Fünf. Setzen!
Westvororte patzt
(12.05.2025) Sollte man die Leistung unserer Mannschaft nach Noten bewerten, würde sie für den Auftritt in Lobenstein wohl ein ungenügend erhalten. Zumindest war man weit davon entfernt bei der bis dato zweitschwächsten Heimmannschaft der Liga überhaupt zu punkten.
Nachdem Westvororte eine erste gute Möglichkeit hat, Sascha Winefeld aber mit dem Abschluss etwas zu lange zögert und dann geblockt wird, schlägt Lobenstein zweimal eiskalt zu. Der beste Spieler auf dem Platz, Sebastian Mai, markierte in der sechsten Minute nach schönem Doppelpass, der unsere Defensive ganz einfach aushebelt, die Führung.
Mai ist es auch, der nur vier Minuten später für Felix Muth auflegt, der bei seinem überlegten Schlenzer ins lange Eck keine Probleme hat auf 2:0 zu erhöhen. Das war der Moment, als Tim Richter seine Mannschaft noch einmal im Kreis zusammenrief und sie auf die nächsten 80 Minuten einschwor. Genützt hat es diesmal nichts.
Kaum eigene Möglichkeiten. Die kluge Defensiv-Taktik der Hausherren, die mit zwei Viererketten sehr tief standen, machte es unserer Mannschaft schwer, Lücken zu finden. Und wieder laufen wir in einen Konter. Oliver Hölzel auf Sebastian Mai. Der kann in allerhöchster Not von Kevin Kamprath am Torschuss gehindert werden.
Nur eine Minute später der nächste haarsträubende Fehlpass. Unsere Mannschaft ist total neben der Spur. Mai, Hölzel und Gössinger sind kaum zu stellen. Im Vorwärtsgang ist beim TSV alles sehr behäbig. Wir finden keine Lösung. Immer wieder Fehlpässe im Spielaufbau, verlorene Zweikämpfe und das Nachsehen im Laufduell.
So auch nach 30 Minuten, als Tim Gössinger das Laufduell gewinnt, mit zwei Körpertäuschungen noch einen Verteidiger austanzt und nach innen passt. Dort steht Oliver Hölzel frei und bugsiert den Ball mit etwas Glück entgegen der Laufrichtung von Jonas Tämmler, der abermals keine Abwehrchance hat, ins kurze Eck. 3:0 nach 30 Minuten. Eine kleine Vorentscheidung?
Nur bei vereinzelten Standardsituationen kommt bei unseren Jungs so etwas wie Gefahr auf. Freistöße und Ecken bringen aber nichts ein. Erst in der 45. Minute eine annähernd torgefährliche Aktion, aber Sascha Winefeld wird im letzten Moment geblockt. Chance vertan. Der Anschlußtreffer jetzt hätte für Durchgang zwei vielleicht neue Kräfte freisetzen können.
So aber geht es trotz mehrerer Westvororte-Ecken und Freistöße in den letzten fünf Minuten mit einem ernüchternden 0:3 in die Pause. Unter den mitgereisten Geraer Fans machte sich Unmut breit. Dennoch hoffte man zur Pause, dass die eigene Mannschaft bei hervorragenden äußeren Bedingungen nicht noch solch eine desolat Halbzeit hinlegt. Das hoffen war umsonst.
Auch im zweiten Durchgang kaum Besserung. Ganz im Gegenteil. Tim Gössinger machte bereits in der 60. Minute mit seinem kuriosen Treffer zum 4:0 den Sack endgültig zu. Lobenstein weiterhin aggressiver. Wir kommen einfach nicht ins Spiel. Wir kommen fast immer einen Schritt zu spät.
Und abermals verlieren wir in der Vorwärtsbewegung leichtfertig einen Ball, haben diesmal aber Glück, dass der Schuss von Sebastian Mai das Dreiangel knapp verfehlt. Auf der anderen Seite sind unsere wenigen Schüsse und Flanken alle leichte Beute für Keeper Steinbach.
Einziger Lichtblick der nach mehreren Wochen der Verletzung erstmals wieder eingesetzte Jannik Wolff, der über links ab und zu für Gefahr sorgten kann. Sein erster Versuch geht noch knapp über den Kasten. In der 69. Minute aber trifft unsere Nummer #13 im Nachschuss zum Ehrentreffer für Scheubengrobsdorfer. Ein bisschen Hoffnung keimt nun doch noch einmal auf.
Auch, weil die nächste dicke Möglichkeit den Unseren gehört, aber Marcus Schneider aus Nahdistanz verfehlt. Irgendwie passt das heute zu unserem Spiel. Es ist und bleibt ein äußerst gebrauchter Tag. So auch bei der nächsten Aktion der Hausherren. Wieder stehen wir zu weit weg vom Mann.
No-Look verlagert Sebastian Mai das Spiel mit schönem Direktpass auf die linke Seite. Dort findet er Tim Gössinger, der noch einen Verteidiger alt aussehen lässt, sich den Ball einmal vorlegt und das Spielgerät aus ca. 18 Metern überlegt und unhaltbar ins Dreiangel befördert. 5:1 nach 75 Minuten. Erst in der 90. Minute Westvororte wieder einmal mit einer der wenigen guten Möglichkeiten, die Sascha Winefeld nun nutzten kann und mit den 2:5 ein klein wenig Ergebniskosmetik betreibt.
Alles in allem aber ein desolater Auftritt unserer Jungs, der hoffentlich zum richtigen Zeitpunkt kam und die Mannschaft für den Endspurt der Saison wachgerüttelt hat.
Denn bereits am kommenden Samstag hat unser Team in der heimischen Saarbach-Arena die Möglichkeit gegen in der Rückrunde starke Zwätzener das verpatzte Spiel in Bad Lobenstein vergessen zu machen und in die Erfolgsspur zurückzukehren. Wir jedenfalls drücken schon heute ganz fest die Daumen und denken weiterhin positiv.
Ohne Worte …
#ausgerafürgera
#westvororte
#positivdenken
Vielen Dank an Cindy aus Lobenstein für die freundliche Bereitstellung der Fotos.