Was du schon immer mal wissen wolltest …

Nachdem wir in den letzten Wochen vornehmlich Vertreter des Vorstandes und Spieler interviewt haben, gehen wir heute einmal einen ganz anderen Weg. Wir begrüßen zwei unserer größten Fans.

Nachgehakt bei Alex und bei Schorsch ✅

Heute wollen wir unseren Verein mal aus der Sicht unserer Zuschauer und Fans etwas näher beleuchten. Daher haben wir uns mit Alexander Meyer und Jens „Schorsch“ Kanis in Gera im Kanitz getroffen und uns über den TSV Gera-Westvororte unterhalten.

TSV: Hallo Alex, hallo Schorsch. 

Alex / Schorsch: Hallo.

TSV: Fans sind oft keine Fußballer, haben nie gekickt und agieren „nur“ neben dem Platz „aktiv“. Bei euch beiden ist es aber etwas anders. Ihr habt beide selbst einmal Fußball gespielt und könnt natürlich auch mitreden, wenn es um Details, wie zum Beispiel Taktik oder Technik geht.

Alex: Ja, ich habe viele Jahre selbst gespielt. Mit sechs Jahren habe ich angefangen in Zwötzen zu kicken. Einer meiner Trainer dort war Mike Brümmer, den viele sicherlich noch vom 1. FC Gera 03 oder jetzt vom SV 1876 Pforten kennen. Nachdem die B-Junioren der Geraer Dynamos und Westvororte eine Spielgemeinschaft gebildet haben und ich mit meinen Eltern nach Scheubengrobsdorf zog, spielte ich fortan für den TSV.

TSV:  Nur im Nachwuchs oder hast du auch im Männerbereich gespielt?

Alex:  Ich habe auch noch zwei Jahre im Männerbereich gespielt. Allerdings musste ich mit 20 Jahren auf Grund zweier schwere Verletzungen meine Schuhe leider früh an den Nagel hängen.

Schorsch: Ich habe es nicht bis in den Männerbereich geschafft (lacht). Allerdings war auch ich im Nachwuchs aktiv und habe zu DDR-Zeiten schon im Schülerbereich bei der BSG Empor Westvororte angefangen. Da ich auf der Scheibe gewohnt habe, war der TSV natürlich naheliegend. Auch heute wohne ich noch dort und habe dem Verein bis heute auch neben dem Platz meine Treue gehalten.

TSV: Ja, ihr habt dem TSV eure Treue gehalten. Schorsch, Du ja nun schon seit mittlerweile fast 40 Jahren. Ihr erklärt euch auch immer bereit, den Verein zu unterstützen, wenn Hilfe nötig ist. Wie sieht diese Hilfe denn aus? 

Schorsch: Zu den Heimspielen werde ich oft als Ordner oder am Einlass eingesetzt. Andere aus unserem Kreise, die auch manchmal lieber am Spielfeldrand stehen würden, helfen ebenfalls. Bei den Heimspielen gibt es immer viel zu tun. Schon im Vorfeld oder aber auch im Bereich der Bewirtung am Tresen oder am Roster-Stand.

Alex: Mittlerweile ist das bei uns in den Westvororten aber selbstverständlich, dass einer dem anderen hilft. Auch bei den jährlichen Arbeitseinsätzen sind die Fans immer zahlreich vertreten.

TSV: Ja, auch wir glauben, dass man das gar nicht genug schätzen kann, dass die Fans dem Verein so stark unter die Arme greifen. Meistens ist es ja so, dass die Fans auf der Tribüne stehen und ihrer Mannschaft farbenfroh anfeuern. Ihr greift auch noch zu und unterstützt den Verein nicht nur verbal.

Alex: Daher haben wir Auswärtsfahrten auch lieber (lacht).

TSV: Ach so. Warum? 

Alex: Dann können wir ausschließlich für die Mannschaft da sein. Denn bei den Heimspielen, wenn man zum Beispiel den Einlass macht, sieht man vom Spiel so gut wie gar nix. Auswärts hat man natürlich die besten Plätze. Außerdem ist es immer sehr gesellig, wenn wir gemeinsam unterwegs sind.

TSV: Wer organisiert denn das immer alles?

Schorsch: Da muss ich mich jetzt gleich mal bei Alex bedanken. Er ist eigentlich derjenige, der sich bei uns um die gesamte Organisation kümmert. Ich denke dabei allein in dieser Saison an die weiten Fahrten nach Teistungen oder Heiligenstadt, als er den Kleinbus organisierte, die Übernachtungen und den gesamten Einkauf für zehn Leute. Oder aber auch unsere Fahrten mit dem Zug, mit dem wir schon mehrfach in Jena, Saalfeld oder Weimar waren. Auch hier ist alles immer bestens vorbereitet. Die Tickets liegen schon bereit und Bier ist kaltgestellt (lacht).

