15. Spieltag: Bad Langensalza – Westvororte/JFC 2:1 (2:0)

Mit leeren Händen nach Hause

(14.03.2022) Oft reicht eine gute Halbzeit nicht zum Sieg. Und oft auch gute 20 bis 30 Minuten nicht für einen Punkt. Auch, wenn der Gastgeber wahrlich keine Bäume ausgerissen hat, geht der Sieg auf Grund der ersten Halbzeit, effektiver Chancenverwertung der Hausherren und schläfriger Scheubengrobsdorfer in Ordnung.

Fast, aber auch nur fast, wäre den Scheubengrobsdorfern in der letzten Minute noch der Ausgleich gelungen. Marcus Schneider war aber wohl etwas zu überrascht, als er allein vor dem Torhüter stehend den Ball serviert bekam und sein Lupfer allerdings nicht nur über den Torhüter sondern auch knapp über die Querlatte segelte.

In der etwa fünfminütigen Nachspielzeit ging es dann noch einmal hin und her, beide Mannschaften hatten noch die Möglichkeit auf einen weiteren Treffer, die ganz große Chance aber fehlte, so dass am Ende ein 2:1 auf der Anzeigetafel stand.

Wie schon vor Wochenfrist haben unsere Jungs abermals die Anfangsphase verschlafen. Ehe man sich versehen konnte, stand eine Zwei-Tore-Führung auf der Habenseite der Preußen.

Bereits nach drei Minuten trifft der agile und für unsere Defensive zu schnelle Martin Fiß zur frühen Führung. Das Gegentor allerdings diesmal kein Weckruf für Westvororte/JFC. Nur gut 10 Minuten später erhöhte Dominik Finger gar auf 2:0. Jetzt bloß aufpassen, nicht dass man hier so richtig unter die Räder kommt.

Aber weiterhin betteln unsere Jungs um Gegentore. Carsten Weis auf Seiten der Gastgeber ist von unseren Jungs als Dreh- und Angelpunkt im Aufbauspiel des FSV Preußen nicht in den Griff zu bekommen. Das, was man sich vornahm, setzte man, aus welchen Gründen auch immer, nicht um. Tief und sicher stehen. Fehlanzeige.

Der Gastgeber in allen Belangen besser. Laufduelle, Zweikämpfe, Passgenauigkeit. In allen Disziplinen haben die Scheubengrobsdorfer heute bisher das Nachsehen. Dabei hatte man sich doch nach dem Moral-Sieg der letzten Woche abermals so viel vorgenommen.

Aber Lippenbekenntnisse sind bekanntermaßen Schall und Rauch. Verheißungsvolle Offensivaktionen blieben Mangelware. Langensalza klar besser. Einzig die Entscheidung des Schiedsrichters nach einer strittigen Situation im gegnerischen Strafraum, als ein Gastgeber-Spieler den Ball mit der Hand berührte, keinen Elfmeter zu pfeifen, bleibt fragwürdig.

Ansonsten versprangen uns selbst einfachste Bälle, lange Pässe kam postwendend zurück. Auf der anderen Seite ein Schuss, der zur Ecke abgefälscht wurde und ein Abschluss aus spitzen Winkel, den Torhüter Bierbaum aber parieren konnte. Ein weiterer Treffer der Mannschaft von Thomas Wirth fand kurz darauf wegen der Abseitsstellung des Schützen keine Anerkennung, so dass es weiterhin beim 2:0 blieb.

Die Mannschaft von Philipp Schlebe hatte zum Ende der ersten Halbzeit nach vorn noch ein zwei vielversprechende Aktionen, jedoch keine klare Möglichkeit, so dass es mit dem verdienten Rückstand in die Pause ging. Die in der Kabine besprochenen und vom Trainer vorgegebenen taktischen Änderungen wurden von der Mannschaft nun besser umgesetzt.

Sollte der TSV/JFC abermals eine Wende schaffen? Der Gast kommt vermehrt zur Möglichkeiten. Diese bleiben beim Gastgeber in der zweiten Halbzeit Mangelware.

Den Schuss von Maximilian Kurth pariert der Schlussmann der Preußen, Maximilian Geißler, Klasse. Nach einer Eingabe von Franz Hoffmann verzieht Lenny Schumann knapp. Auch der Versuch von Bosse Struz bleibt ein solcher und wird Beute des Torhüters aus Bad Langensalza.

