Im Interview. Heute: Martin Ludwig ✅

Zauberfuß und Vorlagenkönig 💙

(11.11.2020) Apropos Vorlage … Da war doch derletzt erst etwas … Aber wir verzichten auf den Rückpass und konzentrieren uns auf uns. Und heute ganz speziell auf unseren Zauberfuß Martin „Jule“ Ludwig.

Unsere Nummer 77 wird uns heute ein paar Fragen beantworten, damit wir alle gemeinsam die fußballfreie Zeit schneller und informativer überbrücken können.

TSV) Hallo Martin. Schön, dass wir dich heute vor unserem Mikrofon begrüßen dürfen. Wir hoffen, dass deine Familie bisher gut durch die Corona-Krise gekommen ist.

Martin) Hallo, danke für die Einladung. Bislang sind wir zum Glück unbeschadet durch die Pandemie gekommen und wir hoffen natürlich, dass es bei uns auch so bleibt.

TSV) Mittlerweile ist es fast zwei Wochen her, dass der Trainings- und Spielbetrieb eingestellt wurde. Was machst du in deiner fußballfreien Zeit?

Martin) Die freie Zeit nutze ich natürlich für meine kleine Familie. Coronabedingt gibt es ja leider nicht mehr viele Ausflugsmöglichkeiten, daher versuchen wir viel Zeit im Freien zu verbringen und die Natur zu erkunden.

TSV) Bleiben wir gleich noch ein wenig privat. Ist das okay?

Martin) Na klar, gerne!

TSV) Was unsere Fans in den Interviews immer sehr interessiert, ist so ein kleiner Exkurs ins Privatleben unserer Spieler. Du bist mit deiner Lebensgefährtin nun seit ca. sieben Jahren liiert. Wie denkt sie über deinen vollen, teilweise übervollen Fußball-Terminkalender?

Martin) Glücklicherweise hat sie mich ja bereits als „Fussballverrückten“ kennengelernt, so dass der Fussball schon immer zu unserem Alltag gehört. Wir teilen also beide die Leidenschaft zum Vereinsleben. Mit unserer kleinen Familie und den nun weiteren Auswärtsfahrten ist es natürlich stressiger geworden, deshalb bin ich sehr froh, dass mir meine Lebensgefährtin den Rücken für diesen erheblichen Aufwand freihält und mich immer darin unterstützt.

TSV) Ihr seid also insgesamt eine sehr fußballinteressierte Familie. Das sehen wir ja auch an deinem Vater. Hut ab. Er ist, soweit wir das einschätzen können, zu fast jedem Spiel da. Auch auswärts. Wir erinnern uns zum Beispiel an das Spiel in Teistungen, zu dem er mit dem privaten PKW gefahren ist, um live dabei zu sein. Hin und zurück sind es ja immerhin über 400 km.

Martin) Ja, er ist wirklich schon etwas „verrückt“. Aber er hat sich über die Jahre hinweg zum Hobby gemacht, den Verein für den ich spiele, als „Fan“ zu begleiten. Auf der Heimfahrt erwartet mich dann natürlich auch immer das ein oder andere „Erfrischungsgetränk“.

TSV) Nicht unverdient ist er im letzten Jahr zur großen Weihnachtsfeier mit Spielern, Fans und Familien auch zum „Fan des Jahres“ gewählt worden. Sehr oft sieht man euch nach dem Spiel zusammen stehen und diskutieren. Wertet ihr das Spiel dann gleich aus?

Martin) In der Tat reden wir da meist gleich über das Spiel. Aber häufig geht es auch einfach über allgemeine Dinge. Zumal ich jetzt nach dem Spiel auch eher auf der Suche nach meinem kleinen Sohn und meiner Lebensgefährtin bin.

TSV) Die meisten nennen dich immer nur Jule. Unseres Wissens kommt dieser nickname von deinem Vater. Ist das richtig? Klär uns doch bitte einmal auf.

Martin) Tatsächlich kommt der Spitzname von meinem Vater. Er hat vor geraumer Zeit selbst Fussball gespielt, jedoch noch mit etwas längeren Haaren als jetzt und heißt Jörg. Daraufhin wurde er von seinen Teamkollegen „Jule“ genannt. Da ich früher bei dem selben Verein spielte (OTG 1902 Gera) nannten sie mich „kleiner Jule“. Und so hat sich dieser Spitzname bis heute durchgesetzt.

TSV) Wenn wir richtig gerechnet haben, ist die aktuelle Saison deine fünfte für Westvororte. Ist das korrekt?

Martin) Das ist absolut richtig. Aber ehrlich gesagt kommt es mir schon so vor, als wäre es bereits die zehnte Saison. Vermutlich, weil bei der Westvororte in dieser Zeit so viel passiert ist. Wahnsinn.

TSV) Du hast vorher beim Post SV gespielt. Wie kam es seinerzeit zu deinem Wechsel nach Westvororte? Immerhin hatte Post in diesem Jahr in der Landesklasse und Westvororte „nur“ in der Kreisoberliga gespielt. War das für dich nicht ein Rückschritt?

