(20.04.2022) Zu einem „Montagsspaziergang“ der anderen Art haben sich Ostermontag 200 Zuschauer in der Saarbach-Arena in Scheubengrobsdorf eingefunden – und sie sollten ihr Kommen bei traumhaften äußeren Bedingungen nicht bereuen, denn letztendlich konnten sie sich gemeinsam mit den Spielern abermals über einen Sieg freuen.
Nicht nur heute gegen den SV Schott Jena sondern auch schon am Donnerstagabend gegen Bad Frankenhausen stand mit dem Schlusspfiff jeweils ein Dreier zu Buche. Sechs Punkte und 8:1 Tore – die feierliche Osterbilanz für unsere SG Westvororte/JFC.
Aber wieder der Reihe nach. Auch ohne den Man of the Match und Doppeltorschützen von Donnerstag, Christian Kruschke, ohne Kapitän Dominik Klammt und ohne Martin Gerold hat Maximilian Kurth nach Vorarbeit von Tim Richter bereits in der vierten Minute die erste Möglichkeit zur frühen Führung, scheitert mit seinem Kopfball allerdings am aufmerksamen Jenaer Schlussmann Alexander Glaser.
Noch ist aber vieles Stückwerk. Auf beiden Seiten. Auch Jena lässt die erste Chance nach einem Konter liegen. So nach und nach kommt der TSV ab der zehnten Minute jedoch besser ins Spiel. Ein nächster Versuch aus der Distanz von Franz Hoffmann scheitert abermals in den Händen des Schott-Keepers. Ein, zwei weitere sehr schöne Ballpassagen folgen bei den Weißen-Blauen.
Das erste Tor allerdings fällt in der achten Minute auf der Gegenseite. Noch fehlt in unserer Defensive die Zuordnung, so dass unser Gast einen Konter über Karl-Justus Schöpppe zum 0:1 abschließen kann. Das hat man sich auf Seiten des Gastgebers sicherlich anders vorgestellt und sicherlich auch anders vorgenommen.
Aber noch ist genügend Zeit, noch ist nichts verloren. Man spricht sich untereinander Mut zu, denkt positiv und konzentriert sich auf das Wesentliche. Man sucht nicht den Schuldigen. Man tritt als Team auf. Als Einheit. Man spielt nach vorne.
Und das machen die Jungs von Philipp Schlebe gut und in der 18. Minute dann auch erfolgreich. Nach Kopfball von Marcus Schneider und zwei Versuchen von Maximilian Kurth, die noch erfolgreich geblockt werden können, ist es Franz Hoffmann, der aus den Gewühl heraus zum Ausgleich trifft. So darf es weitergehen. Die frühe Führung der ganz in rot spielenden Jenaer ist egalisiert.
Und der Gastgeber will gleich nachlegen. Langer Pass auf Schneider. Der läuft allein allein auf den Keeper zu, der allerdings glänzend parieren kann. Das war eine Hundertprozentige.
Und wieder Schneider. Diesmal spielt er millimetergenau auf Julius Jurke, der aus vollem Lauf abzieht. Abermals kann der Keeper klären, diesmal zur Ecke. Diese Ecke fällt Maximilian Dörlitz am langen Pfosten direkt auf den Fuß. Schuss. Abgefälscht. Ecke. Westvororte drückt.
Mitte der ersten Halbzeit nehmen beide Mannschaften das Tempo etwas raus. Zum Ostermontag wird es ein paar Minuten besinnlich. Aber nur kurz. Denn wie aus dem Nichts geht unsere Mannschaft in der 26. Minute in Führung. Abermals können wir die Unordnung im Jenaer Strafraum nutzen. Julius Jurke, der heute einen besonders guten Tag erwischte, war es, der nach Vorarbeit von Marcus Schneider im zweiten Versuch den Ball im gegnerischen Tor unterbrachte.
Jetzt geht es wieder mehr zur Sache. Selbst im Mittelfeld rasseln die Säbel. Der Schiedsrichter fährt eine großzügige Linie. Auf beiden Seiten. Das macht er gut.
Kurz vor der Pause noch einmal Westvororte/JFC. Nach einem Foul an Bosse Struz lässt der Schiedsrichter Vorteil gelten. Der Abschluss von Tim Richter wird zum Eckball abgewehrt. Dieser bringt dann allerdings nichts ein, so dass beide Mannschaften vom Referee mit der knappen Führung für den Gastgeber zum Pausentee gebeten werden
Die zweite Halbzeit beginnt mit der bis dato wohl größten Möglichkeit für Schott Jena, Clemens Bierbaum aber rettet spektakulär.
