Was du schon immer mal wissen wolltest…

Nachgehakt bei marcus schneider

Hallo Marcus, schön dass du Zeit für unsere Fragen gefunden hast.

Hallo, ja sehr gern.

Du bist einer der dienstältesten Spieler bei uns, wie kam es denn zu deinem Wechsel und wo hast du vorher gespielt?

Ja das stimmt, seit 2011 sind mittlerweile schon viele Jahre vergangen. Leider viel zu schnell.

Vor meinem Wechsel nach Scheubengrobsdorf spielte ich beim 1. FC Gera 03. Mit 6 Jahren ging es für mich beim 1. SV Gera los & dieser wurde ja dann später zum 1. FC Gera 03, sodass ich meine komplette Fussballjugend in Gera verbrachte.

2011 habe ich dann meine Studienzusage aus Erfurt bekommen & so war klar, dass es zeitlich nicht mehr reichen wird, 3-4 mal die Woche nach Gera zu fahren, um zu trainieren.

Dazu kam, dass der 1. FC Gera 03 zu der Zeit, nach dem Wiederaufstieg in die Oberliga, schon sehr angeschlagen war & niemand so richtig wusste wie es weitergeht.

Bei einem Spiel im Stadion der Freundschaft kam es dann zu einem zufälligen Gespräch mit Dr. Pannach, welches ich für sehr angenehm empfand & mir danach anfing darüber Gedanken zu machen.

Mit Benjamin Hinz & Danny Luft spielten dort bereits schon alte Weggefährten & Freunde. Clemens Bierbaum spielte auch bereits beim TSV, befand sich aber zu der Zeit in Australien, wollte aber auch zum Verein zurückkehren. Am Ende entschied sich auch noch Tom Holle dazu nach Scheubengrobsdorf zu wechseln & so hatten wir eine recht schlagkräftige sowie menschlich super angenehme Truppe beisammen. Eine coole Mischung aus jung & etwas älter, wenn ich da an Ronny Abresch, Thomas Winkler, Thomas Winefeld und Gordon Schorrig denke. 😉 An diese Zeit denkt man gern zurück!

Du bist ja auch einer der wenigen Spieler, die schon bei uns gespielt haben als es noch keine SG mit dem JFC Gera gab. Wie würdest du seitdem die Entwicklung des Vereins beschreiben und was macht für dich die SG aus?

Wohl wahr.

Die Entwicklung des Vereins war ja auch in den Jahren davor durchweg positiv aber man war sicher an einem Punkt, an dem man nicht mehr wirklich weitergekommen wäre. Es wurde immer schwieriger Spieler zu bekommen, vor allem junge Spieler mit entsprechender Qualität. Wir waren da oben eine vor allem durch Freundschaft verbundene Truppe, welche sich schon viele Jahre bzw. sogar Jahrzehnte kannte.
Aber auch wir werden leider immer älter & man musste sich perspektivisch schon Gedanken machen wie man den Verein in der Zukunft aufstellt.

Und genau aus diesem Grund macht die Spielgemeinschaft mit dem JFC auch super viel Sinn & auch Spaß. Der Verein wurde sicher nochmal auf ein anderes Niveau gehoben & es ergeben sich dadurch natürlich auch ganz andere Möglichkeiten. Es kommen jedes Jahr neue & talentierte Spieler in den Männerbereich & ich glaube, dass schadet keinem Verein.

Was mich persönlich aber am allermeisten freut ist, dass es weiterhin menschlich so gut zusammenpasst. Unsre Mannschaft ist super intakt, wir haben viel Spaß gemeinsam & haben eine wirklich gute Qualität im Training, sodass man gern zum Training kommt.

Was die Spielgemeinschaft ausmacht!?
Natürlich in aller erster Linie das Miteinander & die Arbeit auf Augenhöhe.
Wie man miteinander arbeitet, spricht & versucht den Verein weiter zu verbessern und voran zu bringen, ohne dabei den Spaß zu vergessen. Jeder weiß worum es geht & was er dafür tun muss, dass wir alle unsere Ziele erreichen können.
Dann ist es, in meinen Augen, für alle eine win-win Situation, die jungen Spieler haben ein Ziel sich im Männerbereich zu etablieren & das mittlerweile sogar in Thüringens höchster Spielklasse. Der Verein hingegen hat regelmäßig die Möglichkeit auf junge Spieler zu setzen & diese auch entsprechend weiterzuentwickeln.

