SG Traktor Teichel : TSV Gera – Westvororte 3:4 (2:2)

Mit Geschlossenheit und Willen zum Auswärtssieg

Der aufmerksame Leser wird sicherlich merken, dass ihm der gewohnte Spielbericht am Sonntag um 10:00 Uhr bisher verwehrt wurde. Neue Redaktion (anbei einen großen Dank an Heiko), anderer Wochentag, gleiche Mannschaft, hoffentlich gleicher Erfolg.
Gut gerüstet fuhren die Mannen um Kapitän Max Dörlitz nach Teichel, jedoch musste auf Warning (hütete Kind und Haus), Bierbaum, Sippel, Walter (alle drei Urlaub) und die verletzten Kokott, Serfling und den Ein-Kontakt Muskelfaserriss Sander verzichtet werden.
Wohl dem Wissen um die kampfbetonte Spielweise der Traktoristen stellte Trainer Dörfer seine Elf entsprechend ein, sodass für jedem Zuschauer ab der ersten Minute klar war, dass sie in den kommenden 90 Spielminuten ein sehr gutes Landesklassespiel zu sehen bekommen. Auch jedem Spieler war bereits vor dem Spiel bewusst, dass in Teichel alle Ergebnisse erzielt werden können. So sagte Gerold vor Spielbeginn bereits ein 4:7 voraus, womit er am Ende gar nicht so weit entfernt lag. Genug zur Vorgeschichte. Auf ins Spiel.
Der Trainerwechsel auf Seiten von Teichel machte sich ab Spielminute eins sofort bemerkbar. Statt wie noch vor Jahren per Hoch-und-Weit Methode zu agieren, versuchte die Heimmannschaft fußballerisch zu handeln. Dies spielte jedoch unserer TSV-Elf in die Karten.
Nach kurzer Abtastphase übernahm der TSV die Initiative und kam durch die beiden Außenspieler Richter und Klammt mehr und mehr in die gefährliche Zone. Nach einer Eingabe von Klammt, die lediglich zur Ecke abgewehrt werden konnte, bekam unsere Elf die erste Ecke zugesprochen. Wie die Redaktion erfuhr wurde diese im Abschlusstraining ausdrücklich trainiert. Mit Erfolg. Nach der scharf getretenen Ecke von Richter fanden sich drei Spieler völlig freistehend vor dem Heimtor wieder, Dörlitz nahm das Geschenk der Traktoristen dankend an und köpfte den Ball zum 0:1 in die Maschen (12.). Der TSV versuchte in Folge dessen durch spielerische Akzente das Spiel weiter an sich zu ziehen. Allerdings verschlief man sich vor einem langen Ball der Heimherren rechtzeitig abzusetzen und kassierte bereits nach 10 min Führung den Ausgleich durch Baumgart (21.)

Es wurde sich kurz geschüttelt und sofort übernahm der TSV wieder die Initiative. Nach einen Abstoß heraus spielte der TSV auf den kleinen Platz, bei dem alle Einwürfe wie bei Tomasz Hajto (ob Karsten gegen den auch gespielt hat…mmh) gefährlich wurden, sich über die Linke Seite per Doppelpass zwischen Richter und Gerold durch, Schneider schickte daraufhin den flinken Richter durch die Schnittstelle auf die Reise, welcher vom linken Strafraumeck abzog und unhaltbar verwandelte.
Bis zur Halbzeit erspielte sich der TSV weitere Chancen, allerdings nicht bis zur letzten Konsequenz. Hinten stand die Abwehr um den vielumworbenen Ledig (huhu Kai, ja er ist immer noch da) recht sicher. Weder Kurth in der Luft, noch Dörlitz am Boden waren von den agilen Offensivkräften zu bezwingen. Was dann passierte ließ jedoch jeden Zuschauer die Hände vor´s Gesicht schlagen. Einen Schuss von Amthor am 16ner Eck, der durchaus am verlängerten 5m Raum ins Aus gewandert wäre, lenkte Wolf über sich ins eigene Tor. Zum wiederholten Male in dieser Saison machte der TSV sich das Leben selbst schwer. Pause.

