Nichts zu holen in Neustadt
Auftakt mit Niederlage
Der Sieg für den Gastgeber geht in Ordnung. Ob er vielleicht ein Tor zu hoch ausgefallen ist? Sei’s drum.
Eine kurze Phase in der ersten Halbzeit und eine in der zweiten waren zu wenig, um dem gestandenen Landesligisten aus Neustadt einen Punkt abzunehmen.
Gleich im ersten Spiel haben wir aber auch gesehen, dass wir noch etwas zulegen müssen, denn die Verbandsliga ist doch eine Nummer körperlicher und schneller. Und man muss wirklich über 90 Minuten hoch konzentriert sein und bleiben.
Aber wir haben ja noch Zeit zum lernen. Wir wollen diese Niederlage keinesfalls überbewerten. Wir gehen am Dienstag alle zum Training, analysieren unsere Fehler und versuchen diese in den nächsten Spielen, in den nächsten Wochen zu minimieren, um dann Ertrag zu ernten.
Aber der Reihe nach. Erst einmal ein herzliches Willkommen der jungen Westvororte-Mannschaft in der höchsten Spielklasse unseres Freistaates. Wie in unserer Vorberichterstattung schon erwähnt und wie im Laufe der letzten Wochen schon mehrfach kommuniziert, ist die Verbandsliga eine echt große Herausforderung für unseren kleinen Verein. Aber wir stellen uns dieser.
Und wir freuen uns neben den vielen interessanten Auswärtsfahrten auch darauf, namhafte Thüringer Vereine zu Hause in den Westvororten begrüßen zu dürfen.
Die erste Auswärtsfahrt führte uns am gestrigen ersten Spieltag nach Neustadt/Orla. Die ersten Minuten dort auf dem Sportgelände Rote Erde waren sehr taktisch geprägt. Keine der beiden Mannschaften wollte einen Fehler machen, um dadurch vielleicht in Rückstand zu geraten. Längere Ballbesitzphasen prägten die ersten 10-15 Minuten.
Auch, wenn wir immer wieder Gefahr liefen ein Gegentor zu kassieren, sobald der Gastgeber über die beiden schnellen linken Außen in den Strafraum eindrang, machte der TSV das defensiv über weite Strecken doch recht gut.
Ein erster Wermutstropfen allerdings schon nach sieben Minuten. Tim Richter musste bereits in der Anfangsphase mit einer Leistenverletzung vom Platz. Das geht gar nicht gut los für unsere Mannen. Und auch, wenn wir eine qualitativ und quantitativ starke Ersatzbank hatten, unsere Nummer 25 zu 100 % ersetzen ist fast nicht möglich.
Bis dato nur eine verheißungsvolle Möglichkeit. Ein Fernschuss des SV 90 verfehlt sein Ziel knapp und zischt über den Querbalken unseres Tores. Sonst brennt trotz leichter Feldvorteile für die Hausherren nicht viel an.
Nach 20 Minuten muss sich unser Torhüter dann aber doch das erste Mal so richtig beweisen. Cedric Thrum bleibt allerdings bei dieser richtig guten Möglichkeit der Neustädter im eins-zu-eins Sieger. Gut gemacht, Cedric. Kurz darauf haben wir Glück als wir nach einer Unachtsamkeit in einen Konter laufen, dessen Abschluss glücklicherweise nur am Pfosten landet.
Jetzt sind es vielleicht noch vier oder fünf Minuten bis zur Pause. Gut gemacht bisher, Jungs. Das torlose Remis nehmen wir jetzt erst einmal gern mit. Aber vielleicht waren nicht nur wir schon mit den Gedanken in der Kabine, denn kaum wurde diese These auch unter den Fans am Spielfeldrand kommuniziert, schlägt Neustadt eiskalt zu.
Wieder über links dringen die Gastgeber in unseren Strafraum ein. Zwei unserer Abwehrspieler werden noch düpiert, ehe der Pass den eingelaufenen Bernhard Grimm erreicht, der aus Nahdistanz kein Problem hat, den Ball über die Linie zu drücken. Ärgerlich.
