1. Spieltag: Westvororte/JFC – FC Erfurt Nord 1:2 (1:0)

Zum dritten Mal in Folge startet man ohne Punkt ☹️

(16.08.2021) Die Enttäuschung sitzt tief. Sehr tief. Bis zur 87. Minute führen unsere Jungs in einem hart umkämpften, zweikampfgeprägten, abwechslungsreichen und sehr intensiven Verbandsliga-Spiel bei hochsommerlichen Temperaturen knapp mit 1:0 und sahen bis kurz vor Ultimo wie der Sieger aus. Danach aber überschlugen sich die Ereignisse und unsere Gäste aus Erfurt schlugen noch zweimal eiskalt zu. Aus Hoffnung wurde binnen drei Minuten bittere Enttäuschung, die auch heute Früh noch tief sitzt und schmerzt.

Unsere Mannschaft verpasste es nach dem 1:0 einen weiteren Treffer folgen zu lassen. Chancen gab es dafür genug, Möglichkeiten in Hülle und Fülle. Einzig Marcus Schneider aber konnte in der neunten Minute seine Mitspieler und die Fans beim 1:0 jubeln lassen. Ansonsten war die Chancenverwertung im Gegensatz zum Pokalspiel gegen Schott Jena am heutigen Tage der große Spielverderber.

Allein in der ersten Viertelstunde hatten die Weiß-Blauen Chancen für drei oder vier Tore. Binnen der ersten 15 Minuten durfte sich allein der Erfurter Torhüter Julian Schorsch dreimal auszeichnen, verhinderte teilweise sensationell einen höheren Rückstand. Richtig was los in der Saarbach-Arena. Westvororte bestimmte die Begegnung in den ersten 20-30 Minuten. Auch im weiteren Verlaufe des Spieles hatten die Scheubengrobsdorfer große Möglichkeiten. Aber man sündigte. Immer und immer wieder.

Im zweiten Durchgang kamen die Gäste besser ins Spiel und verzeichnete nur seinerseits vermehrt Möglichkeiten. Der Erfurter Maulhardt wieder mit einem Zauberfreistoß. Das Ding tanzt vom Pfosten zur Latte, von Bierbaum zu Richter und zurück. Jetzt konnten unsere Jungs froh sein, dass man mit Glück und Geschick und mit Aluminium und Fortuna im Bunde die knappe Führung verteidigen konnte.

Unsere Defensive bekam nun mehr und mehr zu tun, verteidigte aber mit viel Herz und viel Leidenschaft das knappe 1:0. Und obwohl der Ausgleich für unser Gäste aus der Landeshauptstadt etwa 10 Minuten vor Schluss verdient gewesen wäre, waren es die Scheubengrobsdorfer, die dem zweiten Treffen und der Vorentscheidung näher waren, als unsere Gäste dem Ausgleich.

Rico Heuschkel tauchte in der 76. Minute urplötzlich völlig frei vor dem Erfurter Torhüter auf, lupfte den Ball geschickt über diesen. Die Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen und träumten vom ersten Sieg, wurden aber jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn das Leder verfehlte sein Ziel. Das wäre es gewesen, in diesem Moment hätte die SG Westvororte/JFC den Sack zu machen können, ja müssen. Erfurt, jetzt im Glück, gab sich weiterhin nicht auf. In der 78. Minute kann Bierbaum noch überragend klären, nur knapp 10 Minuten später hat er beim 1:1 von Tobias Eckermann allerdings keine Chance.

Zwar waren die Geraer Fans unter den insgesamt 133 Zuschauen jetzt enttäuscht, aber jeder hätte wohl mit dem 1:1 und dem einem Punkt zum Auftakt leben können. Aber es kam noch härter. Es kam noch schlimmer. In der 90. + 1. Minute gar noch der Siegtreffer des FC Erfurt Nord. War das der KO? Eine Möglichkeit sollten die Weiß-Blauen noch bekommen. In der dritten Minute der Nachspielzeit die Riesen Chance zum Ausgleich, ein Kopfball von Maximilian Kurt, fünf Meter vor dem Tor völlig frei stehend, sein Ziel aber knapp verfehlte.

Erneut hat unsere Mannschaft heute Lehrgeld bezahlt. Der Start in die neue Saison ist wie schon in den beiden Spieljahren vorher misslungen. Bitter, vor allem, weil man im Gegensatz zu den anderen Jahren heute das Spiel über lange Zeiten im Griff hatte, die größeren Chancen verzeichnete und jetzt dennoch mit leeren Händen dasteht. Der FC Erfurt Nord hingehen hat gestern in Scheubengrobsdorf seine Ambitionen auf einen vorderen Tabellenplatz unterstrichen.

Für unsere Jungs ist der erste Spieltag nun schon wieder Geschichte. Viel wurde gesprochen, viel wurde spekuliert, viel hatte man sich vorgenommen. Aber, die Saison ist lang. Die Vorhaben sind wegen eines verlorenen Spieles natürlich nicht ad acta gelegt. Nächste Woche, wenn man in Teistungen zu Gast ist, geht es aufs Neue los.

Auch unser Trainer Philipp Schlebe war natürlich vom Ausgang des Spieles enttäuscht und bewertete die Niederlage wie folgt: „Der FC Erfurt Nord war der erwartet schwere Gegner. Die ersten 20-25 Minuten waren wir voll da und haben das Spiel beherrscht. Mitten in dieser Phase sind wir auch folgerichtig in Führung gegangen. Danach haben wir, ähnlich wie gegen Schott, nachgelassen und so den Gegner ins Spiel geholt. Die Gegentore waren wieder einmal viel zu einfach. Natürlich ist es bitter so in den Schlussminuten ein Spiel zu verlieren, auch wenn es nicht unverdient für Nord ist. Jetzt gilt es aber in der Trainingswoche hart zu arbeiten und Sonntag den Kampf in Teistungen anzunehmen, um dort die ersten Punkte mitzunehmen.“

Unserer Redaktion bleibt an dieser Stelle nur übrig, den Spielern zu sagen, dass sie gestern ob der bitteren Niederlage zum großen Teil, vornehmlich in der ersten Halbzeit, ein tolles und mitreisendes Auftaktspiel abgeliefert haben. Die Einstellung, der Wille und die Leidenschaft haben gestimmt. Ihr habt bis zur letzten Minute gekämpft und gefightet und hättet euch einen Punkt wirklich verdient. Aber Fußball ist kein Wunschkonzert, nur Ergebnisse zählen.

Aber: Kopf hoch, Jungs, auch wenn das Aufstehen heute etwas schwerer fällt und der Kaffee bitterer schmeckt als sonst. Wenn ihr diese Leistung dauerhaft abrufen könnt und bei der Chancenverwertung ein klein wenig zulegt, ist uns nicht bange und wir fahren kommenden Sonntag gemeinsam und optimistisch nach Teistungen.

Ohne Worte …

#ausgerafürgera