4. Spieltag: Eintracht Eisenberg – SG Westvororte/JFC 3:1 (1:0)

Blasses Farbenspiel in Eisenberg

(26.09.2020) Mit „Fünf. Setzen!“ hätte mein Lehrer diese Leistung früher attestiert. Daher bin ich wohl auch ein parteiischer Weiß-Blauer Schreiberling und kein Unparteiischer geworden. Auch mit dem Abstand einer Nacht bleibt mir nur das Kopfschütteln, anderen die Zeit sich zu schämen.

Die erste Druckphase der Gastgeber endet mit einem Freistoß für Westvororte und dem ersten Aufreger der Partie. Ein Eisenberger löst das Problem des Weiß-Blauen Hintermannes mit einem Rückpass auf seinen Keeper, der den Ball mit den Händen aufnimmt. Der Schiedsrichter lässt weiterspielen.

Westvororte/JFC Gera kommt nach 10 bis 15 Minuten immer besser ins Spiel und zum zweiten Male gefährlich vor‘s Tor. Schneider auf Struz. Knapp daneben. Vorher schon Hoffmann auf Schneider, gut gehalten.

Dann grobes Foul an Hoffmann. Der Schiedsrichter zückt die gelbe Karte. Abermals, nur zwei Minuten später, wieder Foul an Hoffmann. Ungeahndet. Der Kleine ist in der Anfangsphase nicht zu halten über links. Nach knapp 20 Minuten hat Westvororte mittlerweile entschieden mehr vom Spiel.

Die Hausherren kommen nur noch gelegentlich an unseren Strafraum. Nach einer gefährlichen Ecke für SV Eintracht Eisenberg kontert Westvororte.
Nachdem es bei den schnellen Gegenstößen der Gäste Hoffmann bereits zweimal erwischt hat, wird nun auch Schneider rabiat von hinten von den Beinen geholt und muss behandelt werden. Der Schiedsrichter entscheidet pro Einwurf und contra Gesundheit der Spieler.

Wieder einmal unsere Gastgeber. Ecke für Eisenberg. Die sind immer sehr gefährlich und es brennt lichterloh in unserem Strafraum. Dann aber wieder die Gäste. Aus einer Druckphase heraus verlieren wir in der Vorwärtsbewegung jedoch den Ball. Eisenberg kontert und erzielt nach finalem Querpass das 1:0. Effektiv:

Auf der anderen Seite wird ein Schuss von Schneider noch zur Ecke gelenkt. Halbzeit. Die Führung der Gastgeber vor den 215
Zuschauer nach dem bisherigen Spielverlauf etwas glücklich.

Die zweite Hälfte beginnt mit aktiveren Geraern. Eichberger schickt Klammt, der flankt auf Struz. Knapp verzogen. Danach eine Doublette des 1:0. Wieder ein Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung. Wieder werden wir ausgekontert. 2:0. Sehr effektiv.

Eisenberg tut schon lange nichts mehr für das Spiel. Zwei lange Bälle nach Fehlern von Weiss-Blau haben gereicht, um eine gewisse Vorentscheidung herbeizuführen.

Westvororte gibt sich aber noch nicht auf. Immerhin sind noch gut 30 Minuten auf der Uhr. Und Westvororte kommt. Schneider setzt sich auf dem Flügel im Laufduell durch und passt flach in die Mitte. Ludwig über das Tor.

Dann Freistoß. Etwa 25 m Torentfernung, halbrechts. Ludwig hebt das Leder soft in den Strafraum, wo Maximilian Kurth (Foto 2) am höchsten steigt und den Ball mit dem Kopf unhaltbar ins Dreiangel verlängert.

Dann rettet Clemens Bierbaum in höchster Not glänzend. Wenige Sekunden später verzieht Eichberger auf der anderen Seite knapp. Westvororte ist dem Ausgleich entschieden näher als Eisenberg der Entscheidung. Die Scheubengrobsdorfer haben auch in dieser Phase entschieden mehr vom Spiel. Schneider zieht aus Nahdistanz ab, aber Torwart Götze pariert.

Gelb-Rot nun für Kurth. Lange überlegen wir und fragen uns warum. Er hat wohl den Freistoß, den er in der eigenen Hälfte zu seinem Torhüter zurückspielt, etwas zu zeitig ausgeführt. Klar. Wir haben uns am Abend nach dem Spiel noch belesen. Kann man dem Regelwerk nach so ahnden.

Auch den nächsten Platzverweis kann man geben. Eichberger, nach taktischen Foul bereits im Besitz von Gelb, wurde nach einem Allerweltsfoul im Mittelfeld des Platzes verwiesen. Mittlerweile scheint jemand Lust am einseitigen Farbspiel zu haben. Dann bekommt auch noch unser Trainer Gelb. Ich in seiner Funktion hätte wohl Rot bekommen und denke gerade nochmals an die Anfangsphase und an die beiden Fouls an Hoffmann und den Tritt gegen Schneider.

Im Verhältnis elf zu neun versuchen die Neune nun alles. Richter mit der Riesen-Chance zum Ausgleich. Auf der Linie geklärt vom einem Verteidiger. Eine Minute später trifft Klammt nur das Außennetz. Struz kommt kurz darauf am langen Pfosten nicht richtig hinter den Ball. Weiter ist die Mannschaft mit den zwei Spielern weniger am Drücker. Schneider völlig allein vor dem Tor. Drüber. Kapitän Müller und seine Abwehr sind total überfordert. Mit viel Glück überstehen sie diese Phase.

In der Nachspielzeit, als Westvororte in der gegnerischen Hälfte die beiden Fehlenden durch Bierbaum ersetzt und alles nach vorn wirft, kam es, wie es kommen musste. Das Aufbäumen, die Moral und der unbedingte Wille, den Ausgleich noch zu erzielen, wurde mit einem weiteren Konter und dem entscheidenden 3:1 bestraft.

Unser Fazit: Unglückliche Niederlage. Daumen hoch Kopf hoch, Jungs. Weiter geht’s Super Spiel. Super Kampf. Super Team, mit den größeren Spielanteilen und einem Mehr an Chancen auch in Unterzahl. Eisenberg effektiv. Drei Möglichkeiten. Drei Konter. Drei Tore. Glückwunsch!

Mit viel Pech, dem Manko einer miserablen Chancenverwertung und einer abermals unnötigen Niederlage traten unsere Jungs die Heimreise an. Dies allerdings mit breiter Brust. Mit der kann unsere Mannschaft nach der gestrigen Leistung auch am Sonntag gegen Wacker Teistungen auflaufen. Vielleicht ist eine 3:1 Niederlage vor dem nächsten Heimspiel ein gar nicht so schlechtes Omen.

So, wir pfeifen nun ab, geben Gelb für eine blasse Leistung in rot und bereiten uns in Eintracht mit uns selbst und ganz ohne schlechtes Gewissen auf Sonntag vor.