Es gibt ja auch schon einige sehr gute Bespiele wie Maximilian Kurth, Tim Richter, Bosse Strutz, Philipp Rehnelt & Niklas Schäfer, welche aus der aktuellen Mannschaft nicht mehr wegzudenken sind & sich in den letzten Jahren super entwickelt haben.
Wenn in der SG so weitergemacht wird, dann kann es schon eine vielversprechende Zukunft geben, davon bin ich überzeugt.
Grundlage dafür ist aber, dass alle weiterhin am Ball bleiben, um die Gesamtstruktur weiterhin zu verbessern & somit auch dauerhaft von Verbandsligafussball sprechen zu können

Am Anfang der Saison warst du ja doch ein großer Skeptiker, wenn es darum ging, ob Thüringenliga für unseren kleinen Verein möglich ist. Hat sich deine Meinung nach der Hinrunde da etwas geändert?

Skeptisch, bin ich auch immer noch! 😀
Ich denke nach wie vor, dass der Verein aktuell nicht wirklich Thüringenliga tauglich ist.
Die gesamte Struktur des Vereins ist einfach noch nicht dafür ausgelegt.
Wir sehen ja wöchentlich wie es bei anderen Vereinen ausschaut & was es da für Möglichkeiten gibt, da muss man schon ehrlich sein & sagen dass man da noch lang nicht auf Augenhöhe agiert.

Aber das ist ja auch nur (m)eine Meinung & muss ich zugeben, dass in der aktuellen Saison wieder sensationell gearbeitet wurde.
Der gesamte Verein ist nochmal ein Stück näher zusammengerückt & ich muss zugeben, dass ich das so nicht erwartet habe.
Und wie wichtig Zusammenhalt ist, sieht man ja an der aktuellen Situation bei der es um viel viel mehr geht als um Fussball – obwohl mir der Fussball schon sehr fehlt.

Zurück zum Thema. 🙂
Ja, wir haben eine junge & durchaus talentierte Mannschaft & dies auch aus allen Richtungen zu hören ist sicher schön, nur leider bringt uns das genau garnichts.
Was uns hingegen weiterbringt ist, wie die einzelnen Spieler, Trainer, Betreuer & Vereinsführung mitziehen, um das große Ziel Klassenerhalt zu erreichen.
Da muss man schon den Hut ziehen, dass finde ich sehr beeindruckend & hat auch meinen absoluten Respekt.
In dieser Liga mitzuspielen & nicht abgeschlagen als Letzter oder Vorletzter wieder abzusteigen ist nicht selbstverständlich – auch wenn da andere vielleicht eine abweichende Meinung haben.

Ich hoffe, dass der Weg weiterhin so positiv & vor allem gesund weitergeführt wird.
Wir haben ja in der Stadt leider schon mehrere negative Beispiele erlebt.

Zum Schluss noch die Frage der Saarbach-Chaoten: Wie kam es zu deinem Spitznamen „Heidi“?

Puh.
Den Namen habe ich Andre Gerstenberger zu verdanken.
Wir fuhren mit den Jugendmannschaften jedes Jahr ins Wintertrainingslager nach Lloret de Mar – mit dem Bus. 😀
In dem Bus lief die Klimaanlage auf Volllast – ich cremte mir Hände & Gesicht ein & auf einmal schrie es aus der letzten Reihe „schaut mal Heidi Klum ist auch dabei“.
Naja danach hatte ich nicht wirklich die Chance diesen Spitznamen wieder loszubekommen, somit hatte ich keine andere Wahl & gewöhnte mich daran.

Beruf: regionaler Vertriebsleiter für den Osten von Deutschland bei fritz-kola

Bisherige Vereine: 1. SV Gera & 1. FC Gera 03

Lieblingsverein: FC Bayern München

Vorbild: meine Oma

Motto: keins

Bester Spieler mit dem du zusammen
gespielt hast: Rico Heuschkel

Dein SG-Moment: das Derby gegen Wismut Gera – auch wenn das Ergebnis nicht ganz so gepasst hat

Ohne Worte…