Heimsieg
Ganz wichtiger Dreier
Anfang Dezember – der Platz hält. Nachtfrost – der Platz hält. Doppelspieltag – der Platz hält. Der Rasen im LVM Sportpark trotzt den Skeptikern. Respekt und Dank an unsere Platzwarte und alle die, die im Hintergrund daran mitgearbeitet und im Ehrenamt tätig waren.
Auf unserem für diese Jahreszeit wirklich sehr gut bespielbaren Grün geht gleich richtig zur Sache. Foul an Eichberger. Das war schon relativ unsportlich, wie der Büßlebener unserer Nummer #19 schmerzhaft in den Rücken springt. Anschließend bekommt Tim Richter eine mit. Der Schiri muss erst einmal einschreiten und schlichten. Er zitiert die Kapitäne zu sich und spricht Tacheles.
Beide Mannschaften schenken sich aber auch weiterhin nichts. Beide spielen nach vorne. Dann setzt sich Eichberger im gegnerischen Strafraum durch. Er kann aber noch zur Ecke geblockt werden. Diese kommt gefährlich nach innen. Rehnelt steigt am Höchsten. Kopfball. Knapp drüber.
Dann kann sich unser Gast über links durchsetzen. Die scharfe Flanke ist aber sichere Beute von Clemens Burgold, des heute den berufsbedingt fehlenden Cedric Thrum im Tor ersetzen musste, und – um es vorwegzunehmen – seine Sache so richtig gut gemacht hat.
In seinem erst dritten Verbandsligaspiel strahlt unsere gerade einmal 20-jährige Nummer #36 da hinten drin viel Ruhe und Gelassenheit aus, spielt gut mit und hält alles, was zu halten ist.
In der 14. Minute ist er allerdings machtlos. Wir verlieren den Ball im Aufbauspiel. Ruckzuck werden wir von zwei gegnerischen Angreifern überlaufen. Einer schiebt dem anderen den Ball zu und der schiebt ihn unhaltbar ins lange Eck. Florian Volkmer. 0:1.
Büßleben hat das Momentum. Man gewinnt jetzt die zweiten Bälle. Wir machen den ein oder anderen Fehler zu viel, jetzt, so Mitte der ersten Halbzeit. Ruhig, Jungs. Ganz ruhig. Es ist noch viel Zeit.
An der Außenlinie nahe der Trainerbank wird dann Markus Klotz gelegt. Der Freistoß von Tim Richter kommt wunderschön auf den langen Pfosten. Dort steht Mathias Leopold völlig frei. Sein Kopfball geht aber ganz knapp am kurzen Eck vorbei. Aber wir zeigen uns wieder und sind nach einem kurzen zehnminütigen Hänger nach dem Gegentor wieder da.
Dennoch, Büßleben mit der deutlich besserern Körpersprache. Das merkt bzw. hört man in der Verbalität und in den Zweikämpfen. Da müssen wir noch nachlegen. Aber wir können es noch. Jetzt setzt sich Winefeld gegen zwei Spieler an der rechten Außenlinie durch. Überlegter Pass in die Mitte auf Richter. Der verlängert direkt weiter auf den Links anlaufenden Wolff. Ballannahme, Ballmitnahme, kurze Finte. Jannik Wolff zieht aus 25 Metern mit links satt ab und jagt das Ding ins lange Eck unhaltbar in den Winkel. Wow, was für ein Treffer. 1:1. 32. Minute.
Das sieht hier alles gar nicht so aus, als wenn die beiden Tabellenletzten spielen. Ein attraktives intensives Fußballspiel. Jetzt erwischt es Philipp Rehnelt. Büßleben packt zu und steigt ein. Unsere Nummer #27 muss kurz behandelt werden, kann aber nach diesem schmerzhaften Stempel weitermachen.
Dann Freistoß für Büßleben vom Strafraumeck. Von halblinks – clever und schlitzohrig aufs kurze Ecke gezogen. Aber Clemens Burgold hat aufgepasst, macht sich lang und schnappt sich den Ball am kurzen Pfosten.
Dann auf der anderen Seite Lenny Schumann, der einfach mal aus 20 Metern abzieht. Der Ball wird noch leicht abgefälscht und landet daher etwa einen Meter neben dem Gästetor. Ecke.
Dann Pingpong im Strafraum. Erst wird der Schuss von Mathias Leopold abgewehrt, dann der von Christopher Lätz. Wir machen zur Zeit Druck. Und wir haben gleich noch eine Ecke.
Wir setzen uns am und im Strafraum fest. Aber sowohl Markus Klotz‘ als auch Tim Richters Abschlüsse werden von der vielbeinigen Abwehr geblockt. Kurz drauf dringt Sascha Winefeld von links energisch in den Strafraum ein, seinen Schuss zischt allerdings knapp übers kurze Eck ins Toraus.
Mit einem insgesamt leistungsgerechten Unentschieden geht es bei Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt vor gut 100 Zuschauern in die Pause. Jetzt hat der Glühwein Hochkonjunktur.