Der TSV auf dem Platz, die SG aus Teichel noch geistlich in der Kabine 2:3 (46.). Doch was war passiert? Anstoß Heuschkel, Pass auf Gerold, dieser Doppelpass mit Kurth, währenddessen war Klammt im dritten Gang (500 PS lassen grüßen) und wird geschickt. Heuschkel froh, dass er mithalten konnte und der Weg vom Mittelkreis nicht zu weit war, vollendet die Hereingabe von Klammt in Elber-Manier per Hacke.
Nun Teichel auch auf dem Platz.

Es entwickelte sich ein auf beiden Seiten sehr gut ausgetragenes Landesklassenspiel, welches durch einige ungünstige Entscheidungen des stets bemühten (so hieß das doch in der Schule oder?) Schiedsrichter unterbrochen wurde. Der TSV aber wenig beeindruckt davon. Chancen auf beiden Seiten. Der TSV schaffte es Teichel hoch zu attackieren und diese bereits im Spielaufbau zu stören. Hinten schob das Kollektiv um Ledig clever und setzte die Heimmannschaft das ein und andere Mal in Abseits.
So auch in der 58. Minute. Konter der SG Teichel, welcher nur durch ein Foul unterbunden werden konnte, doch zuvor stand Amthor im Abseits. Kurze Verwirrung um das Foul, Richter wartet kurz bis Heuschkel und Schneider ihren Anker gelöst haben, und schickt diese per Steilpass. Acht Spieler derweilen noch mit dem Schiedsrichter im Zwist, kennen wir sonst nur von Warning und Wolf. Heuschkel schneller! als sein Bewacher, spielt auf Schneider, welcher seine Qualität zeigt und überlegt zum 2:4 über Rößler, welcher trotz vier Gegentore ein gutes Spiel zeigte, traf.
Durch den Zwei-Tore Vorsprung im Rücken nahmen unsere Jungs nun leider das Tempo ein wenig heraus, obwohl Gerold aus 7m die größte Möglichkeit zum 2:5 besaß. Die letzten 20 Minuten dann das alte Teichel, lange Bälle von Hinten nach vorn. Ludwig fühlte sich wie auf dem Flughafen.

Leidenschaft und Kampf auf beiden Seiten. Zweikämpfe mal fair und mal weniger, das gehört dazu. Die TSV-Elf nahm den Kampf an und wollte die drei Punkte mitnehmen.
70. Spielminute, Einwurf von Kurth auf Torhüter Wolf, der wohl seiner Meinung nach zu wenige Balkontakte bisher hatte. Einwürfe wie in der Jugend gelernt immer auf Kopfhöhe, richtig Wolfgang. Der Ball kommt zu Kurth zurück, zu spät bumm Foul an Sorge.
Freistoß Sorge aus 17m halbrechter Position. Wolf stellt die Mauer richtig, vergisst nur sich auch richtig zu positionieren. Schuss – Tor, nicht ganz unhaltbar.
Fünf Minuten später gleiche Aktion, Freistoß Teichel, Wolf lässt abklatschen, reagiert schnell und wirft sich vor den schon lächelnden Angreifer. Beste Aktion Wolfi.
Der TSV stellte sich keineswegs hinten rein und versuchte den Vorsprung nur zu verwalten sondern agierte wie zu Beginn, indem sie die Gäste früh angriffen und lange Bälle häufig unterbanden. Durch gezielt gesetzte Angriffe blieb jedoch ein weiteres Tor verwehrt. Rehnelt und Heuschkel scheiterten an Rößler. Hinten, trotz dreier Gegentore, gut von Ledig dirigiert (ob seine Stimme wieder da ist wissen wir leider nicht), brannte nichts mehr an und der zweite Auswärtssieg konnte eingefahren werden.
Stimmen zum Spiel:

Philipp Schlebe (Sportlicher Leiter TSV): „Wir haben die Zweikämpfe angenommen und gezeigt, dass in Teichel, trotz des kleinen Platzes, auch Fußball gespielt werden kann. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft war am heutigen Tage hervorragend, sodass auch die drei Punkte am Ende verdient waren.“

Marcus Dörfer (Trainer TSV): „Die drei Tore waren sicherlich mehr als ärgerlich, da haben wir es dem Gegner mehr als einfach gemacht. Spielerisch haben wir gezeigt, dass wir auch gegen einen kampfbetonten Gegner zum Erfolg kommen können, mit sehr viel Tempo, Einsatz und Leidenschaft. Aber auch Mut, der in so einem Spiel entscheidend ist.“

Ohne Worte…