Martin) Glücklicherweise hatte ich mit Heiko Linke einen persönlichen Fan, welcher zu der Zeit als Sportlicher Leiter bei Westvororte aktiv war. Nach ein paar Gesprächen kristallisierte sich sehr schnell heraus, dass das Zukunftskonzept sehr erfolgsversprechend werden kann, was sich nun auch gezeigt hat. Beim Post SV war leider absehbar, dass wir die Klasse nicht halten können, so dass der Schritt perspektivisch nur logisch erschien.

TSV) In den bisherigen vier Spielzeiten bist du mit den Scheubengrobsdorfern zweimal aufgestiegen. Gleich in deiner ersten Saison gelang ja sofort der Schritt in die Landesklasse. Was ist dir aus diesen Jahren beim TSV besonders in Erinnerung geblieben?

Martin) Besonders in Erinnerung bleiben natürlich unzählige lustige Mannschaftsabende, bei denen, egal wie es gerade lief, ausgelassen gefeiert wurde. Dies hatte natürlich großen Anteil an der Stärkung des Mannschaftsgefüges. Weiterhin sind sehr viele neue junge Mitspieler gekommen, die wir erfolgreich integriert haben und die uns nun auf ein neues Niveau gehoben haben. Rückblickend betrachtet sind jetzt nicht mehr viele Spieler dabei im Vergleich zu meiner ersten Saison, aber es macht dennoch genauso viel Spaß.

TSV) Hast du deinen Wechsel zwischenzeitlich eigentlich auch einmal bereut? Nenn uns doch einfach mal ein positives und ein negatives Erlebnis.

Martin) Bereut habe ich meinen Wechsel nie und wenn ich mir vorher einen Verlauf hätte wünschen können, dann wäre alles genau so gekommen. Daher ist auch nur ein negatives Erlebnis zu nennen und zwar die Trainer-Verpflichtung von Mike Baumann, da hat es leider so gar nicht gepasst. Als positives Erlebnis kann ich jedes Spiel mit dem Team nennen, da es einfach immer Spaß macht/gemacht hat.

TSV) Wie wir in der Überschrift schon gelesen haben, bist du nicht nur als Spieler mit viel Übersicht auf deiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld, sondern besonders als Vorlagengeber und auch als „Zauberfuss“ bei Ecken und vor allem bei Freistößen bekannt. Derer hast du schon einige wie aus dem Lehrbuch direkt verwandelt. Und allein beim letzten Spiel gegen Sonneberg kannst du auf drei Assists zurückblicken. Ist das Talent, trainierst du das regelmäßig oder reicht da wirklich nur ein kurzer Blick zu Marcus Schneider, wie er es derletzt gegenüber der OTZ geäußert hat 😂?

Martin) Danke für die warmen Worte zu dieser kalten Jahreszeit.☺️ Talent gehört da sicherlich etwas dazu, aber ich habe früher auch sehr viel Zeit auf dem Bolzplatz verbracht und da kann man seinen Fuß noch am besten feilen. Mit „Schnei“ (Anm.d.Red.: Marcus Schneider) verstehe ich mich privat und auf dem Fussballplatz wirklich schon seit Jahren sehr gut, daher weiß ich natürlich wie er einläuft. Das es gleich zwei mal in einem Spiel geklappt hat, freut mich natürlich sehr. Natürlich kann ich die „Internas“ unserer Eckball-Variante nicht preisgeben.😉

TSV) Du bist mittlerweile 34 Jahre alt. Damit gehörst du zu den wenigen Spielern die über 30 sind. Im Gegensatz dazu ist ein Großteil der Spieler noch U-23 beziehungsweise gar erst 18 oder 19 Jahre alt. Genau genommen sind im Kader 16 Spieler die jünger sind als 23 Jahre. Kommt es da auch mal zu Komplikationen?

Martin) Gar nicht. Ich muss sagen, alle Spieler die von den A-Junioren hoch kommen, integrieren sich wirklich sehr gut und bringen den nötigen Respekt mit. Der Umgang zwischen „jung und alt“ hat sich in den Jahren auch geändert und es läuft alles mehr auf Augenhöhe ab.

TSV) Lass uns einmal kurz in die Zukunft schauen. Welche Ziele hast du im Fußball und speziell mit deiner Mannschaft?

Martin) Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Auch, um die Entwicklung des Vereins weiter voran zu treiben und so auch in Zukunft die Möglichkeit zu haben Verbandsliga zu spielen und das Leistungsniveau allmählich zu steigern, wenn auch nicht mehr lange mit mir.

TSV) Wir hoffen einmal, dass das noch ein Stückchen dauert und danken dir für deine aufschlussreichen Worte. Wir wünschen dir und der Mannschaft viel Erfolg beim Erreichen der gesteckten sportlichen Ziele. Dir persönlich und deiner Familie wünschen wir natürlich alles alles erdenklich Gute und viel Gesundheit. Wir bedanken uns, dass du dir die Zeit für dieses Interview für unsere Fans genommen hast.

Martin) Sehr gerne, ohne Worte …

TSV) Ohne Worte …