Bergfest ⛰ Nach der Hälfte der Hälfte

Ein kleines Fazit zum spielfreien Wochenende 📈

 (01.11.2021) „Das Derby gewonnen, einen Oberligisten aus dem Pokal gekegelt und den FC Rot-Weiß Erfurt in einem Pflichtspiel in der Saarbach-Arena zu Gast. Was will man mehr? Wenn du am Ende der Saison auch noch den sportlichen Klassenerhalt schaffst, ist das wohl so ziemlich das Größte was man erreichen kann.“ Ein schöneres Zitat zum Einstieg in unsere kleine Analyse kann man wohl nicht finden. 

 Ehe wir uns aber mit einer eigenen Meinung vielleicht zu weit aus dem Fenster lehnen und von der „fachwelt“ belächelt werden, lassen wir die eigentlichen Protagonisten zu Wort kommen. Was sagen Spieler und Verantwortliche dazu? Wie denken unsere Kicker und Funktionäre über die erste Hälfte der ersten Hälfte?

 „Als junger Trainer ist die erste Saison besonders schwer. Da macht man natürlich Fehler, aus denen man auch lernt. Aber wir haben eine Klasse Mannschaft, die nicht nur sportlich, sondern vor allem menschlich Qualität besitzt. Die Mischung aus jung und alt ist sehr gut. Die Mannschaft ist so geschlossen, dass sie sich hat nie einschüchtern lassen. Sie ist recht erfolgreich und hat auch fußballerisch des Öfteren überzeugt.“ analysiert unser Trainer Philipp Schlebe die vergangenen Monate und fügt hinzu: 

„Die Saison war sportlich bisher ein auf und ab. Teilweise richtig guten Spielen wie beim Derby gegen Wismut Gera, gegen Eisenberg oder im Pokal gegen Rudolstadt folgten unglückliche Ergebnisse wie gegen Sonneberg oder Erfurt Nord. Ich habe aber auch richtig schlechte Spiele gesehen wie in Ohratal oder bei Schott Jena. Wir unterliegen eben immer noch einem Entwicklungsprozess. Selbst ältere Spieler haben ja noch nicht so viele Thüringen-Liga-Spiele.“

Weiterhin konstatiert unser junger Chef-Coach, dass in dieser Saison auch historisches für den Verein erreicht wurde und noch erreicht werden soll. „Wir müssen und wollen hungrig bleiben. Wie in dem Lied, welches die Jungs vor dem Spiel immer singen (lacht) „Wir ham noch lange nicht genug“!

Über „seine“ Mannschaft hinaus sieht er aber auch die Gesamtentwicklung des Vereins, die er sehr positiv einschätzt. „Die Heimspiele sind gut abgedeckt. Wir haben tolle Trainingsbekleidung und mittlerweile sogar eine Waschmaschine und einen Trockner. Strukturell geht es voran. Die Sponsorenakquise läuft gut und die Öffentlichkeitsarbeit ist Weltklasse! Es spricht für sich, wenn der Spielbericht, egal ob Sieg oder Niederlage, am nächsten Tag von allen heiß erwartet wird. Hinzu kommen durch Beate super Bilder. Nicht selten sind diese dann auch auf den Social-Media-Kanälen der Jungs wiederzufinden.“ schwärmt Philipp regelrecht. Und er fügt hinzu, dass er sich freut, dass mittlerweile auch die Arbeit im Nachwuchsbereich erste Früchte trägt, die Mountain-Bike-Abteilung mit ihren Oak-Trails in Gera in aller Mund ist und dass viele Personen im „drumherum“ gute Arbeit machen, „so dass sich die Mannschaft und die Trainer und Betreuer auf das Sportliche konzentrieren können.“

Wir haben natürlich unter Spielern und Funktionären noch weitere Meinungen zur Saison „gesammelt“ und möchte Euch diese auch nicht vorenthalten.

Unser Sportlicher Leiter Tino Ledig sieht es ähnlich positiv wie Philipp Schlebe und verrät uns: „Bereits zu Beginn der Saison habe ich der Mannschaft mitgeteilt, wie überzeugt, fast schon stolz, auf den Charakter der Truppe ich bin – unabhängig vom vorhandenen Talent. Dieser Eindruck hat sich bis jetzt nur bestätigt. Der sportliche Erfolg – und erfolgreicher war der Verein in der Form noch nie zuvor – ergibt sich meiner Meinung nach auch aus dem Umgang miteinander, dem Fleiß und dem Zusammenhalt. Jedoch warne ich vor zu viel Zufriedenheit. Auch Leistungsschwankungen werden auftreten. Da vertraue ich dem Trainerteam und den engagierten Leitwölfen in der Mannschaft zu 100 Prozent. Aber auch unsere zweite Mannschaft hat sich gut entwickelt. Beide Mannschaften sind in den letzten Wochen zusammengerückt.“

