Guten Morgen, Westvororte

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge


(22.09.2024) Guten Morgen, Westvororte. Hier ist der nun endlich, unser Spielbericht von der Begegnung in Eisenberg, auf die wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückblicken.

Doch insgesamt wollen wir mit dem Resultat von vier Punkten aus den letzten beiden Spielen gegen Stadtroda und Eisenberg doch zufrieden sein, dann hätte uns jemand vorher diese Ausbeute prophezeit, wir hätten das doch alle unterschrieben. Oder?

Daher das lachende Auge. Das weinende, da wir in Eisenberg die Führung aus der Hand gegeben haben und trotz weiterer Großschanze und zwei Aluminium-Treffern „nur“ einen Punkt mit nach Hause nehmen konnten. Aber wir wollen nicht klagen.

Addiert man Spielanteile und Chancen, schlägt das Pendel zwar in unsere Richtung aus, aber auch das Team von Daniel Sander hatte, vornehmlich zu Beginn der zweiten Halbzeit, eine Vielzahl von guten Möglichkeiten. Fußballerisch und spielerisch verdiente sich aber die Mannschaft von Daniel Gehrt die entschieden besseren Noten.

Aber wie immer der Reihe nach. Bereits nach einer Minute hätte es auch schon 1:1 stehen können. Erst Eisenberg mit einem so genannten Brett. Danach stand Marcus Schneider völlig frei, wohl aber auch ganz knapp im Abseits. Diese Möglichkeit der Scheubengrobsdorfer war aber wohl die Initialzündung für eine überlegene erste Halbzeit mit einer Vielzahl von guten und sehr guten Möglichkeiten für die Geraer.

Eine davon in der vierten Minute. Nach Pass von Schneider war der Winkel für Sascha Winefeld aber etwas zu spitz, so dass Keeper Nick Oertel das frühe Gegentor mit einer guten Parade verhindern konnte.

Nach einer weiteren Traumkombination über den abermals auffälligen Winefeld, Dräger und Schumann, schließt letztgenannter etwas überhastet ab und verzieht. Da war mehr drin. Kurz darauf dann Richter aus ca. 25 Metern, aber auch er ist nicht mit Fortuna im Bunde.
Westvororte hat jetzt Mitte der ersten Halbzeit deutlich mehr vom Spiel. Und auch Chancen. Wie jetzt wieder Marcus Schneider nach schöner Vorarbeit von Lenny Schumann. Der Abschluss mit dem Kopf ist aber zu ungenau.

Eisenberg immer wieder mit Fehlern im Spielaufbau. Westvororte stört früh. Westvororte spielt richtig ansehnlichen und ansprechenden Fußball.

Dann wieder Winefeld. Nach Zuckerpass von Schumann zieht er aus 18 Metern einfach mal ab. Der Ball wird noch leicht abgefälscht und schlägt knapp neben dem Tor im Fangzaun ein. Ecke.

Und diese ist gefährlich. Ein Eisenberger Spieler kann die Flanke von Wolff aber auf Kosten einer weiteren Ecke klären. Glück für die Hausherren. Wir machen das weiterhin sehr ansprechend. Wir spielen mit viel Übersicht nach vorn. Hinten lassen wir im Moment sehr wenig zu.

Und wieder ein Klasse Pass von Leonardo Casto da Silva auf Jannik Wolff, der den Ball noch vor der Grundlinie im Sprint erlaufen kann und sofort flankt.

Seine Flanke erreicht in der 40. Minute den von hinten eingelaufenen Schneider am langen Pfosten, der völlig freistehend keinerlei Probleme hat den Ball aus Nahdistanz über die Linie zu drücken. 0:1. Wir führen in Eisenberg. Und das nicht unverdient!