Dann wieder die Protagonisten auf dem Platz. Weiß gegen Blau. Die erste Aktion im zweiten Durchgang gehört unserem Gast. Abschluss aus circa 20 Metern, aber doch recht deutlich vorbei. Abermals eine gute Aktion der Büßlebener. Über Rechtsaußen dringen Sie gefährlich den Strafraum ein. In der Mitte kann Christian Kruschke den Ball aber mit letztem Einsatz noch weggrätschen. Stark, Kruschi! Einwurf.
Und noch einmal Büßleben. Jetzt versucht es der beste Gästespieler, Kapitän Robin Quitt, etwas übermütig aus 30 Metern. Der Ball geht aber auch etwa fünf Meter am Kasten vorbei. Clemens Burgold muss nicht eingreifen. Nach gut 55 Minuten weiterhin 1:1.
Aber unsere Gäste bestimmen die Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Noch einmal die Mannen vom Trainer Mario Wisocki. Diesmal kommt der Ball satt aufs Tor. Unser Keeper bleibt aber Sieger und kann den gefährlichen Aufsetzer im Nachfassen sicher parieren. Den klar besseren Start in die ersten 10, 15 Minuten des zweiten Durchgangs im LVM Sportpark erwischt unser Gast.
Dann geht es wieder richtig zur Sache. Diesmal wird Lenny Schumann mit offener Sohle auf Linksverteidigerposition direkt an der Außenlinie brutal weggetreten. Da hat der Gästespieler Glück, dass der insgesamt sehr gute Schiedsrichter Louis Gaudes Gnade vor Recht ergehen ließ, und nur den gelben Karton zückte. Dieses Einsteigen war nicht nur unserer Meinung nach nahe an der Körperverletzung. Kurz darauf erwischt es Klotz. Abstiegskampf.
Unser Gast weiterhin mit den besseren Möglichkeiten. 100-prozentige aber Fehlanzeige. Die nächste Flanke ist etwas zu hoch. Der Kopfball des freistehenden Stürmers geht daneben.
Dann können wir uns mal wieder befreien und selbst erste Akzente setzen. Über außen zieht Markus Klotz ab. Sein Schuss aber wird Beute des Keepers, auch wenn er etwas unsicher wirkt und den Ball erst im Nachfassen unter Kontrolle bringt.
60 Minuten sind rum. Wir notieren: Ein packendes spannendes Spiel. Im zweiten Durchgang mit bis dato leichten Vorteilen für unseren Gast. Aber dann sind wir dran. Zweimal. Ein Pass von Eichberger auf Klotz wird geklärt. Der Schuss von Tim Richter wird per Kopf zur nächsten Ecke verteidigt. Diese fliegt gefährlich nach innen. Allerdings prallen mehrere Spieler unglücklich zusammen, so dass die Chance vertan und das Spiel kurz unterbrochen ist. Aber alle be- und getroffenen Spieler können weitermachen.
Jetzt sind wir wieder am Drücker. Jannik Wolff wird zwischen Mittellinie und Strafraum einfach mal umgerissen. Freistoß für uns. Dieser bringt allerdings nichts ein, landet der Ball doch nur in der Mauer.
Aus zwei weiteren Ecken können wir ebenfalls kein Kapital schlagen. Da haben wir noch Nachholbedarf. Aber wir sind jetzt wieder präsenter, setzen den Gegner unter Druck. Noch genau 15 Minuten. Sollte es bei der Punkteteilung bleiben, verbleibt auch die rote Laterne bei unseren Gästen. Soweit, so gut. Aber wir wollen mehr als diesen einen Punkt.
Es geht weiterhin körperlich zur Sache. Wer nicht wüsste wer hier spielt, würde er nicht denken, dass es die beiden Tabellenletzten sind. Das Spiel ist packend, knackig, intensiv und auch fußballerisch nicht schlecht.
Dann wieder die Unseren. Wir spielen uns schön durchs Mittelfeld. Die Flanke von Tim Richter wird aber sichere Beute vom Büßlebener Keeper Maximilian Geißler.
Es bleibt spannend. Es ist spannend. Noch genau 13 Minuten. Dann wieder Westvororte. Die Flanke von Lenny Schumann wird geblockt und auch Tim Richters Versuch von der Grundlinie ist nicht von Erfolg gekrönt. Aber wir sind jetzt am Drücker. Wir wollen uns mit dem 1:1 nicht zufrieden geben. Wir wollen mehr.
Die Anzeigetafel schreibt mittlerweile die 80. Minute. Im Mittelfeld gibt es weiter auf die Knochen. Jetzt wird Jannik Wolff von den Beinen geholt. Nach kurzer Behandlungpause kann aber auch unsere Nummer #13 weitermachen.
Der Freistoß kann von der kopfballstarken Büßleben Abwehr abgefangen werden. Aber der Ball kommt postwendend noch einmal Richtung Strafraum.
