Zweimalige Führung reicht nicht zu Punkten
(28.09.2020) Belohnt euch doch endlich mal! Tja, da weiß man manchmal schon gar nicht mehr, was man noch sagen oder schreiben soll. So langsam glaubt uns niemand mehr, dass Westvororte/JFC abermals die bessere Mannschaft war, aber wieder mit leeren Händen dasteht.
Dabei ging es diesmal so richtig erfolgversprechend los. Erstmals in dieser Saison gingen die Weiß-Blauen in Führung. Auch wenn Marcus Schneider zwei Anläufe brauchte, stand es bereits nach drei Minuten und seinem Treffer vom 11-m-Punkt 1:0 für unsere Mannen. Weiter der Gastgeber am Drücker. Einen Schuss von Daniel Gehrt wehrt der überragende Teistunger Schlußmann kurz darauf ab. Auch gegen Martin Ludwig konnte er sein Können unter Beweis stellen, als er dessen präzisen Freistoß mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten lenkte.
In der 14. Minute kamen unsere Gäste erstmals gefährlich vor das Tor der Scheubengrobsdorfer. Der Freistoß, den die Teistunger vom jederzeit souveränen Schiedsrichter Dirk Läsker zugesprochen bekamen, war jedoch sichere Beute des heute wegen der Handverletzung von Clemens Bierbaum im Tor aufgebotenen Christopher Wolf. In seinem ersten Verbandsligaspiel bleib er trotz der Gegentore, an denen ihn keinerlei Schuld traf, fehlerfrei.
Um die 20. Minute herum kehrte etwas Ruhe ein. Der TSV führte zu diesem Zeitpunkt auch ohne die aus dem Eisenberg-Spiel gesperrten Eichberger und Kurth, ohne Gerold sowie die verletzten Klammt, Rehnelt, Schäfer und Bierbaum hochverdient. Die Führung hätte sogar höher ausfallen müssen. Wie aus dem Nichts dann aber das 1:1 in der 38. Minute. Durch die Schnittstelle unserer Abwehr wird Maciej Wolanski freigespielt und überlupft unseren Keeper clever und routiniert. Kurz vor der Pause dann fast noch die Halbzeitführung für unsere SG. Aber wieder einmal war bei Torhüter Baran Endstation. Den Schlenzer von Martin Ludwig lenkt er über den Querbalken zur Ecke.
Auch in der zweiten Hälfte ist die SG Westvororte/JFC Gera, die auf Grund des Urlaubs von Cheftrainer Frank Schäfer heute vom Philipp Schlebe betreut wurde, die aktivere Mannschaft. Dafür wird man nach schöner Kombination und einem präzisen Zuspiel auf Franz Hoffmann gut 10 Minuten nach dem Wechsel belohnt. Der erst 18-jährige düpiert seinen Gegenspieler und Torwart Baran und lupft den Ball aus vollem Lauf sensationell zur 2:1 Führung ins Netz.
Die erneute Führung ist hochverdient. Und sie ist ausbaufähig. Der Teistunger Torhüter Norbert Baran, der seine Mannschaft bisher schon mit mehreren guten Paraden überhaupt im Spiel gehalten hat, steht nun nach und nach vermehrt im Fokus und wird für unsere Gäste zum man of the match.
Erst entschärft er den platzierten Kopfball von Daniel Gehrt. Kurz darauf klärt er in großem Stile gegen Julius Jurke, ehe er den (eigentlich unhaltbaren) Kopfball von Marcus Schneider von der Linie kratzt. Kurz darauf ist der Keeper mit seinem Pfosten und Fortuna im Bunde. Wenn es jetzt 4:1 oder 5:1 für die Scheubengrobsdorfer gestanden hätte, wäre das dem Spielverlauf und der Anzahl der Möglichkeiten entsprechend.
Aber das leidige Thema Chancenverwertung sollte unseren Jungs vor 156 Zuschauern in der Saarbach-Arena in der Schlussviertelstunde wieder auf die Füße fallen. In der 76. Minute traf abermals Maciej Wolanski. Ausgleich. 2:2. Beim TSV stellte sich nun die Frage nach der Ein-Punkt-Sicherung oder nach dem Weg zum Sieg. Man entschied sich für Zweiteres, spielte weiterhin attraktiven Offensiv-Fußball und fing sich nur gut fünf Minuten nach dem Ausgleich durch den baumlangen Wagenlehner per Kopf das 2:3 ein.
Als man nun alles auf eine Karte setzte, um selbst den Treffer zum Ausgleich zu erzielen, entblößte man seine eigene Defensive, setzte auf Risiko und lief in einen Konter. Die scharfe Flanke des Doppeltorschützen Maciej Wolanski traf den Arm von Jonas Kölling, so dass Schiedsrichter Läsker keine andere Wahl blieb, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Maciej Wolanski mit seinem dritten Treffer in diesem Spiel zum 4:2 für unsere Gäste. Das war’s.
Unser Vereinsvorsitzender René Böhme war nach dem Abpfiff selbstverständlich enttäuscht und konstatierte: „Natürlich ist die Enttäuschung groß, weil wir es wieder einmal nicht geschafft haben, uns für ein tolles Spiel zu belohnen. Wir haben wie so oft gezeigt, dass wir in der Liga mithalten können, aber wenn wir nicht langsam auch die passenden Ergebnisse einfahren, wird es natürlich immer schwieriger für uns. Trotzdem stehen wir als Team, als Verein und auch als SG weiterhin geschlossen zusammen und hoffen, den Bock schnellstmöglich umstoßen zu können.“
Dem ist nicht weiter hinzuzufügen. Auch wir stehen weiterhin hinter unseren Jungs und sagen nur: Belohnt euch endlich!
Ohne Worte …