Westvororte/JFC aber macht weiter Druck. Noch gibt man sich und das Spiel nicht auf. Die Mannschaft von Thomas Wirth findet jetzt keine Mittel mehr, selbst nach vorne zu spielen. Entlastung Fehlanzeige. In die Offensive der Geraer hinein bieten sich für die Preußen allerdings Räume, die diese glücklicherweise nicht nutzen und mit Konter-Möglichkeiten fahrlässig umgehen. Aber das alles nützt uns nichts ohne eigenes Tor.

Das kommt dann doch. Endlich. Zu spät? 15 Minuten vor Ultimo kann sich Philippr Rehnelt über rechts durchsetzen und nach innen flanken. Die gegnerische Abwehr hat sich in diesem Moment wohl zu stark auf Marcus Schneider konzentriert, so dass sich Bosse Struz aus dem Gefühl heraus den Ball schnappt und nach einer schnellen Drehung sofort abzieht, so dass sein vom Keeper noch leicht abgefälschter Ball den Weg an den Innenpfosten und ins Netz findet. Hoffnung keimt auf. Hoffnung auf einen Punkt.

Der TSV/JFC setzt nun alles auf eine Karte. Unser Gegner motiviert sich verbal immer wieder selbst. Und kontert. Einmal können wir den schnellen Gegenstoß per Foul kurz hinter der Mittellinie noch unterbinden. Ein zweites Mal spielen die Gastgeber ihren Konter schlecht aus.

Die letzten Minuten sind ein offener Schlagabtausch. Jetzt geht es noch einmal hin und her. Beide versuchen es mit langen Bällen. Langensalza will die endgültige Entscheidung. Wir wollen den Ausgleich. Ein Weitschuss der Gastgeber landet knapp neben dem Tor.

Martin Fiß wird vom starken Carsten Weis mustergültig bedient, jagt das Leder aus fünf Metern Entfernung volley jedoch weit über den Bierbaum-Kasten. Immer noch 2:1. Bekommen wir noch diese eine Möglichkeit? Ja!

Westvororte/JFC hat sie, hat noch diese eine Riesen-Chance. Marcus Schneider wird, völlig freistehend vor dem gegnerischen Torhüter angespielt, lupft den Ball gekonnt über den Keeper, aber auch über den leeren Kasten hinweg ins Toraus. Das wäre es gewesen, in der 90. Minute.

In der gut fünfminütigen Nachspielzeit versuchen es die Weiß-Blauen nochmals mit aller Gewalt. Hohe Bälle in das Zentrum der gegnerischen Defensive sollen die Lösung sein. Selbst unsere Nummer eins ist im gegnerischen Strafraum zu finden. So gefährlich die Flanken aber auch sind, es hat sich kein Abnehmer für diese gefunden, der uns hätte mit einem zweiten Tor euphorisch jubeln lassen.

So bleibt es trotz drei weiterer gefährlicher Ecken und einem Freistoß von Maximilian Dörlitz, der allerdings abgefälscht wird und neben den Tor landet, bis zum Schlusspfiff beim 2:1 für den FSV Preußen Bad Langensalza, der sich in der Tabelle mit diesen drei Punkten weiter nach oben arbeiten konnte.

Ein typisches Unentschieden-Spiel verlieren wir heute, weil wir abermals die Anfangsphase verschlafen haben. Hieran sollten und müssen die Jungs gemeinsam mit dem Trainer-Team arbeiten, damit wir es uns nicht Woche für Woche immer wieder zusätzlich schwer machen. Aufgrund der ersten Halbzeit und der Effektivität der Gastgeber verlieren wir dieses Spiel, obwohl aufgrund einer engagierten zweiten Hälfte ein Punkt vielleicht durchaus gerechtfertigt gewesen wäre.

Unser Trainer Philipp Schlebe analysiert das Spiel wie folgt: „Leider haben wir wieder einmal viel zu einfache Gegentore zugelassen und die ersten Minuten verschlafen. In der zweiten Halbzeit haben wir eine klare Steigerung und Reaktion gezeigt, nur hat es diesmal nicht gereicht um zählbares mitzunehmen. Ohne die Qualität des Gegners schmälern zu wollen haben wir uns heute definitiv selber geschlagen. Das schöne im Fußball ist ja aber, dass es nächsten Samstag um die nächsten drei Punkte geht und wir heiß sein werden, die bei uns zu behalten.“

Ein großes Dankeschön geht an unsere treuen mitgereisten Fans der Saarbach-Chaoten, die die Heimfahrt zwar mit leeren Händen antreten mussten, aber vom Erlebnis „Bahn, Bier und Bad Langensalza“ sicherlich viel erzählen können.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera