Das Team hinter dem Team

Von Schaufel über Bagger bis hin zum digitalen BikePark

 

(04.04.2021) Im Grunde genommen ist ER der Motor, der die einzelnen Zahnräder im Getriebe ins Laufen bringt und am Laufen hält. Egal ob organisatorisch, administrativ, motivierend oder zupackend. Marcel Ziegler – Mister Oak Trail.

 

Die Oak Trails leben!

 

„Natürlich werde ich dabei tatkräftig von Mitgliedern der MTB-Abteilung und Personen außerhalb des TSV unterstützt.“ dämpft er unsere personenbezogene Euphorie und fährt fort: „Die Aufgabenliste ist verdammt lang, es hängt eine Menge Zeit sowie Arbeit in der Unterhaltung der OAK TRAILS und der Organisation der Abteilung MTB im Vereinsleben.“

 

Marcel erzählt uns, an was auf solch einer MTB-Anlage gedacht werden muss. Was alles zu tun ist. Die Liste scheint schier unendlich. Wir kommen kaum nach, uns alle Informationen zu notieren.

 

„Neben den normalen Streckenbauarbeiten kommen auf der mittlerweile auf 6.500 qm angewachsenen MTB-Sportanlage auch immer umfangreichere Geländepflegearbeiten auf uns zu.“ Rasenmähen mit Rasentraktor und Motorsense. Grünschnitt und Unkrautbekämpfung auf den Trails. Der Fahrbelag auf den Trails muss bewässert und abgerüttelt werden, um nur einiges zu nennen. Die Instandhaltung der Strecken und einzelner Hindernisse (Erde/Holz) hört nie auf.

 

Die Organisation von Baumaterial (Erde/Holz/Steine/Brechsand/Wasser) sowie Baumaschinen und technischem Gerät. Die Beschaffung von Sportgeräten, Trampolin, Trampbike, Slackline, Balanceboard usw. Die to-do-Liste scheint wirklich unendlich. Und da haben wir noch gar nicht über das gesprochen, was nach harter Arbeit, was nach der alltäglichen Organisation zu Hause noch auf der Agenda steht: Socialmedia mit Facebook und Instagram. Whatsapp sowie Kommunikation mit Sponsoren, Ämtern, Unterstützern, Besuchern und Anwohnern. Und dann ruft ja auch mindestens einmal im Monat noch die Vorstandssitzung, an der Marcel Ziegler als Vertreter unserer Biker teilnimmt.

 

Gera-Arcaden, Laudenbach und der digitale BikePark

 

Organisiert werden muss auch die „Sicherstellung der Öffnungszeiten und das Kids-Training, die Teilnahme an Aktionen – wie zum Beispiel der Spendenmarathon in den Gera-Arcaden, die Spendentorte der Bäckerei Laudenbach, der Sozial- und Umweltfond der EGG Gera, der Zukunftspreis der Deutschen Sportjugend, die Sterne des Sports und aktuell das SMART CITY Projekt der Stadt Gera

→ OAK TRAILS – der erste digitale BikePark.

 

So nach und nach verstehen auch wir, dass es nur mit ehrenamtlichem Engagement allein nicht getan ist. Man muss Herzblut mitbringen, man muss Enthusiasmus entfalten. Man muss schon ein wenig „verrückt“ sein, um all das zu planen, zu organisieren und umzusetzen. Und da das alles ein Einzelner niemals allein bewältigen kann, möchte sich Marcel Ziegler heute in aller Öffentlichkeit bei den Mitstreitern in seinem „Team hinter dem Team“ bedanken.

 

„Stephan Vogt aus der MTB-Abteilung des TSV stand mir letztes Jahr dabei sehr hilfreich zur Seite und war nicht nur bei den geplanten Bauarbeiten am Start, sondern sicherte auch selbstständig die Öffnungszeiten mit ab. Auch beim Kids-Training, welches nach dem ersten Lockdown durch viele Vereinseintritte förmlich aus allen Nähten platzte, beteiligte er sich rege.“ lobt er seinen Mitstreiter.

 

„Eine feste und zuverlässige Hilfe in allen Belangen ist auch mein Bruder Andrè Ziegler. Er ist zwar nicht im TSV, aber leistete in den vergangenen Jahren mehr als nur aktive Mitglieder. Das Kids-Training hat er auch schon mehrmals mit betreut und konnte den Kindern und Judendlichen als ehemaliger Turner ein paar coole Kunststücke auf dem 6 x 4 Meter großen Trampolin zeigen. Ohne ihm würde viel Arbeit liegen bleiben oder müsste aufwendig umorganisiert werden. Er hatte zum Beispiel für den ersten OAK-TRAILS-WIESEN-SLALOM die Zeitmessanlage via Lichtschranke konstruiert, sowie die Pokale in mühevoller Handarbeit gebaut.“

 

Natürlich ist die Reihe der Helfer noch ein wenig länger. „Aus der MTB-Abteilung unterstützten mich je nach Zeitbudget auch Tino Peter und Felix Mohr. Tino hat schon mehrfach bei Baueinsätzen den Bagger bedient und unterstützt uns bei der Beschaffung von speziellen Baumaterialen. Felix steht an der Schaufel einem Bagger in nichts nach, ist aber auch handwerklich sehr geschickt und hat zum Beispiel ganz allein eine große Holz-Dirtrampe äußerst fachmännisch zusammengeschraubt.“ freut sich Marcel über so viel Unterstützung durch sein Team.