TSV: Weil Alex ja gerade hier neben uns sitzt, wollen wir unseren Dank natürlich auch gleich weitergeben. 

Alex: Danke, aber ich mache das auch sehr gern. Wenn man dann auch noch so viel positives Feedback erhält, ist es natürlich umso schöner.

Schorsch: Ja, das stimmt. Alles beruht auf Gegenseitigkeit. Als Dankeschön für unsere Hilfe und unseren Support werden wir Fans von den Jungs auch mal zu einem Mannschaftsabend eingeladen oder vom Vorstand zur offiziellen Weihnachtsfeier des Vereins.

Alex: Das ist eben das Schöne bei uns im Verein, dass alle zusammenhalten. Vom Vorsitzenden bis zum Green-Keeper sind alle per du und befreundet. Man schätzt und achtet sich. Es ist sehr dörflich und äußerst familiär. Wir haben in unserer Gemeinschaft einen großen Zusammenhalt, auch wir als Fans sind in jeder Hinsicht integriert.

TSV: Ihr seid Euren Farben auch während Corona treu?! Was macht ein Fan eigentlich, wenn so lange keine Spiele stattfinden?

Alex: Treue? Ja klar, auf jeden Fall. Natürlich sind wir auch alle untereinander gut vernetzt, die Fans unter sich und natürlich auch mit dem ein oder anderen Spieler. Dieser Austausch lässt uns die lange Weile überstehen.

Schorsch: Einerseits hat Corona schon einige Einschnitte mit sich gebracht. Andererseits war es natürlich auch eine Möglichkeit, den Verein in dieser schwierigen Zeit weiterhin zu unterstützen.

TSV: Ja, ihr habt da eine echt gigantische Aktion ins Leben gerufen.

Alex: Ja, das „Super-Supporter-Ticket“. Und wir freuen uns auch riesig, dass diese Aktion so viel Anklang gefunden hat. Wir haben Freunde gefunden, die diese Aktion so toll fanden, dass sie einfach gesagt haben: „Jawoll, ich überweise einfach mal 20,- oder 50,- oder 100,- Euro für diese Aktion, das ist eine tolle Sache, gerade weil es von den Fans ausgegangen ist.“

Schorsch: Klar machen wir da alle mit. Wenn wir zum Spiel gehen, zahlen wir ja auch Eintritt. So haben wir jetzt seit drei Monaten jeder jedes Wochenende 5,- Euro imaginären Eintritt überwiesen und wie Alex schon gesagt hat, konnten wir auch noch Freunde gewinnen, die bei dieser Aktion mitgemacht haben.

TSV: Da ist dann sicherlich eine stattliche Summe zusammengekommen, oder?

Alex: Oh ja, allerdings. Wir sind weit über dem angekommen, was wir uns am Anfang vorgestellt hatten.

TSV: Gibt es schon Ideen, wie das Geld im Verein verwendet werden soll? 

Schorsch: Jein (lacht). Wir stellen das Geld prinzipiell dem Verein zur Verfügung. Wie er es dann verwendet, ist seine Sache. Wir zum Beispiel könnten uns aber gut vorstellen, dass das Geld für die neuen Trainings- und Aufwärmtrikots verwendet wird, die für die Mannschaft momentan geplant sind und zeitnah bestellt werden sollen.

Alex: Ich würde es auch gut finden, wenn man das Geld für die Trainings- und Aufwärmtrikots verwendet. Bei 25 Spielern, die jeweils eine kurze und eine lange Version erhalten sollen, kommt eine Menge Geld zusammen. Wenn wir einen großen Teil dazu beitragen könnten, würden wir uns freuen und es würde uns auch mächtig stolz machen, wenn wir unsere Spieler dann in diesen Trikots sehen.

TSV: Klingt gut. Dann hoffen und wünschen wir nun, dass die Corona-Pause zeitnah ein Ende findet und Ihr alsbald wieder unsere Jungs anfeuern könnt. Egal ob in der Saarbach-Arena oder auswärts. Und wir danken Euch, dass ihr Euch heute Zeit für dieses nette Gespräch genommen habt. Wir wünschen den Fans des TSV alles Gute.

Schorsch: Danke und ebenfalls alles Gute.

Alex: Danke. Und … vielleicht regt dieses Interview den ein oder anderen ja noch an, auch ein „Super-Supporter-Ticket“ zu erwerben und damit den TSV zu unterstützen. Das wäre super.

TSV: Ja, das wäre es zweifelsohne. Also, wer diesen Aufruf jetzt gelesen hat und den TSV unterstützen möchte, kann sich gern beim TSV unter info@westvororte.de melden.

Ohne Worte …