Ohne Fortuna. Mit Fragezeichen.

Spielverlauf auf den Kopf gestellt

(29.10.2017) Die zehnte Minute. Christopher Wolf hält den Schlenzer sensationell. Er lenkt das Leder an die Latte, von der es zu Tim Richter springt, der den Ball wegschlagen will. Es blieb beim Versuch, denn von hinten kommt David Linke und rammt ihm sein gestecktes Bein in die Brust. Ohhh, das hat wehgetan, das gibt Gelb für den Hellblauen. Der Pfiff kommt. Aber Gelb gibt es nicht. Verwunderung im weiten Rund der Saarbach-Arena. Es gibt 11 Meter für Lobenstein. Sicher? Ja. Zumindest Einer. Fragezeichen. Sebastian Mai macht das Ding sicher rein.

In diesem Moment haben selbst unsere Gäste ihr Glück wohl kaum fassen können. Und das hatten sie nicht erst in dieser zehnten Minute, das hatten sie bis dato bereits mehrfach, weil bis zu eben beschriebener Szene der TSV schon mehrere Bretter hat liegenlassen. Schneider aus spitzem Winkel knapp drüber, wie auch sein etwas zu hoch angesetzter Kopfball. Auf der anderen Seite brennt es im Scheubengrobsdorfer Strafraum lichterloh und Keeper Wolf muss eingreifen. Er bleibt im eins-zu-eins Sieger.

Mehr los aber vor dem anderen Tor. Nach Pass von Warning trifft Schneider den Ball aus fünf Metern nicht richtig. Dann aber doch. Schneider verwandelt den Strafstoß für den TSV knallhart zum 1:1, nachdem Tim Richter nach einer schönen Kombination über Ludwig und Rehnelt von den Beinen geholt wurde. Der mehr als verdiente Ausgleich.

Nur zwei Minuten später aber die erneute Führung für Lobenstein. Das macht der Mai jetzt aber auch echt Klasse und lässt Christopher Wolf mit seinem Volley keine Abwehrchance. Schneiders Volley kurz darauf geht knapp drüber, Warnings Schuss fehlt die Schärfe und ist sichere Beute von Richie Steinbach im Tor. Glänzend reagiert der kurz drauf bei Lätz‘ Schuss.

Es spielt fast nur eine Mannschaft. Dann, wieder 11 Meter für den TSV. Fragezeichen. Warning dringt in den Strafraum ein und wird von einem Lobensteiner, schwungvoll und mit beiden Sohlen voran, brutal von den Beinen geholt. Es gibt Ecke. War nix, entscheidet der Schiri. Warning muss daraufhin verletzt das Feld verlassen. War eben nix. Fragezeichen. Dann ist Pause. Kurz davor noch Gelb-Rot gegen Lobenstein.

Die zweite Hälfte beginnt mit der bis dato vierten und im gesamten Spiel auch letzten Möglichkeit unserer Gäste, als David Linke aus 20 Metern überhastet abschließt, aber verzieht. Fortan nur noch Westvororte. Ein Powerplay über 45 Minuten mit insgesamt 18:4 Torschüssen, aber keinem weiteren Treffer. Keine Fortuna. Zu wenig Durchschlagskraft?

Steinbach hält gegen Lätz wieder stark. Ludwigs erster Freistoß nach wiederholtem Foul an Richter landet in der Mauer, sein zweiter nach hartem Einsteigen gegen Dörlitz fällt einer sensationellen Parade des Lobensteiner Keepers zum Opfer. Der bleibt auch kurz darauf Sieger gegen Rehnelt und gegen Schneiders Kopfball. Richters Freistoß geht knapp drüber, wie auch Pandorf’s Kopfball.

Dann Rehnelt. Jetzt trifft er die Latte. Nur eine Minute später wieder Rehnelt, der nach Pass von Dörlitz am langen Pfosten um Millimeter verzieht. Es ist zum Haare raufen. Der Ausgleich ist längst überfällig. Dörlitz und Schneider kommen einen Schritt zu spät. Richter und Lässig werden von der seit 40 Minuten nur noch mit Abwehraufgaben beschäftigen Defensive unsere Gäste geblockt.

Als abermals Marcus Schneider aus 18 Metern draufhält, aber auch er nicht trifft, pfeift der Referee nach 44 in der zweiten Hälfte gespielten Minuten ab. Fragezeichen. Kein Fragezeichen hinter der Leistung unserer Jungs, die Lobenstein über weite Strecken regelrecht an die Wand gespielt haben, aber ohne Fortuna und am eigenen Unvermögen bei der Chancenverwertung scheiterten.

Wenn man das Spiel jetzt noch einmal Revue passieren lässt, kann man durchaus positiv in die nächsten Partien schauen. Allerdings darf man mit solch vielen Möglichkeiten nicht so fahrlässig umgehen und muss vor dem gegnerischen Tor konzentrierter sein und entschieden effektiver werden. Sonst steht man wie auch gestern ob einer richtig guten Leistung mit leeren Händen da. Weiter geht’s !

Ohne Worte …