Nur eine Minute später fast eine Doublette des Tores. Diesmal verpasst Marcus Schneider am langen Pfosten aber um wenige Zentimeter.
Eisenberg, so kurz vor der Pause doch etwas frustriert, bekommt nach äußerst grobem Einsteigen gegen Jannik Wolff im Mittelfeld (nur) Gelb. Die zweite für die Hausherren in Halbzeit eins.

Dann ist Pause auf dem Kunstrasenplatz im Schorteltal. Die gut 120 Eisenberger der insgesamt 150 Zuschauer diskutieren unzufrieden über die Leistung ihrer Mannschaft und empfinden die Führung der Gäste als gerechtfertigt. Das sehen wir auch so.

Die zweite Halbzeit beginnt mit einer 100-prozentigen Möglichkeit für unseren Gastgeber. Nach einem individuellen Fehler in unserer Defensive, die bis dato einen wirklich guten Job gemacht hat, kommt Milan Dörr zum Schuss, verzieht aber ganz knapp. Da haben wir jetzt so kurz nach Wiederbeginn richtig Glück gehabt.

Und Eisenberg will dieses Momentum nun nutzen. Macht weiter Druck. Eine kurze Drangphase überstehen wir jedoch ohne Gegentor.

Dann können wir wieder einmal für Entlastung sorgen und kontern. Der schnelle Wolff, der von seinen Gegenspielern auch heute fast nie zu stellen war, ist durch, wird aber energisch am reißfesten TSV-Trikot gehalten. Taktisches Foul. Gelbe Karte die dritte. Der fällige Freistoß aus gut 25 Metern kommt von halblinks zwar gefährlich in den Strafraum, aber wir kommen in der vielbeinigen Abwehr der Eintracht nicht zum gezielten Abschluss.
Im Gegenzug Freistoß für die Eintracht.

Szymon Kowalik versucht sich selbstbewusst aus der Ferne, aber verzieht aus 30 Metern deutlich.

Trotz leichtem Übergewicht für die Hausherren in Halbzeit zwei ist es nun in einem packenden Landesklasse Match ein ständiges, abwechslungsreiches hin und her.
Nach Möglichkeit von Eisenberg jetzt wieder die Weiß-Blauen. Markus Klotz kann sich nahe der Eckfahne über rechts durchsetzen. Seine Flanke von der Grundlinie ist leicht verunglückt, wird aber extrem gefährlich und klatscht an den Querbalken.

Und gleich und zum wiederholten Male die nächste Möglichkeit auf eine Zwei-Tore-Führung für die Gäste. In der 60. Minute wird Schneider geschickt, läuft alleine auf das Tor zu, scheitert aber im eins-zu-eins am stark reagierenden Torhüter Oertel, bei dem sich die Hausherren nun bedanken können, dass sie überhaupt noch im Spiel sind.

Kurz nach Schneiders Möglichkeit aber auch gleich wieder die nächste Chance für Eisenberg. Der Schuss wird aber geblockt, so dass unser Keeper Tämmler abermals sicher zupacken kann. Dann Gelb für Klotz wegen eines taktischen Fouls.

Der Chancenwucher geht weiter. Jetzt wieder Winefeld mit der Möglichkeit auf das 2:0. Er düpiert zwei Eisenberger Verteidiger in deren Strafraum, umläuft sie und zieht ab. Der Abschluss ist aber zu schwach, so dass der Eisenberger Torwart den Ball im kurzen Eck sichern kann.

Dann noch mal, oder schon wieder Glück für uns. In dieser Phase, so um die Mitte der zweiten Hälfte betteln wir regelrecht um ein Gegentor. Auf der Grundlinie lassen wir uns überlaufen. Der flache scharfe Pass geht an Freund und Feind vorbei und glücklicherweise auf der Gegenseite ins Aus. Durchatmen im mit circa 20-30 Gästefans gut gefüllten Block.
Nur eine Minute später hätte man dort fast wieder jubeln können, denn nach gefühlvollem Heber von Lenny Schumann, der nach super Spaß von Tim Richter völlig frei vor dem Eisenberger Keeper stand, landet der Ball allerdings zum zweiten Mal leider nur am Aluminium. Jetzt hatte Eisenberg riesengroßes Glück. Das wäre wohl für die Gastgeber der knock-out gewesen.

