Halbes Dutzend im Derby

Mannschaft rehabilitiert sich eindrucksvoll

(24.09.2017) Ein klein wenig nervös begannen unsere Jungs, wohl wissend, dass viele nach dem letzten Wochenende eine Reaktion erwarteten. Aber die kam. Noch etwas holprig in den Anfangsminuten, ging man glücklich in Führung. Ein fast von der Mittellinie in den Strafraum getretener Freistoß von Christopher Lätz segelte durch Freund und Feind hindurch und landete zur Überraschung aller im langen Eck.

Jetzt, nach knapp einer Viertelstunde, war der Bann jedoch gebrochen. Das Tor erlöste. Fortan spielte nur noch der TSV. Sechs Minuten nach der Führung dann schon das schnelle 2:0. Nachdem Martin Gerold in Strafraum angespielt wurde, lies er auf engstem Raum noch einen Silbitzer Verteidiger aussteigen, düpierte noch den Silbitzer Schlussmann und traf aus gut acht Metern.

Keine fünf Minuten später, in der 24. Minute, dann gar schon eine kleine Vorentscheidung. Nachdem Torhüter Machold den ersten Schuss nicht festhalten konnte, war Philipp Rehnelt zur Stelle und markierte das vielumjubelte 3:0. Silbitz bis dato kaum mit nennenswerten Möglichkeiten. Einzig ein Freistoß von halbrechts sorgte für Gefahr, sah Keeper Wolf aber auf dem Posten, als er den gefährlich nach innen getretenen Freistoß mit den Fingerspitzen noch zur Ecke lenken konnte. Klasse gehalten. Mit der verdienten Führung ging es in die Pause.

Silbitz musste nun kommen, seinerseits eine Reaktion zeigen. Für unsere Jungs müssten sich im zweiten Durchgang daher sicherlich Konterchancen ergeben, so der allgemeine Tenor unter den gut 150 Weiß-Blauen Fans. Aber Silbitz kam nicht. Einzig Marcus Fischer versuchte alles und rieb sich immer wieder auf, stand aber auf verlorenem Posten, weil weiterhin der TSV das Spiel in der Hand hatte. Auch ohne die verletzten Bierbaum und Unger, die krankheitsbedingt fehlenden Klammt und Ludwig und Urlauber Schneider spielte nur Westvororte. Vom
Babik-Team kaum etwas zu sehen.

Sieben Minuten nach dem Wiederbeginn dann eigentlich schon die Entscheidung. Einen am agilen Tim Richter verursachten Foulelfmeter verwandelte der heute wieder starke Andy Warning zum 4:0.

Der Ex-Geraer Loris Machold im Tor unserer Gäste konnte einem schon leid tun, hatte er bis dato kaum einmal eine Möglichkeit sich auszuzeichnen. Es brannte immer wieder lichterloh im Silbitzer Strafraum. Fast jeder Schuss ein Tor. Beim Pfostenknaller von Martin Gerold hatte er kurz darauf noch Glück, ehe Maximilian Kurth nach einer der vielen gefährlichen Ecken von Christopher Lätz per Kopf zur Stelle war und überlegt zur endgültigen Entscheidung traf. Martin Gerold und Benjamin Hinz hatten darüber hinaus weitere gute Einschussmöglichkeiten, die Loris Machold diesmal allerdings auf dem Posten sahen.

Silbitz versuchte nach wie vor das Ergebnis im Rahmen zu halten. Weite, nach vorn geschlagene Bälle sollten das Rezept sein. Spielerisch konnte man sich allerdings zu keiner Phase des Spiels entfalten, auch gerade weil der überragende Philipp Rehnelt und Bosse Struz die Abwehr unserer Gäste bei Ballbesitz immer wieder aufopferungsvoll anliefen und einen Spielaufbau erfolgreich unterbanden. Der von den Fans heute zum Man of the Match gewählte Philipp Rehnelt konnte seine überzeugende Leistung in der 80. Minute dann noch krönen, als er mit dem sechsten Treffer seiner Farben und seinem zweiten Tor in diesem Spiel das Dutzend „voll machte“.

Sein viertes Saisontor war auch der krönende Abschluss eines überzeugenden Auftritts der ganzen Mannschaft, der auch vom zwischenzeitlichen 1:5 nicht getrübt werden konnte. Die von vielen Seiten erwartete und geforderte Reaktion nach dem letzten Wochenende gab die Mannschaft von Trainer Marcus Dörfer gegen dessen ehemaligen Verein eindrucksvoll und gewann letztendlich auch in dieser Höhe verdient. Ein großes Kompliment auch an das Schiedsrichter-Kollektiv, was zwar mehrfach Gelb zücken musste, das Spiel aber äußert souverän und absolut fehlerfrei leitete.

Team-Play brachte in der 71. Minute Martin Gerold noch eindrucksvoll zum Ausdruck. Trotz hervorragender Leistung wurde er ausgewechselt und musste für Benjamin Hinz Platz machen. Als er den Platz verließ, zeigte er Größe, ging auf seinen Trainer zu und umarmte ihn mit den Worten: „Glückwunsch Trainer, das habe ich mir heute für dich gewünscht!“

Ohne Worte …