Lätz mit Auge sieht den heute überragenden Eichberger am rechten Strafraumeck. Der jagt den Ball knallhart Richtung langes Eck, wo sich das Leder unhaltbar über Keeper Geißler ins Dreiangel dreht. 2:1. Ein Traumtor.
Westvororte hat das Spiel gedreht!
Westvororte hat kurz vor Ultimo aus dem anfänglichen Rückstand eine Führung gemacht. Moral hat die Truppe unseres Trainers. Respekt. Aber noch sind sieben Minuten auf der Uhr.
Sieben lange und aufregende Minuten. Das wird noch spannend. Es beginnt die Zeit des Fingernagelkauens. Bringen wir die Führung über die Ziellinie? Oder kann Büßleben noch einmal gefährlich vor unser Tor kommen und vielleicht doch noch den Ausgleich erzielen?
Jetzt Ecke für die Randerfurter. Die erreicht am langen Pfosten den großgewachsenen Quitt, der allerdings bei seinem Kopfball etwas in Rücklage gerät und den Ball knapp am Tor vorbei köpft. Durchatmen.
Wir müssen jetzt hart arbeiten, um die Führung zu verteidigen. Und wir arbeiten. Jetzt entscheidet hier „Das mehr wollen“. Wolff will und kniet sich in den nächsten Zweikampf und gewinnt diesen per intensivem Pressschlag.
Dann geht es ganz schnell. Westvororte drückt jetzt so richtig aufs Gaspedal. Pass auf Richter. Weiter auf Eichberger. Der kann allein aufs Tor zu laufen, oder abschließen, sieht aber den besser positionierten Rehnelt und schiebt den Ball überlegt quer. Rehnelt läuft ein, erläuft den Pass und lässt dem gegnerischen Keeper mit seinem direkten Abschluss aus sieben oder acht Metern am langen Pfosten keine Chance. 88. Minute.3:1. Grenzenloser Jubel. Auf und neben dem Platz.
Ist das die Entscheidung? War’s das? Wir schreiben jetzt die 90. Minute. Noch einmal Freistoß für Bischleben aus gut 20 Metern. Der kommt gut. Kopfball Büßleben. Aber Clemens Burgold ist zur Stelle und fängt das Runde aus dem oberen linken Eck des Eckigen. Der Schiedsrichter hebt die Hand, wir können aber nicht genau erkennen, wie viel Minuten Nachspielzeit er anzeigt. Zwei Minuten? Oder drei? Beides wäre okay.
Jetzt wird Konrad Szydlo von den Beinen geholt. Freistoß für uns. Wir haben keine Eile. Und auch der Trainer nimmt on top noch etwas Zeit von der Uhr. Wir wechseln nochmal taktisch. Im Gegensatz zur letzten Woche sind heute wir die, die das clever machen.
Die drei Minuten sind rum. Wir schreiben jetzt die 90.+ 4 und noch einmal wird Wolff von den Beinen geholt. Jetzt haben wir noch einen Freistoß. Linke Strafraumeck. Circa 20 Meter. Christopher Lätz.
Dass er heute nicht so wie gegen Nordhausen in der letzten Minute trifft, ist diesmal nicht so schlimm, denn der Schiedsrichter hat mit den Westvororte-Fans und den ganz in weiß gekleideten Spielern kurz darauf Erbarmen und pfeift die Begegnung zum Jubel aller ab.
Damit hat der TSV Gera Westvororte mit Hilfe des Nikolaus und dessen kleinen Glücksbringers in der Jackentasche unseres Trainers am 06.12.2025 den ersten Dreier zu Hause errungen.
Mit Leidenschaft und Moral schickt man den bis dato punktgleichen SV Blau-Weiß Büßleben mit 3:1 nach Hause und feiert noch lange nach dem Schlusspfiff diesen wichtigen und nicht unverdienten Sieg.
Mit diesen drei Punkten im Rücken lassen wir uns jetzt – wie immer pünktlich um null900 – den Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee besonders gut schmecken, geben noch einen Schuss Sahne hinzu und wünschen euch allen einen schönen und besinnlichen zweiten Advent.
Wir sagen für heute tschüss und sind dann mal weg, wie auch der kurzzeitige unliebsame Gast vom letzten Wochenende.
Ach so, das hätten wir fast vergessen. The Man of the Match. Spaß beiseite. Natürlich haben wir das nicht vergessen. Wir könnten wir … ?!? Gewählt von unseren Fans der Saarbach-Chaoten unsere neue Nummer #19, Tom Eichberger. Nicht nur wegen seines Tores und seines Assists, sondern vor allem wegen seines leidenschaftlichen Auftritts und der kämpferischen Vorbildwirkung, mit der er als Führungsspieler heute nicht nur unsere Supporter beeindruckt hat. Danke, Eiche! Danke dem ganzen Team!
Ohne Worte …
#ausgerafürgera #stolzkenntkeineliga #lvmsportpark #fairrespektvollkämpferisch #westvororte … Wo Freunde nicht nur zusammen Fußball spielen
Dieses Spiel wird präsentiert von unserem Partner NextPhones.
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