Chancen danach auf beiden Seiten Mangelware. Insgesamt geht es aber trotzdem zur Sache. Intensive Zweikämpfe auch schon an der Mittellinie. Der Ball weit weg vom Strafraum. Wir können etwas durchatmen und Zeit von der Uhr nehmen, auf der jetzt noch circa 30 Minuten stehen.
Dann, in der 62. Minute, schlagen die Scheubengrobsdorfer wieder eiskalt zu. Was macht Innenverteidiger Maximilian Kurth denn da? Er dringt energisch in den Strafraum ein, tanzt drei oder vier Gegner im Slalom aus und vollendet dann aus Nahdistanz überlegt ins kurze Eck, in dem er mit links den Torwart verlädt.
3:1 durch Maximilian Kurth. 3:1 durch den von den Fans – nicht nur wegen des entscheidenden Treffers – gewählten Man of the Match. Eine kleine Vorentscheidung?!
Wer jetzt dachte, dass sich die Hausherren zurückziehen und die Führung verwalten wollen, sah sich getäuscht. Die Richtung heißt weiterhin: Jenaer Tor. Fußball für die Fans. Fußball für 200 begeisterte Zuschauer. Jetzt versucht sich Franz Hoffmann aus circa 16 Metern, scheitert aber am gut aufgelegten Alexander Glaser.
Nach vorn versuchen seine Vorderleute alles. Man bäumt sich gegen die drohende Niederlage auf. Zumeist ist aber bei Dörlitz, Jurke und Kurth Schluss, denn die drei machen da hinten einen richtig guten Job. Was dennoch durchkommt, ist sichere Beute unseres Torhüters. Auch unsere anderen Spieler werfen sich in die verzweifelten Schussversuche der Gäste. Kämpferisch. Uneigennützig.
Jetzt wieder eine Möglichkeit für unsere SG. Einen Einwurf mit überlegter Kopfballverlängerung von Marcus Schneider schließt der eingewechselte Lenny Schumann handlungsschnell ab, verfehlt das Tor jedoch knapp. Jetzt will Westvororte die endgültige Entscheidung. Aber auch Schott verteidigt tapfer. Und setzt vereinzelt Nadelstiche. Ein Schuss von halblinks verfehlt das Tor aber um mehrere Meter.
Respekt vor unserer Nummer 19. Schneider und auch Schumann laufen vorn die Jenaer Defensive ständig an und erkämpfen immer wieder Bälle, so das unsere Gäste kaum zu einem koordinierten Spielaufbau kommen und es fast nur noch mit langen Bällen versuchen.
Jetzt noch mal der Gastgeber. Rehnelt wird äußerst unsanft von den Beinen geholt. Gelb. Jetzt erst mal wieder bisschen Ruhe reinbringen. Noch sechs oder sieben Minuten. Auch hinten knien sich unsere Mannen richtig rein. Vor allem Dörlitz. Der redet viel, organisiert und gibt die Richtung vor. Die letzten fünf Minuten laufen. Jetzt landet wieder so ein langer Ball bei Bierbaum. Der streichelt das Spielgerät liebevoll. Der hat jetzt viel Zeit.
Auf der anderen Seite will der Keeper das Spiel schnell machen, aber er schlägt den Ball überhastet ins Aus. Und er winkt enttäuscht ab. Hat er aufgegeben? Noch drei Minuten. Hier sieht es nicht so aus, als könnte Schott Jena noch zwei Treffer erzielen.
Die Nachspielzeit ist angebrochen. Noch einmal Freistoß für das Team von Trainer Dr. Falk Werner. Aber wieder weit daneben. Das war’s. Der Schiedsrichter pfeift ab. Und die Zuschauer, die es mit dem Hausherren gehalten haben, applaudieren ihrer Mannschaft und zollen ihr für eine großartige kämpferische Leistung Respekt.
Auch unser Trainer Philipp Schlebe möchte seiner Mannschaft nach dem sechs-Punkte-Wochenende ein großes Kompliment machen und sagte uns auf Nachfrage: „Riesen Lob an die gesamte Mannschaft, was sie in diesen beiden Spielen über Ostern abgeliefert hat. Wirklich jeder hat sich komplett zerrissen und alles gegeben. Die mannschaftliche Geschlossenheit war beeindruckend und bei beiden Spielen der Schlüssel zum Sieg. Die Euphorie müssen wir nun in die nächsten Spiele mitnehmen und weiter punkten.“
Dafür drücken auch wir die Daumen und hoffen, dass wir schon in fünf Tagen in Sonneberg vielleicht abermals etwas zielbares mitnehmen können. Für den Moment wünschen wir aber allen einen guten Start in die neue Woche .
Ohne Worte …
#ausgerafürgera
#sechspunktewochenende