Ein Satz mit „X“?

Das war nix!

(17.09.2017) Nein, das war gestern wahrlich nix. Das war nicht landesklassereif. Da hat im Gegensatz zu den bisherigen Auftritten in dieser Saison der letzte Biss gefehlt. Auch fußballerisch ließ das Spiel unserer Jungs gegen keinesfalls bessere Kahlaer viel zu wünschen übrig. Ein kleines Spiegelbild des Pokalspiels in Gleistal. Zu lethargisch. Zu wenig Power. Zu wenig Fußball. Zu wenig Biss. „Man darf Fehler machen. Aber nicht zweimal.“ kritisierte auch ein sichtlich enttäuschter Marcus Dörfer das Spiel seiner Jungs.

Kahla war keineswegs die bessere Mannschaft, schaffte es aber immer wieder, sich mit verbissen geführten Zweikämpfen ein Plus im Mittelfeld zu erarbeiten und unsere Jungs wohl damit ein wenig einzuschüchtern, auch wenn die ersten gut zwanzig Minuten dem TSV gehörten. Man versuchte die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Aber man konnte aus der optischen Überlegenheit kein Kapital schlagen, auch wenn man durch Marcus Schneider und Lukas Kokott erste gute Chancen besaß.

Gefährlicher bei den wenigen Möglichkeiten eigentlich sogar der Gastgeber. Nach einem verlorenen Zweikampf im Mittelfeld wurde der Ball noch zusätzlich leichtfertig vertändelt. Der Gegenstoß der Hausherrn konnte nur mit einem Foulspiel gestoppt werden. Den fälligen Freistoß parierte Clemens Bierbaum zwar mit Bravour, verletzte sich bei dieser Aktion jedoch an der Schulter so schwer, so dass ab der 35. Minute Christopher Wolf zwischen die Pfosten musste.

Dieser hatte kurz vor dem Pausenpfiff Glück, als Kahla bei einer Doppelchance letztendlich nur das Aluminium traf. Ist Westvororte jetzt endlich so richtig wach? Auf der anderen Seite war der Abschluss von Gero Pandorf, der nach überlegter Vorarbeit von Bosse Struz völlig frei vor dem Kahlaer Keeper stand, zu überhastet und dadurch leichte Beute für den nicht immer sicher wirkenden Marcus Hölbig, der kurz darauf ebenfalls Glück hatte, als ein weiterer Versuch von Pandorf sein Ziel nur äußerst knapp verfehlte.

Endlich Pause. Durchatmen. Den ersten Durchgang abhaken. Jetzt konnte es nur besser werden. Aber weit gefehlt. Das Spiel bewegte sich weiterhin auf keinem besonders hohen Landesklasse-Niveau, auch wenn unsere Jungs abermals besser ins Spiel fanden. Chancen blieben jedoch weiterhin Mangelware.

Die Begegnung dümpelte so dahin. Beim TSV war zwar der Wille, heute mit mehr als dem 0:0 nach Hause zu fahren, erkennbar, aber irgendwie konnte man das auf dem Platz nicht umsetzen. Reaktionsschnell parierte Torhüter Wolf einem abgefälschten Ball gerade noch so auf der Linie. Auf der anderen Seite konnte sich der Kahlaer Keeper bei einem Schuss von Andy Warning ebenfalls auszeichnen und das Leder mit den Fingerspitzen noch über den Querbalken zur Ecke lenken, die wie die weiteren 10 Versuche jedoch wenig einbrachte.

„Nun gut“, so dachten sich die diesmal zahlenmäßig nur spärlich vertretenen Fans aus Westvororte, „nehmen wir eben diesen einen Punkt mit.“ Später wäre man mit diesem wohl auch zufrieden gewesen, musste allerdings zehn Minuten vor Ultimo mit ansehen, wie der Ball, nachdem Christopher Wolf bei einem langen Pass wohl ein wenig zu lange gezögert hatte, von der Strafraumgrenze fast wie in Zeitlupe über die Linie ins TSV-Tor rollte. Riesen Jubel bei den Hausherren. War’s das für unsere Jungs?

Nein, noch nicht. Immerhin waren noch zehn Minuten zu spielen. Auf Grund der frühzeitigen Verletzung von Torhüter Clemens Bierbaum hatte Trainer Marcus Dörfer nach zwei zwischenzeitlichen Wechseln nun leider keine weitere Möglichkeit mehr zu reagieren. Dennoch gaben unsere Jungs jetzt so richtig Gas. Warum erst jetzt? Warum erst so spät? Denn es war zu spät. Auch die vierminütige Nachspielzeit brachte nichts mehr ein, so dass unsere Jungs nach dem Abpfiff konsterniert am Boden lagen.

Eine letztendlich bittere und unnötige Niederlage, die sich die Mannschaft am Samstag selbst zuzuschreiben hat, ließ sie doch all das, was sie in den letzten Wochen ausgezeichnet hat, leider total vermissen.

Der später folgende Mannschaftsabend begann demzufolge auch etwas holprig, ehe man hinter verschlossenen Türen in der Saarbach-Arena nicht nur wieder gezeigt hat, dass man feiern kann, sondern untereinander auch das Spiel kritisch auswertete und sich als Team für die kommenden Aufgaben geschlossen eingestimmt und eingeschworen hat.

#immerweiter

Mit nunmehr sieben Punkten nach zwei Siegen, einem Unentschieden, zwei Niederlagen und einem Torverhältnis von 10:5 kann man als Aufsteiger den Start in die Landesklasse-Saison dennoch als recht gelungen bezeichnen, wohl wissend, dass man einerseits schon unglücklich Punkte hat liegen lassen, andererseits aber auch ganz anders auftreten muss als gestern, um weiterhin erfolgreich zu sein.

Kommenden Samstag um 17:00 Uhr haben unsere Weiß-Blauen dann zu Hause schon wieder die Möglichkeit auf Punkte-Jagd zu gehen und vieles besser zu machen als gestern, wenn der SV Elstertal Silbitz in der Saarbach-Arena zu Gast ist.

Ohne Worte …