Und dann bewahrheitet sich wieder eine alte Weisheit. „Wenn du die Dinger vorne nicht rein machst, bekommst du sie hinten selbst.“ Und so war es dann auch. Vor allem selbst. Denn nach einer eher harmlosen Eisenberger Flanke über links trifft Maximilian Kurth unglücklich ins eigene Tor.

Nach zwei bzw. drei richtig guten Möglichkeiten unserer Jungs für ein vorentscheidendes 2:0 wird binnen einer Minute ein 1:1. Und Eisenberg gleich mit dem nächsten Abschluss, der allerdings weit an unserem Kasten vorbei geht.

Das Spiel wird ruppiger. Jetzt Gelb/Rot für den Eisenberger Nicklas Reinhardt. Dann wird Jannik Wolff mit viel Schwung von hinten brutal und äusserst unsportlich in den Rücken gestoßen. Und obwohl der sonst eigentlich recht überzeugende Schiedsrichter direkt daneben steht, lässt er unverständlicherweise weiterspielen.

In der Folge auf jeder Seite noch je eine weitere Gelbe Karte in einem packenden, aber insgesamt nicht unfairen Spitzenspiel, was diesen Namen aufgrund seiner Intensität und der vielen Möglichkeiten jederzeit verdient hat.
Dann in der 83. Minute noch eine tolle Aktion vom Bastian Dräger. Er nimmt den Ball etwa 25 Meter vor dem Tor sauber an, dreht sich und schließt sofort und direkt ab. Das Leder segelt knapp über den Querbalken. Tolle Aktion!

Jetzt Wolff. Der zieht fünf Minuten vor Ultimo von der Strafraumgrenze ab, gerät aber leicht im Rückenlage, so dass auch sein Schuss über dem Eisenberger Kasten im Fangzaun landet.
Die offizielle Spielzeit ist rum. Der Schiedsrichter zeigt drei Minuten Nachspielzeit an. Westvororte hat dann noch eine letzte gute Chance, die von den Hausherren nur per Foul unterbunden werden kann. Glück hierbei für die Eintracht, dass der Schiedsrichter den Tatort nahe der Strafraum-Linie auf außerhalb der Box verlagert.

Die Ausführung des Freistoßes ist dann unglücklich bzw. etwas kurios und führt in der Folge nach taktischem Foul zur Unterbindung eines schnellen Konters der Hausherren zu einer letzten Gelben Karte, ehe der Schiedsrichter das Spiel nach gut 90 + 3 Minuten recht pünktlich beendet.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge werden wir nun den Sonntag-Guten-Morgen-Kaffee dennoch zufrieden genießen, denn immerhin haben wir aus den beiden schweren Spielen gegen die favorisierten Mannschaften aus Stadtroda und Eisenberg insgesamt vier verdiente Punkte eingefahren. Gut gemacht, Glückwunsch, Jungs!

Und … Man of the Match am Donnerstagabend? Das war eine ganz ganz knappe Entscheidung. Diesmal hatte unser Kapitän, der nach langer Verletzungspause so nach und nach wieder an seine Bestform anknüpfen kann, die Nase ganz leicht vorn.

Und das nicht nur, weil Tim Richter per spektakulärem und sensationellem Fallrückzieher eine Großchance und ein Gegentor der Gastgeber verhindert hat, sondern auch, weil er neben Sascha Winefeld in der Zentrale die Fäden in der Hand hielt und das Spiel seiner Mannen perfekt organisierte und leitete.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera #stolzkenntkeineliga #fairrespektvollkämpferisch #mitherz

#westvororte … Wo Freunde zusammen Fußball spielen.

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