 

„Nicht zu vergessen ist Sven Peter, eigentlich Fußballer. Er hilft regelmäßig bei Arbeitseinsätzen an den OAK TRAILS mit.“ freut sich Marcel über seinen Vorstands-„Kollegen“ und ruft ihm zu: „Sven, es wird Zeit, dass du auch mal fährst!“

 

„Zum Glück haben wir aber auch fleißige Helfer außerhalb der Westvororte. Seit Jahren unterstützt Renè Gehle tatkräftig. Hier passt der Spruch: „Leute vom Bau, sympathisch und schlau!“. Er brachte zum Beispiel bei der umfangreichen Streckenentwässerung seine Erfahrung mit ein und klotzt ran bis zum Umfallen. Renè organisierte u.a. auch das Epoxidharz sowie den Quarzsand, lasierte damit alle Holzhindernisse und sorgte somit für einen griffigen Fahrbelag.

 

Sein Bruder Marco unterstützte die Arbeiten an der Anlage auch immer fleißig mit, fing aber 2019 an ein Eigenheim zu bauen und fand seither leider keine Zeit mehr. Dieser Wegfall riss Anfangs eine große Lücke in unser Team, welche wir aber mittlerweile sehr gut kompensieren konnten.

 

Ein weiterer stetiger Helfer ist Clemens Kümmel. Egal ob er mit der Rüttelplatte über die Trails knattert oder die Zeitmessanlage zum Wiesenslalom bedient, er ist immer da. Clemens organisierte zum Beispiel beim Zaunbau eine Pfahlramme und ersparte uns damit viel Arbeit. Auch die Öffnungszeiten an Sonntagen sicherte er schon oft ab.

 

Heimatverein, Feuerwehr und Kids

 

Aber auch die Kids bringen sich mit ein und sammeln zum Beispiel kleine Stöcke auf den Trails ein oder zupfen ein wenig Unkraut von den Strecken. Weitere Hilfe bzw. Hilfsangebote bekommen wir selbstverständlich auch von den Eltern unserer zahlreichen Nachwuchsbiker. Auch dafür möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken!

 

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Unterstützer, von denen wir u.a. Erde, Bauholz, technisches Gerät oder einfach spontane Hilfe jeglicher Art bekommen. Auch die fleißigen Helfer des Heimat- und Feuerwehrvereins Frankental, dem Ortsteilbürgermeister Erik Buchholz und den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Frankenthal gilt ein großes Dankeschön!

 

Wir konnten letztes Jahr wegen Corona leider nicht wieder mit einem Opening und einem Testival in die Saison starten. Auch die Schließung durch den ersten Lockdown war suboptimal. Die Trails wuchsen aufgrund der Nichtbenutzung sprichwörtlich „ruckzuck“ zu. Nur durch einen erheblichen Aufwand und einen über mehrere Wochenenden gehenden Einsatz konnten wir zur Wiedereröffnung alle Strecken rechtzeitig fahrbar machen.

 

Der Ansturm war gewaltig und die Mitgliederzahlen stiegen in Kürze um ein Vielfaches. Das wöchentliche Kids-Training war mit teilweise 15-20 Kids fast unüberschaubar auf den verschiedenen Strecken. Da der Dezember recht mild war, schlossen wir die OAK TRAILS auch erst kurz vor Weihnachten.“

 

Und heute? „Zur Zeit sind wir mit den sogenannten Reshape-Arbeiten beschäftigt, d.h. einzelne Streckenteile werden ausgebessert, frischer Brechsand aufgetragen, der Fahrbelag der restlichen Streckenteile wird gelockert, gewässert und mit einer Rüttelplatte wieder verdichtet. Des Weiteren steht wieder die Unkrautbeseitigung auf dem Plan. Kurzum, wir denken schon heute an morgen und sorgen somit wieder für viel und sicheren Fahrspaß, wenn die Saison beginnt.“

 

Denn, sobald diese Arbeiten alle erledigt sind, soll so schnell wie möglich – unter Einhaltung der bestehenden notwendigen Hygienemaßnahmen – die Anlage im ersten Schritt für Vereinsmitglieder und das Kids-Training wieder öffnen. Danach ist auch eine Öffnung für jedermann angedacht. Als Individualsportart hätten man die Möglichkeit den Fahr- und Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen.

 

Dirt-Line. Roll-in-Drop. Bonerlog.

 

„Die Fertigstellung der kleinen und großen Dirt-Line steht noch an. Die Erdlandungen sind fertig und auch die Holzgestelle für die kleinen Absprungrampen sind fast einsatzbereit. Die kleine Dirt-Line wird als nächstes fahrbar. Bei der großen Dirt-Line müssen noch ein paar Holzarbeiten erbracht werden, ein 4-5 Meter hoher Roll-In-Drop und eine hölzerne Sprungkombination über einen Bauwagen sowie ein Bonerlog fehlen noch.

 

Ein Einsatz mit Bagger sowie Radlader steht auch noch an. Für die Erweiterung auf dem Wiesenhang Richtung Wald haben wir letztes Jahr bereits angefangen eine entsprechende Fahrtrasse aufzuschütten und zu formen. Diese werden wir mit der bereits angelieferten Erde (ca. 200 t) weiter ausbauen. So könnten wir die Streckenlänge verdoppeln! Leider geht nicht alles gleichzeitig und von heut auf morgen, aber wir versuchen das Beste.“

 

Allein beim Gedanken daran, was auf den OAK Trails alles so gemacht werden muss, kommen wir außer Atem und ins Schwitzen … und müssen uns erst einmal setzen. Das machen wir gemeinsam mit unserem 10:00 Uhr Kaffee und wünschen allen Lesern nun einen schönen Ostersonntag.

 

Ohne Worte …