Trüber Sonntag

Bitteres Wochenende

 

Zwei wenig schöne Ergebnisse stehen beim TSV an diesem Wochenende zu Buche. Sowohl unsere erste als auch unsere zweite Mannschaft haben bittere Niederlagen zu verzeichnen. Da machte es wenig Freude, Sonntag früh um acht bereits den Stift zu schwingen, da brauchen wir heute früh schon ein Stück Zucker mehr in den Kaffee, um diesen bitteren Geschmack etwas zu versüßen. Bitter und traurig auch das, was gestern in Bad Köstritz passiert ist und den Fußball manchmal wirklich zur Nebensache werden lässt.

 

Auf diesem Wege wünschen wir dem Roschützer Fan Hubert Franz, der gestern während des später abgebrochenen Spieles in Bad Köstritz im Zuschauerbereich zusammenbrach, alles Gute und schnelle Genesung. Spieler aus Köstritz und Roschütz begannen noch vor Ort sofort mit Wiederbelebungsmassnahmen, ehe der Notarzt eintraf und man den Roschützer Fan ins Klinikum brachte.

 

Aber zurück zum Fußball. In Jena begann das Spiel für unsere Mannen vielversprechend. Bereits nach drei Minuten konnten die Weiß-Blauen durch Andy Warning, der am Zwätzener Keeper scheiterte und Bosse Struz, dessen Schuss das kurze Eck nur um Zentimeter verfehlte, die erste Möglichkeiten verzeichnen. Kurz darauf scheiterten die Gastgeber in einer eins-zu-eins Situation am aufmerksamen Christopher Wolf im Geraer Kasten. Wenig später hatte abermals der bis dato engagiertere TSV die Chance zum 1:0. Warning bediente Kurth, dessen Schuss aber noch zur Ecke abgewehrt werden konnte.

 

Weiter Westvororte. Das Handspiel eines Zwätzener Verteidigers im eigenen Strafraum übersah der Referee. Glück für den TSV als der Schiri mit seinem Pfiff einen Konter der Gastgeber unterband. Danach konnte sich Ron Thaler im Tor der Gastgeber nach einem Freistoß von Christopher Lätz auszeichnen. Der Nachschuss landete am Aluminium. Effektiver der SV Jena-Zwätzen. Nach einem diagonal geschlagenen Ball verschätzte sich Lukas Kokott und machte so den Weg für Kevin Nenz zum überraschenden 1:0 frei. Gera konsterniert.

 

Der Schwung der Anfangsphase war nun wie weggeblasen. Zwätzen mit mehr Biss und teilweise ungeahndetem harten Einsteigen am Drücker. Fast mit dem Pausenpfiff in der 45. Minute, in der die gesamte TSV-Abwehr schlief, das 2:0, als Cevin Czimmernings am langen Pfosten völlig blank stand und das Leder aus Nahdistanz unhaltbar in die Maschen jagte.

 

Nach dem Seitenwechsel und den Einwechslungen von Max Dörlitz und Martin Ludwig der TSV erst einmal wieder mit mehr Schwung. Martin Gerold setzt Bosse Struz in Szene, der nur knapp verfehlt. Auch Philipp Rehnelt kam am langen Pfosten einen Schritt zu spät. Danach verzog Martin Gerold knapp, Maximilian Dörlitz‘ Kopfball landete am Querbalken und Martin Ludwig’s Freistoß kratzte Ron Thaler von der Linie. Der Anschlusstreffer wäre nun mehr als nur verdient gewesen. Zwätzen aber stand sehr tief, nahm Foulspiele und gelbe Karten in Kauf und verlagerte sich aufs Kontern.

 

Immer wieder tauchten die Gastgeber mit meist weit nach vorn geschlagenen Bällen vor dem Kasten von Christopher Wolf, der nun mehrfach im Mittelpunkt stand und zweimal großartig parierte, auf. Die weiteren Angriffsbemühungen unserer Jungs wurden teilweise sehr unfair unterbunden, vom Schiedsrichter jedoch ohne weiteres Einschreiten hingenommen.

 

Mitte der zweiten Hälfte stand dann der Schütze zum 1:0 abermals im Mittelpunkt. Mit nur Gelb, wegen einer Tätlichkeit in der ersten Hälfte bereits vorbelastet, nahm er Tim Richter rücksichtslos volley. Glück, dass bei diesem rabiaten und gesundheitsgefährdenden Einsteigen nicht mehr passiert ist. Glück auch für den Zwätzener Spieler.

 

Der Schiri sah, warum auch immer – in diesem Spiel mehrfach – kein Vergehen und beließ es bei einem Freistoß, wie auch bei Kevin Nenz‘ Ellenbogen in Dörlitz‘ Gesicht. Kevin Nenz grinste darauf provozierend die Geraer Bank an und klatschte sich vor dieser mit einem Mitspieler zufrieden ab, während Tim Richter noch behandelt werden musste. Unfair. Unsportlich. Naja … wir bewahren die Contenance und den Merkzettel auf.

 

Sichtlich beeindruckt von der Zwätzener Gangart hielt sich das Aufbäumen unserer Mannen in der Schlussphase in Grenzen. Den absoluten Willen mit Wort und Tat hier vielleicht doch noch etwas zu reißen, ließ man leider vermissen. Letztendlich eine unnötige Niederlage, die man nun genau analysieren sollte, um in der nächsten Woche, wenn der Tabellendritte vom FC Saalfeld in der Saarbach-Arena zu Gast ist, mit den richtigen Schlüssen wieder zu Punkten.

 

Ohne Worte …