Was Du schon immer einmal wissen wolltest …

Im Interview: Daniel Gehrt

(16.09.2020) Endlich hat es geklappt, dass wir unseren Followern, wie bereits Anfang August versprochen, unseren Neuzugang Daniel Gehrt etwas genauer vorstellen können. Wir haben uns letzten Montag Abend getroffen und uns mit ihm über den SV Roschütz, über Westvororte, über seine Familie und seinen Wechsel an den Weidicht unterhalten.

TSV: Hallo Daniel. Schön, dass es endlich einmal geklappt hat, dass wir einen gemeinsamen Termin gefunden haben. Die Vorbereitung auf die neue Saison, die Arbeit und auch die Urlaubszeit haben die Terminfindung echt erschwert. Aber jetzt haben wir Dich endlich einmal vor unserem Mikro und möchten Dich nochmals recht herzlich in unserer SG Westvororte/JFC begrüßen.

Daniel: Danke für die herzliche Begrüßung. Ich freue mich, jetzt dazuzugehören.

TSV: Nunmehr bist Du ziemlich genau vier Wochen in Scheubengrobsdorf. Wir hatten Dich ja bereits am 08.08.2020 schon begrüßt. Du hast nun aber die ersten Trainingseinheiten und auch die ersten Spiele hinter Dir. Wie ist Dein Eindruck? Wurdest Du gut aufgenommen?

Daniel: Ja, vom ersten Tag an wurde ich super aufgenommen. Man hat mir den Einstieg ins Team leicht gemacht. Die ersten Trainings waren intensiv, aber sehr gut. Insgesamt habe ich von der Mannschaft, dem Verein und dem Drumherum schnell einen sehr positiven Eindruck gewonnen. Viele Spieler kannte ich ja auch schon.

TSV: Also kann man sagen, dass Du Deinen Wechsel bisher nicht bereut hast?!?

Daniel: Nein, auf keinen Fall.

TSV: Immerhin hat man Dich die vielen Jahre ausschließlich mit dem SV Roschütz in Verbindung gebracht. Du warst Deinem Verein gegenüber immer sehr treu und loyal. Fiel dir der Abschied nicht schwer?

Daniel: Doch, natürlich. Nach 15 Jahren wäre es gelogen, wenn ich sagen würde, dass es ein einfacher Wechsel war. Ich habe auch sehr lange überlegt. Da bleibt sogar ein wenig Trauer und die ein oder andere Träne ist beim Abschied auch geflossen. Zumal „ganz Roschütz“ auch jetzt noch hinter mir steht, alle meine sportlichen Ambitionen verstanden haben und man mir die Verbandsliga gönnt. Da wird man bei der ein oder anderen persönlichen Verabschiedung auch schon mal sentimental. Immerhin habe ich in Roschütz auch weiterhin noch viele gute Freunde.

TSV: Warum dann ein Wechsel?

Daniel: Naja, ich habe vor 17 Jahren, als ich 18 war, schon mal in der Verbandsliga gespielt. Und ehe es für diese Herausforderung ganz zu spät ist, habe ich mich entschieden, es nochmals zu probieren. Eines Tages hätte ich mich vielleicht geärgert, es nicht nochmal getan zu haben.

TSV: Das klingt aus sportlicher Sicht durchaus logisch und wir freuen uns darüber natürlich sehr. Allerdings hätte es in der näheren Umgebung auch weitere Verbandsligisten gegeben. Eisenberg, Weida, Wismut. Warum Westvororte?

Daniel: Richtig, aber die Entscheidung mich bei einem Wechsel für Westvororte zu entscheiden, fiel mir ehrlich gesagt sehr leicht. Einerseits kenne ich viele Spieler persönlich und aus unseren Derbys, die immer sehr emotional waren, sehr gut. Hinzu kommt, dass mich die stetige und kontinuierliche Entwicklung des Vereins in den letzten Jahren beeindruckt hat. Ich habe das genau beobachtet. Und man hat sich sehr um mich bemüht. Naja und nun bin ich ein Teil dieses Vereins. Hier ziehen alle an einem Strang, das gefällt mir. Und die Mannschaft hat echt Potential.