So kurz vor der Pause. Allerdings muss man auch sagen, dass in dieser Szene die individuelle Klasse einiger Neustädter Spieler deutlich zum Ausdruck kam. Muss man neidlos anerkennen, dass das richtig gut gemacht war.
Westvororte konsterniert. Neustadt will das nutzen. Neustadt will gleich nachlegen. Glücklicherweise verfehlt ein weiterer Schuss unser Tor knapp und einmal kann unser Keeper Cedric Thrum rechtzeitig zupacken.
Und als dann wirklich alle denken, dass Pause ist, schlägt der TSV in der 45.+1. Minute eiskalt zu.
Einen zu kurz geratenen Rückpass erläuft sich Philipp Rehnelt. Auf das Tor zulaufend macht er noch einen Haken und schließt dann ab. Seinen Schuss kann Maximilian Paul im Tor der Gastgeber noch mit den Fingerspitzen abwehren. Der Ball fällt allerdings unserem Neuzugang Julian Hoyer, der vorausschauend mitgelaufen war, direkt vor die Beine, so dass dieser kein Problem hat das Spielgerät zum 1:1 über die Linie zu drücken. Ausgleich! Pause.
Gut. Das Ergebnis klingt gut, auch wenn der SV Blau-Weiß bis dato etwas mehr vom Spiel hatte und auch die ein oder andere größere Möglichkeit besaß. Durchatmen bei hervorragenden äußeren Bedingungen. Schöner großer Platz. 240 Zuschauer. Traumhaftes Sommerwetter. Verbandsliga. Was will man als Westvororte-Fan mehr?!?
Die zweite Halbzeit beginnt. Und es reift bei den etwa 30 mitgereisten Scheubengrobsdorfer Fans die Hoffnung, hier vielleicht etwas mitzunehmen. Diese Hoffnung wird allerdings nur fünf Minuten nach der Pause jäh zerstört als Elia-Abraham Walther von halb rechts in den Strafraum eindringt und unseren Schlussmann verlädt und ihm diesmal im eins-zu-eins keine Chance lässt. 2:1. Da haben wir jetzt geträumt. Da waren wir noch nicht wieder so richtig auf dem Platz. Das haben wir den Hausherren jetzt zu einfach gemacht. Das Tor fiel einfach viel zu schnell. Zu früh. Wieder müssen wir einem Rückstand hinterherlaufen.
Glück dann für die Unseren, dass nach einer Ecke ein Neustädter Kopfball sein Ziel nur ganz knapp verfehlt. Und dann dringen wir wieder in den gegnerischen Strafraum ein. Lenny Schumann sucht den Dreikampf gegen zwei Verteidiger, kann sich aber gegen zwei Verteidiger nicht entscheidend durchsetzen, auch wenn er etwas unsanft am Abschluss gehindert wurde. Einige Weiß-Blaue Geraer Fans wollen da einen Elfmeter gesehen haben, den der Schiedsrichter allerdings zu Recht nicht pfeift.
Aber schon wieder unsere Jungs. Diesmal wird Markus Klotz in Szene gesetzt. Richtigerweise legt er den Ball noch einmal quer, so dass Julian Hoyer zum Abschluss kommt. Sein flacher Schuss von halbrechts verfehlt das Ziel am langen Pfosten nur knapp.
Und wieder Markus Klotz. Wieder ist er durch. Diesmal scheitert er am sehr aufmerksamen Neustädter Schlussmann Paul, der mit einer Glanzparade den abermaligen Ausgleich verhindern kann. Aber jetzt sind wir dran. Die beste Phase des TSV. Drei gute Möglichkeiten. Weiter so, Jungs!
Auch bei zwei weiteren Ecken und Flanken werden wir gefährlich und bringen die Neustädter Defensive in Verlegenheit. Ein Kopfball von Maximilian Kurth wird aber von der vielbeinigen Abwehr der Gastgeber rechtzeitig geklärt.
Das Spiel ist nun wirklich sehenswert, spannend und schnell. Und auch fair. Insgesamt gibt es vier Gelbe Karten, von denen drei auf unserer Seite.
