Pokal-Aus in Schmölln

Westvororte scheitert

(08.08.2022) Nach der doch recht holprigen Vorbereitung mit drei Absagen, nur zwei Tests und einem Turnier, wusste keiner so recht wo die Mannschaft nach dem großen Umbruch steht. Konnte man vor zwei Wochen beim ad hoc Cup in Schmölln gegen den Gastgeber noch gewinnen, drehten die Knopfstädter gestern den Spieß um und siegten ihrerseits zum Auftakt in die neue Saison nicht unverdient mit 2:0.

Die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Philipp Schlebe begann nervös. Man kann von Glück reden, dass der SV SCHMÖLLN den Einladungen unserer Hintermannschaft nicht nachkam und nicht bereits nach fünf Minuten führte.

Nach und nach fanden unsere Jungs dann aber ins Spiel und präsentieren sich spielerisch auf einem doch recht ansprechenden Niveau. Taktisch klug erspielte man sich seinerseits die ersten kleinen Möglichkeiten. Die größte derer vereitelte Nico Philipsen im Tor der Gastgeber, als er nach Philippr Rehnelts Kopfball-Lupfer das Spielgerät mit den Fingerspitzen noch an das Aluminium lenkte.

Die knapp 200 Zuschauer erlebten bei sommerlichen Bedingungen auf der sehr gepflegten Anlage in der Sommeritzer Straße ein attraktives Fußballspiel.

Weitere Großchancen blieben bis zur Pause auf beiden Seiten jedoch Mangelware. Ein Schuss von Lenny Schumann, den der Gastgeber-Keeper ebenfalls parierte und zur Ecke abwehren konnte, war die letzte der wenigen Möglichkeiten in Durchgang eins.

Derer boten sich in der zweiten Halbzeit dann entschieden mehr. Westvororte versucht das Spiel mit Ballbesitz zu kontrollieren, wirkt dabei aber immer wieder zu lethargisch. Auch kann man sich kaum Möglichkeiten erspielen. Pässe in die Tiefe kommen selten an oder man verliert in der entscheidenden Zone die Zweikämpfe gegen robust kämpfende Hausherren.

Die erste richtige Chance, die sich im zweiten Durchgang ergibt, hat der SV Schmölln. Der auffällige Friedrich May, dem viel zu viel Freiheit geschenkt wurde, trifft nach schöner Vorarbeit von Leon Schulze in der 65. Minute mit überlegtem Schuss mit der Innenseite ins lange Eck zum 1:0.

Von der Führung beflügelt hatten die Hausherren kurz darauf gleich die nächste Möglichkeit, bei der sich unser Torhüter Jonas Tämmler allerdings mit einer Glanzparade auszeichnen konnte. Nur gut fünf Minuten später aber schlägt unsere Nummer eins über den Ball, so dass der Vorlagengeber des ersten Treffers, völlig frei vor dem leeren Tor stehend, jetzt selbst zum Torschützen wird. 2:0. Und nur noch gut 15 Minuten auf der Uhr. War das schon die Entscheidung?

Die Mannschaft von Philipp Schlebe agierte bis in diese Phase hinein viel zu passiv. Erst jetzt legte man den Schalter um und ergriff die Initiative. Zu spät?

Kapitän Tim Richter kurbelt das Spiel der Weiß-Blauen immer wieder an. Angriff auf Angriff rollt nun gen Schmöllner Tor. Aber kurz vor dem Strafraum ist wieder Schluss. Der letzte Pass kommt nicht an. Die vielbeinige Schmöllner Defensive, die um jeden Ball kämpft, kann sich immer wieder befreien.

Das Powerplay ermöglicht den Hausherren zusätzlich gefährliche Konter. Jetzt aber doch Westvororte/JFC. Einen schön herausgespielten Angriff verlängert Philipp Rehnelt mit dem Kopf in den Fünf-Meter-Raum, wo Lionel Kirstein goldrichtig steht und den Ball über die Linie bugsiert. Leider soll einer der beiden Scheubengrobsdorfer im Abseits gestanden haben?!

Aber Westvororte gibt sich immer noch nicht auf. Kirstein tankt sich abermals durch. Wird geblockt. Der Nachschuss klatscht an den Querbalken. Parallel dazu übersieht der Schiedsrichter ein klares Handspiel eines Schmöllner Spielers direkt aus der Torlinie. Naja.

Auch wenn die Unparteiischen in dieser und ein oder zwei weiteren entscheidenden Situationen fragwürdige Entscheidungen trafen, lag es nicht an ihnen, dass unsere Jungs bereits nach der ersten Runde im Pokal die Segel streichen mussten.

Mangelnde Moral kann man den Jungs von Trainer Philipp Schlebe auch nicht vorwerfen. Aber das Aufbäumen kam zu spät. Die Energie der letzten 15 Minuten hätte man viel früher investieren müssen.

Glücklos der TSV/JFC auch in der letzten Minute, als Tim Richters gefühlvoll getretener Freistoß den Pfosten touchiert. Teilweise schöner Fußball, aber wenig effektiv. Wir machen nicht das, was wichtig ist. Tore.

Bis in die Nachspielzeit hinein versucht man es weiterhin. Nicht nur mit der Brechstange, sondern auch mit ansehnlichem Fußball. Und man gab sich trotz des Zwei-Tore-Rückstandes nie auf. Kompliment dafür. Mehr aber auch nicht.

Typisch für den heutigen Tag dann auch der sonst gute Lenny Schumann, der in der Nachspielzeit das Leder völlig freistehend etwa 11 Meter vor dem Tor nicht trifft. Mit Glück und Geschick bringen die Gastgeber die Führung über die Zeit und können sich nun freuen, dass man in die zweite Runde des Thüringer Landespokales eingezogen ist. Und das nicht unverdient. Wir gratulieren der Mannschaft des Trainergespannes um Falk Hofmann und wünschen sowohl für den Pokal als auch für die Liga alles erdenklich Gute und viel Erfolg

Uns bleibt nach dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison die Erkenntnis, dass man noch viel Arbeit vor sich hat, sich nun aber voll und ganz auf die Liga und das abermalige klare Ziel Klassenerhalt konzentrieren kann.

Auch mit dem bitteren Pokal-Aus wünschen wir euch heute allen einen schönen und sonnigen Tag ☀️ Der Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee ☕️ hat an manch einem anderen Wochenende sicherlich schon besser geschmeckt.

Wir schauen weiterhin positiv nach vorn und freuen uns auf die nächsten Spiele. Nach solch einem Umbruch, wie er in den letzten Wochen bei unserem TSV vollzogen wurde, kann natürlich nicht von Anfang an alles klappen. Dennoch haben wir zu unserer äußerst jungen Mannschaft das Vertrauen, eine erfolgreiche Saison zu spielen

Auch unser Trainer Philipp Schlebe sieht es ähnlich. Er konstatierte nach dem Spiel: „Es war ein ausgeglichenes Spiel indem Schmölln es besser verstand Fehler zu bestrafen und daher verdient gewonnen hat. Die Jungs haben das letzte Spiel vor dem Ligastart aber gut angenommen und gerade in der ersten Halbzeit die Vorgaben sehr gut umgesetzt. Nach dem Umbruch und den vielen Neuzugängen ist es normal, dass nach so kurzer Zeit nicht alles funktioniert.“

Ohne Worte …

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