TSV: Welche Ziele hast Du mit dem Team für dieses Jahr?

Daniel: Auf und neben dem Platz als „Alter“ zum Klassenerhalt beitragen. Klar, hätte ich auch gern viel Spielzeit, aber primär sind der Teamgedanke, der hier gelebt wird, das Saisonziel und die Weiterentwicklung der vielen jungen und beim JFC gut ausgebildeten Spieler, die ich gern mitnehmen und aber auch schützen möchte.

TSV: Inwiefern schützen?

Daniel: Immerhin haben einige von denen bisher nur wenig oder gar keine Spiele in der Verbandsliga absolviert. Der Schritt aus den A-Junioren zu den „Großen“ in der Verbandsliga ist nicht leicht. Auch darin, diesen Weg zu begleiten, sehe ich meine Aufgaben neben dem Platz. Auf dem Platz möchte ich als Stürmer natürlich viele Tore schießen (lacht) und bin ehrgeizig genug immer spielen zu wollen.

TSV: Und darüber hinaus? Hast Du Pläne für Deine Zeit nach der Verbandsliga in unserer SG?

Daniel: Wenn der TSV in der Verbandsliga bleibt, was ich natürlich hoffe und wozu ich gern beitragen möchte, muss ich sehen, wie lange ich es im Kreise der jungen Spieler schaffe, auf diesem hohen Niveau zu spielen. Immerhin bin ich bereits 34 Jahre alt. Eines Tages werde ich sicherlich wieder das Trikot des SV Roschütz tragen, wohl das der „Alten Herren“. Auch kann ich mich in einer Funktionärstätigkeit oder als Trainer bei meinem „alten“ Heimatverein vorstellen. Bis dahin möchte ich allerdings beim TSV bestmögliche Leistungen bringen und zeigen, dass ich trotz meiner 34 Jahre noch nicht zum „Alten Eisen“ gehöre.

TSV: Es ist ja aber sicherlich nicht nur eine Frage der Fitness. Dreimal Training plus Spiel in einer Woche will mit Familie, Kind und Beruf auch erst mal unter einen Hut gebracht werden. Bist Du so gut organisiert, dass das funktioniert und der Hausseegen nicht schief hängt?

Daniel: Danke Schatz!!! Ja, das ist der entscheidende Satz. Ohne die Unterstützung meiner Frau wäre auch bisher vieles nicht möglich gewesen. Sie und auch meine Eltern, die mich seit 30 Jahren – schon als ich noch ein Knirps war – zum Fußball begleiten, haben mir über die vielen Jahre den Rücken freigehalten. Auch meine Wechselentscheidung zu Westvororte haben wir alle gemeinsam getroffen. Und … neben Beruf und Sport bin auch noch als Übungsleiter beim JFC Gera tätig (lacht).

TSV: Respekt!

Daniel: Naja, Respekt sollte man in solch einer Konstellation nie dem Spieler allein zollen, der alles unter einen Hut bekommen muss, sondern auch dessen Frau, wie sie das alles neben dem Beruf und der Erziehung des Kindes organisiert. Und da geht es ja nicht nur um die viele Zeit, die der Sport beansprucht, sondern vor allem auch um Emotionen, die man nach einem Sieg oder einer Niederlage in unterschiedlichsten Formen mit nach Hause nimmt. Da hat es der Partner oft nicht leicht. Und, um auf Deine Frage zurückzukommen, ob ich gut organisiert bin … nein, das bin ich nicht. Aber meine Frau.

TSV: Danke Daniel, für das nette Gespräch, für die vielen Informationen und vor allen für die tiefen Einblicke. Wir wünschen Dir nun eine erfolgreiche Saison mit vielen Toren, am Samstag gegen Geratal einen Sieg, eine verletzungsfreie Zeit und auch beruflich und natürlich privat alles erdenklich Gute. 

Daniel: Danke, gleichfalls.