Noch gut 20 Minuten. Weiter so, Männer, dann kommen wir vielleicht wirklich noch einmal zurück. Abermals wird unsere Hoffnung jedoch jäh zerstört. Der eingewechselte Leonardo Castro da Silva kollidiert mit einem Neustädter Stürmer im Strafraum unglücklich, so dass dieser zu Fall kommt und dem Schiedsrichter nichts anderes übrig bleibt, als auf den Punkt zu zeigen. Elfmeter für Neustadt.
Und Robin-Lee Engler lässt sich diese Möglichkeit natürlich nicht entgehen und bringt seine Mannschaft mit all seiner Routine und Schlitzohrigkeit mit einem Lupfer à la Panenka in die Mitte des Tores mit 3:1 im Führung.
Ist das die Entscheidung? Können wir jetzt noch einmal zurückkommen? Körperlich war das Spiel bis dato schon recht anspruchsvoll. Und zwei Tore Rückstand gegen diese starken Neustädter? Gut, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das nächste Highlight des Spieles ist ein Pfostenschuss des eingewechselten Mouctar Diallo. Nach Zuckerpass von Sascha Winefeld steht er völlig frei und schiebt das Spielgerät überlegt am gegnerischen Keeper vorbei ans Aluminium. So nahe, wie wir in diesem Moment dem Anschlusstreffer auch waren, so nah war Mucki auch einen Schritt über der Abseitslinie, so dass ein eventuelles Tor leider eh nicht gezählt hätte.
Jetzt geht es aber hin und her. Anschließend, nach katastrophalem Ballverlust der Unseren, ein Konter der Hausherren, den unser Torhüter entschärfen kann. Kurz darauf tritt Neustadt zweimal heftig zu. Der Schiedsrichter muss es wohl übersehen haben, denn eine Verwarnung spricht er unverständlicherweise nicht aus. Wenigstens einen Freistoß spricht man uns zu.
Ist das jetzt, so fünf Minuten vor Ultimo, vielleicht doch noch einmal die Möglichkeit ranzukommen? Sascha Winefeld und Lenny Schumann stehen am Ball. Lenny versucht sein Glück, sein Schuss bleibt allerdings in der Mauer hängen und wird zur Ecke abgewehrt. Diese bringt nichts ein.
Besser macht es nur eine Minute später Neustadt. Die zeigen uns wie Ecke geht. Ecke. Kopfball. Tor. 4:1. Ja, das ging jetzt alles viel zu schnell für unsere Jungs. Da waren wir nicht auf der Höhe. Das haben wir den Neustädtern wieder viel zu leicht gemacht.
Noch einmal darf sich kurz danach unser Torhüter auszeichnen, ehe der insgesamt gute Schiedsrichter Paul Geißler das Spiel sehr pünktlich abpfeift und für unsere junge Mannschaft in der Verbandsliga die erste Niederlage zu Buche steht.
Und auch, wenn eine Niederlage prinzipiell ärgerlich ist, sind wir weiterhin guten Mutes. Wir bleiben ganz ruhig und bereiten uns akribisch auf die nächsten Spiele vor, um die Punkte gegen die Mannschaften zu sammeln, die unser Gradmesser sein werden. Das ist Neustadt nicht, denn die werden am Ende der Saison sicherlich weiter oben in der Tabelle stehen.
Den Sonntag-Guten-Morgen Kaffee lassen wir uns jetzt, pünktlich um null900, trotz der Niederlage gut schmecken, denn wir sind auf einem guten Weg, auf das Erreichte unserer Mannschaft stolz und schauen optimistisch in die nächsten Wochen.
Euch allen wünschen wir jetzt noch einen schönen Sonntag. Genießt das herrliche Wetter, bleibt uns treu und gebt unserer jungen Mannschaft unter diesen Artikel ein motivierendes „Gefällt mir“.
Ohne Worte …
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Dieses Spiel wird Ihnen präsentiert von unserem Partner Firma Rudolf Ziegengeist.
Vielen Dank an Janine Volbert aus Neustadt für die Bereitstellung der Fotos.
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