hatte, ab und bittet zur Pause.

Die insgesamt knapp 160 Zuschauer sahen bisher ein sehr abwechslungsreiches und interessantes Fußballspiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten.

Die zweite Halbzeit beginnt mit munteren Saalfeldern und einer Art kleinem Torschusstraining. Wir laden die Hausherren regelrecht ein. Glücklicherweise bekommen wir bei drei Gastgeberversuchen innerhalb weniger Sekunden immer noch einen Fuß dazwischen und können uns beim vierten Saalfelder Versuch beim reaktionsschnellen Cedric Thrum bedanken, dass es dank seiner Glanzparade mit Beginn des zweiten Durchganges nicht sofort 2:0 steht.

Dann aber wieder unsere SG. Nach einem wunderschönen Pass von Bosse Struz kommt Tim Richter um Haaresbreite zu spät, der Ball kann vom letzten Abwehrspieler in allerhöchster Not zur Ecke geklärt werden. Wieder eine gute Chance für unsere Jungs. Wir spielen auf Augenhöhe mit dem Tabellendritten. Hinten halten Kurth und Wolfram, der sich heute ein extra Lob verdient hat, die Stellung. Machen die beiden richtig gut. Weiter so!

Allerdings greift sich Bosse Struz nun vermehrt an den Oberschenkel und muss kurz darauf leider ausgewechselt werden. Für den auffälligsten Geraer, Motivator und Motor im Mittelfeld nun Angreifer Lionel Kirsten.

Es bleibt abwechslungsreich. Westvororte versucht alles. Das Aufbauspiel aber nun auch immer mal wieder fehlerhaft. Dann doch die Möglichkeit für die ganz im Blau gekleideten Geraer. Freistoß nach Foul an Rehnelt. Vom Strafraumeck halblinks zieht Tim Richter mit seinem starken Linken ab, zirkelt den Ball um die Mauer gen kurzes Eck, kann den Keeper damit allerdings nicht überraschen und überwinden.

Nun wieder Saalfeld. Das war jetzt in der 65. Minute wohl die bis dato größte Möglichkeit für Stan Kleyla, um den Sack zuzumachen. Aus nur etwa drei Metern bringt der sonst so treffsichere Stürmer den Ball jedoch nicht im Tor unter, das Leder springt zum Erstaunen aller an die Latte und von dort ins Toraus. Riesen Glück für Westvororte, dass das Spiel offen bleibt.

Die Phase der Wechsel beginnt. Benjamin Bohm nun für Kevin Kamprath. Und Mucki Diallo für Markus Klotz. Auch Saalfeld tauscht. Tom Henniger für Johann Brömel.

Dann Lenny Schumann. Aus vollem Lauf, aus 18 oder 20 Metern. Sein fulminanter Abschluss zwingt Onyshchenko zwischen den Pfosten zu einer Glanzparade. Mit den Fingerspitzen lenkt er den Ball um den Pfosten und rettet seiner Mannschaft die knappe Führung.

Wir sind nun ganz nah dran. Wir setzen sofort nach und haben die nächste Möglichkeit. Laufen aber in einem Konter, den der aufmerksame Cedric Thrum sehr offensiv klären kann. Gut gemacht. Auf der anderen Seite kommt Lionel Kirstein einen Schritt zu spät. Es geht jetzt wieder hin und her.

Das knappe Ergebnis hält die Spannung äußerst hoch. Westvororte ist immer noch im Spiel und sieht 20 Minuten vor Ende der Begegnung beim Tabellendritten nicht aus wie ein Verlierer, nicht wie der Besitzer der roten Laterne. Man präsentiert sich spielerisch und kämpferisch wie eine Verbandsliga-Mannschaft.

Nun macht auch Salfeld Fehler. Unsere Jungs sprechen sich immer wieder lautstark Mut zu. Bosse Struz dirigiert weiter, jetzt gemeinsam mit Jonas Kölling von der Trainerbank aus. Es steht nur 1:0. Hier ist noch nichts entschieden. Ein Spiel auf Augenhöhe, mit Chancen auf beiden Seiten. Vielleicht wäre ein unentschieden gerecht?

Wir riskieren jetzt, so 15 Minuten vor Ultimo, etwas mehr und laufen in der 76. Minute wieder in einen Konter. Alle die es mit unseren Weiß-Blauen halten können sich abermals bei Cedric Thrum bedanken, der in höchster Not retten kann.

Westvororte drückt – Saalfeld kommt im Moment hinten nicht richtig raus. Ein kleines Powerplay. Genau in diese Phase hinein, wo wir die Schlussoffensive einleiten und vielleicht sogar etwas mehr vom Spiel haben, wieder so ein katastrophaler Fehlpass im Spielaufbau.

Saalfeld reagiert schnell und setzt mit genauem Pass Patrick Hook in Szene. Der läuft von der Mittellinie aus allein aufs Tor zu und lässt mit seinem überlegten Schuss mit der Innenseite ins lange Eck unserem Torhüter keine Chance. Das war’s.

Oder können wir in den verbleibenden acht oder neun Minuten noch einmal zurückkommen? Noch geben wir uns nicht auf. Wir versuchen es. Laufen aber wieder in einen Konter. Diesmal haben wir Glück, dass der Schütze um einige Meter verzieht. Die Führung der Hausherren geht nun, so kurz vor Ende dieser kurzweiligen Begegnung, langsam in Ordnung.

Dann aber noch einmal unsere SG. Wieder eine Möglichkeit für den TSV. Ein schöner, schneller und schnöckelloser Angriff über Philipp Rehnelt, der aber zur Ecke geklärt werden kann. Die letzte Spielminute bricht an. Schiedsrichter Bachmann hat kaum Gründe lange nachspielen zu lassen. Unsere Ecke bringt nichts ein und der Unparteiische pfeift ab.

Gut gespielt, wieder verloren. Den Tabellendritten auf dessen wunderschönen großen und äußerst gepflegten Rasenplatz „An den Saalewiesen“ Paroli geboten, eine Partie auf Augenhöhe abgeliefert, dennoch nichts Zählbares mitnehmen können. Abermals bleibt uns neben der Ernüchterung, wieder verloren zu haben, der kleine Trost, mit den besten der Liga mithalten zu können. Wir sind zwar Letzter, aber nicht abgeschlagen, wie viele vor der Saison lautstark prophezeiten.

Auch die Tabelle, in der es hinten drin weiterhin sehr eng zugeht und in der nach dem 12. Spieltag zwischen Platz 11 und 16 nur vier Punkte Differenz liegen, lässt uns weiter Mut schöpfen, dass unsere Bemühungen sicherlich bald wieder belohnt werden, dass wir unser ganz ganz großes Ziel, den Klassenerhalt, erreichen.

Und daran wollen und werden wir schon am nächsten Samstag, wenn die SG DJK Struth zu Gast in der Saarbach-Arena ist, weiter arbeiten.

Mit euch gemeinsam. Mit unseren Zuschauern und unseren Fans der Saarbach-Chaoten, bei denen wir uns auf diesem Wege nochmals recht herzlich bedanken, dass sie mit Bahn und Bus den Weg nach Saalfeld gefunden haben, um unsere Mannschaft lautstark zu unterstützen.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera
#newgeneration