Besonders waren wir auf die Meinung eines unserer Jüngsten, Franz Hoffmann, gespannt. Mit gerade einmal 19 Jahren spielt er bereits die zweite Saison in unserer Verbandsliga-SG, obwohl er im Sommer schon von teilweise höherklassigen Vereinen umworben wurde. „Ich sehe die aktuelle Spielzeit im großen und ganzen positiv. Wir haben schon einige große Siege eingefahren wie zum Beispiel im Pokal oder den Derbysieg. Meiner Meinung nach spielen wir einen guten Fußball und bringen zum Großteil unsere Tugenden auf den Platz. Wenn wir jetzt noch lernen auf großen Plätzen spielen zu können und abgeklärter vor dem Tor werden, dann geht noch einiges nach oben.“

Weiter geht es mit dem Statement eines gestandenen Spielers, der zwischenzeitlich bei einem anderen Verein Erfahrungen sammeln konnte, aber mittlerweile zu seinen Wurzeln zurückkehrte. Nunmehr im achten Jahr mit dem TSV-Logo auf der Brust sieht Maximilian Dörlitz die Entwicklung wie folgt „Tabellarisch können wir zufrieden sein, fußballerisch jedoch mit zu viel Licht und Schatten. Platz 4 bis 12 trennen nur vier Punkte, so erscheint die Tabelle trügerisch. Unseren eigenen Maßstab an Emotion und Leidenschaft haben wir mit dem Derbysieg, Eisenberg und Rudolstadt hoch angelegt. Diesen gilt es jede Woche neu abzurufen und kein Stück weniger. Dann bin ich zuversichtlich, dass wir noch viel erreichen können und unsere Ziele verwirklichen.“ Das nächste Ziel für Maximilian Dörlitz dürfte heute Nachmittag ein Sieg unserer zweiten Mannschaft sein, weil spielfrei wie im konkreten Fall auch immer relativ ist.

Last but not least wollen wir noch die beiden Vorsitzenden unserer SG-Vereine, Steffen Hadlich und René Böhme, zu Wort kommen lassen.

Steffen Hadlich zum Beispiel formuliert: „Wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich nie ganz zufrieden bin. Ich will immer mehr. Und auch die Mannschaft hätte schon mehr haben können. Ich habe viele Spiele gesehen. Und nach dem, was ich dort gesehen habe hätten wir schon einige Punkte mehr haben können. Den ein oder anderen Punkt haben wir, und das ist ärgerlich, immer wieder in der Schlussphase liegen lassen. Insgesamt stehen wir aber recht gut da. Positiv auch, dass wir in der aktuellen Saison im Pokal schon sehr weit gekommen sind und uns nun wirklich alle auf das Spiel gegen den FC Rot-Weiß Erfurt freuen können. Dieses Erlebnis hat sich auch die Mannschaft verdient. Auch, was die Zusammenarbeit unserer beiden Vereine in der SG betrifft, bin ich sehr zufrieden. Die Kooperation ist gewachsen und trägt auch schon Früchte. Sowohl in der administrativen Zusammenarbeit als auch im Sport. Und auch deswegen stehen wir in der Tabelle recht ordentlich da. Ich weiß auch, dass viele Experten aus dem Umfeld des Sportes uns dort oder vielleicht sogar noch weiter oben erwartet haben. Aber wollen wir doch mit dem, was wir in dieser Saison und überhaupt bisher erreicht haben, erst einmal zufrieden sein. Dennoch wartet noch genügend Arbeit auf uns. Mich stimmt aber auch der Blick in die Zukunft optimistisch.“

Positiv sieht es auch unser TSV-Vorsitzender Rene Böhme: „Mit dem bisherigen Saisonverlauf können wir sehr zufrieden sein. Ich hatte mir vor der Saison gewünscht, dass wir dieses Mal nichts mit dem Abstieg zu tun haben und das hat die Mannschaft bisher hervorragend auf den Platz gebracht und Punkte dafür gesammelt. Und auch bei unserer zweiten Mannschaft kann man Fortschritte erkennen, denn wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir uns hier immer noch im Neuaufbau befinden, nachdem ja in der letzten Saison kaum ein Spielbetrieb möglich war. Alles in allem wissen wir wo wir herkommen, wer wir sind und können das realistisch einordnen. Dennoch haben wir Ziele. Die erreichen wir jedoch alle nur gemeinsam und wenn jeder bereit ist, dafür ans sein Limit und auch mal darüber hinaus zu gehen.“

Ohne Worte …

#ausgerafürgera